Traumtätigkeit?

Eines von den Mitgliedern des Rockefeller-Imperiums, das im Hintergrund mit seiner Geldmacht die Entwicklungen unserer Gesellschaft beeinflusst, hat 2004 sehr offen in einem Interview den Plan dargelegt, nach dem unsere christliche Kultur zerstört werden soll:

„Der Feminismus ist unsere Erfindung aus zwei Gründen: Vorher zahlte nur die Hälfte der Bevölkerung Steuern, jetzt fast alle, weil die Frauen arbeiten gehen. Außerdem wurde damit die Familie zerstört und wir haben dadurch die Macht über die Kinder erhalten. Sie sind unter unserer Kontrolle mit unseren Medien und bekommen unsere Botschaft eingetrichtert, stehen nicht mehr unter dem Einfluss der intakten Familie. Indem wir die Frauen gegen die Männer aufhetzen und die Partnerschaft und die Gemeinschaft der Familie zerstören, haben wir eine kaputte Gesellschaft aus Egoisten geschaffen, die arbeiten für die angebliche Karriere, die konsumieren – Mode, Schönheit, Marken, die dadurch unsere Sklaven sind und dies dann auch noch gut finden.“

Die Auswirkung: Eine junge Frau erzählte, dass sie beim Ausfüllen eines Fragebogens für das Arbeitsamt zwei Stunden lang gezögert habe, unter der Rubrik: „Traumberuf, Traumtätigkeit?“ das Wort „Familienmutter“ hinzuschreiben, da so etwas ja heute nicht mehr geht, obwohl es ihr tiefster Herzenswunsch war. Unsere Rettung aus diesem finsteren Geist ist immer die Umkehr zum Herrn. Jesus sagt: „Wer die Wahrheit tut, der kommt zum Licht.“ „Ich bin das Licht der Welt.“

Du musst das Evangelium leben, nicht nur lesen!

„Vor zweiundzwanzig Jahren bin ich einer Person namens Jesus Christus begegnet. Und wo? Im Iran.“ Mit diesen Worten begann der Franziskanerbruder André Marie Rahbar am 23. Apr. 2023 bei der Konferenz der Gemeinschaft „Magnificat“ in Chianciano Terme (Italien) von seinem Leben zu erzählen.

„Ich wurde in einer Stadt geboren, in der alle Muslime sind. Es gibt keine Christen. Ich wurde in eine Familie hineingeboren, die nicht einmal an Gott glaubte, und bis zum Alter von 13 Jahren war ich ein Kind, das auf der Straße spielte, zur Schule ging und sich weder für Gott noch für die Religion interessierte“. Ein normales Leben, weit weg von Gott. Bis eines Tages etwas Seltsames passiert: Auf dem Weg zur Schule fand André ein Buch auf dem Boden. „Aus Neugierde habe ich dieses Buch auf der Straße aufgehoben, und darauf stand ‚Evangelium von Jesus Christus‘. Das war schon seltsam. Aber wer war Jesus? Was ist das Evangelium? fragte ich mich.“

André begann dieses Buch zu zu lesen, Tag und Nacht, und konnte nicht mehr damit aufhören: „Wisst ihr das? Noch heute ist dieses Buch in meinem Land verboten … Ich weiß nicht, wer das Buch an jenem Tag auf der Straße gelassen hat. Aber es hat ein Leben verändert. … Allerdings gab es dann ein Problem mit meiner Familie, als sie sahen, dass ihr einziger Sohn von morgens bis abends in diesem Buch las, sogar auf der Straße und in der Schule. Erst sagten sie zu mir: ‚Schau, das sind alles nur Geschichten von vor 2000 Jahren, lass das doch, zerbrich dir nicht den Kopf mit solchen Dummheiten.‘ Aber ich konnte es nicht lassen. … Dieser Jesus, den ich in dem Buch gefunden hatte … tief in meinem Herzen war etwas, eine Gewissheit, dass er wirklich da war, dass er existiert und mir nahe war.“

