Sie kam, um ihr Apostolat weiterzuführen

Am 1. November feiern wir das Fest Allerheiligen. Wir gedenken der unzählbaren Schar jener Verstorbenen, die schon im Himmel sind und die uns vom Himmel her auf dem Weg des Glaubens begleiten und auch helfen können, wenn wir sie bitten.

In seinem Buch „Perche Credo“ (warum ich glaube) berichtet Vittorio Messori über einen ganz außergewöhnlichen Fall einer himmlischen Hilfe:

„Als ich als Reporter tätig war, war der beeindruckendste Fall, den ich untersuchen durfte, der eines wohlhabenden Turiner Geschäftsmannes, der krank geworden war und nächtliche Pflege benötigte und sich telefonisch an ein Ordensinstitut wandte, um eine Krankenschwester zu finden. Damals gab es noch keine rumänischen oder moldawischen Pflegekräfte, aber es gab noch viele Ordensschwestern, die sich genau diesem wertvollen Dienst widmeten. Am nächsten Abend erschien eine Schwester in ihrer strengen Tracht und seitdem kam sie jede Nacht pünktlich, um am Bett des Mannes zu wachen.

Als er genesen war und das Krankenhaus verlassen konnte, beschloss der Mann, als erstes mit seiner Frau zum Kloster der Schwester zu gehen, um sie zu grüßen und ihr noch einmal für ihre Hilfe zu danken. An der Pforte waren alle überrascht, als er den Namen der Schwester nannte, damit sie sie rufen konnten. Sie antworteten, dass eine von ihnen diesen Namen getragen habe, dass sie ihr ganzes Leben lang Kranke gepflegt habe und dass sie eine vorbildliche Erinnerung hinterlassen habe. Aber sie fügten hinzu, dass sie schon vor vielen Jahren gestorben sei.

Da das Ehepaar sich das nicht erklären konnte, führten sie es zu dem kleinen Friedhof am Ende des Klostergartens und zeigten ihnen das Grab mit dem Foto der Verstorbenen unter dem Kreuz. Das war natürlich ein Schrecken für das Ehepaar, da beide sie ohne zu zögern erkannten. Es war tatsächlich sie.

Ich erfuhr von dieser Geschichte durch Mundpropaganda … Zuerst dachte ich, es handele sich um eine Art urbane Legende, aber schließlich entschloss ich mich, dieses Ehepaar kennenzulernen. Sie bestätigten mir alles ohne zu zögern, aber dennoch mit Zurückhaltung, da sie – als angesehene Bürger – befürchteten, für Wahnsinnige gehalten zu werden. Tatsächlich empfingen sie mich höflich, erzählten mir übereinstimmend, wie es sich zugetragen hatte, aber trotz meiner Beharrlichkeit erlaubten sie mir nicht, darüber in der Zeitung zu berichten. Ich wollte die Sache zu Ende bringen und nutzte meine Beziehungen im religiösen Umfeld, um die Schwestern dazu zu bewegen, mir diese Grabstätte zu zeigen. Ich hielt dort natürlich voller Emotionen inne, aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits zum Glauben gefunden.

Wenn ich damals nicht darüber schreiben konnte, tue ich es jetzt, denn angesichts ihres Alters glaube ich, dass die beiden schon längst verstorben sind, um diese geheimnisvolle Nachtschwester zu grüßen und ihr zu danken.

Aus den Andeutungen, die sie mir machten, schien ich den Grund für diese Besuche zu verstehen. Mit Geduld, Freundlichkeit und mit ihrem Vorbild hatte die aus dem Jenseits gekommene Schwester sie wieder zum Glauben zurückgeführt und sie sogar dazu gebracht, die Sakramente wiederzuentdecken. Kurz gesagt, ihr war eine Weiterführung des Apostolats gewährt worden, das sie zu Lebzeiten ausgeübt hatte.“

 

Meine Erfahrung mit meinem Schutzengel

Ich möchte meine persönliche Erfahrung mit meinem Schutzengel teilen. Ich war damals in einer Kindertagesstätte, 5 Jahre alt, als ich beschloss, aus dieser bestimmten Kindertagesstätte wegzulaufen. Der Grund dafür war, dass die Lehrerin rücksichtslos mit mir gewesen war. Ich lief weg, um nach Hause zu gehen. Als ich über eine Straße rannte, wurde ich von einem schnell fahrenden Fahrzeug angefahren und gegen eine riesige Mauer am Straßenrand geschleudert.

