Ich tat, was ich tun musste

Der hl. Paulus sagt im seinem Brief an die Philipper (2,3): “In Demut schätze einer den andern höher ein als sich selbst. Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen.”

Ein Beispiel solcher Selbstlosigkeit hat einmal der spanische Langstreckenläufer Ivan Fernandez gegeben: Am 2. Dezember 2012 fand in der Stadt Burlada in Spanien ein Lauf statt. Der kenianischen Läufer Abel Mutai war in Führung und nur mehr wenige Meter von der Ziellinie entfernt. Aber da er durch die Beschilderung verwirrt wurde, hielt er vor der Ziellinie an, weil er glaubte, dass er das Rennen schon beendet habe. Der spanischer Läufer, Ivan Fernandez, war hinter ihm der zweite. Als er merkte, was los war, fing er an, den Kenianer anzuschreien, er solle weiterlaufen. Mutai konnte kein Spanisch und verstand es nicht.

Da schob Fernandez den Kenianer Mutai vor sich her über die Ziellinie und verhalf ihm so zum Sieg. Ein Journalist fragte später Fernández: “Aber warum haben Sie den Kenianer gewinnen lassen?” Ivan antwortete: “Ich habe ihn nicht gewinnen lassen, er hätte gewonnen. Das Rennen war seines.” “Ich hatte es nicht verdient, zu gewinnen. Ich tat, was ich tun musste. Er war der rechtmäßige Gewinner. Er hatte einen Abstand geschaffen, den ich nicht hätte aufholen können, wenn er den Fehler nicht gemacht hätte. Als ich sah, dass er anhielt, wusste ich, dass ich ihn nicht überholen würde.”