Das Kreuz unseres Charakters

Der hl. Franz von Sales, dessen Gedenktag wir am 24. Jän. begehen, schreibt:
Eines der ersten Kreuze kann unser eigener Charakter sein mit seinen Grenzen und Fehlern. Das Kreuz unserer eigenen Fehler ist meist sehr heilsam, weil es uns reinigt und demütigt. Vor Gott zählt die aufrichtige und lautere Absicht, die Schwächen und Fehler zu überwinden und sich zu bessern, nicht so sehr der spürbare Erfolg und das Gelingen. Ihm genügt das Verlangen und der Wille uns zu bessern, aber er lässt uns die Schwächen unseres Charakters weiterhin sozusagen als Büßerhemd tragen. Und zwar aus dem einfachen Grund, damit wir den Grad der Heiligkeit nicht erkennen, zu dem wir auf dem Weg sind. Denn wenn wir die eigene Vollkommenheit sehen würden, so wären wir einer Versuchung ausgesetzt, die die Menschen am tiefsten zu Fall bringt, nämlich dem Hochmut und dem Stolz. Aber so bewahrt uns der Herr vor dem Stolz, indem er uns die Fehler belässt, die uns immer wieder demütigen. Und so könnte man sagen errichtet Gott seinen Heiligen Tempel auf den Ruinen unserer Misserfolge und unserer gedemütigten Eigenliebe.

Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein

Ein Archäologiestudent hat folgende Begebenheit aus dem ersten Semester seines Studiums erzählt – ein Zeugnis, dass ihn sehr beeindruckt hat: Einer ihre Professoren berichtet davon, dass man in der Wüste von Ägypten bei Ausgrabungen ein kleines beschriebenes Papyrusstück gefunden hatte. Die Archäologen konnte darauf den Teil eines Satzes des Markusevangeliums entziffern: „Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein“ Mk 10,43. Nach diesen Worten nahm der Professor seine Brille ab und sagt: „Wenn es vom ganzen Neuen Testament nur diesen einen Satz Jesu gäbe, so wäre das für mich ein Grund, Christ zu werden, wenn ich es nicht schon wäre.“

Jesus hat mit seinem Evangelium einen ganz neuen Maßstab in die Welt gebracht, den wir von Natur aus nicht so leicht begreifen und annehmen können. In dieser Welt gibt es in irgendeiner Form immer einen Kampf ums Herrschen über andere und um Großsein vor den anderen. Diesen Kampf hat es auch unter den Jüngern gegeben als sie miteinander gestritten haben, wer von ihnen wohl der Größte sei. Jesus hat sie belehrt, dass die wahre Größe ihn Dienen liegt, in der dienenden Hingabe des Lebens für die andern. Er selbst als der wahre Herr der Menschen hat sein Leben für uns am Kreuz hingegeben.

Der morgige Tag wird für sich selbst sorgen

Eine Untersuchung, die einige Jahre zurückliegt, zum Thema: „Worüber machen sie sich Sorgen? Wovor haben sie Angst?“ hat folgendes ergeben: An der Spitze stehen mit 40 Prozent: Ängste vor Ereignissen, die überhaupt nicht eintreffen, Furcht vor Dingen, die gar nicht passieren oder die ihren Schrecken verlieren, wenn man sie aus der Nähe betrachtet.

An zweiter Stelle stehen mit 30 Prozent: Sorgen um lange zurückliegende Ereignisse; man kann nichts mehr ändern daran, aber sie belasten sehr.

Mit 12 Prozent kommen Sorgen um die Gesundheit. Wer immer nur an seine Gesundheit denkt, wird langsam krank.

Nun sind noch 18 Prozent zu verteilen. 10 Prozent sind Sorgen von geringerer Bedeutung, die aber größer gemacht werden.

Schließlich verbleiben noch 8 Prozent: die wirklich berechtigten Sorgen.

