Euer Lohn im Himmel wird groß sein

Das kommunistische Nordkorea gilt als der gefährlichste Ort für Christen. Staatsbürger müssen der Herrscherfamilie Kim und dem Regime gegenüber Ergebenheit zeigen. Vermutete Untreue – hierzu zählt auch das Bekenntnis zum christlichen Glauben – wird schwer bestraft. Überläufer schilderten, dass sich zwischen 50.000 und 70.000 Christen in Arbeitslagern befinden. Eine Schätzung besagt, dass 75% der Christen an den Folgen der harten Behandlung im Lager sterben. Es gibt Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren, Zwangsarbeit, Folter, Verfolgung, Tod durch Verhungern, Vergewaltigung, Zwangsabtreibung und sexuelle Gewalt. Gläubige wurden “an einem Kreuz über dem Feuer aufgehängt, unter einer Straßenwalze zerquetscht, von Brücken geworfen, totgetrampelt”, berichtet Missio. Jesus hat verheißen: “Euer Lohn im Himmel wird groß sein” (Mt 5,12).

 

Sel. Carlo Acutis – Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel

Am 10. Okt. 2020 wurde in Assisi Carlo Acutis von Papst Franziskus selig gesprochen. Der sel. Carlo Acutis ist am 12. Oktober 2006 mit 15 Jahren in Monza gestorben und in Assisi begraben. Gott hat an seinem Leichnam ein besonderes Zeichen gewirkt; er ist unverwest (siehe Bild), denn der sel. Carlo hat uns und besonders der Jugend ein außergewöhnliches Zeugnis gegeben, dass es auch heute möglich ist, den Weg der Heiligkeit zu gehen.

Carlo wurde am 3. Mai 1991 in London geboren. In ihm finden wir die Züge eines Jugendlichen unserer Tage. Er war aus gutem Haus, freundlich, gut erzogen; seine Hobbys waren Photographie, Computer, Informatik; er war bei seinen Mitschülern sehr beliebt und hilfsbereit. Er liebte die Tiere. Aber aus all dem leuchtet seine innige Beziehung zu Jesus Christus in der Eucharistie hervor. Denn von Kindheit an wollte er jeden Tag die heilige Messe mitfeiern und den Rosenkranz vor dem Tabernakel beten. Schon als Kind war seine Sehnsucht nach der hl. Kommunion so groß, dass sein Pfarrer ihm erlaubte, früher als üblich die hl. Kommunion zu empfangen. “Carlo war dabei wie verwandelt: Sein Blick war klar, sein Lächeln umwerfend. Er zeigte eine Tiefe und Reife, die ungewöhnlich war”, berichtet eine Ordensfrau über die Erstkommunion.

In einem längeren Interview mit der Zeitung “National catholic Register” erzählt die Mutter von Carlo am 27.2.2020 über sein Leben: “Carlo hat besondere Gnaden erhalten. Ich war nicht besonders fromm, aber Carlo wollte schon als Kind immer in die Kirche gehen. Er wollte immer hineingehen und Jesus besuchen, ihn grüßen.” “Carlo hat mich Gott näher gebracht. Er stellte Fragen, auf die ich keine Antwort wusste – vor allem aufgrund meiner mangelnden Katechismuskenntnisse. So begann ich, mehr über meinen Glauben zu lernen, und das war aufgrund von Carlo. Viele weitere Menschen können dies bezeugen: Menschen, die sich durch sein Beispiel und durch seine Worte bekehrt haben. Er lebte wirklich das, was er sagte. Er war ein Zeuge.”

“Er hatte einige Unvollkommenheiten. Er war in vielerlei Hinsicht ein normaler Junge. Er war also nicht perfekt, aber er hatte einen sehr starken Willen – und mit diesem Willen verbesserte er sich in vielerlei Hinsicht. Er sagte immer: ‘Was macht es schon aus, wenn man tausend Schlachten gewinnen kann, wenn man gegen seine eigenen korrupten Leidenschaften nicht gewinnen kann? Das spielt keine Rolle. Der wahre Kampf ist der mit uns selbst.'”

