Im Namen der Menschenrechte

Im September dieses Jahres wird der Heilige Vater England besuchen und bei dieser Gelegenheit Kardinal John Henry Newman seligsprechen, der 1845 aus der anglikanischen zur katholischen Kirche konvertierte und durch sein Beispiel und seine Schriften bis heute großen Einfluss ausübt.
Im Vorfeld gab es in den Medien einige Stellungnahmen zum Papstbesuch, die einerseits lächerlich klingen, aber doch sehr anschaulich die Geistesströmung wiedergeben, in der wir heute stehen.

Der atheistische Naturwissenschaftler Richard Dawkins, der durch seine aggressiv  kirchenfeindlichen Bücher bekannt wurde, will einen Strafantrag gegen den Papst stellen und ihn verhaften lassen wegen “Verbrechen gegen die Menschenrechte”.

Und in einem internen Vorbereitungspapier des Londoner Außenamtes, das einer Zeitung zugespielt und veröffentlicht wurde, haben sich Mitarbeiter einen schlechten Scherz erlaubt und den Programmvorschlag gemacht: Benedikt solle in Großbritannien eine Abtreibungsklinik eröffnen, ein gleichgeschlechtliches Paar segnen und eine neue KondomMarke unter seinem Namen herausbringen.

Die Regierung hat sich zwar wegen dieser Entgleisung beim Vatikan entschuldigt, aber sie betreibt weiterhin eine Gesetzgebung, die unter dem Deckmantel der “Antidiskriminierung” und der sogenannten “Menschenrechte” die Freiheit und die Rechte der Kirche immer mehr einschränkt.

So müssen jetzt alle katholischen Institutionen, die Kinder zur Adoption an Ehepaare vermitteln, geschlossen werden, weil sie sich weigern, Kinder an homosexuelle Paare zu vermitteln.

Ein christlicher Parlamentskandidat wurde aus der Partei ausgeschlossen, weil er sagte, dass Homosexualität „nicht normal“ sei.

Hl. Margareta – Botin des Heiligsten Herzens Jesu

Der Monat Juni ist dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht. Die Herz-Jesu-Verehrung, wie wir sie heute kennen, geht auf die heilige Margareta Maria Alacoque zurück. Sie ist eines der vielen Beispiele dafür, dass Gott das Kleine und Demütige erwählt, um Großes zu tun. Obwohl schüchtern, stets kränklich und ungebildet, hat sie als Ordensschwester, die nur 43 Jahre alt geworden ist, in der Kirche mehr bewegt, als mancher Kirchenlehrer und Papst. Auf ihre Visionen und ihren unermüdlichen Einsatz geht die Einführung und Feier des Herz-Jesus-Freitages und des Herz-Jesu-Festes und ein weltweites Aufblühen der Herz-Jesu-Verehrung zurück.

Margareta Maria Alacoque kam am 22. Juli 1647 in dem burgundischen Dorf Lautecour (Frankreich) als Tochter eines königlichen Notars zur Welt. Als sie acht Jahre alt war, starb ihr Vater. Fortan lebte sie bei ihrer Mutter und den Großeltern väterlicherseits, wo sie jedoch eine harte Behandlung erfahren hat. Mit zehn Jahren erkrankte sie so schwer an Kinderlähmung, dass sie vier Jahre lang fast immer ans Bett gefesselt war. Nachdem sie ein Gelübde machte und Jesus versprach in einen Orden einzutreten, falls sie wieder gesund würde, geschah ein Wunder: Sie wurde plötzlich geheilt. Margareta war 24 Jahre alt, als sie am 20. Juni 1671 endlich, nach vielen Schwierigkeiten durch ihre Angehörigen, ihr Versprechen einlösen und in das Kloster der Heimsuchung in Paray-le-Monial eintreten konnte.

