Die Kraft des Weihwassers

Pater-BernhardIm Jänner 2013 ist Pater Bernhard Kunst, Benediktiner des Stiftes Lambach, mit 92 Jahren verstorben. Er war auch ein besonderer Segenspriester, der durch Krankengottesdienste und durch sein Gebet und seinen Segen vielen geholfen hat. Er hat die Menschen auch zum Glauben an die Kraft des exorzierten (d.h. nach dem alten Ritus geweihten) Weihwassers angeleitet.

Er berichtet aus seinen Erfahrungen: »Wenn man jemanden aus der Ferne mit Weihwasser segnet und Gott für ihn bittet, dann hat das sicher auch seine Wirkung. Ich weiß von einem Bauern, der seine Felder immer so gesegnet hat. An einem Sonntag geht er meistens auf seine Felder hinaus und segnet mit dem Weihwasser alle seine Felder, die rund um seinen Bauernhof liegen. Er hat mich besucht, mir ein paar Flaschen Wein gebracht und gesagt: „Herr Pater, seit der Zeit, wo ich dieses Weihwasser verwende und von weitem meine Felder segne, bleiben sie von Unwettern verschont. In der ganzen Gegend rund um meine Felder hat es gehagelt, aber meine gesegneten Felder blieben während der ganzen Erntezeit verschont. Das schreibe ich ganz allein der Wirkung des Weihwassers zu, mit dem ich immer von weitem meine Felder gesegnet habe.“

Das Bild der Göttlichen Barmherzigkeit

barmherziger-jesus4Durch die hl. Schwester Faustyna hat uns Jesus ein Bild seiner göttlichen Barmherzigkeit geschenkt und uns eingeladen, ganz auf ihn zu vertrauen. Am 22. Februar 1931 schrieb Sr. Faustyna in ihr geistliches Tagebuch:

„Am Abend, als ich in der Zelle war, erblickte ich Jesus, den Herrn, in einem weißen Gewand. Eine Hand war zum Segnen erhoben, die andere berührte das Gewand auf der Brust. Von der Öffnung des Gewandes an der Brust gingen zwei große Strahlen aus, ein roter und ein blasser. Schweigend betrachtete ich den Herrn; meine Seele war von Furcht, aber auch von großer Freude durchdrungen. Nach einer Weile sagte Jesus zu mir: ‚Male ein Bild, nach dem, das du siehst, mit der Unterschrift: Jesus, ich vertraue auf Dich. Ich wünsche, dass dieses Bild verehrt wird, zuerst in eurer Kapelle, dann auf der ganzen Welt. Ich verspreche, dass jene Seele, die dieses Bild verehrt, nicht verloren geht. Ich verspreche auch, hier schon auf Erden, den Sieg über Feinde, besonders in der Stunde des Todes. Ich selbst werde sie verteidigen, wie meine Ehre.'“

Die Einheit ist eine Frucht des Kleinseins

angela-v-voligno2Die hl. Angela von Foligno (1248 – 1309), die nach ihrer Bekehrung von ihrem weltlichen und oberflächlichen Leben zu einer großen Mystikerin des Kreuzes Christi geworden ist, sah vor allem im Kindlich-, Einfach-, und Kleinsein, mit einem Wort, in der Demut, die wichtigste Haltung für unser christliche Zusammenleben.  Kurz vor ihrem Tod schrieb sie ihren geistigen Kindern die folgenden wunderbaren Worte als ein geistliches Testament :

„Ich wünsche von euch, dass ihr immer einmütig seid und kein Streit unter euch herrscht. Ich wünsche euren Seelen das, was alle versöhnt und vereint: nämlich ganz klein zu sein. Denn wenn man ganz klein ist, achtet man weder auf seine Bildung noch auf seine natürliche Begabung, sondern man schaut auf seine eigenen Fehler und Mängel und ist bemüht, sich zu bessern. Wer ganz klein ist, wirkt für niemanden bedrohlich, er fällt niemandem zur Last und spricht nicht überheblich, auch wenn sein Beispiel jene provoziert, die nicht klein sein wollen. Dies ist es, was ich euch wünsche, meine Vertrauten, dass euer demütiges Leben – selbst ohne Worte – Harmonie und Einheit hervorbringt. Wie sehr wäre ich getröstet, wenn ich von euch vernähme, dass ihr durch das Kleinsein ein Herz und eine Seele seid und dadurch Gott in Wahrheit gefallt. “

