Für das Leben im Gefängnis

Mary sitzt seit einem Jahr in Kanada im Gefängnis, obwohl sie keine Straftat begangen hat. Sie wurde am 15. August 2012, dem Hochfest der Gottesmutter, in Toronto verhaftet, weil sie in Abtreibungskliniken schwangere Frauen angesprochen hatte, um sie davon abzuhalten, ihr ungeborenes Kind ermorden zu lassen. Vor Gericht musste sich Mary Wagner die folgenden und ähnliche Sätze anhören: „Sie haben Ihre Bürgerrechte verloren. Sie scheinen sich von einer höheren moralischen Ordnung leiten zu lassen, statt von den Gesetzen unseres Landes.“ Der Richter stellte sie sogar mit den islamischen Tschihadisten gleich. Wagner verteidigte sich vor Gericht mit dem Hinweis, bereits vielen Frauen mit Feingefühl geholfen zu haben, indem sie ihnen erklärte, was eine Abtreibung ist und dass damit immer auch ein enormer Schmerz für die Mutter verbunden ist. Der Richter aber zeigte sich gnadenlos und behauptete das Gegenteil: „Sie irren sich. Ihr Gott irrt sich. … in diesem Land gibt es ein Recht… Sie haben nicht das Recht durch Ihr Verhalten zusätzliches Leid zu verursachen.“ Der Gefängniskaplan, Pater Paul Hrynczyszyn, sagt über sie. „Ich kenne Mary Wagner sehr gut. Sie hat schon vielen Frauen geholfen, zum Glauben zu finden. Sie ist ein Segen für mich, wann immer ich ihr begegne, weil ich überzeugt bin, dass sie eine Heilige ist. Was mich am meisten beeindruckt, ist ihre innige Religiosität, ihre Heiligkeit und ihre große Demut.“

Nur GOTT habe das Recht über das Leben

Chile ist in den Augen sogenannten „zivilisierten“ Staaten ein rückständiges Land, weil es die Abtreibung nicht legalisiert habe, so lauten die weltweiten Vorwürfe. Darauf hat Sebastian Pinera, der Präsident der 17 Millionen Chilenen, mit überzeugender Klarheit eine Antwort gegeben: Den Zivilisationsgrad eines Landes erkenne man nicht an seinem materiellen Wohlstand oder seiner militärischen Macht, sondern daran, wie es mit seinen schwächsten Mitgliedern umgehe – mit den Alten, Kranken, Armen und auch mit den Ungeborenen. Die Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung betreffe zuerst das Ungeborene: „Eine neue, einmalige, unwiederholbare Person, verschieden von ihren Eltern, ist betroffen, deren Leben noch vehementer verteidigt werden muss, eben deshalb, weil sie sich in einem Zustand völliger Unschuld und Wehrlosigkeit befindet. Als Christ glaube ich, dass das Leben ein Geschenk Gottes ist!“ Nur GOTT habe das Recht, Leben zu schenken und es wieder zu beenden.

US-Präsident Barack Obama hat anlässlich des Gedenktags an das Abtreibungsurteil, durch das die Abtreibung in Amerika legalisiert wurde, erneut das Recht auf Abtreibung verteidigt und im Zusammenhang mit der Tötung ungeborener Kinder gemeint: „Ich engagiere mich weiterhin für das Recht der Frau auf Wahlfreiheit“. d.h. auf Abtreibung. Der Präsident sprach in diesem Zusammenhang von einem „Verfassungsrecht“.

Jeden Augenblick aus der Gnade leben

Am 15. August feiern wir das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel. Maria sagt im Magnifikat:
„Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan“ Lk 1,48f.

Im Evangelium vom 20. Sonntag im Jahreskreis hören wir von Jesus die bedeutsamen Worte: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist.“ Jesus spricht hier vom Feuer des Heiligen Geistes, dem Feuer der göttlichen Liebe, das er in den Herzen der Menschen entzünden will. Aber dieses Feuer wird erst brennen, wenn er durch die Taufe seines Leidens und Sterbens am Kreuz hindurch in die Herrlichkeit der Auferstehung gelangt ist.

