Marie Zélie Guérin und Louis Martin – heilige Eheleute

martinAm 25. Okt. 2015, anlässlich der Bischofssynode zur Familie, wird Papst Franziskus die Eltern der heiligen Therese von Lisieux heiligsprechen. Marie Zélie Guérin (1831-1877) und Louis Martin (1823-1894) sind dann das seltene Beispiel eines heiliggesprochenen Ehepaares. Sie waren Eltern von neun Kindern, von denen nur fünf, alles Töchter, das Erwachsenenalter erreichten. Alle fünf wurden Ordensschwestern, die bekannteste von ihnen ist die hl. Theresia vom Kinde Jesu.

Die beiden bald in den Heiligenstand erhobenen Eheleute aus Lisieux wollten ursprünglich selbst in einen Orden eintreten. Sie wurden aber nicht aufgenommen. Die beiden lernten einander 1858 kennen, heirateten nur drei Monate später, und führten ein vorbildliches Eheleben.

„Wäre ich bei einer Veranlagung wie der meinen von tugendlosen Eltern erzogen oder auch nur verwöhnt worden, wäre ich sehr böse geworden und vielleicht sogar verlorengegangen“, sagte die hl. Theresia über ihre Eltern.

Sel. Manuel Lozano Garrido – Das Kreuz wiegt schon etwas, aber es hat Flügel

Manuel-Lozano-Garrido-01Der spanische Journalist Manuel Lozano Garrido (1920-1971), wurde 2010 als erster Journalist selig gesprochen. Sein Leben war ab seinem 23. Lebensjahr geprägt von einer schweren, unheilbaren Krankheit. Er lernte aber, sein Leiden als ein Geschenk aus der Hand Gottes anzunehmen. Er glaubte in bewundernswerter Weise an die miterlösende Berufung aller Leidenden und wurde zu einem wahren Apostel der Freude.

Der sel. Manuel trat mit elf Jahren der örtlichen Gruppe der katholischen Aktion bei. „Mit 15 Jahren war mir meine Berufung ziemlich klar, ich wollte Journalist werden.“ 1936, als Manuel 16 Jahre alt war, brach der Spanische Bürgerkrieg aus und damit eine schwere Verfolgung der Kirche. Gottesdienste wurden verboten, viele Priester und Laien verhaftet oder erschossen. Auch unter Manuels Freunden erlitten manche das Martyrium. Vom einzigen nicht inhaftierten Priester der Stadt wurde Manuel beauftragt, den verfolgten Katholiken die hl. Kommunion zu bringen. Dieser Dienst prägte ihm eine tiefe Liebe zu Christus ins Herz.

Im Sommer 1940, mit 20 Jahren, nahm Manuel an einer große Jugendwallfahrt zum Marienheiligtum in Saragossa teil. Der Priester ermutigte die Jugendlichen, wie die beiden Apostel Jakobus und Johannes zu sein, die neben Jesus ihren Platz im Reich Gottes haben wollten. Und im Namen Jesu stellte der Priester den Jugendlichen die Frage: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“ In ihrer Liebe und Begeisterung antworteten sie, und Manuel mit ihnen, einstimmig: „Wir können es!“ Drei Jahre später sollte der Herr ihm einen Kelch reichen, der bis zum Rand gefüllt war. Beim Militärdienst in Madrid zeigten sich die ersten Anzeichen der schweren Krankheit Morbus Bechterew, eine bis heute unheilbare rheumatische Erkrankung vor allem der Wirbelsäule, die, begleitet von zeitweise unerträglichen Schmerzen, schnell und unaufhaltsam zur völligen Versteifung des Körpers führt. 1943 hatte Manuel die Gelegenheit, in Begleitung seiner Schwester Lucia, die ihn zeitlebens pflegte, an einer Wallfahrt nach Lourdes teilzunehmen. „In Lourdes begannen mir die Tragweite und der universale Sinn des Leidens aufzugehen.“ Er verstand, dass sein bewusst angenommener Schmerz nicht nur für ihn selbst „eine reinigende, heiligende Seite hat, die Frieden und Herzensfreude bewirkt“, sondern auch für andere zur Quelle übernatürlichen Lichtes wird. Er schrieb später: „Christus ist in allen jenen, die leiden … nicht nur, um diese Leiden zu teilen und erträglicher zu machen, sondern um sie mit den Seinen zu vereinen, um ihnen dieselbe erlösende Kraft zu verleihen, die sein Kreuz hatte, um die Welt zu erlösen … Dazu sind zwei Dinge notwendig: unser Wille und unsere Liebe.“ „Ja, das Kreuz wiegt schon etwas, aber es hat Flügel.“