Die Mutter erzählte auch, dass Carlo eine Vision seines Großvaters hatte, der ihn bat, für ihn zu beten, da er im Fegefeuer sei. “Von da an begann Carlo für alle armen Seelen im Fegefeuer zu beten. Immer, immer, immer betete er für diese Seelen und versuchte, Ablässe für sie zu gewinnen. Er sagte immer, dass wir für die armen Seelen im Fegefeuer beten müssen, dass wir sie nicht vergessen dürfen und dass sie uns sehr helfen werden.”
“Bevor er starb, sagte er zu mir: ‘Mama, ich würde dieses Krankenhaus gerne verlassen, aber ich weiß, dass ich das nicht lebend tun werde. Aber ich werde dir Zeichen geben, dass ich bei Gott bin.’ Carlo war sich bewusst, dass sein Leben vollendet war. Er sagte: ‘Ich sterbe glücklich, denn ich habe mein Leben nicht damit verbracht, meine Zeit mit Dingen zu vergeuden, die Gott nicht gefallen haben.'”

“Wenn ich den Tod meines Sohnes nur auf irdische Weise betrachtet hätte, hätte niemand mich trösten können. Carlo hat mich gelehrt, ihn mit den Augen des Glaubens zu sehen.”

 

Sel. Carlo Acutis – Der Weg zur Heiligkeit

Auf einer seiner Websites hatte der sel. Carlo Acutis auch einige Grundsätze veröffentlicht, mit denen man die Heiligkeit erreicht. Er schrieb:

“1) Du musst die Heiligkeit aus ganzem Herzen wünschen, und wenn diese Sehnsucht noch nicht in deinem Herzen erwacht ist, musst du den Herrn inständig darum bitten.

2) Geh jeden Tag zur hl. Messe und empfange die hl. Kommunion.

3) Erinnere dich daran, jeden Tag den Rosenkranz zu beten.

4) Lies jeden Tag einen Abschnitt der Heiligen Schrift.

5) Wenn es möglich ist, halte einige Momente eucharistische Anbetung vor dem Altar, wo Jesus wirklich gegenwärtig ist. Du siehst, wie wunderbar du in der Heiligkeit wachsen kannst.

7) Geh jede Woche zur heiligen Beichte, bekenne auch die lässlichen Sünden.

8) Lege Fürbitte ein bei Jesus und Maria und schenke ihnen Blumen (Opfer und gute Taten), um anderen zu helfen.

9) Bitte deinen Schutzengel, dir beständig zu helfen, damit er dein bester Freund wird.” Diese Anweisungen hat er selber konsequent befolgt und anderen geraten.

Es sind auch noch weiter Aussprüche von ihm berichtet: “Die Gottesmutter ist die einzige Frau meines Lebens.” “Die Bekehrung ist nichts anderes als den Blick vom Boden in die Höhe zu richten, es genügt eine einfache Bewegung der Augen.”

“Warum beschäftigen sich die Menschen so sehr mit der Schönheit ihres eigenen Körpers anstatt mit der Schönheit ihrer eigenen Seele?”

“Je öfter wir die Eucharistie empfangen und je mehr wir Jesus ähnlich werden, um so mehr werden wir schon auf dieser Erde das Paradies verkosten.”

 

Weihnachtswunder in Russland

Während des zweiten Weltkriegs, in dem sich Russland und Deutschland gegenüber standen, betrat Karl, ein deutscher Sanitätssoldat, der sich sehnlichst wünschte, eine heilige Messe mitzufeiern, am Abend des Epiphaniefestes (dem Weihnachtsfest der Othodoxen Kirche) eine kleine Kapelle mitten im Wald an der russischen Front. Dort traf er auf einen Popen und seine Frau, die gerade die hl. Liturgie feiern wollten. In gebrochenem Russisch stellte Karl sich vor: “Ich bin ein Franziskanerbruder. Darf ich die Messe dienen ?” “Kommen Sie”, antwortete der Pope.

