Hl. Mutter Teresa von Kalkutta – Was mich am traurigsten macht

Für die hl. Mutter Teresa von Kalkutta war die Quelle der Kraft für ihren Dienst die Gegenwart des Herrn in der hl. Eucharistie. Sie sagte: „Wir beginnen unseren Tag, indem wir versuche Christus in der Gestalt des Brotes zu sehen. Und während des Tages fahren wir fort, ihm in den ausgemergelten Körpern unserer Armen zu begegnen.“ Pfarrer George William Rutler aus New York berichtete  in einer Predigt (1989), wie sehr Mutter Teresa von Ehrfurcht uns Liebe für die Eucharistie erfüllt war. Er sagt: „Ich werde Ihnen ein Geheimnis erzählen; da wir ja knapp tausend enge Freunde versammelt haben und auch deshalb, weil wir die ‚Missionarinnen der Nächstenliebe‘ bei uns haben, die der Heilige Geist in die Welt gesandt hat, damit sich die Geheimnisse vieler Herzen offenbaren. Es ist nicht sehr lange her, da zelebrierte ich die hl. Messe und predigte für ihre Mutter, Mutter Theresa von Kalkutta. Nach dem Frühstück verbrachten wir eine längere Zeit im Gespräch in einem kleinen Raum. Plötzlich hörte ich mich unwillkürlich fragen – ich weiß nicht, warum: ‚Mutter, was denken Sie, ist eigentlich das größte Problem unserer heutigen Zeit?‘ Sie könnte mehr als jeder andere eine beliebige Anzahl von Anhaltspunkten nennen: Hungersnöte, Pest, Krankheit, das Zusammenbrechen der Familie, Rebellion gegen Gott, Korruption der Medien, die Schulden in der Welt, die nukleare Bedrohung und so weiter. Ohne eine Sekunde zu zögern sagte sie: ‚Wohin auch immer ich in der ganzen Welt komme, das, was mich am traurigsten macht, ist zu sehen, dass Menschen die Heilige Kommunion in der Hand empfangen.'“

 

Im Dienst eines gütigen Herrn

Am 25. Sonntag im Jahreskreis hören wir im Evangelium das Gleichnis von den Arbeiter im Weinberg, die vom Gutsherrn zu verschiedenen Stunden des Tages zur Arbeit angeworben werden und die am Ende alle den gleichen Lohn erhalten. Mit diesem Gleichnis stellt uns Jesus die Güte Gottes vor Augen, die für uns nicht immer so einfach zu verstehen ist.

Es geht hier um das Himmelreich, den Himmel, das ewige Leben, den ewigen Lohn, den wir uns einerseits verdienen müssen, der aber zugleich ein Geschenk ist.

Zuerst zeigt sich die Güte Gottes in seiner Absicht, dass Gott alle Menschen retten will. Deshalb geht er den Menschen immer wieder nach, um sie für die Arbeit an seinem Reich zu gewinnen. Solange wir in diesem Leben sind, kann Gott bis zur letzten Stunde mit dem Ruf seiner Gnade an die Menschen herankommen.

Ein zweiter Beweis seine Güte besteht darin, dass er allen, die seiner Einladung folgen, den Lohn zuteilt, der für sie recht ist. Das Entscheidende vor Gott ist nicht die Größe unserer Leistung, was wir alles vollbringen konnten, sondern dass wir bereit waren, den Willen Gottes zu tun. Wer diesen guten Willen hat, der wird von Gott reich belohnt, auch wenn er nicht mehr viel Zeit hatte, etwas für das Reich Gottes zu tun.

Die Güte Gottes, die ganz anders ist, als wir sie uns vorstellen, sollte uns wirklich mit Freude und Dankbarkeit erfüllen.

Eigentlich hätten die Arbeiter der ersten Stunde anders reagieren müssen. Im Gleichnis könnte auch stehen: „Als die Arbeiter der ersten Stunde die Großzügigkeit und Güte des Gutsherrn sahen, freuten sie sich mit den anderen, die auch den Tageslohn erhielten und dankbar nahmen sie ihren Denar entgegen. Sie waren glücklich, im Dienst eines so gütigen Herrn zu stehen.“

Jesus hat aber das Gleichnis nicht so erzählt: Die Arbeiter der ersten Stunde begannen über die Güte des Gutsherrn zu murren. Jesus offenbart hier die Schwäche des menschlichen Herzens.