Nun kommt die seltsame Situation: Mein Körper war kurz davor, mit großer Wucht gegen die Mauer zu prallen, als plötzlich eine sehr kleine alte Dame aus dem Nichts auftauchte. Die alte Dame fing mich in der Luft auf, sodass ich nicht gegen die Mauer prallen konnte. Sie half mir vorsichtig auf die Beine und fragte mich, ob ich in Ordnung sei.

Als ich sie ansehen und ihr antworten wollte, war sie bereits verschwunden. Ich war verwirrt, denn eine alte Dame wie sie kann weder schnell laufen noch mich in einer bestimmten Höhe auffangen. Außerdem hatte ich keine Kratzer, Wunden oder Prellungen am Körper.

Ich wurde damals in die Notaufnahme gebracht, und wie durch ein Wunder gab es keine Anzeichen dafür, dass ich angefahren worden war. Der Mann, der das Fahrzeug fuhr, wurde zur Polizeistation gebracht, weil ein Polizist, der gerade nicht im Dienst war, die ganze Situation beobachtet hatte, als ich angefahren wurde und als er sah, wie ich wegflog, aber plötzlich sah er mich aufstehen, als wäre nichts passiert. Er hat die alte Dame, mit der ich gesprochen hatte, nie gesehen.

Jetzt bin ich 26 Jahre alt und glaube fest daran, dass es mein Schutzengel war.

 

Oft weiß ich nicht, was ich sagen soll, also lächle ich

Als der hl. Papst Pius X. im Jahre 1910 die frühe Erstkommunion einführte, hat er die prophetischen Worte ausgesprochen: „Es wird heilige Kinder geben“. Das 8-jährige Mädchen Anne-Gabrielle Caron aus Toulon in Frankreich ist 2010 im Ruf der Heiligkeit an Krebs gestorben. Am 12. Sept. 2020 wurde für sie der Seligsprechungsprozess eröffnet. Diese junge Freundin Jesu und Mariens ist ein Kind unserer Tage, aber in ihr leuchtet die Heiligkeit auf, zu der Jesus uns mahnt: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen“ (Mt 18,3).

Anne-Gabrielle Caron wird als erstes Kind des Marineoffiziers Alexandre und seiner Frau Marie-Dauphine Caron am 29. Januar 2002 in Toulon geboren. Sie wächst in einer liebevollen, vom katholischen Glauben geprägten Umgebung auf.

Mit nicht einmal drei Jahren kristallisiert sich bei Anne-Gabrielle eine starke Aufmerksamkeit für das Leid anderer Personen oder religiöser Darstellungen heraus. Beispielsweise sagte sie mitfühlend, als sie das Kreuz betrachtet: „Jesus. Er ist verletzt. Ich werde ihn trösten.“ Den Eltern fällt auch auf, dass ihr das Wohlergehen anderer immer wichtiger als das eigene. Sie entwickelt ein erstaunliches Verantwortungsbewusstsein und Opferbereitschaft!

Ab Januar 2006 fragt sie ihre Eltern öfters, ob sie bald sterben werde. Sie begründet ihre Nachfrage damit, dass sie „den guten Jesus wirklich sehen“ wolle. Da sie immer wieder Schmerzen in den Füßen hatte, wird schließlich 2009 ein sehr virulenter Knochenkrebs festgestellt. Anne-Gabrielle beschwert sich nicht über die Leiden und zeigt sich zufrieden oft mit den Worten: „Ich bin glücklich. Ich habe meinen Vater und meine Mutter: Ich bin glücklich. Ich brauche nichts.“

