Die wichtigste Person auf Erden

Joseph Kardinal Mindszenty (1892-1975), für den 1993 der Seligsprechungsprozess eingeleitet und der 2019 zum Diener Gottes erklärt wurde, ist wegen seines mutigen Auftretens gegen den Kommunismus mehrmals inhaftiert worden. Er hat einmal sehr treffend über die Bedeutung des Mutter-Seins geschrieben:

„Die wichtigste Person auf Erden ist eine Mutter. Sie kann nicht die Ehre beanspruchen, die Kathedrale Notre Dame gebaut zu haben. Das braucht sie auch nicht. Sie hat etwas gebaut, das großartiger ist als jede Kathedrale – eine Behausung für eine unsterbliche Seele, die winzige Vollkommenheit des Körpers ihres Babys… . Die Engel sind nicht mit einer solchen Gnade gesegnet worden. Sie können nicht an Gottes schöpferischem Wunder teilhaben, um neue Heilige in den Himmel zu bringen. Das kann nur eine menschliche Mutter. Mütter stehen Gott, dem Schöpfer, näher als jedes andere Geschöpf; Gott schließt sich mit den Müttern zusammen, um diesen Schöpfungsakt zu vollbringen. … Was gibt es auf Gottes guter Erde Herrlicheres: Mutter zu sein?“

Rosa, was ist dein Geheimnis?

Das spanische Ehepaar Rosa und José Maria Pich-Aguilera Roca bilden mit ihren Kindern vermutlich die größte Familie Europas. Rosa und ihr Mann José Maria stammen beide aus kinderreichen Familien. Rosa ist das achte von 16 Kindern und José Maria ist das siebte von 14 Kindern. Als sie 1989 heirateten, war es ihr Traum, eine große Familie zu gründen. In der Zeit von 1990 bis 2010 bekamen sie 18 Kinder. Die ersten drei Kinder starben aufgrund von Herzproblemen, und die Ärzte empfahlen ihnen damals, nicht weiter zu versuchen, Kinder zu bekommen – aber sie bekamen 15 weitere, die sie als ein Geschenk Gottes sahen. Rosa wurde oft gefragt, wie sie als Mutter das Leben mit so vielen Kindern meistern kann. 2013 verfasste sie über ihr Familienleben ein Buch „Glücklich mit 1, 2, 3 … Kindern“. Es wurde ein Bestseller und in viele Sprachen übersetzt. Aus ihrem reichen Erfahrungsschatz erzählt sie, worauf ihre glückliche Ehe und ihre Kindererziehung aufgebaut sind. Hier einige Zitate aus ihrem Buch. Rosa schreibt:

„Kinder helfen uns ständig dabei, glücklich zu sein, aus uns herauszugehen und uns für die anderen frohgemut bereitzuhalten. ‚Wer gibt, ist glücklicher, als wer nimmt‘, heißt es in Der kleine Prinz von Saint-Exupéry. In der Familie hat man immer die Möglichkeit zu geben, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhoffen. Sie können sich wirklich nicht vorstellen, wie sich das Herz mit jedem Kind weitet.“ Sie gibt den Eltern den Rat: „Versuchen Sie, zu Hause zu sein, wenn sie von der Schule nach Hause kommen. Sie kommen mit tausend Geschichten an, die sie erzählen wollen: … Mama oder Papa müssen zu Hause sein, um zuzuhören, denn das ist für sie das Wichtigste. Wir müssen immer bereit sein, zuzuhören, auch wenn wir kochen, das Telefon klingelt … “ Und den Eltern sagt Rosa: „Letztendlich werden die Kinder von unserem Beispiel lernen. … Ihr bestes Beispiel sind wir, lassen Sie die Kinder sehen, wie Mama und Papa Freunde sind, eine gute Zeit miteinander verbringen, sich Dinge erzählen und zusammen lachen. Ja, ich habe richtig gesagt, mein bester Freund ist mein Mann.“

