In der Heiligen Schrift wird uns berichtet, dass es den Aposteln am Anfang schwer gefallen ist, die Botschaft von der Auferstehung zu glauben. Zu sehr waren sie geprägt vom Karfreitag. Sie konnten nicht begreifen, dass das Leiden des Herrn der Weg zur Auferstehung war, wie er es ihnen dreimal vorausgesagt hatte.
Wie den Jüngern ergeht es oft auch uns. Wir tun uns schwer, in inneren und äußeren Prüfungen, in Schwierigkeiten, Kreuz und Leiden, d.h. wenn Gott in irgendeiner Form einen Karfreitag über uns kommen lässt, diesen festen Glauben aufzubringen, dass wir mit Jesus durch unser Kreuz zu einer geistlichen Auferstehung und zur ewigen Herrlichkeit gelangen werden.
Von Maria Magdalena aber, die auch in tiefer Trauer über den Tod Jesu war, wird uns berichtet, dass sie die erste war, die dem auferstandenen Herrn begegnen und zum Glauben an seine Auferstehung kommen durfte. An ihr können wir ablesen, welchen Weg wir gehen müssen, damit wir aus einem Karfreitag zum Osterfest gelangen und den auferstandenen Herrn erfahren könne.
1) Das erste ist: Maria Magdalena machte sich auf den Weg, um Jesus zu suchen. Sie hat sich von ihrer Sehnsucht nach Christus leiten lassen, obwohl sie nicht hoffen konnte, Jesus lebend im Grab zu finden. Für uns ist wichtig, dass wir uns gerade in den Leiden aufmachen, um Christus zu suchen, dass wir uns nicht auf uns selbst zurückziehen, sondern herausgehen aus dem Trauerhaus; dass wir nicht im Selbstmitleid stecken bleiben, sondern z.B. die Kirche besuchen, hl. Messe mitfeiern, beten, beichten, d.h. den Ort aufsuchen, von denen wir wissen, dass er dort gegenwärtig ist, auch wenn wir den Trost seiner lebendigen Gegenwart nicht erfahren.
2) Ein Zweites ist wichtig: Maria Magdalena hat Jesus nicht gleich gefunden, aber sie wartet geduldig. Maria erhält die Gnade, dem Herrn zu begegnen, weil sie beharrlich an dem Ort blieb, an dem sie Jesus zuletzt gesehen hatte.
Diese Geduld und Beharrlichkeit ist sehr wichtig. Gott lässt uns zuweilen warten mit seiner Hilfe, damit die Sehnsucht nach ihm größer wird. Wir möchten meist nur eine rasche Erleichterung des Leidens haben und sind gar nicht so sehr an ihm persönlich interessiert. Und oft ist es so: wenn Gott den Menschen geholfen hat, dann vergessen sie ihn bald wieder. Wenn Gott uns warten lässt und wir durchhalten, so wird auch die Freude an ihm umso größer sein.
3) Und dann zeigt sich ein Drittes: Der Herr kam von hinten an Maria Magdalena heran, ohne dass sie es merkt. Sie erkennt ihn nicht gleich. Sie hält ihn für den Gärtner, der ihr Christus weggenommen hat. Gottes Hilfe und Gnade kommt oft von einer Seite, von der wir es nicht erwartet. Wir klagen oft über die Dinge, Situationen, Schwierigkeiten und Menschen von denen wir annehmen, dass sie uns die Freude genommen haben. Wir halten sie für den „Gärtner“, der uns Christus weggenommen hat. Aber genau dahinter ist Gott verborgen, wir erkennen ihn nur noch nicht.
4) Das Wunderbare ist nun, wie sich der Herr Maria zu erkennen gibt. Er spricht sie beim Namen an. Jesus ist der gute Hirt ist, der seine Schafe kennt und einzeln beim Namen ruft. Wenn sie auf seine Stimme hören, werden sie ihn innerliche schauen mit den Augen des Glaubens. Das ist die beglückende Gnade, die sich nach allem Durchhalten im Leiden einstellt. „Christus lebt, ich habe ihn gesehen!“ Diese Gewissheit des Glaubens ändert unser Leben.
Wenn wir uns immer wieder bemühen, von dieser Art der Liebe zu Gott erfüllt zu sein, wie wir sie bei Maria Magdalena sehen, dann wird uns der Herr auch anspreche, und uns die geistliche Freude seiner Gegenwart schenken.