1943 saß Manuel bereits im Rollstuhl, seine Hände und Füße begannen sich zu verkrümmen, mit nach vorne geneigtem Oberkörper nahm er die starre Haltung einer „4“ ein. So verbrachte er 28 Jahre in ständigen Schmerzen, die letzten neun Jahre zudem in Blindheit. Er kannte sehr wohl die Dunkelheiten der Seele durch Ängste, Einsamkeit und das Erleben von Nutzlosigkeit. Aber er war der Überzeugung:

„Was den Christen kennzeichnet, sind nicht Geduld, Ergebung und vielleicht nicht einmal Güte, sondern Freude. Denn wer eine Prüfung freudlos erträgt, ist nicht völlig in das Geheimnis des Kreuzes eingedrungen. Alle Tugenden wachsen aus der Freude. Wer sie hat, hat alles.“

Nichts ist schwer, wenn man Gott lieb hat

Anne_de_Guigne3Ein außergewöhnliches Beispiel der Heiligkeit und der Liebe zu Jesus Christus hat uns die aus Annecy-le-Vieux in Frankreich stammende Anna de Guigne (1911 – 1922) gegeben. Für sie wurde 1932 der Seligsprechungsprozess eingeleitet und 1990 hat die Kongregation für die Heiligsprechungen in einem Dekret den „heroischen Tugendgrad“ Annas bestätigt.

Als kleines Kind zeigte sich bei Anna ein starker, heftiger  Charakter. Sie war schnell aufbrausend, eifersüchtig, ungehorsam und trotzig. Ihre anderen vier Geschwister durften neben ihr nicht bestehen. Als sie einen kleinen Bruder bekam, war sie so eifersüchtig, dass sie ihm einen Tritt an den Kopf gab. Als einmal nicht sie, sondern ihr kleinerer Bruder auf dem Schoß der Mutter sitzen durfte, warf  ihm Anna aus Eifersucht eine Handvoll Sand in die Augen. Weil sie so unbezähmbar war, machten sich ihre Eltern und Großeltern Sorgen, wie das einmal mit ihr enden würde.

Mit vier Jahren aber trat ein Ereignis ein, durch das sie sich gänzlich bekehrte und mit aller Willenskraft anstrengte, das Gute zu tun.

Während des Erstens Weltkriegs, 1915, fiel ihr Vater an der Front. Dieser schmerzliche Verlust für die Familie gab den Anstoß zu Annas Bekehrung. Sie dachte von da an viel an den Himmel und tat alles, um ihre Mutter durch ein gutes und gehorsames Verhalten zu trösten. Die erste hl. Kommunion mit 6 Jahren vertiefte diese Umwandlung. Es gab für sie keine größere Freude mehr, als Jesus Freude zu machen und aus Liebe zu ihm Opfer zu bringen. „Wenn dir etwas schwer fällt“, riet sie einmal einer Freundin, „so denk daran, dem lieben Gott die Mühe aufzuopfern. Man muss ihm alles opfern. Nichts ist schwer, wenn man ihn lieb hat. Unsere Arbeit ist ein Geschenk, das wir Jesus machen müssen.“

„Es gibt viele Freuden hier auf der Erde, aber sie sind nicht von Dauer. Jene eine aber, die bleibt, ist, ein Opfer gebracht zu haben“, sagte sie.