Schwester Margareta Maria, die bereits vor dem Eintritt ins Kloster tiefe mystische Erfahrungen hatte, wurde von Jesus mehr und mehr in das Geheimnis der göttlichen Liebe eingeführt und hatte verschiedene Erscheinungen. Diese Begnadung erregte jedoch das Misstrauen und die Abneigung ihrer Vorgesetzten und Mitschwestern. Mit Strenge und schweren Prüfungen versuchten sie, die ihrem Wesen nach einfache und demütige Margareta zu brechen. Jesus trug Margareta auf, diese ungerechte Behandlung aus Liebe zu ihm zu ertragen. So blieb Margareta fest in ihrem Glauben und Vertrauen auf Jesus. Die Anfeindungen und Verleumdungen, die sie ertragen muss, vermehrte ihre Liebe zum Herrn nur noch mehr. Die Abneigung gegen sie steigerte sich so, dass Margareta einmal in der Nacht von einer Gruppe von Mitschwestern regelrecht überfallen wurde. Sie rissen ihr den Schleier herunter und schlugen ungezügelt auf sie ein. Der Exzess dieser Nacht brachte allerdings auch eine Wandlung mit sich. Langsam wuchs bei den Schwestern die Einsicht, dass die Ekstasen und Visionen der hl. Margareta nicht Einbildung und Täuschungen waren.

Jesus schenkte ihr in einer Vision während der Fronleichnamsoktav am 16. Juni 1675 den Anblick seines heiligsten Herzens „leuchtender als die Sonne und durchsichtig wie ein Kristall, mit deutlich sichtbarer Wunde, von einer Dornenkrone umrankt und darüber ein Kreuz”. Dann trug er ihr auf, jeden Freitag die hl. Kommunion zu empfangen, eine Stunde zu wachen und an seinem Leiden teilzunehmen und sich dafür einzusetzen, dass ein besonderes Fest in der Kirche zur Verehrung seines Heiligsten Herzens eingeführt werde.
In den folgenden Jahren widmete sich Margareta Maria nun mit aller Kraft der Verbreitung der Herz-Jesu-Andacht. Mit Hilfe ihrer treuesten Gefährten und ihres Seelenführers, dem Jesuitenpater Claude de la Colombière, brachte sie die Dinge voran, so wie Jesus es ihr aufgetragen hatte. Und noch kurz vor ihrem frühen Tod durfte sie erleben, dass trotz aller Widerstände in ihrem Konvent die erste Herz-Jesu-Andacht feierlich begangen wurde.

Am 16. Oktober 1690 starb Margareta Maria Alacoque im Ruf der Heiligkeit, aufgezehrt von ihrem Sühnewerk für das Herz Jesu. Treu und vertrauensvoll hatte sie die ihr von Christus übertragenen Sendung erfüllt. Doch erst nach ihrem Tod begannen ihre Bemühungen reiche Früchte zu tragen: Die Herz-Jesu-Andacht gewann weltweit Millionen Anhänger. Papst Pius IX. verkündete 1856 das Herz-Jesu-Fest für die ganze Kirche. Sein Nachfolger, Leo XIII., weihte 1899 die ganze Welt dem göttlichen Herzen. Viele Länder und Städte haben diese Weihe bereits vollzogen oder tun es in dieser Zeit. Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu wurde zum festen Bestandteil der Liturgie und der Volksfrömmigkeit.

Schwester Margareta Maria selbst wurde 1864 selig und am 13. Mai 1920 heilig gesprochen; ausdrücklich auch aufgrund ihrer Treue, mit der sie die Botschaft Christi erfüllte und ganz in den Dienst der Herz-Jesu-Verehrung stellte. In der Chapelle de la Visitation, jener Kapelle im Kloster von Paray-le-Monial, wo sie ihre Visionen hatte, ruht die Heilige in einem vergoldeten Schrein und zieht noch heute viele Pilger an.

Mörder bekehrte sich zum Christentum

In einigen Teilen Indiens haben die Christen, die oft ein kleine Minderheit sind, von Seiten der Hindus und Moslems immer wieder schwere Verfolgungen zu erleiden.

Vor 15 Jahren wurde in der indischen Diözese Indore die Ordensfrau Schwester Rani Maria ermordet. Sie half vor allem den Armen in den zahlreichen Dörfern der indischen Ureinwohner, die im hinduistischen Kastenwesen auf der sozialen Stufenleiter ganz unten stehen und noch häufig unterdrückt werden. Im Zusammenhang mit politischen Wahlen wurden sie von eine Hindu-Partei als eine “Aufwieglerin” angesehen.

Die Parteianhänger engagierten einen hinduistischen Auftragsmörder, der am 25. Februar 1995 Schwester Rani Maria ermordete.

