Bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen

Am 8. Dez. feiern wir das Hochfest der unbefleckten Empfängnis Mariens. Im Jahre 1830 erschien Maria der jungen Novizin Katharina Laboré in der Klosterkirche der „Barmherzigen Schwestern“ in der Rue du Bac in Paris. Maria beauftragte sie , die „wunderbare Medaille“ prägen zu lassen, damit die Menschen zu großem Vertrauen in sie als die unbefleckt Empfängene motiviert werden. Die Medaille trägt ja die Aufschrift: „Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.“ Maria hat mit dieser Medaille einen wahren Siegeszug begonnen und unzähligen Menschen geholfen. Eine Begebenheit, die uns anspornen kann, in der Liebe zu Maria zu wachsen, sei hier angeführt.

Eine brasilianische Frau und Mutter machte im Jahre 1995 mit ihrer kleinen fünfjährigen Tochter, die unheilbar krank war, eine Wallfahrt in die Rue du Bac. Die Frau hatte etwas über die Erscheinung der Gottesmutter in Paris gelesen. Ein Umstand berührte sie ganz besonders. Bei ihrem ersten Erscheinen saß Maria, während sie mit Sr. Katharina Labore sprach, auf einem gepolsterten Stuhl, der dort in der Kirche war. Diesen Stuhl kann man heute noch sehen. So kam dieser Frau eine Idee, von der sie fest überzeugt war: wenn ihre Tochter sich auf diesen Stuhl setzen könnte, dann würde die Gottesmutter sie heilen. In diesem Glauben reiste sie mit ihrer Tochter nach Paris. In der Kirche angelangt, die immer von vielen Gläubigen besucht ist, sah sie, dass es gar nicht so einfach war, zu diesem Stuhl der Gottesmutter zu gelangen. Der Erscheinungsbereich war durch Kordeln abgegrenzt. Sie fragte eine der barmherzigen Schwestern, die gerade am Putzen der Kirche waren, ob sich ihre Tochter auf den Stuhl setzen dürfe.

Aber die Schwester sagte: Entschuldigen sie, das kann ich ihnen nicht erlauben, denn sonst würde ja jeder darum bitten – und das ist unmöglich.“ Das war natürlich eine schwere Enttäuschung für die Mutter. Als die Schwestern weggegangen waren, fasste sie einen anderen Plan: Wenn ihre Tochter schon nicht auf dem Stuhl sitzen durfte, dann sollte sie ihn wenigstens berühren. Und so flüsterte sie ihr zu, sie solle unter den Kordeln auf allen Vieren hindurch unter den den Sessel kriechen und ihn von unten berühren. Das kleine Mädchen machte es so, wie die Mutter gesagt hatte. Doch als sie zum Sessel hinkam, stand sie plötzlich auf und legte ihren Kopf auf die Samtpolsterung des Stuhles und nach einer gewissen Zeit kroch sie wieder zurück. Ihre Mutter tadelte sie: „Warum hast du das gemacht? Ich habe dir doch gesagt, du sollst nur kurz den Sessel berühren!“ Die Kleine antwortete strahlend: „Aber Mama, die FRAU hat mir gesagt, ich soll meinen Kopf auf ihr Knie legen.“

Nach Brasilien zurückgekehrt, konnten die Ärzte bestätigen, dass das Kind völlig geheilt war.
Diese Begebenheit gibt uns ein wunderbares Bild dafür, mit welcher Haltung und mit welchem Vertrauen wir zu Maria kommen sollen: wie dieses Mädchen, das ihren Kopf auf die Knie der Gottesmutter legte. Wer sich von Mariens Liebe berühren lässt, der wird von vielen Wunden und Leiden geheilt.