Sein Vater nahm ihm schließlich das Buch weg und zerriss es. André machte sich auf die Suche, bis er es in einem Geschäft in der Stadt fand. Mit dem Geld, das ihm sein Vater für die U-Bahn-Tickets gab, kaufte er das Buch. Als sein Vater das Buch bei André entdeckte, zerriss er es wieder. Das wiederholte sich einige Male, bis André schließlich auf die Idee kam, das letzt Buch, das er kaufen konnte, einer Bibliothek zu schenken, um es tagsüber dort ausleihen und lesen zu können. Aber er stellte fest:

„Die Nacht ohne dieses Buch war für mich wirklich finstere Nacht! … ich hab darin das Licht gefunden! Ohne das Buch hatte ich Angst.“ Damit er das Buch auch bei sich zu Haus haben konnte, ohne dass seine Familie feststellen konnte, was er las, lernte er eine andere Schrift. „Also schrieb ich das ganze Neue Testament auf Persisch, aber in armenischer Schrift ab, in etwa 30 Heften, alle von der ersten bis zur letzten Seite gefüllt. Aber diese 30 Hefte mit mir herumzutragen, war dann einfach auch nicht möglich … ‚Herr, was soll ich denn machen? ‚, fragte ich. Und dieses Mal hörte ich in meinem Herzen die Worte:

‚Du musst das Evangelium leben, nicht nur lesen und bei dir haben! Wenn du diese Worte lebst, wirst du das Licht in dir tragen, nicht in deiner Tasche, nicht in Heften oder Büchern; du musst es leben!‘

Das war ein wirklich revolutionärer Moment in meinem Leben. Ob der Herr nun einen anderen Weg vor mir eröffnete, den er selbst erleuchten würde? In diesem Augenblick – ich war fast 15 Jahre alt und bereits zwei Jahre mit Jesus unterwegs – fand ich zum ersten Mal eine Kirche. … Fast sieben Jahre bereitete ich mich vor, um die Taufe zu empfangen. Doch damit begann eine Reihe sehr großer Schwierigkeiten, sowohl mit meiner Familie, die mich bat, das Haus zu verlassen, als auch mit der Gesellschaft, dem Staat, mit der Polizei. Ich war 16, als ich zum ersten Mal ins Gefängnis kam …

Nach fast 15 Jahren durfte ich den Heiligsten Leib Christi, die Kommunion, empfangen! Das Leben, über das ich euch erzähle, war schwer, ja, aber nach 22 Jahren kann ich sagen: Es ist auch wunderschön!“

Das Kreuz, unser Halt

Im diesem Bild sieht man die Darstellung des sogenannten Laminin-Moleküls. Dieses Molekül wird von den Molekularbiologen „der Klebstoff des Körpers“ genannt. Es ist das Protein (Eiweiß), das den Menschen zusammenhält, denn ohne dieses Protein würden unsere Körper auseinanderfallen. Es ist erstaunlich, dass dieses Molekül die Form eines Kreuzes hat. Dies ist ein Hinweis auf ein tieferes Verständnis unseres Menschseins.

Gott wusste, dass wir das Kreuz brauchen würden, als er uns erschaffen hat. Er wusste, als er uns erschuf, dass wir sündigen würden. Er wusste, dass wir einen Erlöser brauchen würden. Er wusste, dass sein einziger Sohn Jesus am Kreuz sterben müsste aus Liebe, um uns zu retten, und so machte er genau das Molekül, das unseren ganzen Körper zusammenhält, in Form eines Kreuzes. Die Wahrheit ist also, ohne Jesus und das, was er für uns am Kreuz aus Liebe getan hat, würde unser ganzes Leben auseinanderfallen. Der hl. Paulus sagt im Brief an die Kolosser (1,17), dass Jesus Christus vor allen Dingen ist und dass durch ihn alle Dinge zusammengehalten werden. Jesus ist es, der unser Leben zusammenhält, genau wie Laminin unsere Körper zusammenhält. Der hl. Paulus sagt auch, dass diese Liebe, die vom Kreuz Christi kommt, das Band ist, das alles zusammenhält und vollkommen macht (vgl. Kol 3,14). Ohne Jesus Christus wäre unser Leben ein Chaos. Wir sind nichts ohne das Kreuz Jesu Christi!

