16. Tag

Die wahre Marienverehrung

Nachdem die Fehlformen der Marienverehrung entlarvt und verurteilt sind, soll nun die wahre Marienverehrung bestimmt werden. Sie ist: innerlich, innig, heilig, beständig und uneigennützig.

1. Die wahre Marienverehrung ist innerlich.
Sie kommt aus Geist und Herz, aus der Wertschätzung für Maria, aus dem tiefen Eindruck, den man von ihrer Größe gewonnen hat, und aus der Liebe zu ihr.

2. Die wahre Marienverehrung ist innig.
Sie ist voll Vertrauen, dem gleichen Vertrauen, das ein Kind seiner Mutter entgegenbringt. Wer sich von dieser kindlichen Haltung leiten läßt, wendet sich in allen materiellen und geistigen Dingen mit großer Einfachheit, mit Vertrauen und mit Innigkeit an Maria und erbittet wie von einer guten Mutter immer und überall und in allem ihre Hilfe. In Zweifeln bittet er um Erleuchtung, um Führung, wenn er sich verirrt hat, um Beistand in den Versuchungen, um Stärke in den Schwächen. Wenn er gefallen ist, bittet er, wieder aufgerichtet zu werden, wenn er mutlos ist, bittet er um Ermutigung. Er bittet um Befreiung von den Skrupeln, um Trost in den Kreuzen, Mühen und Widerwärtigkeiten des Lebens. Kurz, in aller Not des Leibes und der Seele ist Maria seine Zuflucht, ohne daß er deswegen fürchten müßte, diese gute Mutter zu belästigen und Jesus Christus zu mißfallen.

3. Die wahre Marienverehrung ist heilig.
Sie hilft, die Sünde zu meiden und die Tugenden Marias nachzuahmen, vor allem ihre zehn Haupttugenden: ihre tiefe Demut, ihren lebendigen Glauben, ihren blinden Gehorsam, ihr ausdauerndes Gebet, ihre umfassende Abtötung, ihre göttliche Reinheit, ihre glühende Liebe, ihre heldenhafte Geduld, ihre engelhafte Sanftmut und ihre göttliche Weisheit (WMV 105-108).

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