Der heilige Franz von Sales hat in seinen Predigten und Schriften des Öfteren die Bienen als Bild verwendet, um den Glauben darzustellen. Er selbst hatte mit den Bienen eine nicht ungefährliche Erfahrung gemacht, wie er in einer Predigt erzählte.
Zum Guthirtensonntag, Weltgebetstag um geistliche Berufe
In einer der Erscheinungen in Lourdes offenbarte Maria der hl. Bernadette ein persönliches Herzensgeheimnis. Sie sagte: „Nach Jesus ist niemand auf Erden und im Himmel meinem Herzen so teuer wie der hl. Josef.“ Darum hatte die hl. Bernadette nicht nur zur Gottesmutter eine innige Beziehung sondern auch zum heiligen Josef. Als ihr Vater, Francois Soubirous, den sie sehr liebte, starb, gelangte sie zu einer noch innigeren Beziehung zum hl. Josef. Sie nannte ihn immer „mein Vater Josef“, und suchte ihn im Kloster von Nevers vor allem in der Haltung, des stillen, verborgenen Dienens nachzuahmen. Eine Mitschwester berichtete, dass Bernadette einmal eine Novene zur Gottesmutter betete. Aber sie wunderte sich darüber, das Bernadette die Novene immer vor der Statue des hl. Josef betete: „Sie müssen zerstreut sein, Schwester! Sie beten zur Gottesmutter und knien vor der Statue des hl. Josef?“ Bernadette antwortet: „O das macht gar nichts! Die Jungfrau Maria und der heilige Josef kommen aufs beste miteinander aus! Und übrigens: Im Himmel gibt es keine Eifersucht!“ Am Fest des hl. Josef 1879 bat sie den hl. Josef um eine gute Sterbestunde. Am Mittwoch (dem Tag, der dem hl. Josef geweiht ist), 16. April 1879 starb sie und wurde in der Josefskapelle in Kloster begraben.
Zum Gedenken an 150 Jahre Erscheinung Mariens in Lourdes
Vor der hl. Kommunion bitten wir den Herrn: „… sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ Wenn Gott zu uns spricht, uns anspricht im tiefsten unserer Seele, dann wandelt und heilt das unser Leben. „Weder Kraut noch Wunderpflaster machte sie gesund, sondern dein Wort, Herr, das alles heilt“ (Weish 16,12).
150 Jahre Erscheinung der Gottesmutter in Lourdes
11. Februar 1858: Die 14jährige Bernadette Soubirous geht mit ihrer Schwester und einer Freundin Holz sammeln. In der Grotte von Massabielle erblickt Bernadette „eine weiß gekleidete Dame: Sie hatte ein weißes Kleid, einen blauen Gürtel und eine goldene Rose in der Farbe ihres Rosenkranzes auf jedem Fuß. Als ich das sah, rieb ich mir die Augen, weil ich dachte, mich zu täuschen. Ich steckte die Hand in meine Tasche; dort fand ich meinen Rosenkranz. Ich wollte mich bekreuzigen, konnte aber die Hand nicht zur Stirn heben: Sie zitterte und fiel mir herunter… Die Dame bekreuzigte sich. Ich versuchte, es auch zu machen, und jetzt konnte ich es. Sobald ich das Kreuzzeichen gemacht hatte, war jede Furcht verschwunden. Ich kniete mich hin und betete meinen Rosenkranz; die Dame ließ die Perlen ihres Rosenkranzes durch die Hand gleiten, bewegte dabei aber nicht die Lippen. Als ich meinen Rosenkranz beendet hatte, machte sie mir Zeichen, näherzukommen. Aber ich wagte es nicht, und so verschwand sie plötzlich“ (nach dem ersten handschriftlichen Bericht von Bernadette, 28. Mai 1861).
„In diesen Tagen unaussprechlicher Prüfungen bat ich Maria in aller Einfachheit und mit Vertrauen: ‚Mutter, wenn du siehst, daß ich deiner Kirche nicht mehr nützlich bin, gewähre mir die Gnade, daß sich mein Leben im Gefängnis verzehrt. Aber wenn du weißt, daß ich deiner Kirche noch nützlich sein kann, gewähre mir, daß ich an einem deiner Feste aus dem Gefängnis entlassen werde.‘“ Es war das Fest der Darstellung Mariens im Tempel, am 21.11. 1988, an dem er entlassen wurde.