Ihre Erzieherin erklärte, Anna habe nie „warum?“ gefragt, wenn ihr etwas befohlen war, sondern es rasch und immer freudig getan. Beim Spielen sah man die Kleine oft plötzlich still stehen und die Worte sagen: „O Jesus, ich hab dich lieb.“ Sie bat die Mutter, ohne Gebetbuch beten zu dürfen, weil sie dann besser beten könne. „Das ist genau so, wie wenn man mit jemandem redet, Mama, da weiß man immer, was man sagt.“  „Was sagst du Jesus denn?“ „Dass ich ihn lieb habe. Dann rede ich mit ihm über dich und die anderen, damit Jesus sie brav werden lasse. Hauptsächlich rede ich mit ihm über die Sünder und dann sage ich ihm, dass ich ihn gern sehen möchte.“ Da fragte die Mutter ängstlich weiter: „Denkst Du dabei nicht an den Schmerz, den es mir bereiten würde, wenn du fortgingest, um Jesus zu sehen?“ „O ja, Mama, ich denke daran und möchte dir gerne keinen Kummer machen. Aber Papa ist ja schon im Himmel, du wirst auch hinkommen und die anderen auch, denn er ist ja unser Ziel.“ In der Todeskrankheit – offenbar Hirnhautentzündung – war sie nach den höchsten Schmerzen „gern bereit, für die Bekehrung der Sünder weiterzuleiden“, so glücklich war sie dann auch, „zu den Engeln gehen zu dürfen“.

 

Die Brücke des heiligen Josef

josef-mueselbIn Kanada liegt in der Nähe des Sankt Peters-Sees am Sankt Lorenzstrom eine kleine Stadt, die sich Ende des 19. Jahrhunderts  ständig vergrößerte. Die Katholiken wollten eine größere Kirche aus Stein bauen. Holz gab es in jener Gegend genug, aber die Steine mussten sie vom anderen Ufer des Stromes holen, der an dieser Stelle drei bis vier Kilometer breit war, und über den keine Brücke führte. Während des Sommers 1881 sammelten sie Massen von Steinen, die sie während des Winters, wenn der Fluss fest zugefroren war, mit Fuhrwerken über den Fluss bringen wollten. Aber der Winter 1881/82 war sehr mild.  Der Dezember, Jänner und Februar waren vergangen, ohne dass der Fluss eine feste Eisdecke bildete, wie es sonst jedes Jahr geschah. Es sah für die Katholiken, die alles für den Bau der Kirche vorbereitet hatten, trostlos aus. Die Leute begannen sogar zu spotten, dass dies ein Zeichen Gottes wäre, dass er keine Kirche haben wolle. Der Pfarrer des Ortes rief deshalb in seiner Not am ersten Märzsonntag die Gläubigen zu einem Gebetssturm zum hl. Josef auf, der von den Gläubigen der Pfarre eifrig begonnen wurde. Am fünften Tag ihres Gebetes änderte sich plötzlich das Wetter. Es wurde kalt und immer kälter. Gewaltige Eisblöcke kamen den Strom dahergeschwommen und verkeilten sich genau an ihrem Ort vom einen Ufer zum anderen. Und bis zum 19. März, der zum kältesten Tag wurde, hatte sich eine absolut tragfähige Eisbrücke vom einen Ufer zum andern gebildet. Am 20. März feierten die Männer in der Frühe eine hl. Messe zu Ehren des hl. Josef und mit etwa hundert Pferdefuhrwerken brachten sie an diesem Tag alle Steine über den Fluss zum Staunen der ganzen Stadt. Die Leute dachten daran, diese Brücke in den kommenden Tagen weiter zu nützen, aber noch in der Nacht zum 21. März zerbrach das Eis und wurde vom Strom weggetragen.