Wir als Getaufte haben nun dieses Feuer des Geistes empfangen. Und dieser Heilige Geist der Liebe gibt uns die Kraft, Jesus mit unserem Kreuz nachzugehen, um durch ihn zur Herrlichkeit des Himmels zu gelangen. Gerade die Heiligen sind uns hier große Vorbilder auf diesem Weg.

Am 22. Oktober 2010 wurde der Seligsprechungsprozess für den vietnamesischen Kardinal Franz Xaver Nguyen Van Thuan eröffnet, der 2002 verstorben ist. 13 Jahre, von 1975 bis 1988, verbrachte er als Bischof in verschiedenen Gefängnissen Vietnams. Davon war er neun Jahre lang in Isolationshaft, immer unter Aufsicht, in Kälte, Schmutz und bei mangelhafter Nahrung.

In einem Interview berichtete er: „In unserem Land gibt es ein Sprichwort, das sagt: ‚Ein Tag im Gefängnis wiegt so schwer wie tausend Herbste der Freiheit.‘ Das habe ich am eigenen Leib erfahren. … In der Dunkelheit der Nacht, mitten in diesem Meer der Angst, inmitten dieses Alptraums, begann ich nach und nach aufzuwachen: Ich muss der Wirklichkeit ins Auge sehen. Ich bin im Gefängnis. Ist das nicht vielleicht die beste Zeit, um etwas Großes zu tun? Während der langen Nächte voller Qualen kam ich zu der Überzeugung, dass es die einfachste und sicherste Art ist, Heiligkeit zu erlangen, wenn man den gegenwärtigen Augenblick lebt. Und so begann ich zu beten: ‚Jesus, ich will nicht auf die Befreiung warten, ich will diesen gegenwärtigen Augenblick leben und ihn mit Liebe erfüllen.'“

„Das Leiden ist sicherlich hart. Es ist dramatisch; manchmal übersteigt es unsere Kräfte. Man kann nicht sagen, dass der Schmerz an sich etwas Gutes oder Heiliges ist, denn menschlich gesehen ist es manchmal sehr hart. Wenn wir aber mit Christus, mit dem Kreuz mit Seinem Leiden vereint sind, dann wird alles anders.“

„Ich habe erkannt, dass ich nie verlassen war. Das war nicht nur eine Erkenntnis, sondern eine Erfahrung! Ich erlebte meine Schwachheit, die physische, geistige und spirituelle Schwachheit, denn als ich litt, war der Schmerz so groß, dass man dabei hätte sterben können. Da kann man nicht einmal mehr beten. Ich bin ein Nichts, die Gnade ist alles. Diese Erfahrung lehrt uns, dass man jeden Augenblick aus der Gnade lebt.“

Demut – „Ich bin noch viel unvollkommener, als Sie glauben“

Eine Mitschwester der hl. Theresia von Lisieux berichtete: Eine der älteren Schwestern konnte nicht verstehen, dass Sr. Theresia sich in so jugendlichem Alter mit den Novizinnen beschäftigte. Schonungslos ließ sie Sr. Theresia ihre Gegnerschaft spüren, die sie ihr gegenüber empfand. Eines Tages, zur Zeit der Erholung, sagte sie ihr verletzende Worte, unter anderem, „dass sie es nötiger hätte, sich selbst zu leiten, als sich um die Leitung anderer zu kümmern“. Von weitem beobachtete ich aufmerksam den Vorfall. Ihre Miene hob sich deutlich von der leidenschaftlichen Miene ihrer Gesprächspartnerin ab, und ich hörte, wie sie ihr antwortete: „Ach, Schwester, Sie haben vollkommen recht. Ich bin noch viel unvollkommener, als Sie glauben.“

Die hl. Theresia sagt auch über die Demut:
„Die Demut besteht nicht im Gedanken oder im Bekenntnis, dass man voller Fehler ist, sondern darin, dass man glücklich ist, wenn die anderen es denken und sogar sagen.“

Richtet euren Sinn auf das Himmlische

Ausschnitt aus dem Mosaik in der Kirche auf dem Berg Tabor über die Verklärung des Herrn. (Fest: 6. Aug.)

