Selige Jacinta von Fatima

Papst Johannes Paul II. hat im Jahr 2000 die beiden Seher-Kinder von Fatima Francisco und Jacinta selig gesprochen. Maria hatte den Kindern gesagt, dass sie die beiden bald in den Himmel holen werde. Francisco starb 1919 mit 10 Jahren und seine Schwester Jacinta 1920 ebenfalls mit 10 Jahren, an der sog. „spanischen Krankheit“, die damals unzählige Todesopfer forderte.

Jacinta war in der letzten Zeit ihres Leidens fern von zu Haus und von ihren Eltern in einem Spital. Nur ihre Patin begleitete sie. Jacinta berichtete, dass Maria ihr immer wieder erschien, um sie im Leiden zu trösten. Ihre Patin hat vieles von dem aufgeschrieben, was die 10-jährig Jacinta ihr aus tiefer prophetischer Erkenntnis sagte. So z.B.:
„Die Sünden, welche die meisten Seelen in die Hölle stürze, sind die Sünden der Unreinheit.“
„Es werden Moden aufkommen, die den Heiland sehr beleidigen. – Personen, die Gott dienen, dürfen die Moden nicht mitmachen. Die Kirche hat keine Moden. Der Heiland ist immer derselbe.“
„Wie würden doch die Menschen alles tun, um ein anderes Leben zu beginnen, wenn sie wüssten, was die Ewigkeit ist.“
„Abtötung und Opfer gefallen Jesus sehr.“
„Die Priester sollen rein sein, ganz rein.“

Boxerkind – überlebt in einer Welt ohne Liebe

In seinem nun auch in deutscher Sprache erschienenen Buch Boxerkind, erzählt Tim Guénard seine Lebensgeschichte, eine Geschichte voller Verletzungen und Brutalität. Im Alter von 3 Jahren wird Tim von seiner Mutter ausgesetzt. Er landet daraufhin beim Vater, der ihm mit brutaler Gewalt begegnet. Mit 5 schlägt ihn sein Vater halbtot. Sein Körper ist vollständig demoliert.

Nach langem Krankenhausaufenthalt landet er auf dem Waisenkindermarkt. Dort muß er feststellen, daß nur hübsche Kinder genommen werden. So kommt er zunächst in ein Irrenhaus und später zu einer Pflegemutter, die ihn auf’s schlimmste quält. Nachdem er wieder mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus kommt, gibt man ihm eine zweite Chance. Mit 10 Jahren gelangt er als Pflegekind auf einen Bauernhof, wo man ihn das erste Mal in seinem Leben menschlich behandelt. Damals hat er schon einige Selbstmordversuche hinter sich. Doch das Glück am Bauernhof dauert nur kurz. Wieder geht’s ins Erziehungsheim, das er als Gefängnis empfindet. Mit 12 reißt er schließlich von dort aus und schlägt sich nach Paris durch, wo er schnell in die Hände von Gaunern gelangt, die ihn zum Prostituiertenräuber machen. Mit 14 arbeitet er als Gigolo am Montparnasse, schläft nachts in einer Fahrradabstellkammer, ständig in Angst, von der Polizei aufgegriffen zu werden. Schließlich wird er entdeckt und wieder in ein Heim gesteckt. Mit 15 begegnet er einer Richterin, die ihm die Chance seines Lebens beschert: Tim darf eine Ausbildung als Steinmetzlehrling beginnen. Um seine Aggressionen abzubauen, beginnt er zu boxen und wird schnell zum gefeierten Champion.

Die Begegnung mit Behinderten in der Gemeinschaft Arche verändert sein Leben von Grund auf. Er erkennt erstmals: das Leben besteht nicht nur aus Kampf und Gewalt. Er entdeckt Gottes Liebe. Langsam heilen auch seine Wunden. Mit 23 feiert er Hochzeit.

Heute ist er 47 Jahre alt, lebt mit seiner Frau und vier Kindern als Bienenzüchter und Bildhauer in der Nähe von Lourdes. Boxerkind erzählt unglaublich berührend die Geschichte vom gewalttätigen Boxer und Schläger, der zum großen Liebenden wird, heute Drogenabhängigen und Straffälligen hilft und mit Behinderten zusammenlebt. Guénards Geschichte zeigt, dass die Liebe Gottes selbst die dunkelsten Schatten und schlimmsten Verletzungen zu heilen vermag.

Vgl. Vision 2000

Nennolina – Jesus, komm bald in mein Herz, damit ich Dich küssen kann

Ein italienisches Mädchen, das mit 6 Jahren an Knochenkrebs starb und ihre Leiden und ihr Leben ganz Gott aufopferte, könnte als jüngste Heilige in die Kirchengeschichte eingehen, ohne eine Blutzeugin zu sein. Papst Benedikt XVI. unterzeichnete am Montag, 17.12.2007 das Dekret, in dem bestätigt wird, dass Antonietta Meo ein heroisches Tugendleben geführt hat.