Die drei Teilnehmer waren tief bewegt: die Wirren eines abscheulichen Krieges hatten in der Eucharistiefeier Orthodoxe und Katholiken, Russen und Deutsche zusammengeführt! Die ganze Zärtlichkeit des Himmels strömte in drei Herzen, die eins wurden in Christus. Gegen Ende der Messe umstellten plötzlich Soldaten der Roten Armee, die Karls Spuren ausfindig gemacht hatten, das Blockhaus und fordern den Popen auf: “Liefern Sie ihn aus. Sonst schießen wir!” Ungerührt legte der Pope eine Hand auf die Schulter des Deutschen und erklärte: “Das ist ein Franziskanerbruder; ein Starez!” (Die Starzen sind Einsiedler, die in den russischen Wäldern ein Leben des Gebets und der Buße führen).

Die Urinstinkte des “Heiligen Russland” erwachten im Herz der Soldaten Stalins, die im reinsten Atheismus aufgewachsen waren. Beim Wort “Starez” senkten sich achtungsvoll ihre Gewehre. “Der Starez ist gekommen, um mit mir zu beten, ich bitte euch, ihn heil und gesund zurück an die deutschen Linien zu bringen.” Mit einem Kopfnicken gehorchte der Unteroffizier, und der junge Ordensmann wurde zurückgeführt, bis er in Sichtweite seiner Soldaten war. Das alles geschah bei Orel, 250 km südlich von Moskau. Karl wurde Missionar in Japan: er hat diesen 6. Jänner nie vergessen, an dem er mit dem “Heiligen Russland” in Berührung kam.

 

Gott hat seinen Engel gesandt

Am 2. Oktober begeht die Kirche den Gedenktag der hl. Schutzengel. Gott hat jedem von uns einen Engel zur Seite gestellt, der uns auf unserem Weg zum ewigen Leben begleitet. Eine Folge der Erbsünde ist es ja, dass wir in unserer Seele eine Neigung zum Bösen haben, die auch mit der Taufe nicht weggenommen wird. Darum hat Gott uns als Gegengewicht zu dieser Neigung einen Schutzengel gegeben, der uns beständig anleitet, diese falsche Begierlichkeit zu überwinden. Er ist ein treuer Verbündeter des göttlichen Lebens, das wir in der Taufe empfangen haben. Was seine Aufgaben sind, wird sehr schön in einem alten liturgischen Gebet zusammengefasst: “Erhöre uns, Herr, heiliger Vater, allmächtiger ewiger Gott, und sende uns vom Himmel deinen heiligen Engel herab, damit er alle, die an diesem Ort versammelt sind, bewache und unterstütze, beschütze, besuche und verteidige, durch Christus unseren Herrn.” Hier werden fünf Tätigkeiten genannt, an die wir uns als gläubige Menschen immer erinnern sollten.

1) Der hl. Schutzengel bewacht in unserer Seele die Erinnerung an unsere ursprüngliche Ähnlichkeit mit Gott. Wir sind nach dem Bild Gottes geschaffen, aber wir vergessen oft, dass wir uns auch wie Gott verhalten sollen, in unserem Denken, Fühlen, Sprechen und Handeln. Jesus sagt ja: “Seid vollkommen, wie eurer himmlischer Vater vollkommen ist.” Der Schutzengel wacht darüber, dass wir das nicht vergessen.

2) Der Schutzengel unterstützt in unserer Seele den guten Willen, auf dem Weg der Heiligkeit voranzuschreiten. Aber er ersetzt niemals unseren Willen durch seinen Willen. Unser Wille bleibt immer und überall frei. Er gewährt uns sofort seine Hilfe, wenn unsere Entscheidung oder unsere Wahl dem Willen Gottes entspricht, oder er betet für uns, wenn unsere Wahl nicht Gott entspricht.

3) Der Schutzengel besucht uns, das heißt, er steigt von seiner höheren Position in den Bereich unserer menschlichen Aktivitäten herunter, um uns seine Gegenwart erfahren zu lassen. Manchmal ist er ja gezwungen, sich nicht an der Aktivität der Seele zu beteiligen, da sie im Widerspruch zum göttlichen Bild der Seele steht.