Im Evangelium zum 18. Sonntag im Jahreskreis spricht Jesus von den Gefahren der Habgier und des Reichtums und er sagt: „Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt“ Lk 12,15. Wohin ein Leben in ungehemmtem Überfluss führen kann, das zeigt ein interessantes Experiment, das amerikanischen Verhaltensforscher vor einiger Zeit gemacht haben.

Sie haben Mäuse unter hervorragenden Lebensbedingungen aufwachsen lassen: Man gab ihnen Nahrung im Überfluss. Sie waren geschützt vor allen natürlichen Feinden und vor schlechtem Wetter. Man richtete ihnen ein richtiges „Mäuse-Schlaraffenland“ ein. Bald zeigten sich die Folgen dieses Lebens im Überfluss. Je mehr sich die Tiere vermehrten, umso deutlicher änderte sich ihr Verhalten zum Schlechten: Zuerst lehnten sie sich gegenseitig ab, weil sie offensichtlich die Hilfe des anderen nicht mehr brauchten, sie hatten ja genug Futter. Nachher wurden sie gewalttätig, weil ihnen offenbar zu fad war und sie etwas erleben wollten. Wenn die Mäuseriche vom Weibchen abgelehnt wurden, kam es zu sexuellen Aggressionen, was unter natürlichen Bedingungen bei Mäusen sonst nie der Fall ist.

All das führte schließlich zur Zerstörung jener Ordnung, in der Mäuse sonst zu leben pflegen. Es war die Zerstörung der „sozialen Ordnung“, die Zerstörung des natürlichen Zusammenlebens. Schließlich verloren sie sogar ihr sexuelles Interesse, denn durch das Leben im Überfluss waren offenbar die Lebenskräfte erschlafft und erlahmt. Sie erreichten den Tiefstand ihres Verhaltens, als sie zueinander keine Beziehung mehr hatten und jedes Tier für sich wie auf einer Insel lebte. Die Mäusekolonie begann sich nun zu reduzieren. Nun hätten die Tiere eigentlich zu ihrer ursprünglichen sozialen Beziehung zurückkehren können. Aber nun wussten die Überlebenden nichts mehr mit sich und der Umwelt anzufangen. Schließlich starb der letzte Mäuserich im biblischen Alter von hundert Jahren, wenn man sein Alter mit dem der Menschen vergleicht. Als letzte Überlebende gab es noch vier Weibchen in der Kolonie. Sie waren geradezu Prachtexemplare von Degeneration. Diese Tiere lebten zwar friedlich nebeneinander, aber sie hielten sich voneinander fern. Jede Maus lebte nur noch für sich und mit sich allein.

Wenn die Menschen sich von Gott abwenden und nur mehr das Irdische im Sinn haben, dann wird es ihnen ähnlich ergehen wie dieser Mäusekolonie: Sie werden fressen und saufen, gewalttätig sein usw; die soziale Ordnung zerfällt, bis jeder für sich wie auf einer Insel lebt. Das ist aber nicht der Sinn des Lebens.

Der hl. Paulus sagt: „Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!“ (Kol 3, 1-2). Wer an Christus glaubt, sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit.

Kinder sind Gottes schönstes Geschenk

Bischof Eustache Saint Hubert aus Haiti berichtet:

„Als ich vor fünf Jahren einer Priesterweihe vorstand, kam nach der heiligen Messe eine Frau auf mich zu und sagte mir sichtlich bewegt:

‚Herr Bischof, ich muss Ihnen etwas erzählen: Als Sie ein junger Priester waren, nahm ich an einem Einkehrtag teil, der in Port-au-Prince stattfand. In ihrem Vortrag sprachen Sie über Abtreibung. Sie sagten, dass Mütter ihre Kinder behüten müssen. Kinder, die sie zu töten beabsichtigten, könnten eines Tages Präsidenten, Priester oder Bischöfe sein.