Bei Anne-Gabrielle sind sich alle, die sie kannten, einig: Ihr Zeichen war ihr Lächeln. Sie selbst sagte: „Oft weiß ich nicht, was ich sagen soll, also lächle ich.“ Nicht nur, wenn alles gut für sie lief, sondern auch inmitten der Leiden, die sie erfahren hat. Eine Krankenschwester sagte: „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so lächeln konnte und so viel lächelte, vor allem hier im Krankenhaus.“

Anne-Gabrielle sagte: „Manchmal sage ich mir, dass der liebe Gott mir viel auferlegt: Übelkeit, Chemotherapie, Geschmacksstörungen, Schmerzen. Ich würde gerne wissen, warum er mich ausgewählt hat und nicht jemand anderen. Das ist doch sehr viel. Aber ich bin bereit, es anzunehmen.“

Dieses Opfer ihrer ganzen Person erreichte seinen Höhepunkt an dem Tag, als sie ihrer Mutter dieses Geheimnis anvertraute, das ganz die Gesinnung Jesu spiegelt: „Mama, du wirst mich für sehr leichtsinnig halten … Ich habe den lieben Gott gebeten, mir alle Leiden der Kinder im Krankenhaus zu geben …“ – „Aber glaubst du nicht, dass du schon genug leidest?“ – „Oh doch, Mama, aber ich leide so sehr, dass ich mir wünsche, sie (die anderen Kinder) müssten nicht leiden…“. Auch ihr Vertrauen in Maria ist bewegend.

Eines Abends, bevor sie einschlief, überkam sie die Angst vor dem Tod. Ihre Mutter schlug ihr vor, sich an die Jungfrau Maria zu wenden: „Wenn du der Heiligen Jungfrau sagst, dass sie sich darum kümmern soll, wird es sicher gut gehen.“ Allein bei dem Gedanken, sich Maria anzuvertrauen, gewinnt Anne-Gabrielle ihr Vertrauen zurück und beruhigt sich: Sie lächelt und schläft schnell ein. Sie leidet noch viel und stirbt völlig gottergeben am Freitag, den 23. Juli 2010.

Man verspürt den Wunsch, heilig zu sein

Das Beispiel von Anne-Gabrielle Caron ist nicht in Vergessenheit geraten. Seit ihrem Tod erreichen viele Zeugnisse von Gnadenerweisen auf die Fürsprache der kleinen AnneGabrielle hin die Familie und den Ortsbischof. Seit 2018 wurden Dokumente und Zeugnisse über sie für ihre Seligsprechung gesammelt.
Jener Priester, der sie bis zu ihrem Tod begleitet und sie gut kannte, bezeugt zum Beispiel, was Anne-Gabrielle in ihm bewirkt hat:

„In meinem Amt, in meinem Leben als Priester fehlte es mir an Innerlichkeit. Ich war gefangen vom Schein, vom Äußeren. Ich trug das Leiden eines verschlossenen Herzens in mir, das Leiden eines Herzens, das nicht vor Liebe zu Jesus brannte. Aber wenn ich Anne-Gabrielle besuchte, offenbarte sie mir, wer ich war. In ihrer Gegenwart wurde ich zu dem, der ich war. Mit Anne-Gabrielle spielte ich nicht den Priester, sondern ich war Priester. Anne-Gabrielle zu begegnen war für mich eine Befreiung, eine Heilung, eine Bekehrung.“ In weiteren Zeugnissen heißt es: „Wenn man neben Anne-Gabrielle steht, möchte man Jesus lieben.“ „Wenn man Anne-Gabrielle sieht, verspürt man den unwiderstehlichen Wunsch, heilig zu sein.“

Man kann nicht besser beschreiben, wie ansteckend und strahlend die Heiligkeit von Anne-Gabrielle ist. Eine Ausstrahlung, die sie selber nie gesucht hatte. Es genügte ihr, sie selbst zu sein, ganz transparent zu sein, Gott in ihrem Leben wirken zu lassen, um nicht nur Priester und Erwachsene, sondern vor allem Kinder, die sie so sehr liebte, anzuziehen.