„Meine Freundinnen fragen mich oft: ‚Rosa, was ist dein Geheimnis? … Mit allem, was du zu tun hast … ist es einfach nicht normal, dass du immer gut gelaunt bist.'“ Rosa erklärt ihr Geheimnis: „Ich stehe frühmorgens auf und besuche täglich die Messe. Dann versuche ich, eine halbe Stunde vor dem ausgesetzten Allerheiligsten zu bleiben; dort schöpfe ich Kraft, betrachte die möglichen Lösungen für die Probleme, mit denen ich an diesem Tag wohl konfrontiert werde. Hier denke ich namentlich an jedes einzelne meiner Kinder und sehe zu, welchen kleinen Fortschritt jeder und jede von ihnen und auch mein Mann vielleicht schaffen könnten. Dort bedenke ich auch die Arbeit, die ich an diesem Tag erledigen muss. Hier gibt mir Gott, mein Vater, die Kraft für alles. Ihm lege ich meine Probleme vor. Er tröstet mich und gibt mir Licht, wie ich mich an diesem Tag verhalten soll.“

„Wir können nur verhindern, dass der Teufel in unser Leben eindringt, wenn wir eine Mauer aufrichten, indem wir in der Familie den Rosenkranz beten und täglich zur Messe gehen. Das kostet uns nur zweimal eine halbe Stunde unseres Tages, und danach haben wir alle Zeit, um Pläne zu schmieden und mit Freunden zusammen zu sein.“

Im März 2017 starb José Maria mit 56 Jahren an Krebs. Vor seinem Tod riefe er jedes seiner Kinder zu sich, um ihnen zu sagen: „Jesus ist sehr gut, er liebt uns sehr, er will uns bei sich haben.“

Das Einzige, was ich dir schenken kann

Dr. Gudrun Trausmuth, Jahrgang 1969, arbeitet als Redakteurin bei Radio Maria Österreich. Sie erzählt in der Internetzeitung „corrigenda“ eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit über einen adoptierten Jungen, den sie kennen lernte, der ein sogenanntes „Babyklappen-Baby“ war.
Abtreibung ist nie eine Lösung, denn schon das Leben selbst ist das größte Geschenk, das eine Mutter ihrem Kind geben kann. (Etwas gekürzte Wiedergabe):

»“18 Jahre“, dachte sie, während sie trotz der Kälte auf einer Bank Platz nahm. Zum ersten Mal kehrte sie hierher zurück, zu dieser Bank, von der aus man durch das Gestrüpp des kleinen Parks Sicht auf das Krankenhaus hatte. Es war richtig gewesen, das Neugeborene damals in die Babyklappe zu legen. Und doch brannte in ihr seitdem eine unstillbare Sehnsucht. … Ihre Gedanken gingen zurück: die Schwangerschaft, die sie damals als 17-Jährige vor den Eltern und ihrer gesamten Umgebung verheimlicht hatte. Da sie sowieso das Gefühl hatte, dass sie nie jemand ansah, war es auch nicht weiter aufgefallen – „Endlich nimmst du etwas zu“, war das einzige Wort der Mutter gewesen.

Und sie wollte ihrem Kind das Leben schenken: „Das Einzige, was ich dir schenken kann …“, hatte sie immer wieder gedacht. Sehr allein war sie gewesen. … Dass die Wehen – wohl Wochen zu früh – kamen, als die Eltern verreist waren, war ihr Glück gewesen. Während der Geburt hatte sie gebetet und geweint und geschrien: und dann war das Kind dagewesen, ein Bübchen, sehr klein, sehr zart. Stundenlang hatte sie ihn gehalten, gesäugt, geliebt.
Irgendwann dann, mitten in der Nacht, hatte sie ihn in Handtücher und Decken gewickelt und war taumelnd durch die einsame Winterstadt zu dem Krankenhaus gegangen.