Damals war ich schwanger und wollte abtreiben. Nach Ihrer Predigt dachte ich lange nach und dank ihrer Worte tat ich es nicht. Dieses Kind ist nun einer der Priester, die Sie heute geweiht haben und ich wollte Ihnen dafür danken.'“

Die sel. Mutter Teresa von Kalkutta sagte immer: „Kinder sind Gottes schönstes Geschenk. Jedes Kind hat das Recht, auf die Welt zu kommen, ob es erwünscht ist oder nicht. Jedes Kind ist kostbar. Jedes ist ein Geschöpf Gottes.

Ungeborene Kinder sind Gott so nahe.“ „Wenn eine Mutter ihr Kind töten kann, welch schlimmeres Übel gibt es dann noch auf der Welt?“ „Wir fordern Frieden auf der Welt, aber der größte Störer dieses Friedens ist der Schrei der ungeborenen Kinder, die tagtäglich abgetrieben werden.“

Quelle: vgl.: Das ganz normale Wunder
100 Glaubenszeugnisse von katholischen Priestern

Bis der Tod euch scheidet

Christophe Prigent, ein Pfarrer in Frankreich, berichtet über eine besondere Erfahrung in seinem seelsorglichen Dienst:

„Am 20. Juli 2007 lernte ich Georg und Beatrice beim Begräbnis ihres ältesten Sohnes kennen. Didier, 24 Jahre alt, hatte sich das Leben genommen. Georg und Beatrice waren nicht verheiratet. Georg war an Krebs erkrankt und die Krankheit war schon in einem weit fortgeschrittenen Stadium. Im August besuchte ich die beiden in ihrem Haus. Dabei fand ich Georg und seine Frau verstört und niedergeschlagen vor. Acht Tage darauf wurde Georg ins Krankenhaus eingewiesen, wo ich ihn ebenfalls besuchte. Auf dem Rückweg betete ich zur Jungfrau Maria, dass Georg doch seine Beatrice heiraten möge. Zwei Tage darauf wurde mein Gebet erhört: Beatrice war sehr glücklich, als sie mich anrief, um mir diese Neuigkeit mitzuteilen. Die Hochzeit wurde auf den 10. Oktober festgelegt und die Feier sollte im Krankenhauszimmer stattfinden. Wir legten die Dokumente für die zivile und die kirchliche Hochzeit bereit, und beide legten die Beichte ab. Auch das Krankenhauspersonal wurde in die Vorbereitungen einbezogen: Am Ende herrschte im Krankenhaus eine überaus freudige Stimmung. Um neun Uhr morgens erschien der Mitarbeiter des Notars, um die zivile Trauung durchzuführen. Die kirchliche Trauung wurde eine halbe Stunde später, im Beisein der Zeugen und des zweiten Sohnes des Brautpaars, gefeiert. Es war für uns alle ein bewegendes und wunderbares Erlebnis. Georg und Beatrice strahlten vor Glück. Auch ich war sehr bewegt und wir feierten das Ereignis mit ein wenig Champagner. Am nächsten Morgen um elf Uhr rief mich Beatrice an und sagte mir, dass Georg nun im Sterben liege. Ich begab mich sofort ins Krankenhaus, wir beteten zusammen und dann spendete ich ihm die Krankensalbung. Er starb um zwölf Uhr, im Kreise seiner Lieben. Auch jetzt noch, während ich diese Zeilen schreibe, bin ich zutiefst berührt. … Allen ihren Bekannten hatten sie ein großartiges Zeugnis des Glaubens und der Liebe gegeben.“

Quelle: Das ganz normale Wunder,
100 Glaubenszeugnisse von katholischen Priestern
Herausgegeben von Thomas M. Gögele LC und Valentin Gögele LC