Jesus wirklich kennen

Ein Gespräch zwischen einem kürzlich zu Christus bekehrten Mann und einem ungläubigen Freund: „Du hast dich also zu Jesus Christus bekehrt und glaubst an ihn?“ „Ja.“ „Dann musst du eigentlich gut über ihn Bescheid wissen. Sag mir: In welchem Land wurde er geboren?“ „Das weiß ich nicht.“ „Wie alt war er, als er starb?“ „Das weiß ich nicht.“ „Wie viele Predigten hat er gehalten?“ „Das weiß ich nicht.“ „Du weißt aber wirklich sehr wenig für jemand, der behauptet, zu Christus bekehrt worden zu sein!“ „Du hast recht. Ich schäme mich, noch so wenig von ihm zu wissen. Aber so viel weiß ich: Noch vor drei Jahren war ich ein Trinker. Ich hatte Schulden. Meine Familie brach auseinander. Meine Frau und meine Kinder fürchteten sich jeden Abend vor meiner Heimkehr. Aber jetzt habe ich das Trinken aufgegeben; wir haben keine Schulden mehr; wir sind eine glückliche Familie. Meine Kinder erwarten mich ungeduldig jeden Abend. Das alles hat Jesus Christus für mich getan. So viel weiß ich von ihm!“ Jesus wirklich zu kennen heißt, sich von ihm verändern zu lassen.

Wacht und betet allezeit!

Im Evangelium des 1. Adventsonntags (C) stellt uns Jesus seine herrliche Wiederkunft und das letzte Gericht am Ende der Zeit vor Augen. Er spricht auch von all den apokalyptischen Zeichen und Ereignissen, die seinem Kommen vorausgehen. Wann das sein wird, wissen wir nicht. Aber das Kommen des Herrn betrifft jeden von uns, da wir einmal sterben müssen. Dann werden wir ihm begegnen und er wird das Urteil über uns sprechen.

Die besondere Weisung, die uns der Herr im Evangelium mitgibt, lautet: „Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.“ Jesus hat oft von dieser Wachsamkeit gesprochen und eindringlich dazu gemahnt.

Das Beispiel des natürlichen Schlafes kann uns helfen zu verstehen, was Jesus meint. Wenn wir uns zum Schlafen hinlegen, dann kommen wir in einen Zustand, in dem wir nichts mehr oder nur ganz unbewusst etwas von der Wirklichkeit mitbekommen, die uns sonst umgibt. Wir leben im Land der Träume. Genau das ist es, wovor Jesus uns für das Leben unserer Seele warnen möchte. Es gibt jenen Schlaf des Herzens und des Geistes, in dem wir die eigentliche Realität, d.h. das Dasein und Wirken Gottes in dieser Welt nicht mehr wahrnehmen. Menschen dieser Art leben wie in einem Traumland. Sie haben sich in dieser Welt eingebürgert, als könnten sie hier ewig leben. Sie denken hauptsächlich nur an sich selbst und ihr irdisches Wohlergehen. Sie verhalten sich so, als gäbe es Gott nicht und sie kümmern sich auch nicht um seine Gebote und seinen Willen. Das ist der gefährliche Schlaf der Gleichgültigkeit, der Sünde und Oberflächlichkeit.