Pater Cherian, der Pressesprecher der Diözese Indore, berichtet nun, dass sich Samandar, der Mörder, noch im Gefängnis zum Christentum bekehrte und sich taufen ließ. “Er zeigte tiefe Reue für seine Tat und sprach seither schon oft öffentlich über Christus und die Vergebung, die er erfahren hat.” In einem Brief schrieb Samandar, dass “das Christentum die Hoffnung Indiens” ist.

Haiti – Hoffnung aus der Asche

Die Hauptstadt von Haiti, Port-au-Prince, wurde am 12. Jänner 2010 von einem schweren Erdbeben fast vollständig zerstört. Von den 1,3 Millionen Einwohnern sind nach letzten Schätzungen etwa 300.000 ums Leben gekommen und eine große Zahl schwer verletzt worden. Die katholische Hilfsorganisation “Kirche in Not” hat einen berührenden Augenzeugenbericht eines Priesters veröffentliche, der nach Haiti gereist war, um dort zu helfen. Hier einige Abschnitte aus seinem Bericht vom 1. März 2010:

In Port-au-Prince gibt es auch jetzt, mehr als einen Monat nach dem Erdbeben, kaum Hilfe. Die Krankenhäuser mit den Schwerkranken stehen unter der Kontrolle der US-Amerikaner und der UNO, wie eigentlich die ganze Stadt.

Doch außerhalb der Krankenhäuser liefert in der Stadt keiner Essen aus, keiner hilft, den Schutt wegzuräumen, keiner entsorgt den Müll. In Port-au-Prince türmen sich überall Berge von Schmutz. Die Leute leben auf der Straße in provisorischen Zelten aus Besenstielen und Bettwäsche. Fliegen, schlechter Geruch, dreckiges Abwasser am Rande der Bürgersteige. Die Welt muss das sehen und unsere haitianischen Geschwister aus dieser unmenschlichen Situation herausholen. …

Neben den Ruinen der Kathedrale, auf dem großen Vorplatz, ist ein Krankenhaus aus Leinentüchern aufgestellt worden. Das zusammengestürzte Gotteshaus hat einen riesigen Berg der Nächstenliebe und der Menschlichkeit hinterlassen. Alle Leidenden und Verlassenen finden hier Gehör und Hilfe. …
Der erste in einer endlosen Reihe von verstümmelt daliegenden Menschen heißt “Christus”. Ja, das ist sein Name: Christus. Er dürfte etwa 35 Jahre sein und liegt da, wie ein steifes Stück Fleisch, befallen von Tetanus. Und doch hört er nicht auf zu lächeln: “Christus, glaubst du an Gott, hoffst du auf ihn, liebst du ihn?” “Ja, mon père”, antwortet er. “Ich bin mehr als sicher, dass Er mir das ewige Leben bringen wird.”

“Und wünschst du dir die Beichte und die Krankensalbung?” “Nichts könnte ich mir mehr wünschen, aber Pater, geben Sie mir auch ein Stück Brot und Salami, ich bin hungrig.” Christus liegt auf einer Pritsche im Freien, er lächelt und grüßt, ist fast nackt, nur mit einer Windel bekleidet.

Nachdem ich ihm die Krankensalbung gespendet habe, weint er und dankt dem Allmächtigen für das Ewige Leben. Die Ärzte haben gesagt, sein Ende sei nahe. Sie können ihn nicht retten.

Ein paar Betten entfernt liegt Merlin, ein ewiges Lächeln in seinem schwarzen Gesicht. Im ganzen Krankenhaus ist nicht eine einzige Beschwerde zu hören, keine Proteste, kein Zorn über das, was passiert ist. Ich habe noch nie so viel Edelmut gesehen! Vielmehr schwebt im Hintergrund die Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens. Vor dem Priester mit dem Salböl der Kraft und des Trostes sagt Merlin laut: “Danke, Jesus! Du bist zu mir gekommen, um mich zu besuchen. Ich würde das für nichts tauschen, weil ich meinen Herrn gesehen habe.” Auch Merlin ist verstümmelt und hat Tetanus, am nächsten Tag wird ein anderer Haitianer in seinem Bett liegen. Er starb in meinen Armen. …

Ich könnte viele Geschichten wie diese erzählen. Die Haitianer sind ein großartiges Volk. Sie haben warme Herzen, die sich langsam der Zukunft öffnen. Die Lage ist ernst, kritisch, bitter, aber die Menschen sind Giganten des Glaubens, bewaffnet mit Mut und Hoffnung.