Wir tun uns schwer, uns mit dem Glück und dem Erfolg unserer Mitmenschen von Herzen mitzufreuen. Und so können wir auch nicht mehr so richtig dankbar und froh sein über den Segen und die Gnade unseres Glaubens.

Gott hat mit jedem Menschen seinen Plan, hier dürfen wir nicht miteinander vergleichen.

Das Einzige, worum wir uns sorgen sollten ist, dass wir die Einladung des Herrn nicht überhören, mit der er zu jeder Stunde des Tages an uns herantreten kann.

Schließlich werden wir auch von Herzen wünschen und dafür beten und opfern, dass jene, die jetzt noch fern sind vom Reich Gottes, wenigstens in der letzten Stunde gerufen werden und diesen Ruf beantworten können.

Denn es ist das größte Glück für uns, im Dienst unseres so gütigen Herrn und Gottes zu stehen.

 

Von Maria berührt

Als junger Priester nahm ich an einer Wallfahrt der UNITALSI teil, einer italienischen Organisation, welche die Kranken nach Lourdes begleitet. Am ersten Tag in Lourdes war ich enttäuscht, weil der Ort mir mehr vorkam wie ein kommerzieller Betrieb als wie ein Heiligtum. Es war 1970 und wir als junge Priester waren angesteckt vom Klima des Protests, das damals herrschte.

Am nächsten Tag schickten mich die Organisatoren der Wallfahrt zur Beichtkapelle: nach 5 Stunden, in denen ich Sünden vergeben, vor allem aber die wunderbaren Bekehrungen zahlreicher Menschen gehört hatte, verstand ich, dass es Maria war, die ihre Herzen berührt hatte: eine geistliche Erneuerung begann in mir zu wirken. Ich bin seitdem oft nach Lourdes zurückgekehrt, und ich hatte immer das gleiche Gefühl: Maria führt uns zu ihrem Sohn Jesus. Und das ist es, was an allen Heiligtümern geschieht.

Bischof Bernardino Marchió (Brasilien)

 

Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe

An 29. September feiert die Kirche das Fest der hl. drei Erzengel Michael, Gabriel und Raphael. In der heute so bedrängten Zeit brauchen wir besonders die Hilfe des hl. Erzengels Michael. Papst Leo XIII. hatte einmal in einer Vision am
13. Okt. 1884 die Bedrängnis der Kirche durch den Teufel gesehen. Er hat deshalb ein machtvolles Gebet verfasst und angeordnet, dass es am Schluss der hl. Messe gebetet werden soll.

Don Pechenino, ein Mitarbeiter von Leo XIII., berichtet folgendes über die Entstehung dieses Gebetes: „Ich erinnere mich nicht an das genaue Jahr. Eines Morgens feierte der große Papst Leo die Messe und war wie üblich bei der Danksagungsmesse anwesend. Plötzlich sahen wir, dass er den Kopf hob und auf etwas über dem Kopf des Zelebranten starrte. Er stand da bewegungslos, ohne zu blinzeln. Sein Gesicht zeigte Entsetzen und Ehrfurcht; Gesicht und Ausdruck wechselten schnell. Etwas Ungewöhnliches und Ernstes geschah mit ihm. Schließlich, als käme er wieder zu sich, klopfte er fest auf seine Hand und erhob sich. Er begab sich in sein Privatbüro. Sein Gefolge folgte besorgt und ängstlich und flüsterte: ‚Heiliger Vater, geht es Euch nicht gut? Benötigt Ihr etwas?‘ Er antwortete: ‚Nichts, nichts.‘ Etwa eine halbe Stunde später ließ er den Sekretär der Kongregation für die Riten rufen und reichte ihm ein Blatt Papier, wollte, dass es gedruckt und an alle Ordinarien der Welt verschickt werde. Was war dieses Papier? Es war das Gebet, das wir mit dem Volk am Ende jeder Messe aufsagen…“

„Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe; gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels sei unser Schutz! Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich; du aber Fürst der himmlischen Heerscharen, stoße den Satan und die anderen bösen Geister, die in der Welt umhergehen, um die Seelen zu verderben, durch die Kraft Gottes in die Hölle. Amen.“

 

Eine Stärkung, durch die er ohne Essen und Trinken sein konnte

Vor 600 Jahren wurde der heilige Bruder Klaus von Flüe geboren. Die Schweizer feiern in diesem Jahr ein Jubiläum ihres Nationalheiligen und Patrons. In Leben von Bruders Klaus wird offenbar, dass Gott mit jenen Menschen, die er zu einer vollkommenen Hingabe beruft, oft ganz außergewöhnlichen Wege geht, die wir nicht so leicht verstehen, die aber zu einem großen Licht für die Menschen werden.