Das Sakrament der Liebe seines Herzens

Das hl. Messopfer, das die Kirche Sonntag für Sonntag, ja täglich feiert, die heilige Kommunion, die wir empfangen dürfen und auch die heiligen Hostien, die wir im Tabernakel aufbewahren, sind nicht bloß ein schönes Symbol für Jesus, sondern das ist die lebendige Gegenwart des Herrn unter uns. Was wir nach der Wandlung sehen oder bei der hl. Kommunion empfangen, ist zwar der äußeren Gestalt nach Brot, aber der geistigen Substanz nach ist es nicht mehr Brot, sondern der reale Leib Christi, Jesus Christus selbst. Deshalb machen wir, wenn wir die Kirche betreten, auch zum Tabernakel hin eine Kniebeuge, um Christus anzubeten, oder wir halten auch Anbetung vor dem Allerheiligsten. Das ist das Geheimnis des Glaubens, zu dem wir uns bekennen.

Christus hat durch außergewöhnliche Zeichen und eucharistische Wunder im Laufe der Kirchengeschichte immer wieder bestätigt, dass unser Glaube an seine Gegenwart in der hl. Eucharistie keine Fantasie sondern Wahrheit ist.

Eines der berühmtesten eucharistischen Wunder fand im 8. Jahrhundert in Lanciano in Italien statt. Ein Basilianermönch hatte während der Feier der hl. Messe Zweifel, ob während der Konsekration das Brot tatsächlich zum Leib und der Wein zum Blut Christi wird. Als er die Wandlungsworte sprach, verwandelte sich das Brot in wirkliches Fleisch und der Wein in Blut, die seit dieser Zeit bis heute erhalten geblieben sind. 1970 gab Papst Paul VI. einer Gruppe von italienischen Wissenschaftlern den Auftrag, diese heiligen eucharistischen Gestalten eingehend zu untersuchen und im Jahre 1976 haben von der UNO ausgesandte Ärzte noch einmal eine unabhängige Untersuchung durchgeführt. Beide kamen zum selben Ergebnis: Das Fleisch, das hier seit über 1200 Jahren in einem Reliquiar aufbewahrt wird, stammt aus einem menschlichen Herzen und hat sogar noch Zeichen des Lebens in sich, und das Blut ist menschliches Blut mit der Blutgruppe AB, die hauptsächlich im vorderen Orient vorkommt.

Ein weiteres eucharistisches Wunder geschah 1996 in Buenos Aires. Weihbischof Bergoglio (Papst Franziskus) leitete damals die Untersuchungen. Eine konsekrierte Hostie, die von unbekannten Tätern profaniert worden war, verwandelte sich ebenfalls in einen menschlichen Herzmuskel. Dies stellten amerikanische Wissenschaftler unter der Leitung von F. Zugibe, einem bekannten Kardiologen und Gerichtspathologen im Jahre 1999 in New York fest. Als sie die aus Buenos Aires zugesandte Probe untersuchten, wussten die Wissenschaftler nicht, woher sie stammte. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass es sich bei dem untersuchten Material um einen Teil eines Herzmuskels handelte, dass das Herz zur Zeit der Entnahme der Probe lebendig war und dass dieses Herz gelitten hatte.

Eines der neuesten eucharistischen Wunder, das ebenfalls eingehend wissenschaftlich untersucht wurde, geschah im Oktober 2008 in der Pfarrkirche St. Antonius von Padua in Sokolka, im Nordosten Polens: Auch hier verwandelte sich eine konsekrierte Hostie zum Teil in Muskelgewebe eines menschlichen Herzens, das lebt, aber sehr leidet und bereits in Agonie gefallen ist.