Die rund 80 Prozent, die man hier als unberechtigt ansehen kann, sind aber meist jene Sorgen, mit denen sich die Menschen am meisten belasten. Um das Wichtigste im Leben, um das ewige Heil, die Beziehung zu Gott und um das Halten der Gebote Gottes machen sich viel keine Sorgen. Aber genau diese Sorge um das ewige Heil hat uns der Herr aufgetragen. Jesus sagt uns: “Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, daß ihr das alles braucht.

Euch aber muß es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.”

Gottes Geschöpfe sind wir – nicht ein Zufallsprodukt

Anfang Mai wurde die Nachricht verbreitet, dass die sozialistische Regierung in Spanien allen Ernstes ein Gesetz einführen möchte, durch das den sogenannten “Menschenaffen” auch “Menschenrechte” zuerkannt werden sollen. Das heißt: Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen sollen aufgrund ihrer “Verwandtschaft” mit dem Menschen das Recht auf Leben, Freiheit und körperliche Unversehrtheit erhalten. Sie dürften nicht mehr in Zoos gehalten und in Zirkusarenen vorgeführt werden. Außerdem dürften Labors sie nicht mehr zu Forschungszwecken benutzen.

Man greift sich an den Kopf und fragt sich, wie es möglich ist, dass diese Regierung auf solche Ideen kommen. Aber bei näherer Betrachtung ist dies nur die logische und praktische Konsequenz jener Theorien und Hypothesen, die uns schon von Kind auf als naturwissenschaftliches Glaubensdogma eingeimpft wurde. Es geht um die sogenannte Evolutionstheorie, mit der uns weisgemacht wird, dass der Mensch letztlich nur eine zufällige, natürliche Weiterentwicklung des Affen ist. Man braucht nur an die Schautafeln mit der Darstellung dieser Entwicklungsreihe vom kleinen Affen bis zum Neanderthaler usw. zu denken, die uns schon beim Naturgeschichte-Unterricht in der Schule gezeigt wurden.
Diese Vorstellung über die Entstehung des Menschen, die durch Darwin populär gemacht wurde, hat schon viel Unheil in der Welt angerichtet.

Wenn die Menschen sich selbst nur mehr als höhere Tiere sehen und nicht mehr ihr Würde als Geschöpfe Gottes erkennen, die Gott auch verantwortlich sind, dann gibt es keine Schranken mehr. Der Kommunismus hat sein Menschenbild auf diese Ideen aufgebaut, ebenso der Nationalsozialismus. Aber auch die heute vorherrschende Liberalisierung der Abtreibung und der Euthanasie ruht auf dieser Grundlage.

Es ist eben ein grober Denkfehler, wenn man versucht, das Obere vom Unteren zu erklären, das Höhere aus dem Niederen, Gott aus dem Verstand oder den Verstand aus den Elektronen. Wer immer diesen Denkfehler begeht, wer so mechanistisch denkt, der räumt dem Tod – den toten Dingen den Vorrang über Geist und Leben ein. Die beiden Weltkriege waren ebenfalls ein Produkt dieses naturwissenschaftlichen Weltbildes. Johannes Paul II. hat nicht umsonst davon gesprochen, dass unsere Gesellschaft von einer „Kultur des Todes“ geprägt ist.
Unser Glaube an den einen und dreifaltigen Gott, der jeden Menschen und diese Welt aus Liebe und Weisheit erschaffen hat, ist die einzige Antwort auf diese Kultur des Todes.

Der hl. Paulus sagt im Brief an die Epheser: „Seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus dazu geschaffen, in unserem Leben die guten Werke zu tun, die Gott für uns im voraus bereitet hat“ (Eph 2, 10). Eines dieser Guten Werke ist es, dass wir als Christen in der Welt bezeugen: Wir sind Gottes Geschöpfe und nicht das Produkt eines blinden Zufalls; wir sind geschaffen zur Liebe und zum ewigen Leben.

Der Segen – ein besonderer geistlicher Schatz der Kirche

Das Letzte, das uns der Herr bei seiner Himmelfahrt geschenkt hat, war sein Segen. Es heißt: „Er erhob seine Hände und segnete sie. Und während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben“ (Lk 24,50-51).
Der Segen ist damit ein besonderer geistlicher Schatz der Kirche, der uns allen, aber in besonderer Weise den Priestern, zur Ausspendung übergeben ist.