Gott versucht, die Menschen immer wieder aus diesem Schlaf zu rütteln. Oft genug muss Gott es tun durch irgend ein Leiden, durch einen Schicksalsschlag, damit die Menschen zum Nachdenken kommen, damit sie sich bekehren, an ihn glauben und ihr Leben ändern. Aber es bleibt immer die Frage: Wie reagieren sie auf diese Weckrufe Gottes. Stehen sie vom Schlafe auf oder schlummern sie müde weiter?

Jesus hat uns eingeladen, beständig zu wachen und zu beten, dann wird für uns die Stunde Gottes, wenn er uns aus diesem irdischen Leben ruft, kein schreckliches Erwachen sein, bei dem wir draufkommen, dass wir das Wichtigste im Leben versäumt haben. Nein, unser irdisches Sterben wird vielmehr für uns zu einer freudigen Begegnung mit Jesus Christus, unserem Heiland und Erlöser, werden, an den wir schon immer geglaubt, den wir geliebt und für den wir in Treue gearbeitet haben, obwohl wir ihn jetzt nicht sehen konnten.

Die Hand des Vaters

Ein kleines Mädchen und ihr Vater wollten eine Brücke überqueren. Da bemerkte der Vater, dass seine Tochter vor Angst zitterte, denn die Brücke war sehr hoch. Da meinte der Vater zu ihr: „Halte meine Hand, dann kann dir nichts passieren“. Sie antwortete ihm: „Nein, Papa, halte du lieber meine Hand.“ Ihr Vater war etwas verwundert und fragte: „Aber wo ist da der Unterschied?“ Das kleine Mädchen antwortete: „Weißt du Papa, wenn ich deine Hand halte, dann kann vielleicht etwas passieren und ich könnte deine Hand loslassen. Aber wenn du meine Hand nimmst, dann weiß ich einfach, dass du sie nie loslassen würdest. Egal was auch passiert!“

Diese Geschichte veranschaulicht uns sehr schön, was Jesus uns verheißen hat: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,27-30). Durch die Taufe sind wir Kinder Gottes geworden, die der Vater mit fester Hand zum ewigen Leben führen will.

Aufgenommen in die Arme Mariens

Svetlana Alliluyeva (1926-2011) war die Tochter des kommunistischen Diktators Josef Stalin (1878-1953). Sie trat nach einem sehr bewegten Leben, das sie in drei Bänden beschreibt, 1982 in die katholische Kirche ein. Sie schrieb: „Ich wurde in die Arme der seligen Jungfrau Maria aufgenommen. … Wer könnte mein Fürsprecher sein außer der Mutter Jesu? Plötzlich zog sie mich an sich.“

„Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der nie über Gott gesprochen wurde. Aber als ich erwachsen wurde, stellte ich fest, dass es unmöglich ist, ohne Gott im Herzen zu leben.“ Josef Stalin selbst wuchs in der orthodoxen Kirche auf. Seine Eltern wollten eigentlich, dass er Priester wird. Aber unter dem Einfluss der kommunistischen Ideologie lehnte er das Christentum schließlich ganz ab. Während er an der Macht war, tat Stalin alles, um das Christentum auszurotten. Bei den Säuberungen von 1937 und 1938 wurden z.B. an die 170.000 russisch-orthodoxe Geistliche verhaftet und meist erschossen.

Die Mutter von Svetlana, die zweite Frau Stalins, war überzeugte Kommunistin. Von ihr hat Svetlana wenig Liebe erfahren. Als Svetlana sechs Jahre alt war, nahm sich ihre Mutter das Leben. Ihr Vater verehrte Svetlana sehr. Er war verspielt und liebevoll mit ihr solange sie ein Kind war. Und Svetlana erwiderte diese Liebe. Sie schaute zu ihrem Vater als einem weisen Helden auf.