4) Aber unaufhörlich schützt  der Schutzengel den Menschen, indem er das Versagen der menschlichen Sinne ausgleicht, die durch die Erbsünde ihrer Voraussicht beraubt wurden. Er ist der “Hellseher”, der uns in Versuchungen und bei seelischen und leiblichen Gefahren hilft und rettet, weil er sie voraussieht. Er warnt, informiert und hilft uns, recht zu urteilen. Was er jedoch nie tut, ist, die Gelegenheiten zur Versuchung selbst zu beseitigen, denn ohne Versuchungen und Prüfung gibt es keinen geistlichen Fortschritt.

5) Schließlich verteidigt er seinen Schützling, wie eine Mutter ihr Kind immer verteidigt, ob es nun gut oder schlecht ist. Das ist das Geheimnis der Liebe, die im Herzen des Schutzengels lebt. Es ist eine “mütterliche Liebe”, die er für uns hat, um uns vor dem Teufel, dem großen Ankläger, zu verteidigen.

 

 

Unsere Fürsprecherin

Der hl. Kardinal Newman sagt in einer seiner Predigten über die Gottesmutter:

“Das ist der Grund, warum die selige Jungfrau mächtig genannt wird – vielmehr manchmal allmächtig, weil sie mehr als irgend jemand sonst, mehr als alle Engel und Heiligen, die große und machtvolle Gabe des Gebetes hat. Niemand hat einen solchen Zugang zum Allmächtigen wie seine Mutter; niemand hat Verdienste gleich den ihrigen. Ihr Sohn wird ihr nichts verweigern, was sie erbittet; und darin liegt ihre Macht. Wenn sie die Kirche verteidigt, können weder Höhe noch Tiefe, weder Menschen noch böse Geister, weder große Monarchen noch das Werk eines Mannes, noch die Gewalttätigkeit eines Volkes es erreichen, uns zu schaden; denn das menschliche Leben ist kurz, aber Maria regiert darüber hinaus, sie ist Königin auf ewig.”

Die Marienfeste im September, und der Rosenkranzmonat Oktober laden uns ein, Maria im täglichen Rosenkranz um die Bekehrung der Sünder und die Rettung der Seelen zu bitten.

 

Hl. Theresia von Lisieux – Ich werde herunterkommen

Am 1. Oktober feiert die Kirche den Gedenktag der hl. Theresia von Lisieux. Kurz vor ihrem Tod (1897) sagte die Priorin zu ihr: “Du wirst vom Himmel auf uns herabschauen, nicht wahr?” Theresia aber sagte überraschend: “Nein, ich werde herunterkommen.” Und das hat sie in auffallenden Wundern immer wieder getan:

Es war im April ·1931. In Kolumbien, in Südamerika, lag ein Mann dem Tode nahe darnieder. Alle Bemühungen der Angehörigen scheiterten, der Kranke wollte nichts von einem Priester wissen, da er sich ganz vom Glauben abgewandt hatte. Eine seiner Töchter betete inständig zur hl. Theresia. Schließlich gab der Vater kurz vor dem Sterben doch seine Zustimmung. Aber es müsse der Pfarrer von Villamaria, Pater Theodoro Jaramillo, sein, der aber in einer anderen Stadt wohnte. Nur bei diesem wolle er beichten. Die Tochter verständigt den Priester, der sich sofort auf den Weg machte. Als er den Bahnhof erreichte, fuhr gerade der Zug ab. In seiner Not flehte er zur kleinen Theresia, sie möge helfen, dass der Mann nicht ohne die heiligen Sakramente sterben müsse. Kaum war der Zug eine kleine Strecke gefahren, da fing der Maschinist an zu pfeifen, immer stärker und stärker, bis der Zug zum Stehen kam. Pater Jaramillo eilte dem Zuge nach und stieg ein und erreichte so noch rechtzeitig den Mann, der kurz nach dem Empfang der Sakramente in Frieden mit Gott verstarb. Aber warum hatte der Zug angehalten? Der Lokomotivführer erzählte: “Steht da zwischen den Schienen plötzlich eine kleine, braune Nonne, mit ausgebreiteten Armen und winkt mir entgegen. Trotz meines starken Pfeifens wich sie nicht von der Stelle. In der Angst, sie zu überfahren, ließ ich den Zug stehen. Plötzlich war die Schwester verschwunden.” Als nun der Priester dem Maschinisten ein Bild der kleinen hl. Theresia zeigte und fragte, ob die Erscheinung so ausgesehen habe, bestätigte es der Mann, dass es diese Schwester war.