Bruder Klaus wurde 1417 im Füeli geboren. Schon in Mutterschoß, so berichtete er, hat er einen hellen Stern gesehen. Er konnte sich auch an seine Taufe erinnern. Er lebte 50 Jahre in der Welt, tat seine Arbeit als Bauer, leistete Soldatendienst, war glückliche verheiratet, Vater von 10 Kindern, übte das Amt eines Ratsherrn und Richters aus.

Aber schon von Kindheit an lebte in ihm eine große Hinneigung zum Gebet und zum Fasten und mit zunehmenden Alter eine Unruhe, die ihn in die Einsamkeit, in die Nähe Gottes drängte, damit er Gott durch Fasten und Gebet diene. Sein Pfarrer war ihm auf diesem Weg ein weiser Berater und Helfer. Nach vielen inneren Kämpfen und mit Zustimmung seiner Frau Dorothea trennte sich Nikolaus von seiner Familie und seinem Besitz und wurde Einsiedler. Aber gerade durch diese Hingabe an den Willen Gottes, wurde er für seine Landsleute zum Berater und großen Friedensstifter.

Gott hat die außergewöhnliche Berufung, die er Bruder Klaus gegeben hat, auch durch ein außergewöhnliches Zeichen bestätigt. Bruder Klaus lebte in seiner Einsiedelei 20 Jahre ohne Nahrung, ohne Essen und Trinken. Dieses Fastenwunder hat Bruder Klaus schon zu seinen Lebzeiten ein Ansehen gegeben, das weit über die Landesgrenzen hinausgereicht hat. Seine Zeitgenossen nannten ihn deswegen einen lebenden Heiligen. Er war ein Mann, wie die Leute sagten „der ohne irdische Speise lebte“. Und das ist genau richtig gesagt: Er war ein Mann, der ohne irdische Speise lebt. Denn das innerste Geheimnis dieses Fastens war, dass er durch die Kraft einer anderen Speise lebte. Er hat einmal einem befreundeten Pfarrer dieses Geheimnis angedeutet und ihm erzählt: „Wenn er bei der Messe sei und der Priester das Sakrament genieße, dann empfange er davon eine Stärkung, dass er ohne Essen und Trinken sein möge, sonst möge er das (Fasten) nicht erleiden.“

Das war also das wunderbare Geheimnis von Bruder Klaus, dass er aus der Kraft des allerheiligsten Sakramentes gelebt und sich vom lebendigen Brot genährt hat. Gott hat uns damit veranschaulicht, was das Wort bedeutet: „Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt“. Auch wir sollten überlegen, was es bedeutet, aus der Kraft der heiligsten Eucharistie zu leben, die ja dieses menschgewordene Wort Gottes ist.

Gott hat dem hl. Bruder Klaus durch das Gebet auch tiefe Weisheit und Einsicht geschenkt. So hat er z.B. die Reformation (1517) vorausgesagt; aber sein Worte sind auch heute noch gültig. An die Stadtväter von Bern ließ er schreiben: „Seid beständig im Glauben eurer Väter; denn es wird sich ein großer Aufruhr erheben in der Christenheit. Alsdann hütet euch, dass ihr durch Neuerung und Listigkeit des Teufels nicht betrogen werdet. Haltet zusammen, bleibt in den Fußstapfen eurer frommen Väter, behaltet und befolgt ihre Lehre. Alsdann mögen euch Anschläge und Stürme nicht schaden.“

 

Gott kann alles wieder heil machen

Der evangelische Theologe Friedrich von Bodelschwingh erzählt aus seiner Kindheit:

«Als im Herbst das Obst reif an den Bäumen im Garten hing, hatte uns der Vater streng verboten, auf die Bäume zu klettern. Wir durften nur von den heruntergefallenen Früchten essen. Aber einmal hatte ich das Verbot doch übertreten und war heimlich auf einen Baum geklettert. Dabei zerriss ich mir unglücklich den Hosenboden. Heimlich schlich ich mich mit einem bösen Gewissen nach Hause. Dabei drehte ich mich immer so geschickt, dass keiner den Schaden entdecken konnte.

