Regelmäßige Beichte – Flecken auf dem Tischtuch

Die Kirche gibt uns die Weisung, dass wir wenigstens einmal im Jahr, besonders vor Ostern, zur Beichte gehen sollten. Aber wer aufrichtig danach strebt, ein christliches Leben, d.h. ein Leben in persönlicher Freundschaft mit Jesus zu führen, der wird bald bemerken, dass er immer wieder der Erneuerung und Reinigung des Herzens bedarf, damit er nicht oberflächlich und gleichgültig wird.
Eine junge, gläubige Mutter hat einmal Zeugnis darüber gegeben, wie sie den Sinn der regelmäßigen Beichte erkannt hat. Sie erzählt:

“Eines Morgens beim Frühstück, wie ich gerade ein paar Flecken auf dem Tischtuch anstarre und mir überlege, ob ich es nicht schon bald in die Waschmaschine stecken sollte, hatte ich plötzlich ‚meine‘ Antwort: Immer wenn ich ein frisches Tischtuch auflege, passen wir besonders auf, nicht den kleinsten Fleck zu verursachen. Aber schon nach ein paar Tagen, nachdem sich unweigerlich erste Knitterfalten und die unvermeidlichen Flecken zeigen, ist die ganze Vorsicht dahin. Die Decke muss ohnehin gewaschen werden und im Nu gesellen sich dank großzügigerer Handhabung weitere Flecken dazu…
So wurde mir klar, dass es sich mit unserem Sündenregister ähnlich verhält. Anfangs passen wir auf unsere unmittelbar nach der Beichte noch reine Seele auf. Dann kommen trotz Achtgebens die ersten leichten Sünden, unsere Seele bekommt sozusagen die ersten Knitterfalten und Flecken. Und nach einiger Zeit schleicht sich der Gedanke ein, ‚jetzt ist es eh schon wurscht‘. Allmählich hält die Lauheit fröhlich Einzug.”

Der hl. Paulus sagt: “Die Liebe Christi drängt uns” 2 Kor 5, 14. Sie drängt uns, zu erkennen, was der Herr durch sein Kreuz für uns getan hat, und sie drängt uns, in der Nachfolge Christi nicht gleichgültig zu sein wegen der Sünden.