Gottes Geschöpfe sind wir – nicht ein Zufallsprodukt

Anfang Mai wurde die Nachricht verbreitet, dass die sozialistische Regierung in Spanien allen Ernstes ein Gesetz einführen möchte, durch das den sogenannten “Menschenaffen” auch “Menschenrechte” zuerkannt werden sollen. Das heißt: Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen sollen aufgrund ihrer “Verwandtschaft” mit dem Menschen das Recht auf Leben, Freiheit und körperliche Unversehrtheit erhalten. Sie dürften nicht mehr in Zoos gehalten und in Zirkusarenen vorgeführt werden. Außerdem dürften Labors sie nicht mehr zu Forschungszwecken benutzen.

Man greift sich an den Kopf und fragt sich, wie es möglich ist, dass diese Regierung auf solche Ideen kommen. Aber bei näherer Betrachtung ist dies nur die logische und praktische Konsequenz jener Theorien und Hypothesen, die uns schon von Kind auf als naturwissenschaftliches Glaubensdogma eingeimpft wurde. Es geht um die sogenannte Evolutionstheorie, mit der uns weisgemacht wird, dass der Mensch letztlich nur eine zufällige, natürliche Weiterentwicklung des Affen ist. Man braucht nur an die Schautafeln mit der Darstellung dieser Entwicklungsreihe vom kleinen Affen bis zum Neanderthaler usw. zu denken, die uns schon beim Naturgeschichte-Unterricht in der Schule gezeigt wurden.
Diese Vorstellung über die Entstehung des Menschen, die durch Darwin populär gemacht wurde, hat schon viel Unheil in der Welt angerichtet.

Wenn die Menschen sich selbst nur mehr als höhere Tiere sehen und nicht mehr ihr Würde als Geschöpfe Gottes erkennen, die Gott auch verantwortlich sind, dann gibt es keine Schranken mehr. Der Kommunismus hat sein Menschenbild auf diese Ideen aufgebaut, ebenso der Nationalsozialismus. Aber auch die heute vorherrschende Liberalisierung der Abtreibung und der Euthanasie ruht auf dieser Grundlage.

Es ist eben ein grober Denkfehler, wenn man versucht, das Obere vom Unteren zu erklären, das Höhere aus dem Niederen, Gott aus dem Verstand oder den Verstand aus den Elektronen. Wer immer diesen Denkfehler begeht, wer so mechanistisch denkt, der räumt dem Tod – den toten Dingen den Vorrang über Geist und Leben ein. Die beiden Weltkriege waren ebenfalls ein Produkt dieses naturwissenschaftlichen Weltbildes. Johannes Paul II. hat nicht umsonst davon gesprochen, dass unsere Gesellschaft von einer „Kultur des Todes“ geprägt ist.
Unser Glaube an den einen und dreifaltigen Gott, der jeden Menschen und diese Welt aus Liebe und Weisheit erschaffen hat, ist die einzige Antwort auf diese Kultur des Todes.

Der hl. Paulus sagt im Brief an die Epheser: „Seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus dazu geschaffen, in unserem Leben die guten Werke zu tun, die Gott für uns im voraus bereitet hat“ (Eph 2, 10). Eines dieser Guten Werke ist es, dass wir als Christen in der Welt bezeugen: Wir sind Gottes Geschöpfe und nicht das Produkt eines blinden Zufalls; wir sind geschaffen zur Liebe und zum ewigen Leben.