Nach dem Abendbrot ging ich in mein Zimmer, besah dort erst richtig voll Entsetzen die zerrissene Hose und legte sie zuunterst auf den Stuhl, alle anderen Kleidungsstücke geschickt darüber. Dann kniete ich am Bett nieder, um mein Abendgebet zu sprechen: „Lieber Gott, ich bin heute ungehorsam gewesen. Vergib es mir doch und mach, dass morgen früh meine Hose wieder heil ist!“ – In diesem Augenblick ging meine Mutter an der Kinderzimmertür vorbei, blieb einen Augenblick stehen und hörte mein Gebet. Dann ging sie lächeln weiter. Dem Vater sagte sie nichts. Sie wollte eine Handlangerin Gottes sein.

Als ich fest eingeschlafen war, nahm sie die zerrissene Hose und machte sie wieder heil. Dann legte sie die Hose so hin, wie sie unter dem Berg von Kleidern gelegen hatte. – Als ich am nächsten Morgen erwachte, war mein erster Griff nach der Hose. Welch ein Wunder, die Hose war wieder in Ordnung! – Ich weiß noch wie heute, dass dieses Erlebnis, wo Mutter ein Engel gewesen war, meinen Kinderglauben mächtig stärkte.»

 

Maria öffnete meine Augen und meine Seele

sceenshotFlorian Homm war einer der großen und erfolgreichen Börsenspekulanten und Hedgefondsmanager, der mit ungeheurem Einsatz reich, aber damit nicht glücklich wurde; bis die Gottesmutter ihn aus diesem sinnlosen Leben herausführte und durch viele Leiden hindurch zu einem neuen Leben mit Gott geleitete.  In sein Büchern und Seminaren gibt er Zeugnis von der Gnade Gottes, die sein Leben gewandelt hat. Hier einige Ausschnitte:

„Ich hatte viel in meinem weltlichen Leben erreicht: Mit einem Vermögen von 600 Millionen Euro gehörte ich zu den reichsten Deutschen. Mein Appetit nach noch mehr Erfolg war unersättlich, denn mein Leitmotiv war ‚Zuviel ist niemals genug‘. Ich wollte die denkbar höchste Lebensintensität. Ich besaß keinen Glauben und meine Seele war durch jahrzehntelange 100-Stunden-Wochen nahezu verkümmert. Ich war nie zufrieden mit dem Erreichten.“

„Zu dieser Zeit fragte mich: War es das? Steinreich, mega-erfolgreich, VIP, eine sehr attraktive Frau, zwei Kinder, abgehobene Spielzeuge. Mit 46 hatte ich meinen Zenit erreicht und eigentlich all das, was ich mir als Teenager vorgenommen hatte. Ich hatte alles, was diese Welt bietet, verkostet, inklusive einem sensationellen, nahezu perfekten Dessous-Model als Liebhaberin.“ „Ich war Mitte vierzig an meinem Ziel angekommen. Was sollte ich jetzt noch tun? …“
„Meine Ehe war zertrümmert. Meine Kinder kannten mich kaum. Niemals nannten Sie mich Daddy oder Vater. Ich war am Ende. Unglücklich, verloren. Ich erkannte keinen Sinn in meinem Dasein. …“
„Aber meine Suche war nicht ganz hoffnungslos. In Bogota hatte ich die Versorgung der ärmsten Kindern mit nicht unerheblichen Mitteln unterstützt. Ein ehemaliger IRA- Freiheitskämpfer gab mir ein kleines Buch der Jesusmutter Maria. Dieses Buch öffnete meine Augen und meine Seele. Ich begann die Bibel gewissenhaft zu lesen.“
„Die Amerikaner hatten einen Haftbefehl gegen mich erwirkt und an Interpol weiter gereicht. Vorgeworfen wurde mir, unter anderem, schwerer konspirativer Betrug und Kursmanipulation. Insgesamt verlangte der amerikanische Staatsanwalt 9 lebenslange Haftstrafen, was sich auf 225 Jahre Knast summiert.“