Ich danke Gott, dass er mich hierher gesandt hat

Ein beeindruckender Seliger der griechisch-katholischen Kirche (also einer unierten Kirche) ist der selige Priester Emil Kowcz. Er stammt aus der Ukraine. 1942 wurde er verhaftet und ins Gefängnis gebracht, später ins KZ Majdanek in Lublin, wo er mit unermüdlichem Eifer seine Seelsorge fortsetzte. Er starb am 25. März 1944 im KZ als Märtyrer. Aus dem KZ hatte er einen beeindruckenden Brief an seine Familie geschrieben. Hier ein Ausschnitt:

„Ich verstehe, dass Ihr versucht, mich zu befreien. Ich bitte Euch aber, nichts zu unternehmen. Gestern ermordeten sie hier 50 Menschen. Wenn ich nicht hier bleibe, wer hilft ihnen denn, diese Leiden zu ertragen? Sie würden mit all ihren Sünden in die Ewigkeit eingehen, in tiefer Enttäuschung, die in die Unterwelt führt. Und jetzt gehen sie in den Tod mit erhobenen Häuptern, indem sie ihre Sünden hinter sich gelassen haben, und besteigen so die Brücke zur Ewigkeit. Ich danke Gott für seine Güte mir gegenüber. … Wenn ich die Göttliche Liturgie feiere, beten sie alle in ihren verschiedenen Sprachen. Aber versteht Gott nicht alle Sprachen? … Ich danke Gott täglich tausend Mal dafür, dass er mich hierher gesandt hat. … Kümmert Euch nicht um mein Schicksal und werdet deswegen nicht ungläubig. Vielmehr freut Euch mit mir, betet für die, welche dieses Konzentrationslager und dieses System aufgebaut haben. … Möge der Herr ihnen gnädig sein!“

Im Schutz des hl. Josef

Am 19. März feiern wir das Hochfest des heiligen Josef. Der Monat März ist auch ihm geweiht. Der spanische Priester Gonzalo Mazarrasa ist ein großer Verehrer des heiligen Josef. Im sozialen Gebetsnetzwerk Hozana berichtete er 2021 über eine besondere Erfahrung mit dem hl. Josef. „Ich studierte 1992 in Rom und lebte im spanischen Kolleg St. Joseph (…) Ich beendete gerade ein 30-tägiges Gebet, um den heiligen Josef in ‚aussichtslos erscheinenden Dingen‘ zu bitten, als ein Flugzeug bei der Landung in einer Stadt in Spanien mit fast hundert Menschen an Bord in zwei Teile zerbrach. Der Pilot (Jaime Mazarrasa) war mein eigener Bruder. Nur eine Person wurde schwer verletzt, die sich später wieder erholte. An diesem Tag wusste ich, dass der heilige Josef große Macht vor dem Thron Gottes hat“.

Der schwere Unfall ereignete sich am 30. März 1992 in Spanien. Während der Landung kam es zu starkem Regen und starken Windböen. Infolge einer besonders starken Abwärtsböe schlug das Fahrwerk mit großer Wucht auf den Boden auf, wodurch das Flugzeug in zwei Teile zerbrach. Trotz der Wucht des Aufpralls und der Tatsache, dass die beiden Hälften des Flugzeugs etwa 100 Meter voneinander entfernt zum Stehen kamen, überlebten alle 94 Passagiere und 5 Besatzungsmitglieder. Der Fall wurde als „das Wunderflugzeug“ bezeichnet.

Pfarrer Mazarrasa bezeugt über die Hilfe des heiligen Josef: „In diesem Jahr habe ich im März wieder das 30-tägige Schutzmantelgebet zum Bräutigam Mariens verrichtet. Ich bete dieses Gebet nun schon seit 30 Jahren, und der hl. Josef hat mich noch nie im Stich gelassen. Im Gegenteil, er hat meine Hoffnungen immer weit übertroffen. Ich weiß, auf wen ich vertraue.“