 

Der Erzengel Michael und die Armen Seelen

MichaelIn den Aufzeichnungen von Sr. Maria vom Kreuz wird auch sehr schön die Aufgabe des hl. Erzengels Michael erklärt, die er beim Tod und im Gericht hat. Es ist deshalb wichtig, dass wir ihn im Gebet immer um seinen Beistand im Kampf gegen das Böse bitten:

„Der hl. Michael gehört zu den Seraphinen und ist der erste Engel des Himmels. Er überragt alle übrigen Engel an Schönheit. Er ist zugegen, wenn eine Seele aus dem Leibe scheidet. Ich habe ihn gesehen und alle Seelen sehen ihn. Er ist nicht nur der Zeuge bei der Urteilssprechung, er ist auch der Vollstrecker der göttlichen Gerechtigkeit, indem er die Seele an den Ort der Läuterung trägt, um sie nach geleisteter Genugtuung in die ewige Glückseligkeit zu geleiten. Ich möchte Ihnen gern verständlich machen, wieso man sagen kann, er ‚trägt‘ die Seele ins Fegfeuer, denn eine Seele trägt man nicht und doch ist es so. Alles was sich hier in der anderen Welt begibt, ist für die eurige ein Geheimnis. Er hat Mitleid mit uns und ermutigt uns in unseren Leiden, indem er uns vom Himmel spricht. Wenn Gott es erlaubt, können wir direkt mit ihm in Verbindung treten, nach der Art und Weise, wie eben Geister und Seelen miteinander verkehren. Kommt er allein, so leiden wir wie gewöhnlich. Kommt er aber als Begleiter der seligsten Jungfrau, die wir körperhaft schauen, dann leiden wir nicht, solange sie bei uns ist. An ihren Festtagen besucht sie uns und kehrt dann mit vielen Seelen in den Himmel zurück. Auch unsere Schutzengel besuchen uns.“

 

Die heiligen Schutzengel

schutzengel3Der Monat September ist den heiligen Engeln geweiht. Jeder von uns hat von Gott einen Schutzengel zur Seite gestellt bekommen, der uns anregt, den Willen Gottes zu tun und uns vor den Gefahren für Leib und Seele beschützt. Deshalb ist es wichtig, dass wir sie verehren, auf sie innerlich hören und sie um ihre Hilfe bitten. Eine Frau, die die heiligen Schutzengel sehr verehrt, berichtet aus ihrer Erfahrung: „Ich war mit dem Auto auf dem Weg nach Hause, als ich zwei Kinder (ca. drei und sieben Jahre alt) schon von weitem am Straßenrand gehen sah. Es war eine gerade Strecke und ich fuhr ca. 70 bis 80 km/h. Plötzlich war in mir nur noch ein Gedanke, ein Wort: bremsen, bremsen, bremsen. Ohne recht zu überlegen, ohne eine Gefahr zu bemerken, bremste ich, und als ich nur noch einige Meter von den Kindern entfernt war (sie gingen auf meiner Seite), überquerten diese direkt vor mir die Straße. Da ich nur noch im Schritttempo fuhr, konnte ich das Auto sofort zum Stehen bringen. Die Kinder erschraken sehr. Sie hatten nur den von der anderen Seite kommenden Traktor gesehen und vor diesem wollten sie noch über die Straße. Mein Kommen hatten sie überhaupt nicht bemerkt. Ich war Gott und meinem hl. Engel überaus dankbar.“ Solche und ähnliche Situationen kann es in unserem Leben immer wieder geben. Im Psalm 91 heißt es: „Gott befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.“

Carlo Acutis – Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel

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Worte von Carlo 

„Die Madonna ist die einzige Frau meines Lebens.“

„Alle werden als Originale geboren, aber viele sterben als Fotokopien.“

„Die Bekehrung ist nichts anderes als den Blick vom Boden in die Höhe zu richten, es genügt eine einfache Bewegung der Augen.“