Auf einen Zettel, den sie zu dem Kind legte, hatte sie geschrieben: ‚Johannes, 8. Dez.‘ Und während sie zitterte vor Liebe, vor Schwäche und vor Schmerz, hatte sie das Bündel mit dem schlafenden Kind in die Babyklappe gelegt. Dann war sie in den kleinen Park gegenüber der Klinik gegangen. Dort hatte sie auf der Bank gesessen, bis sie sah, dass im Raum hinter der Babyklappe das Licht anging. … Ihr Leben war „normal“ weitergegangen, Schulabschluss, Studium, Umzüge, Beziehungen … Ihren Sohn hatte sie nie vergessen. Ohne im eigentlichen Sinne religiös zu sein, hatte sie täglich für ihn gebetet, bis sich ihr Gebet in Glauben verwandelt hatte. Bis sie plötzlich wusste, dass es GOTT gibt, dass Er für ihren Sohn sorgen würde. Seitdem war sie ruhiger geworden, getröstet in der Sicherheit, damals das Mögliche und Richtige getan zu haben. Aber nie hörte die brennende Sehnsucht nach dem Kind auf, und jeder Advent holte sie wieder hervor. …

Als sie aufsah, kam durch die Dunkelheit jemand auf sie zu. Ein junger Mann, etwas unsicher, mit hellen Augen: „Darf ich mich setzen?“, fragte er. „Ausgerechnet diese Bank?“ sagte sie wenig freundlich und zeigte auf die vielen leeren Bänke ringsum. „Ja, entschuldigen Sie, ich will Sie nicht bedrängen, aber es muss diese sein,“ meinte er und setzte sich ans andere Ende der Bank.

Nach einer Weile sprach er weiter: „Von hier aus sehe ich nämlich da hinüber“, meinte er und wies auf das Krankenhaus, „das ist der einzige Ort, den ich mit meiner Mutter verbinde. Meine Adoptiveltern meinen, dass sie vermutlich sehr jung war. Wahrscheinlich wusste niemand von der Schwangerschaft, und wahrscheinlich hat sie mich ganz allein geboren und mich dann zur Babyklappe da drüben gebracht. Ich bin ihr jedenfalls unendlich dankbar, dass ich lebe.“
Wieder schwieg er und sie auch, während sie fühlte, dass es in ihrem zitternden Herzen plötzlich ganz hell wurde. „Es gibt keine größere Liebe“, sagte er nach einer Weile. Er hob den Blick und streckte ihr die Hand hin: „Übrigens, ich heiße Johannes.“«

Warum Mama?

Die 76-jährige kanadische christliche Großmutter, Linda Gibbons, wurde im Juni wieder verhaftet und angeklagt. Sie kam wegen „Störung der Privatsphäre“ ins Gefängnis. Ihr „Verbrechen“ war, dass sie vor einer Abtreibungsklinik in Toronto innerhalb der gesetzlich verordneten Bannmeile mit einer Tafel auf und ab ging, die die Aufschrift trug: „Warum Mama? Wenn ich so viel Liebe zu geben habe.“ Diese Aktion wurde als „Einmischung“ in den Betrieb der Abtreibungsklinik interpretiert und angezeigt.

Linda hat wegen ihrer Arbeit für das Leben insgesamt fast 11 Jahre im Gefängnis verbracht. Sie will mit ihrem Einsatz nicht die Frauen verurteilen, die in die Abtreibungsklinik gehen. Sie hat nichts als Liebe und Mitgefühl für sie und ihre ungeborenen Kinder. Sie weiß, was sie durchmachen, da sie selbst einmal dort war. Im Jahr 1970 wurde Linda schwanger, als sie auf dem College war. Sie ließ ihr Baby abtreiben. Aber dies erfüllte Linda mit einem tiefen Schmerz, der nicht vergehen wollte. Erst als sie „Christus begegnete“ und seine liebende Güte kennen lernte, konnte sie Heilung und Vergebung finden. Lindas stilles Zeugnis gegen die Abtreibung hat weit über 100 Leben gerettet.

Zur Frage, warum sie sich vor die ‚Abtreibungsfabriken‘ stellt, obwohl sie weiß, dass sie verhaftet wird, schreibt sie, dass dies eine Möglichkeit sei, den Schrei der abgetriebenen Kinder vor Gericht zu bringen. Linda vertritt durch ihr völliges Schweigen im Gerichtssaal die Ungeborenen, die keine Stimme haben. Nach dem letzten Prozess wurde sie am 5. Dez. 2024 zwar freigesprochen, aber es stehen noch weitere Prozesse bevor. In einem Brief aus dem Gefängnis schrieb sie an die Lebensschützer: „Die Liebe Christi verpflichtet uns, unsere gemeinsame Menschenwürde mit unseren ungeborenen Freunden zu verteidigen.“

Traumtätigkeit?