Die Zweifel an ihrem Vater begannen, als sie bemerkte, dass nach dem Tod ihrer Mutter sogar die Verwandten ihrer Mutter verschwanden. Als sie mit 16 Jahren ihren ersten Freund nach Hause brachte, wurde er von ihrem Vater als Spion in den Gulag verbannt. So kam es zu einem Bruch in der Beziehung zu ihrem Vater. Als sie ihm als junge Frau mitteilte, dass sie heiraten wolle, sagte er: „Zum Teufel mit dir. Mach, was du willst.“ Er wollte seinen Schwiegersohn nicht einmal sehen. Im März 1953 starb Stalin. „Mein Vater starb einen schwierigen und schrecklichen Tod.“ Svetlana war tagelang an seinem Bett.
In ihrem weiteren Leben hat sie mehrmals geheiratet. Aber ihre Ehen scheiterten meist nach zwei, drei Jahren.

Auf ihrer Suche nach Gott empfing sie 1962 heimlich in der orthodoxen Kirche die Taufe. „Das Sakrament der Taufe besteht darin, das Böse, die Lüge, abzulehnen. … Ich glaubte, dass der Geist der Wahrheit stärker war als die materiellen Werte. Und als all dies in mein Herz eingedrungen war, verschwanden die Fetzen des Marxismus-Leninismus, die mir seit meiner Kindheit beigebracht worden waren, wie Rauch.“

1966 gelang es ihr, aus der UdSSR auszureisen und in den USA Asyl zu erhalten. Mit ihren Büchern und Vorträgen erlangte sie als Tochter Stalins eine gewisse Berühmtheit. Aber in ihrem persönlichen Leben fand sie keine Erfüllung. In den USA lernte sie Pater Giovanni Garbolino kennen, der früher in Russland als Missionar gewirkt hatte. Durch ihn wurde sie tiefer in den katholischen Glauben eingeführt und sie konvertierte am 13. Dez. 1982 zur katholische Kirche.

Swetlana schrieb über ihre Bekehrung: „Erst jetzt verstehe ich die wunderbaren Gnaden, die die Sakramente der Buße und der Heiligen Eucharistie bewirken. Früher war ich nicht bereit zu vergeben und zu bereuen, und ich war nie in der Lage, meine Feinde zu lieben. Aber seit ich jeden Tag zur hl. Messe gehe, fühle ich mich ganz anders als früher. … Die Eucharistie hat mir Leben gegeben.“ Am Ende starb sie nicht im Zorn auf die Welt, wie es ihr Vater getan hatte, sondern 2011 starb sie friedlich in einem Pflegeheim in Wisconsin mit 85 Jahren.

Du bist wirklich Gott

Hasti wuchs im Iran in einer muslimischen Familie auf. Äußerlich ging es ihr gut. Und doch fehlte ihr etwas. „Ich wusste überhaupt nicht, was Gott bedeutet und wo Gott in meinem Leben ist. Ich brauchte etwas. Das Leben im Iran war für mich dunkel. Ich konnte nicht gut sehen und nicht gut atmen. Ich war wie im Gefängnis.“

Hasti verließ das Land in Richtung Türkei. Dort hörte sie das erst Mal von Jesus. Sie blieb aber skeptisch. Voller Hoffnung stieg sie im Juli 2015 in ein altes Schlauchboot, das sie nach Griechenland bringen sollte. Auf hoher See wurde das Boot leck. „Ich habe einfach gesehen, dass unser Boot voll Wasser war. Und wir hatten keine Rettungswesten. Und mir war bewusst, dass wir langsam sterben werden. … Ich habe gehört, dass Jesus Gott ist. … Ich habe gebetet: Wenn du Gott bist, dann komm, und rette uns. Ich habe alles losgelassen und gesagt, ok., jetzt ist alles zu Ende.“

Nach 20 Sekunden taucht ein Fischerboot auf und rettet die Schiffbrüchigen. „Ich habe gedacht, das ist unglaublich: Du bist wirklich Gott. Und damit hat mein Glaube begonnen.“ Hasti kam nach Deutschland. Sie ist dankbar für ihre Rettung. „Ich habe einfach gebetet und noch nicht verstanden, was ich da mache. Ich habe viel geweint und gebetet: Jesus bitte komm! Rede mit mir und zeige dich mir.“

