Pfarrer David Santos‘ Weg zum Priestertum ging über einen Kriegseinsatz im Irak. Jetzt dient er Christus und kämpft als Pfarrer in New Jersey für das Seelenheil der Menschen. Er erzählt in einem Interview mit der Zeitschrift Aleteia:
Seine Eltern waren portugiesische Einwanderer, die an die Familie und an den Beruf glaubten. Sie waren keine regelmäßigen Kirchgänger, obwohl sie religiöse Gegenstände und Bilder in ihrem Haus hatten. Schon bevor er sich zusammen mit seinem Zwillingsbruder Braien 2003 für den Militäreinsatz im Irak meldete, spürte David, dass er zu einem bestimmten Zweck auf die Welt gekommen war.
Davids Weg zur Kirche begann, als er sich mit einem Mädchen traf, das ihn zur hl. Messe mitnahm. Er begann, an der Jugendgruppe der Pfarrei teilzunehmen und lernte einen Priester namens Antonio Bico kennen, der ihn tiefgreifend beeinflussen sollte. „Pfarrer Tony ist zweifellos derjenige, der mich gelehrt hat, Jesus zu lieben“. Als David bei Pfarrer Tony zur Beichte ging („mein erstes Mal seit langer Zeit“), fragte der Priester David, was er mit seinem Leben anfangen wolle. „Ich erinnere mich, dass ich sagte: ‚Ich möchte ein Soldat Christi sein.‘ Und während ich das sage, denke ich, was soll das bedeuten? Ich wusste, dass ich Soldat werden wollte … und zu diesem Zeitpunkt an das Militär dachte. Aber ich hatte auch dieses Wiederaufleben des Glaubens und die Vertiefung des Glaubens erlebt, und so dachte ich mir: Soldat… Soldat Christi.“ „Pfarrer Tony sieht mich an und sagt: ‚Das klingt nach einem Priester.‘ Ich sagte ihm: ‚Herr Pfarrer, kommen Sie, Sie wissen, dass ich eine Freundin habe. Ich bin überhaupt nicht interessiert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht einmal darüber nachgedacht.“
Das Militär war immer noch Davids Hauptaugenmerk. So kamen die beiden Brüder nach der Ausbildung 2005 im den Irak zum Einsatz.
Doch in Davids Seele war ein Samen gepflanzt worden, der gelegentlich auf unerwartete Weise zum Vorschein kam. „Ich weiß noch, wie ich mir die Zähne putzte und mir plötzlich vorstellte, dass ich einen Kollarkragen trage und mich fragte: Was? Was ist denn hier los mit mir?“
Ein besonderes Erlebnis bei seinem Einsatz im Irak gab ihm wieder zu denken. Während einer Patrouille mit seiner Gruppe war neben ihrem Auto ein Sprengsatz detoniert. Glücklicherweise war diese Bombe zu tief vergraben. Es gab keine Verletzten, aber der Vorfall erinnerte David daran, „wie zerbrechlich das Leben ist, besonders an diesem Tag“. David bewahrt ein Stück Schrapnell von der Bombe als Erinnerung an den Vorfall auf.
Nach dem Ende ihres Einsatzes kehrten David und sein Bruder nach Hause zurück. Es dauerte noch einige Zeit, bis er sich nach vielen Überlegungen endgültig entschloss, ins Priesterseminar einzutreten. Für seine Eltern und seine Geschwister war dies zuerst ein Schock, aber sein Weg wurde schließlich auch für seine Familie zum Segen.
Gott gab David noch ein liebevolles Zeichen als Bestätigung für seine Berufung.
Vor der Priesterweihe durften sich die Weihekandidaten noch einen Primizkelch aus dem Nachlass von verstorbenen Priestern aussuchen. Vier oder fünf von ihnen waren auf einem Tisch ausgelegt. Einer der Kelche stach für David heraus. „Er war schön, glänzend, wunderschön“, erinnert er sich, als er ihn auswählte. Neugierig drehte David den Kelch um, um die Inschrift zu lesen. Als er sie sah, ließ er den Kelch vor Schreck fast fallen. „Auf dem Sockel stand ‚Soldat Christi'“.