(Quelle: kircheinnot.wordpress.com)

“Warum verletzt du mich?” – Abtreibungsarzt hat sich bekehrt

Beim Nordamerikanischen Barmherzigkeitskongress erzählte der ehemalige Abtreibungsarzt John Bruchalski über seinen Bekehrungsweg und seine Konversion zu katholischen Kirche: Er sei ein typischer Gynäkologe gewesen, der in der Empfängnisverhütung eine Befreiung der Frau sah.

Eine Wende nahm sein Leben während eines Besuchs der Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe im Jahr 1987.

Er habe plötzlich eine Stimme gehört, die ihn fragte: “Warum verletzt du mich?” – “Es war eine innere Stimme”, erläuterte Bruchalski. “Es war die Stimme einer Frau – sehr liebevoll, nicht bedrohlich. Die Stimme war sehr klar, aber ich verstand noch nicht. Ich glaube, Unsere Liebe Frau von Guadalupe hat damals zu mir gesprochen, um mir zu zeigen, was ich mit meiner Arbeit anrichte. Es sollte Jahre dauern, bevor ich die Botschaft ganz erfassen konnte.”

Erst bei einer Pilgerfahrt mit seiner Mutter nach Medjugorje habe er seinen falschen Weg erkannt. Mittlerweile ist er zu einem Boten der Barmherzigkeit geworden. Jeder könne auf die Barmherzigkeit Gottes vertrauen, niemand sei zu weit von Gott entfernt, um nicht zu Ihm zurückkehren zu können, beteuerte der Arzt.
(Quelle: Kath.net)

Da fand ich in meiner Not zum täglichen Rosenkranz

Maria hat uns in verschiedenen Erscheinungen eingeladen, täglich den Rosenkranz zu beten. Eine Frau und Mutter, die begann, den Rat der Gottesmutter zu befolgen, gibt uns Zeugnis über ihre Erfahrungen. Sie schreibt:

“Der Rosenkranz hat besondere Kraft. Ich erfahre immer wieder in Not und Bedrängnis die Hilfe Gottes durch den täglichen Rosenkranz. Ich hatte ein katholisches Elterhaus (Messbesuch, Gebet, Beichte 23mal pro Jahr). Trotzdem hat der Herr erst vor zweieinhalb Jahren, durch eine große Not mit meiner zweitältesten Tochter, den Weg zu Ihm gezeigt. Meine Tochter verliebte sich noch in der Schule mit 18 Jahren in einen jungen Mann, der fast alles im Leben hinter sich hatte. Das Schlimmste kam, als meine Tochter nach vier Monaten schwanger war. Da fand ich in meiner Not zum täglichen Rosenkranz. Und der Herr schenkte die Gnade, dass meine Tochter und ihr damaliger Freund jetzt ein Ehepaar sind und zwei ganz liebe kleine Kinder haben. Aber die größte Gnade ist die Bekehrung unseres Schwiegersohnes.”

Die Probleme und Schwierigkeiten in den Familien sind oft so ähnlich, wie sie hier beschrieben wurden. Was sollen wir tun? Wo bekommen wir Hilfe? Das ist dann die Frage. Maria hat uns den Weg zum Gebet gewiesen. Schwester Lucia von Fatima hat gesagt:

“Die allerseligste Jungfrau gab dem Rosenkranz eine solche Wirkung, dass es kein materielles, spirituelles, nationales, oder internationales Problem gibt, das nicht durch den Rosenkranz und durch unser Opfer gelöst werden kann.”

Während wir den Rosenkranz beten, empfangen wir Kraft und Einsicht von oben. Gott hilft uns und er löst unsere Probleme in ungeahnter Weise.

Ein Netz voller großer Fische

Im Johannesevangelium wird uns vom reichen Fischfang berichtet, den die Apostel nach der Auferstehung Jesu gemacht haben. Sie hatten sich zuerst die ganze Nacht vergeblich abgemüht. Doch als sie auf das Wort des auferstandenen Herrn hin die Netze auf der rechten Seite auswarfen, da fingen sie so viele Fische, dass sie das Netz nicht mehr ins Boot bringen konnten, sondern es ans
Ufer ziehen mussten. Diese Begebenheit hat eine tiefe Bedeutung für unser Glaubensleben, die wir ein wenig betrachten sollten. Ein erster Gedanke:

1) Nur das, was wir im Gehorsam gegen Gott und im Vertrauen auf sein Wort tun, das hat einen bleibenden Sinn. Die Apostel hatten damals den eigenmächtigen Entschluss gefasst, wieder ihren früheren Beruf auszuüben. Aber ihre Arbeit hat keine Frucht gebracht. Es war ein vergebliches Fischen in der Nacht. Und so bleibt auch unser Leben, unser Arbeiten und Mühen irgendwie fruchtlos, wenn wir es nur eigensinnig und eigenwillig gestalten und nicht danach fragen, was der Wille Gottes für uns ist. Sobald wir aber auf die Stimme hören, die vom Ufer kommt, d.h. von Gott her kommt: “Werft das Netz auf der rechten Seite aus!”, dann wird das Netz unsers Lebens mit großem Reichtum erfüllt.

2) Das führt uns zu einem zweiten Gedanken. Für jene, die nach der Anweisung Gottes handeln, scheint das Leben schwerer zu werden und sie sehen kaum die Früchte ihrer Mühen. Es heißt im Evangelium, dass sie das Netz nicht mehr ins Boot bringen konnten, weil es so voller Fische war. Sie spürten nur am Gewicht des Netzes, dass es viele Fische waren, und sie kamen nur langsam dem Ufer näher.

So ist es auch für jene, die ernsthaft nach dem Evangelium leben wollen. Sie haben oft den Eindruck, dass sie Christus nur mit vielen Anstrengungen näher kommen. Das ist ein gutes Zeichen. Sie haben nur deshalb so große Mühe, weil im Netz des Glaubens eine so große Menge von Fischen hängt, die sie auf ihrem Weg zum Ufer mitziehen sollten. Der Christ lebt nicht allein. Er zieht viele andere mit sich, die er noch nicht kennt.

3) Jesus wartete am Ufer auf die Apostel und erst als sie an Land gestiegen waren, konnten sie auch das Netz aus dem Wasser ziehen und die reiche Beute sehen. Das wird auch für uns so sein. Erst im ewigen Leben werden wir die reichen Früchte unseres Glaubens sehen; werden wir sehen, wie viele Menschen der Herr durch das Netz unseres Glaubens mit in den Himmel gezogen hat. Das wird uns einmal mit großer Freude erfüllen. Aber an dieser Freude dürfen wir jetzt schon im Glauben teilhaben.

Ein Kind Mariens sein

Der hl. Don Bosco berichtete über seinen Schüler, den hl. Dominikus Savio: Als dieser 1849, im Alter von sieben Jahren die erste heilige Kommunion empfing, hat er für sich folgende Vorsätze schriftlich festgehalten:
1) Ich werde sehr oft zur Beichte gehen und jedes Mal, wenn es mein Beichtvater erlaubt, die Heilige Kommunion empfangen.
2) Ich werde die Feiertage heilig halten.
3) Jesus und Maria werden meine Freunde sein.
4) Lieber den Tod als die Sünde.

Mit 12 Jahren (1854, als das Dogma der Unbefleckten Empfängnis verkündet wurde) weiht sich Dominikus erneuert Maria und schrieb: “Maria, ich gebe dir mein Herz, mache, dass es immer dir gehört. …“

Am 9. März 1857, mit 15 Jahren, starb Dominikus an Lungentuberkulose in vollendeter Heiligkeit. Seine letzten Worte kamen aus einem Blick in den Himmel: „Wie schön ist das, was ich sehe …“

Vergesslichkeit – der Heilige Geist wir euch an alles erinnern

Vergesslichkeit ist eine menschliche Schwäche, die ihre Vor- und Nachteile hat. Es ist gut, dass wir im Sinne des hl. Paulus vieles Negative vergessen, das hinter uns liegt und uns nach dem ausstrecken, was vor uns liegt. Aber es kann peinlich und ärgerlich sein, wenn wir wichtige Dinge oder Termine vergessen. Das ist auch für Priester nicht immer ganz einfach. Hier braucht es oft gegenseitige Nachsicht und Hilfe, damit man diese Schwäche überwinden kann.

Ein pensionierter Pfarrer erzählte einmal: Nach der Messe kam eine Frau in die Sakristei und sagte, er hätte den Schlusssegen vergessen. Die Leute wären noch da und würden darauf warten, dass er ihn nachhole. Er ging sofort in die Kirche zurück und gab den Schlusssegen. Es war ihm sehr peinlich.

