Die wirksamste Waffe

P. Pio, der oft “ein lebendiger Rosenkranz” genannt wurde, schrieb seinem geistlichen Vater: “Die Macht des Teufels, der mich bekämpft, ist furchtbar.” In diesem Kampf war der Rosenkranz, den er ununterbrochen betete, seine wirksamste “Waffe”. In diesem Zusammenhang erzählte P. Pio einmal einen Traum: “Eines Abends war ich im Chor und betete, als ich durch laute Schreie gestört wurde. Sie kamen vom Kirchplatz herüber. Ich ging zum Fenster und sah draußen eine johlende Menge ganz außer sich, die schrie: ‘Nieder mit Jesus! Nieder mit P. Pio!’ Daraufhin zog ich mich zurück und sprach mit der Gottesmutter darüber. Sie gab mir eine kleine Waffe, ganz klein, so klein, dass man sie sogar in den Haaren hätte verstecken können. Ich ging zurück zum Fenster und zeigte meine Waffe und ließ sie vor der Menge hin und her baumeln. Da fielen alle wie ohnmächtig zu Boden. Ich aber begab mich zum Gebet, und nach einer Weile hörte ich von neuem Stimmen vom Platz herüber. Wieder ging ich zum Fenster und sah eine ungeheure Menschenmenge. Da rief ich ganz laut: ‘Wer seid ihr?’ Und sie schrien: ‘Es lebe Jesus! Es lebe die Gottesmutter! Es lebe P. Pio!’ – ‘Ach, ihr seid meine geistigen Kinder’, erwiderte ich. ‘Betet also immer den Rosenkranz, und niemand wird euch auch nur ein Haar krümmen können.'” Wenn P. Pio beim Zubettgehen einmal nicht gleich einen seiner Rosenkränze fand, die er unter dem Kopfkissen und an anderen Orten deponiert hatte, wandte er sich stets heiter mit folgenden Worten an seinen Mitbruder P. Onorato, der ihm in den letzten vier Lebensjahren beistand: “Gib mir die Waffe … mit der man die Schlachten gewinnt!” Am Vorabend seines Heimganges trug P. Pio seinen geistigen Kindern wie als Testament auf: “Liebt die Gottesmutter und sorgt dafür, dass sie geliebt wird. Betet immer den Rosenkranz!”