Eines von den Mitgliedern des Rockefeller-Imperiums, das im Hintergrund mit seiner Geldmacht die Entwicklungen unserer Gesellschaft beeinflusst, hat 2004 sehr offen in einem Interview den Plan dargelegt, nach dem unsere christliche Kultur zerstört werden soll:

„Der Feminismus ist unsere Erfindung aus zwei Gründen: Vorher zahlte nur die Hälfte der Bevölkerung Steuern, jetzt fast alle, weil die Frauen arbeiten gehen. Außerdem wurde damit die Familie zerstört und wir haben dadurch die Macht über die Kinder erhalten. Sie sind unter unserer Kontrolle mit unseren Medien und bekommen unsere Botschaft eingetrichtert, stehen nicht mehr unter dem Einfluss der intakten Familie. Indem wir die Frauen gegen die Männer aufhetzen und die Partnerschaft und die Gemeinschaft der Familie zerstören, haben wir eine kaputte Gesellschaft aus Egoisten geschaffen, die arbeiten für die angebliche Karriere, die konsumieren – Mode, Schönheit, Marken, die dadurch unsere Sklaven sind und dies dann auch noch gut finden.“

Die Auswirkung: Eine junge Frau erzählte, dass sie beim Ausfüllen eines Fragebogens für das Arbeitsamt zwei Stunden lang gezögert habe, unter der Rubrik: „Traumberuf, Traumtätigkeit?“ das Wort „Familienmutter“ hinzuschreiben, da so etwas ja heute nicht mehr geht, obwohl es ihr tiefster Herzenswunsch war. Unsere Rettung aus diesem finsteren Geist ist immer die Umkehr zum Herrn. Jesus sagt: „Wer die Wahrheit tut, der kommt zum Licht.“ „Ich bin das Licht der Welt.“

Mein Mann bittet mich um Lebenshilfe

Der Tübinger Professor Walter Jens (1923-2013) war einer der intellektuellen Vorkämpfer, der sich für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe eingesetzt hat. Zusammen mit Hans Küng veröffentlichte er 1995 das Buch: Menschenwürdig sterben. Ein Plädoyer für Selbstverantwortung. Er selbst konnte sich ein Leben ohne intellektuellen Austausch nicht vorstellen. 2004 verfiel er aber einer schweren Demenz-Erkrankung, die sein Leben wandelte.

Seine Frau Inge sagte 2009 in einem Interview mit der ‚dpa‘: „Sein Lebenswille bezieht sich nicht mehr auf sein geistiges Wirken. Er hat sich zu einem biologischen Leben in einem Maße verschoben, wie ich es selbst nicht für möglich gehalten hätte“. Ihr 86 Jahre alter Mann kann durch die Krankheit nicht mehr lesen und kaum noch reden. „Ich weiß genau, und es steht Wort für Wort in unserer Patientenverfügung formuliert, dass mein Mann so, wie er jetzt leben muss – unfähig zu schreiben, zu sprechen, zu lesen, überhaupt noch zu verstehen – niemals hat leben wollen. Sein Zustand ist schrecklicher als jede Vorstellung, die er sich wahrscheinlich irgendwann einmal ausgemalt hat“, sagte sie.

Trotzdem sei sie sicher, dass er an seinem Leben hänge und nicht sterben wolle. „Neulich hat er gesagt: ‚Nicht totmachen, bitte nicht totmachen.‘ Ich bin mir nach vielen qualvollen Überlegungen absolut sicher, dass mich mein Mann jetzt nicht um Sterbenshilfe, sondern um Lebenshilfe bittet“, sagte sie. Es gebe Momente in seinem Leben, die ihm große Freude bereiteten. „Er isst mit allergrößtem Vergnügen. … Das ist doch kein Todeswunsch, der sich da äußert.“ Die Erfahrungen mit ihrem Mann hätten sie durchaus ins Zweifeln über die Verbindlichkeit von Patientenverfügungen gebracht.
2013 ist Walter Jens ohne aktive Sterbehilfe von Gott aus diesem Leben gerufen worden.

