Wenn wir unsere Sünden bekennen

Ein außergewöhnliches Zeugnis darüber, wie die Güte und Barmherzigkeit Gottes das Herz eines Menschen völlig umwandeln kann, gibt uns Wilhelm Buntz. Er hat seine Erfahrungen in seinem Buch “Der Bibelraucher” zusammenfasst.

Er wurde 1954 in Ulm geboren. Seine Mutter, die dieses dritte Kind nicht wollte, setzte Willi in der freien Natur aus. Sein Vater verjagt seine Mutter und war sehr streng mit ihm, was ihn schon von klein auf sehr aggressiv machte. Schon im Kindergarten bekam er den Namen ‘Blutbad-Willi’. “Alle hassten mich und hatten Angst vor mir.” Mit 17 Jahren verursachte er mit einem gestohlenen Auto einen Unfall, bei dem ein Polizist starb und der andere querschnittgelähmt wurde. Nach seiner Entlassung aus der Jugendstrafanstalt begann er eine schlimme, kriminelle Karriere: Raubüberfälle, Juwelenraub, Waffen- und Menschenhandel … Mit 23 Jahren wurde er geschnappt, und er bekam eine Haftstrafe von insgesamt 25 Jahren!

Die Zeit im Gefängnis wurde ihm aber zur Gnadenzeit. Zuerst hat aus Protest und Langeweile aus Seiten der Bibel Zigaretten gemacht. “In den sechs Jahren der Haft in dieser Zelle habe ich das gesamte Alte Testament geraucht. Und ich las jede einzelne Seite ganz durch, manchmal sogar mehrmals.” Doch als er zur Bergpredigt kam, begannen diese Worte seine Seele zu berühren. “Wenn es dich wirklich gibt und du einen Plan für mein Leben hast, dann musst du mich ändern. Aber ich lasse mich nicht verändern. Wenn du wirklich stärker bist und mich überwindest, dann mach etwas Vernünftiges aus mir.” Von da an begann Gott sein Herz grundlegend zu wandeln.

Im ersten Johannesbrief (1,9) las er: “Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist Gott treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht.” Das wollte er wörtlich befolgen. So schrieb er an den Staatsanwalt einen Brief, in dem er sich zu allen Verbrechen bekannte, die man ihm nicht beweisen konnte. Doch der Staatanwalt stellte das Verfahren gegen ihn ein. Einige Monate später, im Alter von 31 Jahren, war Willi frei.

Das ganze folgende Jahr über besuchte Willi die vielen Menschen, denen er Unrecht getan hatte, und bat sie um Vergebung. “Ich habe in Innsbruck die Witwe des Polizisten besucht. Ich sagte: Sie sind doch diese Frau, die1971 ihren Mann verloren hat. Sie sagte: Mir ist das Herz gebrochen. Ich lag im Krankenhaus im Kreißsaal und habe gerade mein fünftes Kind zur Welt gebracht. Da kommt die Nachricht: Mein Mann kommt nie wieder nach Hause. Aber wissen sie, mein Mann war gläubig. Und wir wissen, wir sehen eines Tages den Papa im Himmel wieder. Und seit dem Tag beten wir für diesen Jungen, der damals den Wagen gefahren hat, dass Jesus seine Seele rettet. Mir war, als hätte Gott mit einem Vorschlaghammer gegen den Panzer geschlagen, der um mein Herz war. Ich habe geweint und geweint und habe gesagt, ich bin dieser Junge. Und da kommt sie um den Tisch und nimmt mich in den Arm, und sagt: Oh, Sie sind die größte Gebetserhörung, die wir jemals erlebt haben.”