Auf der anderen Seite fand er es rührend, dass sie nicht ungesegnet gehen wollten. Tröstlich war es für ihn allerdings, als er anschließend erfuhr, dass die Leute in zwei Lager gespalten waren. Die einen hatten behauptet, er hätte den Segen doch gespendet, die anderen, er hätte ihn vergessen.

So sitzen wir mit unseren alltäglichen Vergesslichkeiten alle im selben Boot. Aber das ist nicht das Schlimmste, wenn wir nur Gott und seine Gebote nicht vergessen. Denn hier geht es um unser ewiges Heil. Aber all jenen, die an Jesus Christus glauben, hat er den Heiligen Geist verheißen. Er wird uns an alles erinnern, was Jesus uns gesagt und gelehrt hat. Das ist unser großer Trost.

Wie Papst Benedikt XVI. seine Berufung zum Priestertum erkannte

Als der Heilige Vater zu Ostern 2006 mit der Jugend der Diözese Rom auf dem Petersplatz zusammentraf, beantwortete er unter anderem auch die Frage des 20-jährigen Vittorio. Dieser Student wollte wissen, wie der Papst seine Berufung zum Priestertum entdeckt hatte. Der Heilige Vater sagte:

Was mich betrifft, so bin ich in einer Welt aufgewachsen, die sehr verschieden ist von der heutigen; am Ende sind aber die Umstände ähnlich: Einerseits gab es damals noch eine “Christenheit”, in der es völlig “normal” war, in die Kirche zu gehen und den Glauben als Offenbarung zu akzeptieren und zu versuchen, dieser Offenbarung entsprechend zu leben; auf der anderen Seite war da das Naziregime, das mit lauter Stimme behauptete: “Im neuen Deutschland wird es keine Priester, kein Ordensleben mehr geben. Wir brauchen diese Leute nicht mehr. Sucht euch einen anderen Beruf!”

Aber gerade im Hören dieser “lauten” Stimmen, in der Auseinandersetzung mit der Brutalität jenes Systems, das unmenschliche Züge trug, habe ich verstanden, dass man sehr der Priester bedurfte. Dieser Kontrast, der Blick auf diese unmenschliche Kultur, hat mich in der Überzeugung bestätigt, dass uns der Herr, das Evangelium, der Glaube den rechten Weg zeigen und dass wir uns darum bemühen mussten, dass dieser Weg überlebe. In dieser Situation ist die Berufung zum Priestertum fast als etwas Natürliches zusammen mit mir und ohne große Bekehrungsereignisse gewachsen. Darüber hinaus haben mir zwei Dinge auf diesem Weg geholfen.

Schon als Bub entdeckte ich mit Hilfe meiner Eltern und des Pfarrers die Schönheit der Liturgie, die ich immer mehr liebte, weil ich spürte, dass uns in ihr die göttliche Schönheit aufscheint und dass sich durch sie vor uns der Himmel auftut. Das zweite Element war die Entdeckung der Schönheit des Erkennens, der Erkenntnis Gottes, der Heiligen Schrift, dank derer man in dieses große Abenteuer des Dialogs mit Gott eintreten kann, der die Theologie ist. Und so war es eine Freude, in diese Arbeit der Jahrtausende der Theologie eintreten zu dürfen, in diese Feier der Liturgie, in der Gott mit uns ist und zusammen mit uns feiert.

Natürlich fehlte es nicht an Schwierigkeiten. Ich fragte mich, ob ich wirklich die Fähigkeit besitzen würde, ein ganzes Leben lang den Zölibat zu leben. Da ich ein Mann von theoretischer, nicht von praktischer Bildung war, wusste ich auch, dass es nicht genügen würde, die Theologie zu lieben, um ein guter Priester zu sein, sondern dass es notwendig wäre, für die jungen Menschen, die Alten, die Kranken und die Armen immer zur Verfügung zu stehen; die Notwendigkeit, mit den Einfachen einfach zu sein.

Die Theologie ist schön, aber auch die Einfachheit des Wortes und des christlichen Lebens ist notwendig. Und so fragte ich mich: Werde ich in der Lage sein, all das zu leben und nicht einseitig zu sein, nur Theologe usw.? Der Herr und vor allem die Begleitung von Freunden, von guten Priestern und Meistern, haben mir geholfen.