Seit vielen Jahren findet in der Kapuzinerkirche sechsmal im Jahr die Gebetsvigil für das Leben mit einer Gebetsprozession zur Abtreibungspraxis statt. Sie wird vom Verein Miriam getragen. Auch die monatliche Anbetung vor dem Allerheiligsten vom Herz-Jesu-Freitag Abend bis zum Herz-Mariä-Samstag Abend und die Jericho-Gebetswoche werden im Anliegen des Schutzes der ungeborenen Kinder und ihrer Mütter gehalten. Durch das Gebet und Opfer vieler Beter trägt der Beratungsdienst des Vereins Miriam und die konkrete Hilfe für werdende Mütter in Not immer wieder wunderbare Früchte, so dass Kinder vor Abtreibung gerettet werden. Im letzten Rundbrief des Vereins Miriam ist ein ergreifendes Zeugnis einer jungen Frau abgedruckt, die durch die Hilfe eines Beraters des Vereins den Weg zum Leben gefunden hat. Hier ein Auszug aus ihrem Bericht, den sie zwei Jahre nach der Geburt ihres Sohnes geschrieben hat.
“Nach der Geburt von meinem Sohn zogen wir in den Bregenzerwald zu einer Pastorenfamilie. Von da an veränderte sich mein Leben, nicht nur durch mein Kind, sondern ich lernte noch viel mehr kennen, als ich es je zu glauben wagte, ich lernte Jesus Christus kennen.
Bevor ich zu Gott kam, war ich ein rebellischer Teenager und ließ mir von nichts und niemandem etwas sagen. Ich lebte nur für mich, liebte es, mit meinen Freunden in der Nacht abzuhängen und zu chillen. Bei jedem Blödsinn war ich dabei und wenn es mich auch in Gefahr brachte.
Mit meiner Mutter hatte ich ein total kaputtes Verhältnis. Wir schrien uns nur noch an und redeten kaum noch normal miteinander. Ich dachte immer, dass es Gott bestimmt gibt. Aber ich hatte auch keine Ahnung vom Glauben, weil es mir damals nicht sehr wichtig schien. Doch dann wurde ich schwanger und brauchte seine Hilfe und ich bat ihn verzweifelt darum! Und er hat mein Rufen gehört und mich ernst genommen. So half er mir, mich für mein Kind zu entscheiden und führte mich in den Bregenzerwald.
Durch Gott, meinen Sohn und die Menschen, mit denen ich jetzt zusammenlebe, lernte ich den Leuten Respekt zu zeigen, für einander da zu sein und nicht nur für mich selbst zu leben. Ich lernte die Menschen so zu lieben, genau so wie sie sind und nicht wie sie aussehen, und den anderen so zu behandeln wie ich selbst behandelt werden möchte.
Wenn ich Probleme habe oder schlechte Gedanken oder es mir nicht gut geht, weiß ich immer, dass ich alle diese Sorgen Jesus bringen darf. Und er kümmert sich um mich und meinen Sohn. Er hilft mir in meinem Leben. Er hat mir bereits sehr geholfen, als er mir den Platz in dieser Familie gegeben hat. Ich musste ihm nur vertrauen. Mit der Zeit habe ich gelernt, dass es Jesus ernst meint und dass wir nicht jeden Blödsinn machen können und denken, Jesus verzeiht uns sowieso. NEIN, unsere Schuld soll uns Leid tun und wir sollen es ihm bringen und ihn um Verzeihung bitten und es auch ernst mit ihm meinen!
… Ich darf eine glückliche Mama sein und ich bin so dankbar und froh, dass ich meinen Sohn nicht abgetrieben habe! Auch wenn ich es nicht einfach hatte, mich zu entscheiden, und ich wusste, dass sich mein Leben total verändern wird. ABER ich entschied mich für das Leben und das Leben mit Gott.
Ich weiß nicht, wo ich heute wäre, wenn ich mein Kind abgetrieben hätte. Niemals hätte ich erfahren, wie es aussehen würde, ob es ein Mädchen oder ein Junge wäre oder sein wunderschönes Lächeln, wenn er sich freut. Außerdem wäre ich total abgesunken in Drogen und Alkohol, Sex und Diebstahl. Bald hätte ich mich nicht mehr unter Kontrolle gehabt und mein Leben hätte nie mehr einen Sinn gefunden.
Gott will nicht, dass wir irgendeinen Blödsinn machen, oder total tief in einem Loch stecken, aus dem wir nicht mehr alleine heraus kommen. … Er lässt uns nie im Stich, weil er uns liebt!”
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Quelle: http://www.vereinmiriam.at/fileadmin/Rundbriefe/2012-06-12_Rundbrief.pdf