„Ich landete in diversen italienischen Gefängnissen und kämpfte mit Selbstmordgedanken, Schutzgeld- Erpressungsversuchen und einer äußerst korrupten italienischen Justiz. Ich vegetierte im Vorzimmer der Hölle, oft mit acht anderen Gefangen auf 18 Quadratmetern und monatelang in Isolationshaft.“

„Das kleine blaue Buch der Jesusmutter, und Ihre barmherzigen Botschaften, hat mir die Kraft gegeben, nicht aufzugeben. Im Gefängnis traten dann auch Gott und Jesus in mein Leben und bewirkten Wunder. Ich war der erste Auslieferungshäftling seit 30 Jahren, der nicht von Italien nach Amerika ausgeliefert wurde.“ „Meine als unheilbar diagnostizierte chronische, progressive Multiple Sklerose hat sich zurückgebildet. …“ „Deswegen schenke ich Jesus und Maria mein Leben. Denn sie haben mich vor einem grauenhaften Tod im Gefängnis bewahrt und mir eine Aufgabe erteilt. Heute weiß ich, was wichtig ist und was ich vernachlässigen kann. Auch wenn ich mich messerscharf an den Horror meiner Inhaftierung erinnere, bin ich Gott dankbar, dass ich eine Zeit lang dieses schwere Kreuz tragen durfte. … Jesus vergibt uns allen und liebt uns. Gott ist mein Richter. Ihm will ich gefallen. Alles andere sind weltliche Illusionen und Verwirrungen.“

Quelle: Vgl.: http://www.florianhomm.org/

Das Beste, das man für einen Sterbenden tun kann

Ein Pfarrer berichtet au seiner seelsorglichen Erfahrung:

»Eines Tages sagte mir ein Freund: „Geh und besuche den und den, denn es geht ihm schlecht.“ So stattete ich dem Kranken einen Besuch ab. Nachdem ich ein Weilchen mit ihm und seinen Verwandten zusammen verbracht hatte, sagte ich zu seinen Angehörigen: „Lasst mich jetzt mit ihm allein, denn wir wollen uns ein bisschen unterhalten.“ Als wir allein waren, sagte der Kranke: „Ich habe mich sehr gefreut, dass Sie gekommen sind … Ich wollte Sie rufen lassen, aber ich hatte mich nicht dazu entschließen können, weil ich Angst hatte, meine Familie zu erschrecken.“ Wir unterhielten uns eine ganze Weile und ich nahm ihm die Beichte ab. Danach war er zufrieden und glücklich. Als ich nach Hause gehen wollte, kamen seine Verwandten zu mir und sagten: „Wir danken Ihnen sehr, dass sie gekommen sind … Wir wollten Sie rufen lassen, aber wir hatten Angst, den Kranken zu erschrecken.“

Alle wollten den Priester rufen, aber eine grundlose Angst hielt sie davon ab und der Kranke riskierte zu sterben, ohne sich mit Gott versöhnt zu haben. Eigentlich macht es keinen Sinn, den Priester nicht zu rufen, nur weil der Kranke sich erschrecken könnte! Den Schrecken würde der Kranke dann tatsächlich erleben, wenn er sterben würde, ohne gebeichtet zu haben. In der Gnade Gottes zu sein, das gibt dem Kranken Frieden und eine wunderbare Ruhe. Das Beste, was wir für einen Sterbenden tun können, ist, ihm einen Priester zu schicken, der ihm die Beichte abnimmt. Einen größeren Gefallen als diesen kann man im Leben niemandem erweisen.«

 

Ich bin die Königin des Rosenkranzes

Am 13. Oktober 1917 war die letzte Erscheinung der Gottesmutter in Fatima. In ihrer Botschaft fasste sie noch einmal zusammen, was sie von uns wünscht:

„Ich bin die Königin des Rosenkranzes. …  Man soll fortfahren, alle Tage den Rosenkranz zu beten. …“ Und mit Trauer in ihren Gesichtszüge sagte sie: „Sie sollen den Herrn nicht mehr beleidigen, der schon zuviel beleidigt wurde.“

Es geht also um das Rosenkranzgebet und die Umkehr der Menschen von ihren Sünden. Als Bekräftigung gab uns Maria ein machtvolles Zeichen. Schon im Juli hatte sie verheißen, „ein Wunder zu wirken, das alle sehen werden, damit sie glauben.“