Gott hat uns mit Walter Jens ein Zeichen gegeben, dass es uns nicht zusteht, nach eigenem Willen über unser Leben und Sterben zu verfügen, sondern dass wir unser Leben wirklich ganz, bis zuletzt in seine Hände legen sollen.

 

Ich dachte, das ist so groß wie eine Erbse

Cornelia Kaminski, Bundesvorsitzende der ALfA (Aktion Lebensrecht für Alle) erzählte von einer Erfahrung bei einer Pro-Life-Veranstaltung:

„Ich hatte vor kurzem ein Gespräch mit einem erfolgreichen Manager, der an unserem Stand bei einem Kongress aufkreuzte. Eigentlich war er wegen der Schokolade, die wir da hatten, stehen geblieben. Aber wir kamen ins Gespräch und er erzählte mir sehr offen und selbstbewusst, dass er zwei Kinder ‚im Himmel‘ habe, da er seiner schwangeren Freundin damals mitgeteilt hatte, sie müsse abtreiben. Entweder du treibst ab oder ich bin weg, ein Kind kommt überhaupt nicht in Frage. Das kam sehr cool und selbstbewusst rüber, ich habe dann nachgefragt, ob es die Freundin noch gäbe – die gibt es nicht mehr – und ob er überhaupt Kinder bekommen hätte und verheiratet sei – das war er nicht – und dann nahm er dieses Embryomodell in die Hand, und fragte mich, was das sei. Als ich ihm sagte, ‚ein ungeborenes Kind in der zehnten Woche der Schwangerschaft‘, fingen die Hände dieses großen, erfolgreichen Managers, die den kleinen Plastikembryo hielten, an zu zittern. Seine Stimme stockte und er wischte sich Tränen aus den Augen. ‚Ich dachte, das ist so groß wie eine Erbse‘. Das denken viele. Und viele glauben den Abtreibungsärzten, die behaupten, es würde lediglich ‚Schwangerschaftsgewebe‘ abgesaugt. Die ‚Kinder im Himmel‘ dieses erfolgreichen, engagierten Mannes hatten plötzlich eine ganz andere Realität angenommen – und damit für ihn auch die Chance, sich mit ihnen zu befassen und um Vergebung zu bitten. ‚Darf ich mir den Embryo mitnehmen?‘ fragte er mich. Er hatte genau verstanden, worum es geht.“

Gott ist gnädig und barmherzig. Voraussetzung ist jedoch, dass wir die Wahrheit erkennen und unsere Schuld bereuen. … Aufgabe der Kirche ist es, uns bei dieser Wahrheitssuche zu helfen, uns sehend zu machen für die Wirklichkeit, und uns damit zu Gott zu führen.

 

Mama, ich bin dein Sohn …

Pater Carlos Cancelado, der aus Kolumbien stammt und in Mexiko durch Exerzitien und Vorträge segensreich wirkt, erzählt in einem Interview aus seiner Erfahrung:

„In Kolumbien habe ich die Beichte von einer schon älteren Frau gehört, die im Rollstuhl saß. Sie sagte mir: ‚Pater, ich möchte ihnen etwas erzählen und ich möchte, dass sie dies vielen Menschen weiter erzählen. Ich habe vor 47 Jahren ein Kind abgetrieben.

Vor drei Jahren, als ich bei mir zu Hause die Treppe hochging, … habe ich plötzlich einen Mann auf der Treppe gesehen. Er sagte zu mir: ‚Kennst du mich?‘ … Ich habe ihn angeschaut und geantwortet: ‚Ich kenne dich nicht‘. Dann ist er verschwunden.

