Ehe und Familie – keine zufällige Konstruktion

Am 6. Juni eröffnete Papst Benedikt XVI. in der LateranBasilika den Kongress der Diözese Rom zum Thema: Familie und christliche Gemeinde: Bildung der Person und Weitergabe des Glaubens, und hielt aus diesem Anlass einen ausgezeichneten Vortrag, über die Grundlagen von Ehe und Familie. Im Folgenden einige Zitate aus seiner Ansprache:

Die verschiedenen Formen der Auflösung der Familie von heute wie die ‘Ehe ohne Trauschein’, die ‘Ehe auf Probe’ bis hin zur Pseudo-Ehe von Personen des gleichen Geschlechts sind Ausdruck einer anarchischen (gesetzlosen) Freiheit, die zu unrecht als wahre Befreiung dargestellt wird. Eine solche Pseudo-Freiheit gründet sich auf einer Banalisierung des Körpers, die unausweichlich die Banalisierung des Menschen mit einschließt. Deren Grundsatz ist, dass der Mensch mit sich machen kann, was er will …

Ehe und Familie sind in Wirklichkeit keine zufällige soziologische Konstruktion oder das Ergebnis besonderer historischer und wirtschaftlicher Umstände. Im Gegenteil hat die Frage der richtigen Beziehung zwischen Mann und Frau ihre Wurzeln im tieferen Wesen des menschlichen Seins und kann ihre Antwort nur von hier aus haben… Der Mensch ist nach dem Ebenbild Gottes geschaffen und Gott selbst ist die Liebe. Daher macht die Berufung zur Liebe die wahre Gottesebenbildlichkeit des Menschen aus: er wird Gott ähnlich in dem Maß, in dem er zu jemandem wird, der liebt. …

Die Ehe als Institution ist nicht ein unangemessenes Eingreifen der Gesellschaft oder der Behörde, eine formelle Auflage von Außen in die private Sphäre des Lebens; sie ist vielmehr eine Erfordernis, die dem Versprechen der ehelichen Liebe und der Tiefe der menschlichen Person innewohnt.