Ich bin ein Christ, ich bleibe ein Christ

Am 20. Oktober 2024 wurden die 11 Märtyrer von Damaskus heilig gesprochen. Unter ihnen ist auch P. Engelbert Kolland aus Österreich. Pater Engelbert wurde 1827 als fünftes von sechs Kindern einer armen Holzknechtsfamilie in Ramsau im Zillertal geboren. Er trat bei den Franziskanern in Salzburg ein, wurde 1850 zum Priester geweiht und 1855 als Missionar in das Heilige Land gesandt. Er wirkte zuerst in Jerusalem. Seine ausgezeichneten Arabischkenntnisse öffneten ihm die Herzen der Gläubigen. 1858 ging er nach Damaskus. In dieser Zeit kam es von Seiten gewaltbereiter, muslimischen Drusen immer wieder zu Angriffen auf die christliche Minderheit. Im Juli 1860 brach schließlich eine großen Verfolgung aus, bei der etwa 8000 Christen ermordet wurden. Auch P. Engelbert und seine Mitbrüder erlitten in Damaskus das Martyrium. Es wird berichtet: Als P. Engelbert von zwanzig Häschern umringt war, fragte er einen: „Freund, was habe ich dir getan?“ Dieser gab erstaunt zur Antwort: „Nichts, aber du bist Christ!“ Dreimal wurde er gefragt, ob er bereit sei, Christus abzuschwören. Für jede Absage erhielt er einen Axthieb, bis er tot zusammenbrach. Angesichts des Todes bezeugte er: „Ich bin ein Christ, ich bleibe ein Christ. Noch mehr, ich bin ein Diener Christi, Priester der katholischen Gemeinde hier.“ Am 10. Juli 1860 im Alter von 33 Jahren durfte er seinem geliebten Heiland ähnlich werden. Das Opfer so vieler Märtyrer in Vergangenheit und Gegenwart wird heute fruchtbar in vielen Bekehrungen von Muslimen zum christlichen Glauben.

Anna Maria Taigi – sie sah Zukünftiges und die Geheimnisse der Herzen

Die selige Anna Maria Taigi (geb. 1769 in Siena, gest. 1837 in Rom) war als einfache Hausfrau und Mutter von sieben Kindern eine Seherin und Prophetin jener Zeit, zu der viele Menschen, auch Päpste und Fürsten kamen, um sich von ihr beraten zu lassen. 1920 wurde sie seliggesprochen. Ihr unverwester Leib ist in der Basilika San Crisogono in Rom beigesetzt.

Anna Maria stammte aus ärmeren Verhältnissen, sie konnte nicht einmal die Volksschule beenden. Sie erhielt aber durch ihre Eltern und Ordensschwestern eine gute religiöse Erziehung. In ihrer Jugend musste sie sich ihren Lebensunterhalt als Dienstmädchen verdienen. Mit 21 Jahren heiratete sie Domenico Taigi, der einen schwierigen Charakter hatte. Durch viele innere und äußere Prüfungen gelangte sie zu einer tiefen Bekehrung. Sie war eine große Verehrerin der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Bei der vielen Arbeit im Haushalt übte sie den Wandel in der Gegenwart des dreifaltigen Gottes. Jede Arbeit begann sie mit der Anrufung: „Gelobt sei die Allerheiligste Dreifaltigkeit!“ Durch das treue und gewissenhafte Dienen als Mutter und Gattin wurde sie im Laufe ihres Lebens zu einer Heiligen des Alltags und von Gott immer mehr mit mystischen Gnaden beschenkt. Sie besaß nicht nur die Gabe der Krankenheilung. In den Seligsprechungsakten steht, dass „sie 47 Jahre lang gleichsam eine geistige Sonne sah, in deren Licht sie gegenwärtige sowie auch entfernte Dinge erkannte, sie sah die zukünftigen Ereignisse voraus, erforschte die Geheimnisse der Herzen, selbst die verborgenen und geheimen Dinge.“ So kamen viele Menschen zu ihr, um von ihr Rat und Hilfe zu erbitten.