Das lateinische Wort für segnen, benedicere, heißt wörtlich übersetzt: Gutes sagen. Bei jeder Segnung bitten wir Gott, dass er den Menschen etwas Gutes sagt, etwas Gutes und Heilbringendes für Leib und Seele schenke. Denn durch sein Wort ist ja alles geworden, und wenn Gott etwas sagt, so wird es gut und fruchtbar. Daran dürfen wir glauben. Der priesterliche Segen hat eine große Macht: Durch ihn wird der Böse und das Böse abgewehrt, der Wille im Guten gestärkt, die menschliche Schwachheit durch die Macht Gottes unterstützt, unsere Unternehmungen mit einer besondern Aufmerksamkeit der göttlichen Vorsehung begleitet, Leib und Seele geheilt und beschützt …

Bei all diesen Gnaden des Segens ist zu bedenken: Gott schenkt sie uns nach dem Maß unseres Glaubens.

Alter – ein Segen!

Im lesenswerten Buch: Lebenslust – Wider die Diät-Sadisten, den Gesundheitswahn und den Fitness-Kult, nimmt Manfred Lütz (Theologe, Psychotherapeut und Leiter einer Klinik in Köln) unter anderem auch die heute oft unterschwellig vorherrschende Abwertung alter Menschen aufs Korn. Er sagt: „In einer Gesellschaft, die Gesundheit mit Arbeitsfähigkeit identifiziert, steht das Alter unausgesprochen unter dem Generalverdacht, eine Krankheit zu sein.“ Heute sind alte Menschen oft de facto Menschen zweiter Klasse.
„Man zählt alte Menschen zum ‘alten Eisen’, eine liebenswürdige, etwas altertümelnde Bezeichnung für Schrott.“ Er hält dieser Auffassung entgegen: Das Wichtige im Leben, das kennen alte Menschen viel besser als junge. Sie verfügen oft über einen wahrhaft unermesslichen Schatz an Erfahrung mit dem Wichtigen und das hat auch ihren Charakter geprägt. Alte Leute entwickeln oft mehr Humor. Denn Humor setzt voraus, sich selbst in Frage stellen zu können und auch allgemeine Trends wie die Gesundheitsreligion.

Bei uns herrscht immer noch die Überzeugung, Menschen bauten im Alter geistig ab. Die Altersforschung hat aber herausgefunden, dass diese undifferenzierte Meinung auf uralten Untersuchungen beruht, die fehlerhaft waren. Es gibt keinen Hinweis auf einen generellen, unaufhaltsamen geistigen Abbau bei alten Menschen. Selbst wenn mancher Alte einiges vergisst: Was ihm da nicht mehr in den Sinn kommt, ist zumeist die für ein glückliches Leben gleichgültige Datenfülle, mit der sich ein jugendliches Gehirn heute herumschlägt. Das Alter kann man auch als eine erfreuliche Quelle sehen, ein gesegnetes Alter, wie man früher sagte, und der zur Zeit herrschende Jugendkult ist eine erfolgreiche Massenveranstaltung zur Herstellung einer unglücklichen Gesellschaft.

Gott ist die Liebe

Papst Benedikt XVI. hat am 25. Jän. seine erste Enzyklika mit dem Titel: “Gott ist die Liebe” veröffentlicht. Sie wurde gleich zu einem Bestseller und von viele Menschen beachtet.

In einem Kommentar, den der Heilige Vater zu seiner eigenen Enzyklika in der Zeitschrift “Familia Christiana” veröffentlicht hat, räumt er zwar ein: “Der Text mag zunächst ein wenig schwierig und theoretisch erscheinen. Wenn man sich jedoch in die Lektüre vertieft, dann wird deutlich, dass ich nur auf ein paar sehr konkrete Fragen des christlichen Lebens antworten wollte.”