 

Die Mühle

muehleDer Kirchenvater Johannes Cassianus (+ 430/35), der in seinen Schriften wichtige geistliche Erfahrungen der alten Mönchsväter überliefert hat, bringt einmal einen treffenden Vergleich: In einer mit Wasser angetriebenen Mühle drehen sich die Mühlsteine immer weiter. Aber es liegt beim Müller, ob er gutes oder schlechtes Korn mahlt; denn was er auf die Mühle schüttet, das mahlt sie. Ebenso verhält es sich mit dem menschlichen Geist. Er muss stets an etwas denken; er ist wie ein immer mahlender Mühlstein. Aber von uns hängt es ab, was wir ihm zum Mahlen geben; was wir ihm geben, wird unser Geist verarbeiten.
In unserer Mediengesellschaft werden wir mit einer Unzahl von Informationen konfrontiert, die die Seele nicht nähren und die wir gar nicht verarbeiten können. Mit dem Bedienungsknopf „Off“ an den Geräten könnten wir in der Adventszeit so manche Spreu, die in unsere Mühle kommt, ausschalten, um für den guten Weizen des Wortes Gottes, des Gebets, der Betrachtung und guter Lektüre, Platz zu schaffen.

Ein Diener Mariens geht niemals verloren

Es wird berichtet, dass zum hl. Pfarrer von Ars eine vornehme Frau in tiefer Trauer in den Beichtstuhl kam. Weil sie wegen ihrer Tränen kein Wort hervorbrachte, sagte der Pfarrer, der die Wahrheit in Gott erkannte, zu ihr: „Ich weiß, Madame, warum Sie so tief bekümmert sind: Es ist ihr Mann. Genauer gesagt sein plötzlicher Tod, nämlich Selbstmord, den er begangen hat. Sie haben Ihren Mann verloren und darüber hinaus befürchten Sie, er habe das ewige Leben verwirkt, nicht in erster Linie durch seine Tat, sondern deshalb, weil er sich stets als Atheisten ausgegeben hatte. Aber seien Sie getrost, er ist gerettet.“ Als ihn die Frau erstaunt fragte, wie das möglich sei, erwiderte er ihr: „Ihr Mann hielt zwar nichts von der Kirche und zweifelte an Gott. Aber er hatte ein tiefes Vertrauen zur Gottesmutter, das er freilich sorgfältig nach außen wie sein innerstes Geheimnis verbarg. Ungesehen von seinen Kollegen, die ihn nur verspottet hätten, brachte er zur Mittagszeit, wenn niemand unterwegs war, der heiligen Jungfrau oft einen kleinen Blumenstrauß, den er auf dem Weg gekauft hatte, und legte ihn bescheiden an ihrem Altar in der Kirche nieder. Dann verweilte er noch ein wenig und schlich sich wie ein beschämter Junge wieder nach draußen. Diese vertrauensvolle Geste zeigt aber sein innerstes Herz mehr als jedes offene Bekenntnis zu Kirche und Religion. An Mariens Mütterlichkeit zweifelte er keinen Augenblick. Und dieses Vertrauen hat ihm in den letzten Sekunden seines Lebens geholfen. Noch während er von jener Brücke in die Tiefe stürzte, empfahl er sich in seiner Panik der Muttergottes und fasste einen Gedanken der Reue über so vieles in seinem Leben. Und dieses Vertrauen, diese Reue, hat ihn für ewig gerettet.“ Ein alter Glaubensgrundsatz lautet: „Ein Diener Mariens geht niemals verloren“.