„Warum beschäftigen sich die Menschen so sehr mit der Schönheit ihres eigenen Körpers anstatt mit der Schönheit ihrer eigenen Seele?“

„Je öfter wir die Eucharistie empfangen und je mehr wir Jesus ähnlich werden, um so mehr werden wir schon auf dieser Erde das Paradies verkosten.“

„Jesus ist meine große Liebe.“

2011 wurde in der Diözese Mailand der Seligsprechungsprozess eingeleitet für Carlo Acutis, der am 12. Oktober 2006 mit 15 Jahren in Monza gestorben ist und der mit seinem Leben aus dem Glauben ein außergewöhnliches Zeugnis gegeben hat.

Carlo wurde am 3. Mai 1991 in London geboren. In ihm finden wir die Züge eines Jugendlichen unserer Tage. Er war aus gutem Haus, freundlich, gut erzogen, trendig gekleidet; seine Hobbys waren Photographie, Computer, Informatik; er war bei seinen Mitschülern sehr beliebt und hilfsbereit. Er liebte die Tiere. Bis hierher war alles so ähnlich, wie man es auch bei anderen Gleichaltrigen finden kann. Aber aus all dem leuchtet seine innige Beziehung zu Jesus Christus in der Eucharistie hervor. Denn von Kindheit an wollte er jeden Tag die heilige Messe mitfeiern und den Rosenkranz vor dem Tabernakel beten. Schon als Kind war seine Sehnsucht nach der hl. Kommunion so groß, dass sein Pfarrer ihm erlaubte, früher als üblich die hl. Kommunion zu empfangen. „Carlo war dabei wie verwandelt: Sein Blick war klar, sein Lächeln umwerfend. Er zeigte eine Tiefe und Reife, die ungewöhnlich ist“, berichtet eine Ordensfrau über seine Erstkommunion.

Eine schöne Aussage von ihm, die seine Liebe zur Eucharistie bezeugte, war: „Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel.“ Sie ist das Herz Jesu selbst. Deshalb war die tägliche Begegnung mit dem Herrn für ihn eine große Freude und der Mittelpunkt seines geistlichen Lebens. Der eucharistischen Anbetung widmete er täglich eine halbe Stunde.

Carlo hatte auch eine innige Liebe zur Gottesmutter Maria. Er pflegte auch zu sagen: „Die Madonna ist die einzige Frau meines Lebens.“

So wie die drei Hirtenkinder von Fatima wollte auch er immer kleine Sühneopfer für diejenigen bringen, die die Gegenwart des Herrn in der Eucharistie nicht schätzen.
Als seinen Schutzpatron wählte er den heiligen Franz von Assisi. Er ging oft und gerne nach Assisi.

Er hatte auch eine eigene Internet-Seite zusammengestellt, in der er alle eucharistischen Wunder dokumentiert hat, die es im Laufe der Kirchengeschichte gegeben hat. Auf einer seiner Websites hat er auch seine Grundsätze veröffentlicht, mit denen man die Heiligkeit erreicht. Er schrieb:

„1) Du musst die Heiligkeit aus ganzem Herzen wünschen, und wenn diese Sehnsucht noch nicht in deinem Herzen erwacht ist, musst du den Herrn inständig darum bitten.
2) Geh jeden Tag zur heiligen Messe und empfange die heilige Kommunion.
3) Erinnere dich daran, jeden Tag den Rosenkranz zu beten.
4) Lies jeden Tag einen Abschnitt der Heiligen Schrift.
5) Wenn es möglich ist, halte einige Momente eucharistische Anbetung vor dem Altar, wo Jesus wirklich gegenwärtig ist. Du siehst, wie wunderbar du in der Heiligkeit wachsen kannst.
7) Geh jede Woche zur heiligen Beichte, bekenne auch die lässlichen Sünden.
8) Lege Fürbitte ein und schenke Blumen (Opfer und gute Taten) dem Herrn und Maria, um anderen zu helfen.
9) Bitte deinen Schutzengel, dir beständig zu helfen, damit er dein bester Freund wird.“
Diese Anweisungen hat er selber konsequent befolgt.