 

Der wunderbare Plan Gottes mit Mary Ginna

Es war am Morgen des 20. April 1999 an der Columbine High School in einem Vorort von Denver, Colorado. An diesem Tag erschossen zwei Studenten im Alter von 17 und 18 Jahren 13 Menschen und verwundeten mehr als 20 Personen, bevor sie sich selbst richteten.

Eine der Überlebenden dieses Massakers war Mary Gianna Thornby, die nach diesem traumatischen Ereignis ihr Leben neu auszurichten begann.
Weil in ihrem Elternhaus der christliche Glaube nicht praktiziert wurde, waren Gott, Glaube und Kirche kein Thema für sie: “Als ich aufwuchs, wusste ich wirklich nicht, ob es Gott tatsächlich gab oder nicht, und ich wusste schon gar nicht, dass er einen Plan für mich hatte”. Als Mary Gianna an jenem Morgen im April im Kunstunterricht saß, verspürte sie plötzlich einen überwältigenden Drang, sofort die Schule zu verlassen. Sie erinnert sich: “Ich dachte plötzlich, jetzt gehe ich sofort hier raus, und niemand wird mich davon abhalten.”

Ihre Freundin fragte sie nach dem Warum. Maria Gianna, die es selbst nicht richtig wusste, begründete ihre spontane Entscheidung damit, für eine der nächsten Prüfungen in einem ruhigen Restaurant lernen zu wollen. So verließen sie zusammen die Schule und stiegen in Marys Auto ein. Als sie wegfuhren, sah Mary im Rückspiegel Hunderte ihrer Klassenkameraden aus der Schule strömen. Sie und ihre Freundin hatten keine Ahnung, was los war, und fuhren weg. Erst im Restaurant hörten sie dann von dem Massaker an der Schule, dem sie eben entkommen waren. Die meisten Morde bei diesem Anschlag wurden in der Bibliothek verübt, genau an dem Ort, wo Mary Gianna kurz vor dem Angriff noch gesessen hatte. “Warum war ich nicht da? Ich war jeden Tag dort, aber an diesem Tag hatte ich den unbedingten Drang zu gehen”, fragte sie sich immer wieder und irgend jemand hatte einmal darauf geantwortet: “Gott muss einen Plan für dein Leben haben.”

Aber bedingt durch das ganze Geschehen fing Mary Gianna an, viel zu trinken, trieb sich auf Partys herum und suchte ihr Heil in vielerlei Dingen. Schließlich erreichte sie, wie sie heute sagt, “den Tiefpunkt“ und begann jede Hoffnung zu verlieren. “Zu dieser Zeit, als ich das Gefühl hatte, ich könnte einfach nicht weiterleben, lud mich einer meiner Freunde in die katholische Kirche in St. Francis Cabrini in Littleton, Colorado, ein“, erzählt die Schwester.

Die junge Frau folgte dem Vorschlag, eine Universität zu besuchen und beschloss, ihr Leben nach Gott auszurichten.
In der Osternacht am 30. März 2002 wurde sie dann ‑ 19‑jährig ‑ in die katholische Kirche aufgenommen. Und sechs Jahre später hatte sie ein Berufungserlebnis, als sie in der St. Paul’s Cathedral in Minnesota betete. Sie spürte dort während der heiligen Messe die Gegenwart Gottes so intensiv, dass sie die Kapelle als anderer Mensch verließ: Alles, was sie jetzt wollte, war, ihr Leben ganz Gott zu schenken.

“Ich denke oft an die Leiden und den Tod Jesu am Kreuz, und wie dies zu unserer Erlösung geführt hat. Und ich glaube, dass Gott auch aus der ‘Tragödie von Columbine’ Gutes erwachsen lassen kann”, schlussfolgert Schwester Mary. “Ja, Gott bringt aus dem Tod Leben hervor. Wir haben das in vielerlei Hinsicht gesehen.”

Es war so etwas wie eine Nahtoderfahrung

Ashley Brateher spielte die Hauptrolle im Film “Unplanned”, der den Bekehrungsweg einer Frau zur Lebensschützerin darstellt.