Demut – „Ich bin noch viel unvollkommener, als Sie glauben“

Eine Mitschwester der hl. Theresia von Lisieux berichtete: Eine der älteren Schwestern konnte nicht verstehen, dass Sr. Theresia sich in so jugendlichem Alter mit den Novizinnen beschäftigte. Schonungslos ließ sie Sr. Theresia ihre Gegnerschaft spüren, die sie ihr gegenüber empfand. Eines Tages, zur Zeit der Erholung, sagte sie ihr verletzende Worte, unter anderem, „dass sie es nötiger hätte, sich selbst zu leiten, als sich um die Leitung anderer zu kümmern“. Von weitem beobachtete ich aufmerksam den Vorfall. Ihre Miene hob sich deutlich von der leidenschaftlichen Miene ihrer Gesprächspartnerin ab, und ich hörte, wie sie ihr antwortete: „Ach, Schwester, Sie haben vollkommen recht. Ich bin noch viel unvollkommener, als Sie glauben.“

Die hl. Theresia sagt auch über die Demut:
„Die Demut besteht nicht im Gedanken oder im Bekenntnis, dass man voller Fehler ist, sondern darin, dass man glücklich ist, wenn die anderen es denken und sogar sagen.“

Gott anbeten

Papst Franziskus zeigt uns wie auch Benedikt XVI. den Weg des Glaubens. In seiner Predigt am 14. 4. in St. Paul vor den Mauern geht er der Frage nach, was es bedeutet, Gott anzubeten?

„Es bedeutet zu lernen, wie wir bei ihm verweilen und innehalten können, um mit ihm zu sprechen und dabei zu spüren, dass seine Gegenwart die wahrste, beste und wichtigste aller ist. Jeder von uns hat in seinem Leben bewusst und vielleicht manchmal unbewusst eine ganz genaue Reihenfolge der Dinge, die er für mehr oder weniger wichtig hält. Den Herrn anzubeten bedeutet, ihm den Platz zu geben, der ihm gebührt. Den Herrn anzubeten bedeutet, zu sagen und zu glauben – aber nicht nur mit Worten –, dass er allein wirklich unser Leben lenkt. Den Herrn anzubeten bedeutet, dass wir vor ihm die Überzeugung gewinnen, dass er der einzige Gott, der Gott unseres Lebens, der Gott unserer Geschichte ist.“

Wundertaten – eine Antwort Gottes auf den Unglauben

Eine Gruppe ostdeutscher, lutherischer Theologen hat 1971 ein Manifest veröffentlicht, das Zeilen einer ergreifenden Ehrlichkeit beinhaltet. Es heißt hier unter anderem:

„In Lourdes, Fatima und anderen Marienheiligtümern, stehen unparteiische Überprüfer übernatürlichen Tatsachen gegenüber, die eine innige Beziehung zur Hl. Jungfrau Maria besitzen, sei es auf Grund von Erscheinungen oder auf Grund wunderbarer Gnaden, die von ihr erbeten und durch ihre Fürsprache erhalten wurden. Es sind dies Tatsachen, die jeder natürlichen Erklärung Trotz bieten. Bis heute wurden 1.200 in Lourdes stattgefundene Heilungen, von Ärzten als wissenschaftlich unerklärbar anerkannt. Die Katholische Kirche hat davon aber nur 44 als Wunder erklärt. Dreißig Jahre lang haben 11.000 Ärzte aller Religionen und wissenschaftlichen Meinungen, freien Zugang zum Büro der medizinischen Befunde gehabt. Eine als Wunder anerkannte Heilung besitzt aus diesem Grund die größtmöglichste Gewähr.

Welchen tiefen Sinn im Plan Gottes haben diese Wundertaten? Es scheint, als wolle Gott dadurch, auf radikale Weise, auf die moderne Ungläubigkeit antworten. Wie kann ein Ungläubiger, angesichts dieser Tatsachen, im guten Glauben auf seiner Ungläubigkeit beharren? Müssten diese Tatsachen uns nicht dazu führen, die Mutter Gottes in die Evangelische Kirche zurückzubringen? Sind sie nicht ein unwiderlegbarer Beweis für die Rolle, die Maria heute, zu unserem Heil, zugeteilt ist?“

Streben nach der Liebe des Schöpfers

Wie das Schiff unentwegt nach dem Kompass fährt, ob ihm die Winde günstig sind oder nicht, ob der Kurs nach Süd oder West oder Ost oder Nord geht: So soll auch in unserer Seele ein ruhiger unbeirrbarer Zeiger sein. Mag sie traurig sein oder froh, in Frieden oder Bitterkeit, in Dunkel oder Klarheit, in Verlassenheit, in Stumpfheit oder Erregung, in Sommerglut oder frischer Morgenkühle: immer muss das Herz unserer Seele, immer muss das Wollen unseres Willens entschieden hingerichtet sein und entschieden hinstreben zu der Liebe des ewigen Schöpfers, der auch unser Erlöser, der unser höchstes und einziges Gut ist.