In Deutschland lernte sie Christen kennen, sie ging in Gottesdienste und erfuhr immer mehr über den Glauben. Hasti sehnt sich nach einer tieferen Beziehung mit Jesus. Und die wurde ihr in einem Traum geschenkt: „Ich habe geträumt, dass Jesus zu mir gekommen ist und zu mir gesagt hat: Maria Magdalena, komm zu mir. Und ich bin zu ihm gegangen und er hat mich getauft.“ Nach dem Traum folgte die echte Taufe. „Ich war sehr glücklich und habe gedacht, das ist ein neues Leben. Jetzt bin ich frei geworden, jetzt sehe ich die Welt und die Menschen in vielen schönen Farben. Und ich liebe alles und ich lebe mit Jesus.“

Ich bin ein Christ, ich bleibe ein Christ

Am 20. Oktober 2024 wurden die 11 Märtyrer von Damaskus heilig gesprochen. Unter ihnen ist auch P. Engelbert Kolland aus Österreich. Pater Engelbert wurde 1827 als fünftes von sechs Kindern einer armen Holzknechtsfamilie in Ramsau im Zillertal geboren. Er trat bei den Franziskanern in Salzburg ein, wurde 1850 zum Priester geweiht und 1855 als Missionar in das Heilige Land gesandt. Er wirkte zuerst in Jerusalem. Seine ausgezeichneten Arabischkenntnisse öffneten ihm die Herzen der Gläubigen. 1858 ging er nach Damaskus. In dieser Zeit kam es von Seiten gewaltbereiter, muslimischen Drusen immer wieder zu Angriffen auf die christliche Minderheit. Im Juli 1860 brach schließlich eine großen Verfolgung aus, bei der etwa 8000 Christen ermordet wurden. Auch P. Engelbert und seine Mitbrüder erlitten in Damaskus das Martyrium. Es wird berichtet: Als P. Engelbert von zwanzig Häschern umringt war, fragte er einen: „Freund, was habe ich dir getan?“ Dieser gab erstaunt zur Antwort: „Nichts, aber du bist Christ!“ Dreimal wurde er gefragt, ob er bereit sei, Christus abzuschwören. Für jede Absage erhielt er einen Axthieb, bis er tot zusammenbrach. Angesichts des Todes bezeugte er: „Ich bin ein Christ, ich bleibe ein Christ. Noch mehr, ich bin ein Diener Christi, Priester der katholischen Gemeinde hier.“ Am 10. Juli 1860 im Alter von 33 Jahren durfte er seinem geliebten Heiland ähnlich werden. Das Opfer so vieler Märtyrer in Vergangenheit und Gegenwart wird heute fruchtbar in vielen Bekehrungen von Muslimen zum christlichen Glauben.

Das Christkind aus Brot

Der ungarische Priester István Regőczi (1915-2013), der während der kommunistischen Zeit wegen seiner Treue zum katholischen Glauben öfter ins Gefängnis kam, berichtet in einem seiner Bücher über ein besonderes Weihnachtserlebnis, das er im Internierungslager in Kistarcsa hatte.

„Ich blickte meinem vierten Weihnachten im Gefängnis mit Trauer entgegen. Jetzt war ich mit Laien zusammen, und es war unmöglich für mich, die Eucharistie zu feiern.“ In dieser trostlosen Situation kam ihm die Idee, dass er und seine Mitgefangenen wenigstens eine Krippe mit dem Jesuskind haben sollten.