Was Gott ihr einmal in einer ihrer Visionen sagt, ist auch für uns von Bedeutung: „Meine Tochter, der geistliche Nutzen besteht in der beharrlichen Vereinigung deines Willens mit meinem Willen. Tue jene Dinge, die du gar nicht tun möchtest; lass jene Dinge beiseite, die dir zusagen. Eine einzige Selbstbeherrschung und Überwindung dieser Art ist mir viel lieber als ein ganzes Jahr Buße. Fortan darfst du nicht mehr sagen: Ich will dieses oder jenes; oder das gefällt mir, jenes ist mir zuwider, ich habe keinerlei Lust, das zu tun. Das sind die Redensarten dieser Welt.“

Die drei finsteren Tage

Anna Maria Taigi (1769-1837) sah im Licht der geheimnisvollen, dornengekrönten Sonne, die immer über ihr war, auch die Ungerechtigkeit und Bosheit der Menschen und Völker. Und sie sah auch die Folgen und Strafen, die diese Beleidigungen Gottes nach sich ziehen werden. In einer Vision beschreibt sie die drei finsteren Tage, die über die Erde kommen werden (sie werden auch von vielen anderen Sehern beschrieben).

Anna Maria sagt: „Es wird über die ganze Erde eine dichte Finsternis kommen, die drei Tage und drei Nächte dauern wird. Diese Finsternis wird es ganz unmöglich machen, etwas zu sehen. Ferner wird die Finsternis mit Verpestung der Luft verbunden sein, die zwar nicht ausschließlich, aber hauptsächlich die Feinde der Religion hinwegrafft. Solange die Finsternis dauert, wird es unmöglich sein, Licht zu machen. Nur geweihte Kerzen werden sich anzünden lassen und Licht spenden. Wer während dieser Finsternis aus Neugierde das Fenster öffnen und hinausschauen oder aus dem Hause gehen wird, wird auf der Stelle tot hinfallen. In diesen drei Tagen sollen die Leute vielmehr in ihren Häusern bleiben, den Rosenkranz beten und Gott um Barmherzigkeit anflehen.“

Dann aber wurde ihr gezeigt, wie ganze Nationen zur katholischen Kirche zurückkehrten, wie viele Heiden, Moslems und Juden sich zum Glauben an Christus bekehrten und durch ihren Eifer selbst die Christen beschämten. Dann wird der Triumph und die Freude der geläuterten Kirche unbeschreiblich groß sein.

Wann dies alles sein wird, wissen wir nicht. Aber wir könne uns jetzt schon in der geistigen Finsternis unserer Zeit einüben, indem wir, wie Jesus sagt, ‚in unsere Kammer gehen‘ und viel beten, nicht mehr neugierig auf all das schauen, was die Welt anbietet zum Verderben der Seele, und nicht mehr die vergiftete, geistige Atmosphäre einatmen, die den Glauben in der Seele erstickt.

Legen Sie sich ganz in Gottes Hände

Der argentinische Kardinal Eduardo Francisco Pironio (1920 – 1998) wurde am 16. Dez. 2023 im Heiligtum Unserer Lieben Frau von Luján in Argentinien selig gesprochen, wo er von den Gläubigen sehr verehrt wird.

Er engagierte sich als Priester, Bischof und Kardinal besonders für die Jugend. In der Zeit von Johannes Paul II. war er der Hauptinitiator der Weltjugendtage. Er lebte stets losgelöst von materiellen Gütern und Reichtum und strahlte Demut, Bescheidenheit und Güte aus. Er legte auch Zeugnis dafür ab, dass er seinen Glauben vor allem durch seine Mutter empfangen hat, einer Frau, die es verstand, ihren vielen Kindern, die sie als Gottesgeschenk sah, den wahren christlichen Sinn des Lebens einzuprägen. Kardinal Pironio erzählte:

„In meiner Familiengeschichte haben sich wunderbare Dinge ereignet. Meine Eltern waren Italiener, die sofort nach der Eheschließung nach Argentinien aussiedelten. Nach der Geburt ihres ersten Kindes wurde meine Mutter, eine einfache Frau mit einem tiefen Glauben, sie war gerade 18 Jahre alt, schwer krank. Sechs Monate lang lag sie bewegungslos im Bett. Nach ihrer Heilung erklärten ihr die Ärzte, dass sie nie mehr wieder werde Kinder haben können, wenn sie nicht ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen wolle. Meine Mutter ließ sich deshalb vom Weihbischof von La Plata beraten, weil man von ihm als von einem Heiligen sprach … Der Bischof sagte ihr: ‚Die Ärzte können sich täuschen: Begeben Sie sich ganz in die Hände Gottes und erfüllen Sie Ihre Pflichten als Ehefrau.‘ Dann feierte der Bischof eine Heilige Messe und bat Gott um seinen Schutz für meine Mutter. Daraufhin gebar sie weitere einundzwanzig Kinder. Ich bin der Letztgeborene von ihnen. Meine Mutter wurde 82 Jahre alt.

