Kindergebet

Angelika und Heinrich hofften nach der Heirat auf Kindersegen; doch es brauchte viel Geduld, ganze sieben Jahre, bis das erste Kind kam. Die Freude war sehr groß, als ihnen Gott einen Sohn schenkte.

Jonas wuchs heran. Schon bald wünschte sich Jonas ein Geschwisterchen und zwar eine Schwester. Die Eltern waren nicht mehr so jung. Sie hofften auf weitere Kinder, doch der Kindersegen liegt in Gottes Hand. Deshalb sagte die Mutter zu Jonas: “Bitte du Gott um eine Schwester. Vielleicht erhört dich der liebe Gott”. Das tat Jonas dann auch treu. Fast jeden Abend vor dem Schlafengehen brachte er sein Anliegen im Gebet vor Gott. Er wusste auch bald, dass seine Schwester Inga (Gott schützt) heißen sollte. Die Eltern wussten nicht, woher er diesen Namen hatte.

Die Zeit verging und es kam der erste Tag, an dem Jonas in den Kindergarten ging. Auf dem Weg dorthin blieb Jonas stehen. Die Mutter sagte ihm: “Was machst du? Wir müssen weiter zum Kindergarten”. Jonas antwortete: “Ich bete für Inga”. Darauf sagte die Mutter und war selbst verwundert über ihre Frage: “Und hat der liebe Gott dir geantwortet?” Wie war die Mutter erstaunt, als Jonas darauf hin sagte: “Ja, jetzt gerade macht der liebe Gott den Bauch, die Ärmchen und die Beinchen”. Die Mutter war ganz “baff”. Was sollte sie dazu auch schon sagen?

Eine Woche danach erfuhr die Mama zu ihrem großen Erstaunen, was sie bisher selbst nicht wusste, dass sie tatsächlich schwanger war. Das Gespräch mit Jonas war genau zu der Zeit, in der sich beim Kind tatsächlich der Kopf, der Bauch und die Beinchen und Ärmchen im Leib der Mutter auszubilden begannen. Wie groß war die Freude auf das zweite Kind – wirklich ein Mädchen. Die Eltern hatten kaum noch auf das Wunder gehofft, nicht so aber der kleinen Jonas. – Kindergebet durchdringt die Wolken.

Quelle: LEBE 86/2007 23