Erlaube nie deinen Wünschen, und seien sie noch so klein, dass sie dein Herz beunruhigen! Denn wenn erst kleine Wünsche den Boden für eine Unordnung gelockert haben, so kommen bald größere und große hinterdrein. Wenn du eine Unruhe kommen fühlst, so empfiehl dich Gott und nimm dir vor, nichts von dem zu tun, wozu dich die innere Unruhe drängt, bis deine Seele wieder still geworden ist. Und wenn eine Entscheidung sich nicht gut verschieben lässt, so halte mit sanftem, aber festem Willen deine Wünsche am Zügel, um nicht fortgerissen zu werden zu dem, was die Begierde dir eingibt, sondern damit du selbst die Herrschaft behältst nach dem Urteil der Vernunft!

Hl. Franz von Sales (Gedenktag am 24. Jän.)

Außerhalb der Kirche kein Heil?

Simeon nahm Jesus in seine Arme und betete: „Meine Augen haben des Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast.“ Jesus ist wirklich der Erlöser aller Menschen.“ (Maria Lichtmess 2. Feb.)

Heute ist unter Katholiken die Meinung weit verbreitet, dass alle Religionen gleich gut seien, dass es gleichgültig sei, an wen oder was man glaubt, dass es viele Heilswege zu Gott gäbe und sowieso jeder in den Himmel komme. Und sie werden verärgert und betrachten es als Anmaßung, wenn man sagt, dass es „außerhalb der Kirche kein Heil“ gibt. Wie ist nun dieses Wort zu verstehen?

Unser katholischer Glaube besteht nicht aus Meinungen und Geschichten, die sich andere ausgedacht hätten oder die wir uns selber nach eigenem Geschmack zurechtlegen könnten, sondern unser katholischer Glaube ist der Glaube an die Wahrheit der Offenbarung Gottes, die uns durch Jesus Christus geschenkt worden ist.

Jesus hat ausdrücklich von sich gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh 14,6). Und er hat den Aposteln aufgetragen: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“ (Mk 16,15).

Über diese Worte des Herrn können wir nicht leichtfertig hinweggehen. Jesus Christus ist in Wahrheit der einzige Weg zu Gott und an ihn zu glauben und damit zu seinem Leib der Kirche zu gehören, das ist für unser ewiges Heil und für das Heil jedes Menschen unbedingt notwendig. Andere Religionen und Heilslehren können den Menschen nicht retten und das ewige Leben bringen. Im Katechismus heißt es: „Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die sehr wohl wissen, dass die katholische Kirche von Gott durch Jesus Christus als eine notwendige gegründet wurde, jedoch nicht in sie eintreten oder in ihr ausharren wollten. Diese Feststellung bezieht sich nicht auf solche, die ohne ihre Schuld Christus und seine Kirche nicht kennen: Wer nämlich das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott jedoch aufrichtigen Herzens sucht und seinen durch den Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluss der Gnade in den Taten zu erfüllen versucht, kann das ewige Heil erlangen“ (KKK 846).

Wenn ein Nichtchrist das Heil erlangt, so findet er es nicht durch seine eigene Religion, sondern trotz seiner Religion auf einem Weg, der sich darin zeigt, dass dieser Mensch die Wahrheit (die ja Jesus Christus ist) aufrichtig sucht und die Liebe tut. Die hl. Edith Stein sagt: „Gott ist die Wahrheit. Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht.“ Wenn solche Menschen dann vor Christus dem Richter stehen, werden sie ihn fragen: „Wann haben wir dich hungrig gesehen… ?“ Und Jesus wird antworten: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ An Jesus Christus kommt kein Mensch vorbei.

Der hl. Augustinus sagt: „Uns rettet nur eines: die Gnade unseres Erlösers Christus, unseres Herrn und Gottes. Durch ihn allein kommt uns ewiges Leben zu.“ Außerhalb von Christus und seiner Kirche gibt es kein Heil.