Carlos Tod kam ganz überraschend. Er war eigentlich nur zehn Tage krank. Niemand hätte geahnt, dass er eine schwere Form von Leukämie hatte, die als unheilbar galt. Carlo hat geahnt, wie tödlich seine Krankheit war. Zu seinen Eltern sagte er: „Ich opfere all mein Leid dem Herrn auf, für den Papst, für die Kirche, damit ich direkt – ohne Fegefeuer – ins Paradies komme.“ Am 12. Oktober 2006 hörte sein Herz auf zu schlagen. Bei seinem Begräbnis spürten die vielen Menschen, die da waren: Der Himmel hat einen neuen Bewohner bekommen. In einem Brief stand: „Er war immer auf unserer Seite, nun aber wartet er auf uns.“

Quellen:
http://www.rosenkranz-suehnekreuzzug.at/zeitschrift.php
http://www.carloacutis.com/pages/accueil.html
http://www.moscati.it/English2/En_SA_CAcutis.html

Der heilige Josef – Patron der Sterbenden

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In der Seitenkapelle der St. Antoniuskirche befindet sich ein Relief, das den Tod des hl. Josef darstellt. Es ist eine ansprechende Arbeit von J. Piger aus dem Jahre 1885.

Der hl. Josef, dessen Fest wir am 19. März feiern, ist auch der Patron der Sterbenden, da er in der Gegenwart von Jesus und Maria gestorben ist. Er wird diese Gnade auch allen vermitteln, die ihn um eine gute Sterbestunde bitten.

In der Pfarrkirche von Gnesau in Kärnten steht eine Statue des hl. Josef, zu deren Füßen eine kleine Versehlaterne hängt, mit der es folgende Bewandtnis hat. Der 1966 verstorbene Pfarrer Messinger hat davon berichtet: In den ersten Jahren nach seinem Amtsantritt (1915) in Gnesau wurde er eines Nachts gegen halb ein Uhr zu einem Versehgang gerufen. Den Boten kannte er nicht. Er wollte den Mesner wecken, damit er ihn begleite. Der Bote meinte, das sei nicht notwendig, er mache das. Der Pfarrer war recht verwundert, als dieser dann beim Öffnen des Tabernakels in gutem Latein das „Confiteor“ betete, denn er hielt ihn ja für einen Bauernknecht. Mit der Versehlaterne in der Hand ging der Bote nun voran in die nächste Ortschaft, dem Bergwald zu. Als er am letzten Hof vorbeiging, sprach ihn der Pfarrer an und sagte, dass da oben nur noch Wald sei. Der Mann bat jedoch, er solle nur mitkommen. Auf einmal sah er, dass die Laterne vor ihm auf dem Weg stand und der Bote verschwunden war.

Der Pfarrer sah direkt vor sich eine Heuhütte, aus der ein Stöhnen nach außen drang. Daraufhin schaute er in der Hütte nach und sah einen alten, schwer kranken Bettler auf dem Heu liegen. Als dieser den Priester mit der Versehlaterne sah, sagte er mühsam: „Hochwürden, wie kommen denn Sie da her? Mein Leben lang habe ich zum heiligen Josef gebetet, er möge mich nicht ohne Sterbesakramente sterben lassen. Jetzt habe ich gedacht, ich müsse trotzdem ohne Priester sterben. Und nun sind Sie da!“ Erschüttert bereitete der Pfarrer den Armen auf den Tod vor und blieb bei ihm, bis er gegen Morgen verstarb.

