Leben im Geist der Gotteskindschaft

Ein Familienvater erzählt, wie ihm das Verhalten seiner kleinen Tochter zum Beispiel für jenes Vertrauen wurde, das wir in unseren Vater im Himmel haben sollten.

Es war vor etlichen Jahren. Eines Nachmittags fuhr ich mir meiner Frau und unseren vier kleinen Kindern zum Einkaufen mit unserem Kleinbus. Endlich hatten wir alles beisammen und rasch waren die Lebensmittel im Auto verstaut – und die Kinder auch. Wir waren schon ein oder zwei Kilometer gefahren, als auf einmal unser Fünfjähriger aus dem Fond des Wagens nach vorne rief: „Mama, Elisabeth ist nicht da!“ Zunächst registrierte ich die Bedeutung dieser Worte nicht, doch dann durchzuckte es mich wie ein Blitz. Wir hatten Elisabeth auf dem Parkplatz vergessen!

Meine Frau und ich starrten uns gegenseitig an, dann legte ich eine unsanfte Bremsung hin und mit einer Geschwindigkeit und einer Panik, die auf dieser Straße sicher nicht erlaubt war, raste ich zurück. Mir schossen die wildesten Bilder und Gedanken durch den Kopf: Elisabeth mit ihren drei Jahren laut schreiend und eine Menschenmenge um sie herum – oder vielleicht wird sie gerade entführt – so etwas liest man doch in der Zeitung – sicher wird sie ein Trauma davontragen – wie sind wir verantwortungslos! – einfach ein Kind vergessen…

Jetzt waren wir schon nahe am Einkaufscenter angelangt, wir suchten mit unseren Blicken den Parkplatz ab. Doch nirgendwo gab es einen Menschenauflauf zu sehen. Alles war ruhig, als wäre nichts geschehen.

Schließlich bleiben unsere Augen an einem kleinen Kind hängen, das in aller Ruhe und Gemütlichkeit auf uns zu spazierte. Es ist Elisabeth!!

Zunächst können wir die Situation nicht einordnen. Warum weint sie nicht? Was ist geschehen? Dann stürzen wir aus dem Auto, laufen auf sie zu mit ausgebreiteten Armen und überglücklich drücken wir sie an uns.

Schließlich fragen wir sie: „Elisabeth, hast du gar keine Angst gehabt?“ Sie antwortet: „Nein, ich habe doch gewusst, dass ihr mich wieder abholen würdet. Da bin ich euch schon mal entgegengegangen.“
Wir waren sprachlos. Ein solches Vertrauen eines kleinen Kindes! Wie wunderbar! Ich erinnerte mich an die Worte Jesu: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder… Dieses Erlebnis hatte mir gezeigt, dass wir von den Kindern einiges lernen können, nicht nur sie von uns. Es hatte mir gezeigt, wie Vertrauen auf den liebenden Gott aussehen kann und auch, dass er uns nie wirklich allein lässt.