Deshalb waren an diesem Tag etwa 70.000 Menschen gekommen: gläubige und ungläubige, fromme und neugierige. Den ganzen Vormittag regnete es in Strömen und die Menge war völlig durchnässt. Zu Mittag, als Maria erschien hört der Regen auf. Nach dem Gespräch mit Maria rief Lucia der Menge zu: „Schaut, die Sonne!“ Mit einem Schlag zerrissen die Wolken und die Sonne erschien in vollem Glanz, doch ohne zu blenden – und sie begann zu zittern, zu tanzen und sich wie ein Feuerrad zu drehen. Dann stand sie einen Augenblick still. Doch plötzlich schien sie sich vom Himmel zu lösen und auf die Menge zu stürzen, die Temperatur stieg und der entsetzten Menge entwand sich ein furchtbarer Schrei und alle sanken auf die Knie: „Mein Gott, ich glaube! Mein Jesus Barmherzigkeit! Maria!“ Endlich hielt die Sonne in ihrem unheimlichen Sturz inne und kehrte wieder an ihren Platz zurück und in gewaltigem Chor erklang das Credo.

Diese apokalyptische Szene, endete mit einem mütterlichen Geschenk Mariens: Der Boden und alle Anwesenden waren durch den anhaltenden Regen ganz durchnässt. Plötzlich aber fühlte sich jeder wohl und die Kleider und das Erdreich waren vollkommen trocken.

 

Wer hat, dem wird gegeben

Am 15. Sonntag im Jahreskreis (A) hören wir im Evangelium das Gleichnis vom Sämann. Jesus erzählt der Volksmenge, die zu ihm gekommen war, von den Samenkörnern, die  beim Säen auf verschieden Arten von Boden fallen: auf den Weg, auf felsigem Boden, unter die Dornen und schließlich auf gutes Erdreich. Er hat das Gleichnis zwar allen Menschen erzählt, aber den tieferen Sinn und die Bedeutung dieses Gleichnisses erklärt er nur seinen Jüngern mit der für uns sonderbar klingenden Begründung: „Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreiches zu erkennen, ihnen ist es aber nicht gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch genommen, was er hat“ (Mt 13,11-12).

Es scheint also, dass im Reich Gottes dieselben Gesetze gelten wie in der Welt. Denn in dieser Welt kann man immer wieder beobachten, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Sollte das im Reich Gottes nicht anders sein?

Aber wir können uns fragen: Warum werden die Reichen in dieser Welt immer reicher? Sie werden hauptsächlich deshalb reicher, weil sie all ihre Kräfte, Fähigkeiten und Talente einsetzen um Geld und Besitz zu erwerben, weil sie ihr ganzes Herz und ihre Liebe an den Reichtum hängen und weil ihnen jedes Mittel recht ist, um mehr zu erwerben. Darum bekommen sie auch immer mehr.

Hier müssen wir aber einsehen, dass es im Reich Gottes im Prinzip nicht anders ist. Natürlich ist nicht der Mammon der höchst Wert im Reich Gottes, sondern Gott selbst ist das höchste Gut. Und es ist klar, wer die Liebe zu Gott hat, wer mit all seinen Kräften sucht, Gott zu dienen, der wird natürlich einen großen Lohn erhalten, er wird immer mehr erfüllt werden vom Reichtum der Gnade Gottes, er wird immer tiefere Einsicht in die Herrlichkeit Gottes erlangen. Wer die Liebe zu Gott und den Menschen hat, dem wird immer noch mehr gegeben.

Wer aber die Liebe zu Gott nicht hat, wer sich mit einem harten Herzen Gott gegenüber verschließt, wer sich durch seine Sünden von Gott abwendet, wer so ist wie der felsige Boden, von dem Jesus im Gleichnis spricht, der wird mit der Zeit auch noch die letzen guten Samenkörner der Einsicht, das letzte Licht, das ihn aus der Dunkelheit noch zur Umkehr führen könnte, verlieren.

Alles, was ihm über Gott und sein Reich, über Christus und die Kirche gesagt wird, das bleibt für ihn rätselhaft. Er wird sich zwar einbilden, etwas vom Glauben zu verstehen, aber es ist für ihn, so wie Jesus sagt: „Sie sehen und sehen doch nicht, sie hören und hören doch nicht. Ihr Herz kommt nicht zur Einsicht und sie bekehren sich nicht.“

Uns als Jünger Christi ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu kennen, weil wir Christus lieben.