Hl. Angela von Foligno – „Nimm ihn, du in meinen Sohn Verliebte!“

Darstellung-des-herrn-05Papst Franziskus hat am 11. Okt. 2013 die sel. Angela von Foligno (1248 – 1309) heiliggesprochen und sie damit der ganzen Kirche als Vorbild geschenkt. Sie wird wegen ihrer tiefen geistigen und mystischen Erkenntnisse auch „Lehrmeisterin der Theologie“ genannt. So lehrt sie uns zum Beispiel, dass wir die wahre Größe Christi erst erkennen, wenn wir eine innige Liebe zu Jesus als Kind haben.

An Maria Lichtmess bei der hl. Messe hatte die hl. Angela einmal Folgendes erfahren.

„Als die Kerzen ausgeteilt wurden, hörte ich die Worte: ‚Jetzt ist die Stunde, in der die Gottesmutter mit ihrem Kind in den Tempel kommt.‘ Ich vernahm das mit solcher Freude, dass ich es nicht beschreiben kann. … ich schaute die Gottesmutter, wie sie gerade in den Tempel hereinkam. .. Dann reichte sie mir ihr Kind und sagte dabei: ‚Nimm Ihn, du in meinen Sohn Verliebte!‘ Sie streckte die Arme aus und legte ihr Kind in meine Hände. … Ich beugte mich zum Kind, bis ich Wange an Wange mit Ihm war. Da wurde ich wie von einem Feuer durchdrungen, und eine unbeschreibliche Seligkeit ging von diesem Kind und Seinen Augen aus. … Auf einmal offenbarte sich mir die unermessliche Majestät dieses Kindes, das zu mir sagte: ‚Wer Mich nicht klein gesehen hat, kann Mich auch nicht groß sehen. Ich bin gekommen, um Mich dir zu schenken, schenke auch du dich mir!‘ …
Da schaute und erkannte meine Seele, dass Gott meine Ganzhingabe mit großer Freude annahm.

 

Hl. Elisabeth von Thüringen – „Zuerst musst du selber beten lernen“

Elisabeth2Am 19. November feiern wir den Gedenktag der hl. Elisabeth von Thüringen, einer großen Heiligen der Nächstenliebe. Aus ihrem Leben wird berichtet, dass einmal eine adelige Dame mit ihrem Sohn zu ihr kam, der ein sehr liederliches Leben führte und auch körperlich schon ziemlich heruntergekommen war. Diese Frau hoffte, dass Elisabeth ihren Sohn sozusagen gesundbeten könnte. Aber die hl. Elisabeth hielt nichts von solchen Praktiken. Sie sprach den jungen Mann sehr scharf an und fragte ihn, was er sich den eigentlich denke, wenn er ein so lästerliches Leben führe. Er antwortete ihr verlegen mit einer Bitte um ihr Gebet. Sie aber sagte: „Zuerst musst du selber beten lernen, dann will ich auch mit dir beten.“ Und sie begann sofort damit, ihm das Beten beizubringen. Er musste sich mit ihr auf den Boden niederknien und mit ihr beten. Als Elisabeth zu beten begann, versank sie bald so tief ins Gebet, dass sie Raum und Zeit vergaß. Der junge Mann war das Knien nicht gewohnt, aber es gab keine Schonung. Er musste mit der hl. Elisabeth knien bleiben. Die Zeugen erzählten, dass er richtig ins Schwitzen kam und geradezu schon „dampfte“ vor lauter Anstrengung, die ihm das Knien kostete. Erst nach langer Zeit kam das „Amen“ der hl. Elisabeth. Und nach diesem Gebet, so wird erzählt, sei der junge Mann schon halb gesund gewesen.
Was uns die hl. Elisabeth hier zeigt: Veränderungen zum Guten verlangen von uns immer auch eine Überwindung; eine Anstrengung, selbst im Gebet. Von selber geht nichts. Und doch ist das, was Gott nach all unseren Anstrengungen uns schenkt, immer eine Gnade, die wir uns nicht selber erarbeiten konnten.