Durch diese außergewöhnlichen Zeichen möchte uns Christus auf klare und eindeutige Weise neu bewusst machen, dass während der Feier der Eucharistie sein Leiden, sein Tod und seine Auferstehung gegenwärtig wird, alles, was er aus der Liebe seines Heiligsten Herzens für uns getan hat. Sein Herz schlägt in der heiligen Eucharistie für uns weiter. Wenn wir die hl. Messe mitfeiern und die hl. Kommunion empfangen, so will uns der Herr mit seinem Leib verbinden, damit er in uns lebt, damit der Geist seiner opfernden Liebe in uns genährt werde und damit gleichsam sein Herz in unserem Herzen weiterschlägt. Wer zur hl. Kommunion geht, der bezeugt öffentlich, dass er sich bemüht, ein Leben zu führen, das nicht in einem schweren Widerspruch zu Christus, seiner Kirche und seinen Geboten steht. Darum brauchen wir auch immer wieder die Reinigung des Herzens im Sakrament der Beichte. „Jesus, sanft- und demütig von Herzen, bilde unser Herz nach deinem Herzen.“

Der Glaube – eine heilsame Medizin

Der in Brasilien verehrte und beliebte Franziskanerpater Frei Galvao (1739-1822), ein großer Marienverehrer, wurde am 11. Mai 2007 von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.

Schon zu seinen Lebzeiten und bis heute sind auf seine Fürsprache viele Wunder und Heilungen geschehen, aber auf eine besondere Weise. Es wird berichtet:

Als Pater Galvao eines Tages zu Fuß von Rio nach Sao Paulo unterwegs war, spracht ihn ein junger Mann an, der von einem Nierenleiden geplagt war und bat ihn, ihm zu helfen. Pater Galvao schreibt von der Gottesmutter inspiriert auf ein kleines Stück Papier: „Post partum, Virgo, inviolata permansisti. Dei genitrix, intercede pro nobis“ (Nach deiner Niederkunft, o Jungfrau, bliebst du unberührt. Mutter Gottes, bitte für uns“), ein Satz aus dem Officium Mariens. Er macht daraus ein Kügelchen und sagt dem jungen Mann, dass er es wie eine Pille schlucken und dabei das Gebet sprechen soll. Der Mann vertraute auf die Hilfe der heiligen Jungfrau und wurde gesund. Kurze Zeit später kam der Heilige auf die gleiche Weise einer Frau zu Hilfe, deren Leben durch eine schwierige Schwangerschaft gefährdet war. Nach der Einnahme dieser „Pille“ verlief die Geburt ohne Probleme.

Der Glaube ist eine heilsame Medizin. Man muss sie nur „einnehmen“.

Lehre die Kinder den Rosenkranz beten

Im Jesuitenkollegium von Bogota erinnert eine Tafel an eine wunderbare Begebenheit, die sich im vorigen Jahrhundert ereignet hatte.

Bruder Araguen, der im dichten brasilianischen Dschungel südlich von Bogota als Katechet unterrichtete, erkrankte an Zungenkrebs und wurde in die nächstgelegene Stadt zur Operation gebracht. Damit er seinen Beruf weiterhin ausüben könne, versuchten die Ärzte seine Zunge zu retten und entfernten nur einen Teil davon, aber der Tumor wuchs weiter und die Entfernung der ganzen Zunge wurde beschlossen.

In der Nacht, die der Operation vorausging, erschien die Gottesmutter Maria Bruder Araguen, berührte ihn und sagte: „Unterrichte auch weiterhin den Katechismus und lehre die Kinder den Rosenkranz beten. Erzähle niemandem etwas über dieses Ereignis, bevor du nicht mit dem Arzt gesprochen hast.“ Am nächsten Morgen wurde Bruder Araguen, nachdem er die Anästhesie verweigert hatte, zum Arzt gebracht, der ihm sogleich sagte, wie wichtig es wäre, sein Leben zu verlängern, sei es auch um den Preis seines Sprachvermögens. Der Bruder aber erklärte ihm, dass sein Tumor verschwunden sei und der Arzt stellte erstaunt fest, dass der Teil der Zunge, der bei der ersten Operation entfernt worden war, wieder vollkommen nachgewachsen war. Bruder Araguen lebte noch lange Jahre, pries Unsere Liebe Frau, verkündete die Macht und die Bedeutung des Rosenkranzes und lehrte die Kinder den Katechismus.

Maria wird uns helfen, das Lob Gottes zu verkünden.