Nennolina, wie sie mit ihrem Kosenamen hieß, wurde am 15. Dezember 1930 in Rom als vierte Tochter von Maria und Michele Meo geboren. Man beschrieb sie als „hellwach“, und schon als Vierjährige war sie Mitglied der Kindergruppe der Katholischen Aktion. Sie war ein lebhaftes Kind und schon mit drei, vier Jahren von einer innigen Liebe zu Jesus erfüllt, mit dem sie immer wieder in ihren Gebeten sprach.
Nach Angaben der Mutter fügte sie eines Tages zu ihren Lieblingsgebeten folgenden Satz hinzu: „Jesus, tu mir den Gefallen, lass mich sterben, bevor ich eine Todsünde begehe.“

Mit 5 Jahren erkrankte sie an Knochenkrebs. Als ihr am 25. April 1936 das linke Bein amputiert wurde, begann ihr Leidensweg, aber auch ihre außergewöhnliche Erfahrung mit Gott. Sie musste eine Prothese tragen und akzeptierte diese Einschränkung, in dem sie ihr „Beinchen“ Jesus schenkte. Sie empfing früher als üblich die Erstkommunion. Mit vielen Briefen, die sie diktierte oder, als sie dann schreiben gelernt hatte, selber verfasste, wandte sie sich in vielen Liebesbezeugungen an Jesus, an Gott Vater, den Heiligen Geist, die Gottes Mutter, Theresia von Lisieux …So schrieb Nennolina kurz vor ihrer Ersten Heiligen Kommunion: „Jesus, komm bald in mein Herz, damit ich Dich ganz fest drücken und Dich küssen kann“.

Am 4. September 1936 schrieb sie: „Ich bin sehr froh, dass Jesus mir dieses Problem geschickt hat, denn so bin ich seine Auserwählte.“ Ihre „Briefe“ an Jesus nehmen „Züge eines mystischen Zwiegesprächs“ an, die in ihrer theologischen Tiefe und Innigkeit in nichts den großen Mystikern nachstehen.

In ihrem letzter Brief, den sie unter großen Anstrengungen ihrer Mutter diktierte, heißt es: „Lieber gekreuzigter Jesus, ich habe dich so lieb und liebe dich so sehr! Ich will mit dir sein auf Golgotha. Lieber Jesus, sag Gott Vater, dass ich ihn auch sehr liebe. Lieber Jesus, gib mir die nötige Kraft, diese Schmerzen zu ertragen, die ich dir darbringe für die Sünder. …“ Am 3. Juli 1937 starb sie.

Geh und sündige von jetzt an nicht mehr

Gedanken zur Fastenzeit als eine Zeit der Umkehr und Buße

In der Fastenzeit ergeht an uns wieder der Ruf zur Bekehrung der Herzen. Jesus hat zu Beginn seines öffentlichen Wirkens verkündet: “Die Zeit ist erfüllt, das Himmelreich ist nahe, kehrt um und glaubt an das Evangelium.” Aber wie wir aus unserer Erfahrung wissen, ist es mit der Umkehr und Änderung unseres Lebens gar nicht so einfach. Wir nehmen uns oft gute Vorsätze, doch der Wille zur Tat ist dann zu schwach, und es bleibt alles beim Alten. Wir machen es oft so, wie der kleine Jakob, von dem ein gläubiger Familienvater einmal berichtet hat:

“Als unser Sohn Jakob knapp zwei Jahre alt war, verfügte er bereits über einen bemerkenswerten Wortschatz und ein untrügliches Gespür dafür, wie er seine Worte einsetzen konnte, um seine Welt zu ordnen. Wenn er etwas falsch gemacht, z.B. seine Tasse durchs Zimmer geworfen hatte, forderten meine Frau oder ich ihn auf, sie wieder aufzuheben. Dann fragten wir: ‚Und was sagt man, Jakob?‘ ‚Tut mir leid‘, antwortete er jedesmal, und wir waren erfreut darüber, dass unser Sohn so gute Manieren hatte. Dann stellte ich eines Tages fest, dass die bereitwillige Reue, die er zeigte, auch eine Kehrseite hatte. Sobald Jacob laufen konnte, faszinierten ihn die Steckdosen in unserer Wohnung. Wir sagten ihm immer wieder, dass er sie nicht anfassen sollte, aber er lachte mich an und sagte: ‚Tut mir leid, Papa.‘ Es tat ihm gar nicht wirklich leid. Er versuchte es erneut, und schließlich, nach dem dritten Mal, sagte ich zu ihm: ‚Jakob, es ist schön, dass du sagst, es tut mir leid, aber ich will, dass du damit aufhörst.‘ In diesem Moment, als ich diese Worte aussprach, trafen sie mich selbst. Wir machen es ja mit Gott genauso, wie Jakob es mit uns macht. Wir sagen zu Gott: ‚Es tut mir leid‘, aber dann machen wir weiter wie bisher.“

Der Herr kommt allen mit seiner barmherzigen Liebe entgegen, die ihre Verfehlungen bereuen und sie in der Beichte bekennen. Jesus verurteilt uns nicht. Aber er möchte von uns, dass wir alles tun, um die Sünden, die er uns vergeben hat, auch zu meiden. Zur Ehebrecherin, die man vor Jesus geschleppt hatte, sagt Jesus: “Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!”