Damit ist aber die Geschichte noch nicht beendet. Jahre später wurde ich selbst zum Weihbischof von La Plata ernannt, um jenen Platz zu besetzen, den jener Bischof innehatte, der meine Mutter segnete. Am Tag meiner Bischofsweihe überreichte mir der Bischof das Brustkreuz jenes Weihbischofs als Geschenk, ohne diese Geschichte zu kennen. Als ich ihm dann erklärte, dass ich mein Leben dem Eigentümer dieses Kreuzes verdanke, begann der mich weihende Bischof zu weinen.“ Die Eltern von Kardinal Pironio haben 22 Kindern das Leben geschenkt und sie im Glauben erzogen. Aus dem letzen Kind wurde ein Heiliger der Kirche – ein großes Geschenk für uns alle.

Bemerkenswert ist auch das Wunder, das für seine Seligsprechung von der Kirche anerkannt wurde: Am 1. Dez. 2006 passierte im argentinischen Mar del Plata ein Unfall: Der einjährige Juan Manuel Franco nahm eine Handvoll hochgiftiges Purpurpulver in den Mund, was sofort zu Atemwegsstörungen führte. Im Krankenhaus gaben die Ärzte, die das Kind künstlich am Leben erhielten, dem Jungen keine Überlebenschancen. Ein Pfarrer brachte den verzweifelten Eltern ein Bild des verstorbenen Kardinals Pironio und lud sie ein, zu ihm für das Kind zu beten. Tatsächlich wurde Juan Manuel wenige Tage später ganz unerklärlich wieder vollkommen gesund.

Erzengel Michael – Ich bin erst in letzter Minute dazugekommen

Im Koreakrieg (1950 -1953), in dem die Kommunisten Nordkoreas auch Südkorea unter ihre Herrschaft zu bringen suchten, unterstützten die Amerikaner Südkorea in diesem Abwehrkampf. Ein amerikanischer Marinesoldat mit Namen Michael, der in diesem Krieg im Einsatz war und verwundet wurde, erzählte die folgende Geschichte über seine wunderbare Errettung in einem Brief, den er 1950 aus dem Krankenhaus an seine Mutter schrieb. Der Kaplan der Navy, Father Walter Muldy, erhielt eine Kopie dieses Briefes. Er sprach mit dem Soldaten, mit seiner Mutter und mit dem Leiter der Einheit und bestätigte die Wahrheit der Begebenheit. Dieses Zeugnis kann uns im Glauben an die Macht des hl. Erzengels Michael stärken (wir feiern das Fest der drei Erzengel Michael, Gabriel und Raphael am
29. September):

Die Mutter hatte ihren Sohn Michael von Kindheit an gelehrt, immer zu seinem Namenspatron, dem hl. Erzengel Michael, zu beten. Es war ein kurzes Gebet mit der Bitte um Schutz vor dem Teufel und um Hilfe in der Versuchung. Michael betete es immer treu; und noch inniger und öfter, als er in Korea im Einsatz war. Er brachte dieses Gebet auch anderen Soldaten bei.

Eines Tages musste er mit einem Spähtrupp weit über die Frontlinie hinaus, um die Kommunisten auszukundschaften. Es war im Winter und bitter kalt, als neben ihm ein großer Soldat auftauchte und mit ihm ging. „Ich schaute ihn an: ‚Ich habe dich noch nie gesehen, ich dachte, ich kenne jeden Mann in der Truppe.‘ ‚Ich bin erst in letzter Minute dazugekommen‘, antwortete er. ‚Mein Name ist Michael.‘ ‚Ach so‘, sagte ich überrascht. ‚Das ist auch mein Name.‘ ‚Ich weiß‘, sagte er und fuhr dann fort: ‚Michael des Morgens …‘ Ich war einen Moment lang zu erstaunt, um etwas zu sagen. Woher kannte er meinen Namen und mein Gebet?“