Ashley erzählt, dass ihre Mutter sie kurz vor Beginn der Arbeit angerufen habe: “und wir haben ein Gespräch über den Film geführt. Sie sagte mir, sie müsse mir etwas gestehen, was sie mir noch nie zuvor gesagt habe. Es war die Tatsache, dass sie bereits auf dem Abtreibungstisch lag, dann jedoch herunterstieg und sich entschied, mich am Leben zu lassen. Das hatte ich nicht gewusst …” Diese Offenbarung war für sie ein Schock. “Ich war nicht wütend oder traurig. Es war so etwas wie eine Nahtoderfahrung. Vor diesem Gespräch dachte ich gerade an all das, was ich hier auf Erden tun konnte … und ich hatte nie gewusst, dass ich dazu fast die Gelegenheit nicht erhalten hätte.” Sie dachte an all ihre Beziehungen: zu ihrem Mann, ihrem Sohn, einfach alles. “Buchstäblich flog alles in meinem Leben vor meinen Augen vorbei, denn ich war damals nur knapp davon entfernt gewesen, die Möglichkeit zu leben gar nicht zu erhalten.”

“Von da an war der Film eine sehr persönliche und leidenschaftliche Sache für mich.” Früher war Ashley nur eine Feiertagschristin. “Meine Eltern gingen zu Ostern und Weihnachten in die Kirche. Doch was mir half, war, dass ich Großmütter hatte, die eifrig für mich beteten. Dadurch hat sie gewusst, wer Gott ist, “selbst als ich mich entschied zu rebellieren. Er war immer noch da und ich wusste das.” Immer wieder hat sie Gott gefragt, warum sie existiere.

Als ihr Sohn zur Welt kam, veränderte sich ihr Leben. “Als ich meinen Sohn sah und ihn so sehr liebte, dachte ich, dass Gott uns wirklich so viel mehr lieben muss, wenn ich diesen kleinen Menschen so sehr lieben kann. Das war das Erwachen, das meinen Glauben vertiefte.” Nach dem Film kamen viele junge Mädchen auf sie zu auf der Suche nach Hilfe.

 

Aus der Wahrheit sein

“Seit unserer frühesten Jugend sind wir daran gewöhnt, verfälschte Berichte zu hören, und unser Geist ist seit Jahrhunderten so sehr mit Vorurteilen durchtränkt, dass er die fantastischsten Lügen wie einen Schatz hütet, so dass schließlich die Wahrheit als unglaubwürdig und die Lüge als wahr erscheint.” Dieses Zitat stammt von Sanchuniaton, einem phönizischen Geschichtsschreiber um das Jahr 1250 vor Christus. Es hat auch heute noch seine Gültigkeit.

Ja, durch das Konzept der “großen Lüge”, das ein Autor einmal sehr treffend beschrieben hat, wird dies noch gesteigert. “In der großen Lüge liegt immer eine gewisse Glaubwürdigkeit; weil die breite Masse von Menschen … viel leichter der großen Lüge zum Opfer fällt, als der kleinen, da sie oft selbst kleine Lügen in kleineren Angelegenheiten benutzt. In großem Maßstab zu Unwahrheiten zu greifen, darüber würde sie sich jedoch schämen. Es würde der breiten Masse von Menschen nie in den Sinn kommen, gigantische Unwahrheiten aufzubauen, und sie würde nicht glauben, dass andere die Frechheit haben könnten, die Wahrheit so schändlich zu verzerren. Selbst wenn ihnen die Tatsachen, die es beweisen, klar gezeigt würden, würden sie trotzdem immer noch daran zweifeln und würden auch weiterhin denken, dass es möglicherweise eine andere Erklärung gibt. Denn die grobe, unverschämte Lüge hinterlässt immer Spuren, auch nachdem sie aufgedeckt wurde. Dies ist eine Tatsache, die allen Lügenexperten der Welt bekannt ist und all denen, die sich in der Kunst der Lüge verschworen haben.”

Der Philosoph Nicolás Gómez Dávila sagt treffend: “Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.”

Es gibt nur einen, der uns die Wahrheit gebracht hat, und das ist Jesus Christus. “Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme” (Joh 18,37).