Acht Tage später habe ich ihn wieder an derselben Stelle gesehen. Er fragte mich: ‚Kennst du mich?‘ und ich antwortete: ‚Ich kenne dich nicht. Wer bist du?‘ Er sagte dann: ‚Mama, ich bin dein Sohn, den du getötet hast‘. Ich war sprachlos. Er sprach weiter: ‚Gott hat mich zu dir geschickt als das letzte deiner Kinder, denn du wirst bald einen Rollstuhl brauchen. Meine Brüder werden dir nicht helfen. Ich war derjenige, der sich um dich gekümmert hätte. Ich wäre Arzt geworden und hätte 6 Kinder gehabt – so war der Plan Gottes, wenn ich geboren wäre. Du hast auch meine sechs Kinder getötet! Du hast mein ganzes Leben zerstört. Ich komme zu dir, um dich darum zu bitten, diese Sünde zu beichten, denn du hast diese Todsünde aus Scham noch nicht gebeichtet. Du wolltest mich vergessen und du hast es erreicht. Aber Gott schickt mich zu dir. Bitte, Mutter bekehre dich, denn du wirst bald einen Rollstuhl brauchen.'“

Pater Cancelado sagt weiter: „Als ich mit ihr gesprochen habe, saß sie schon im Rollstuhl. Seht ihr die unendliche Liebe Gottes für diese Frau. Gott wollte nicht, dass diese Frau in der Ungnade der Todsünde stirbt. … Wir alle sollen uns für das Ende unseres Lebens vorbereiten. Wie tun wir dies?“

Jeder Mensch ist ein Geschenk Gottes

Ein Professor schilderte seinen Medizinstudenten folgenden Fall:

„Stellen sie sich vor, eine Frau hat bereits acht Kinder, fünf davon sind behindert, drei sind taub, zwei blind, der Vater ist ein Trinker, die Mutter hat Syphilis und ist in Erwartung eines weiteren Kindes. Würden sie zu einer Abtreibung raten?“ Viele der Studenten dachten, dass in solch einem Fall medizinische und soziale Indikationen eine Abtreibung rechtfertigten. Der Arzt sagte dann: „Meine Damen und Herren, ich gratuliere! Sie haben soeben Ludwig van Beethoven umgebracht!“

Jeder Mensch, der geboren wird, ist ein Geschenk Gottes an uns alle. Gott hat mit jedem seine wunderbare Pläne des ewigen Heiles.

 

Sieg des Lebens

Am 24. Juni 2022, dem Hochfest des Herzens Jesu, fiel in Amerika eine wichtige Entscheidung. Der Oberste Gerichtshof der USA hat das abgrundtief falsche Urteil von 1973 im Prozess Roe gegen Wade aufgehoben. Durch dieses Urteil waren alle Bundesstaaten Amerikas gezwungen, das „Recht auf Abtreibung“ anzuerkennen. Das hatte auch Signalwirkung für die ganze Welt und ein gigantisches Blutbad von ungeahnten Dimensionen zur Folge. Allein in Amerika sind seit dieser Zeit über 60 Millionen Kinder abgetrieben worden.

Die feministische, linke Anwältin Sahra Wettington hat zusammen mit einer starken Abtreibungslobby die junge Frau Norma McCorvey (Decknamen Jean Roe) dazu benutzt, dieses Recht auf Abtreibung vor dem Obersten Gericht zu erwirken. Norma McCorvey, die damals ein Kind erwartete, das sie schließlich doch nicht abtreiben ließ, war zuerst eine Befürworterin der Abtreibung. Sie hat sich aber zum Glauben bekehrt und sich unermüdlich bis zu ihrem Tod 2017 für den Schutz des Lebens eingesetzt.

Die groß gefeierte Anwältin Sahra Wettington, die dieses Recht auf Abtreibung bis zuletzt verteidigt hat, ist 2021 verstorben.
Janet Morana, die Leiterin von Silent No More, einer Gruppe, die sich für Frauen einsetzt, die abgetrieben haben und ihre Entscheidung bereuen, berichtet:
„Weddington hat ein eigenes Kind durch eine Abtreibung verloren. Ich frage mich oft, was passiert wäre, wenn sie nach Heilung für diesen Verlust gesucht hätte, anstatt sich für eine legale Abtreibung aus jedem Grund zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft einzusetzen. Vielleicht wären wir heute ein anderes Land.“

Jene mutigen Richter, die mit 6 zu 3 Stimmen das Fehl-Urteil von 1973 aufgehoben haben, werden jetzt von den Abtreibungsbefürwortern mit schweren Protesten, Beschimpfungen und Drohungen verfolgt. Aber es war ein Sieg des Lebens gegen die Kultur des Todes.