Sie marschierten weiter und gerieten plötzlich in einen Schneesturm, der ihnen die Sicht nahm, doch dann kam wieder die Sonne durch. „Ich sah mich nach dem Rest der Patrouille um, es war niemand in Sicht. Wir hatten sie in dem schweren Schneefall verloren. Ich schaute nach vorne, als wir über eine kleine Anhöhe kamen. Mein Herz blieb stehen. Sie waren zu siebt. Sieben Kommunisten in ihren wattierten Hosen und Jacken und ihren lustigen Hüten. Nur war jetzt nichts mehr lustig an ihnen.

Sieben Gewehre waren auf uns gerichtet. „Runter, Michael“, schrie ich und schlug auf die gefrorene Erde. Ich hörte die Maschinengewehre fast gleichzeitig feuern. Ich hörte die Kugeln. Da stand Michael noch. Mama, diese Typen konnten nicht danebenschießen, nicht auf diese Entfernung. Ich hatte erwartet, dass er buchstäblich in Stücke gerissen wird. Aber da stand er und machte keine Anstalten, selbst zu schießen. … Ich sprang auf, um ihn herunterzuziehen, und da spürte ich eine plötzliche Flamme in meiner Brust. Ich habe mich oft gefragt, wie es sich anfühlt, getroffen zu werden, jetzt weiß ich es.

Ich erinnere mich, wie ich starke Arme um mich spürte, Arme, die mich ganz sanft auf ein Kissen aus Schnee legten. Ich öffnete meine Augen, für einen letzten Blick. … Vielleicht stand ich unter Schock. Aber es schien, als ob ich Michael wieder aufrecht stehen sah, nur dass diesmal sein Gesicht in einem schrecklichen Glanz erstrahlte. …  Er wurde größer, seine Arme streckten sich weit aus, vielleicht war es der Schnee, der wieder fiel, aber da war eine Helligkeit um ihn herum wie die Flügel eines Engels. In seinen Händen hielt er ein Schwert. Ein Schwert, das mit einer Million Lichtern blitzte. Das ist das Letzte, woran ich mich erinnere, bis der Rest der Jungs auftauchte und mich fand. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen war.“

Als Michael aus seiner Ohnmacht erwachte, fragte er gleich nach dem anderen großen Michael, der mit ihm gegangen war. Aber niemand hatte ihn gesehen. Der Sergant versicherte ihm, dass er ihn noch zurückholen wollte, als er allein im Schneesturm verschwand, und dass es in der Truppe keinen zweiten Michael gab. Doch der Sergant konnte nicht verstehen, wie es geschehen konnte, dass alle sieben Kommunisten tot waren, ohne dass Michael einen einzigen Schuss abgegeben hatte. Michael schließt dann den Brief: „Das ist alles, was ich dir sagen kann, Mama. Das ist es, was passiert ist. “

 

Bitte an den hl. Josef um einen Ersatzmann

Im Jahre 1833 lag im Jesuitenkolleg in Sitten in der Schweiz ein junger Ordensmann, der sich durch Talent und Tugend auszeichnete, im Sterben. Er hieß Josef Harnisch. Als der Rektor des Kollegs ihm die Sterbesakramente spendete, war dessen Schmerz groß. Kurz zuvor hatte er nämlich zwei andere Mitglieder seiner Ordensgemeinschaft durch den Tod verloren.

Der Obere gab daher dem Sterbenden kraft seiner väterlichen Autorität den Auftrag, er solle, sobald er in die ewige Seligkeit eingegangen sei, seinen Schutzpatron, den heiligen Josef, bitten, dass er einen tüchtigen „Ersatzmann“ für ihn dem Orden zuführe. Der Sterbende versprach es. Er starb am 6. Juli. Bereits im Herbst desselben Jahres traten zwölf Novizen in den Orden ein. Acht davon hießen Josef und drei andere mit Namen Josef folgten noch im Verlauf eines Jahres.