Ein Mithäftling, mit dem er Freundschaft geschlossen hatte, war Bildhauer. Pater István bat ihn, ein Jesuskind aus Brot zu formen. Aber dazu brauchte er ein Kilo Brot. So beschloss er, sich das wenige Brot, das sie jeden Tag bekamen, vom Mund zu sparen. Und aus diesem Brot formte der Bildhauer ein schönes Jesuskind. „Ich war so voller Freude, dass ich vergaß, wie viel Verzicht mir diese Figur gekostet hatte. Bald brach die dunkle und düstere Nacht herein, ohne Licht und ohne Feuer, ohne festliches Essen. Die Leute dachten an ihre Familien und waren noch trauriger als sonst. Dann legte ich das Jesuskind in einer Ecke auf einen Haufen Stroh. Es war mir gelungen, ein Stückchen Kerze versteckt zu halten, und das zündete ich jetzt an. Das ungewöhnliche Licht breitete sich im Raum aus und fiel auf das kleine einfache Kripplein. Eine Aufregung ging durch den ganzen Saal. Einer nach dem anderen kam daher, um nachzusehen. Diese armen, harten, hoffnungslosen Häftlinge mit gebrochenen Herzen… Manchen von ihnen funkelte jetzt eine Träne in den Augen, denn im Gefängnis feierte man ja keine Weihnachten außer in den Erinnerungen. Der härteste Kerl im Saal, ein breitschultriger Boxer, der noch nie ein Wort zu mir gesprochen hat, nahm meine Hand in seine Tatzen. So laut, dass jeder es hören konnte, sagte er: – Hochwürden, wir danken Ihnen, dass Sie das Christkind zu uns gebracht haben!“ Sie begannen auch gemeinsam Weihnachtslieder zu singen. Es war ein unvergesslicher Weihnachtsabend.

Aber am Ende ihrer Feier hörten sie die Wächter kommen. Schnell versteckte Pater Istvan das Jesuskind unter seinem Hemd. „Wir sahen wie die Wächter unter Beschimpfungen einen Unglücklichen in den Saal stießen. Wir schauten ihn neugierig an, wie er in seinen zerrissenen Lumpen blass und mager da stand. Er war vielleicht 18 Jahre alt, hatte glänzende Augen und blonde lange Haare.“ Auf alle Fragen, die sie dem Neuankömmling stellten, sage er immer nur kaum hörbar: „Ich habe Hunger!“ „Brot, mein Freund? – Vielleicht bekommen wir es morgen.“ „Morgen… bis morgen bin ich tot“ stöhnte er verbittert.
„Furchtbar schämten wir uns unserer Ohnmacht. Plötzlich war es, als bewegte sich etwas auf meiner Brust. Das Christkind aus Brot! Eine Sekunde zögerte ich, dann zog ich es schnell unter meinem Hemd hervor und streckte es dem Jungen entgegen: Schau, das ist Brot, du kannst es essen. Ich gestehe, dass ich einen Hauch von Traurigkeit verspürte, als ich sah – besser gesagt hörte – wie der junge Mann mit seinen Zähnen das Brot‑Christkind zermalmte.

Dieses essbare Christkind, das unsere Weihnacht mit unvergesslichem Licht erfüllt hatte, war bald ganz verzehrt bis zum letzten Krümel. In Stille zerstreuten wir uns wieder im Saal, jeder zu seinem Lager. Die anderen zeigten mir mit einem Händedruck, dass sie über das Geschehene froh waren. Ich ging auch zu meinem Strohsack… Als ich nochmals zum Neuankömmling hinüberschaute, der sich den Mund abwischte, kam es mir wie eine Erleuchtung: Siehe da, das ist das Mysterium der Weihnacht, das göttliche Kind kam zu uns, dass wir Ihn essen können wie das Brot‑Christkind. Er kommt zu uns in der schneeweißen Hostie, wie in weiße Windeln gewickelt, dass Er sich uns geben kann, dass wir mit Ihm eins werden können. … Erst jetzt hatte ich das Wesen des Weihnachtsgeheimnisses verstanden.“