Eine dieser Fragen wäre z.B. “Können wir wirklich den ,Nächsten’ lieben, der uns so fremd oder direkt unsympathisch ist? Ja, wir können es, wenn wir Freunde Gottes sind. Wenn wir Freunde Christi sind, dann wird uns immer klarer, dass er uns geliebt hat und uns liebt, selbst wenn wir oft unseren Blick von ihm abwenden und unser Leben nach anderen Dingen ausrichten.” So sagt der Heilige Vater.

Lügen ist komplizierter

Nie wird so viel gelogen wie vor einer Wahl, während eines Krieges und nach einer Jagd! Otto von Bismarck

“Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen (Mt 5,37),” sagt Jesus in der Bergpredigt und ruft uns damit zur Wahrhaftigkeit und Geradheit des Denkens und zur Lauterkeit des Herzens auf. Der Mensch ist auf die Wahrheit hin geschaffen. Bei der Wahrheit zu bleiben ist für ihn immer das Einfachste. Das kann man auch an den Gehirnzellen messen.

Nach einem Bericht des Wissenschaftsmagazins Nature haben Wissenschaftler der University of Pennsylvania eine Methode entwickelt (funktionelle Magnetresonanztomographie =fMRT), mit der sie die Aktivitäten des Gehirns beim Denken genau lokalisieren und messen können.

Sie haben in einer Arbeit versucht nachzuweisen, dass man diese Methode zu einer Art Lügendetektor-Test nutzen könne. Sie hatten Testpersonen dazu aufgefordert bei der Erkennung von Spielkarten zu lügen. Gelang es den Testpersonen erfolgreich zu lügen, sollten sie jeweils 20 US-Dollar gewinnen. Aber durch die Messung der Gehirnströme konnte man die Lügen gut erkennen. Die Auswertung zeigte im Fall einer Lüge eine erhöhte Aktivitäten in den Frontal-Lappen des Gehirns. “Eine Lüge ist immer komplizierter als die Wahrheit”, kommentiert der an der Studie beteiligte Rugen Gur gegenüber der Zeitschrift Nature. “Man muss ein bisschen mehr denken – und das kann man mit der fMRT nachweisen.”

Nicht perfekt – aber vollkommen

Jesus hat uns in der Bergpredigt zur Heiligkeit aufgerufen: “Ihr sollt vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist” (Mt 5,48). Wir haben vielleicht den Eindruck, dass er etwas Unmögliches von uns verlangt. Aber dieser Eindruck kommt davon, dass wir die christliche Vollkommenheit mit einem menschlich gedachten “Perfektionismus” verwechseln. Diese Vollkommenheit besteht nicht darin, dass wir keine Fehler machen und keine Schwächen mehr haben, sie zeigt sich vielmehr darin, dass wir danach trachten, Christus nachzufolgen und so wie er zu denken, zu lieben, zu fühlen und zu handeln. Aus eigener Kraft vermögen wir nichts Gutes zu tun. Aber mit dem hl. Paulus können wir sagen: “Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt” (Phil 4, 13). Diese Erkenntnis bewahrt uns in der Demut und macht uns nachsichtig mit den Fehlern anderer.

In der Haltung des Perfektionismus aber, schaut der Mensch nur auf sich selbst und ist mit sich selbst beschäftigt. Er kann es nicht annehmen
oder er will es nicht sehen, dass er selber Fehler und Schwächen hat. Zugleich stellt er auch zu große Erwartungen an seine Mitmenschen. Und wenn etwas nicht gelingt, wird er mutlos oder schiebt die Schuld auf andere. Der Perfektionismus ist letztlich eine Form des Stolzes, mit dem man sich selbst und den anderen das Leben schwer macht und sein eigenes Glück verbaut. Eine kleine, heitere Geschichte soll uns zeigen, wie es den Perfektionisten ergeht:
Ein Schüler fragte Nasrudin eines Tages, warum er nie geheiratet habe. “Ach,” antwortete Nasrudin “ich hatte mir vorgenommen, nur dann zu heiraten, wenn ich die perfekte Frau gefunden habe. So suchte ich lange Jahre und begegnete vielen Frauen, die nett und schön und intelligent waren. Aber keine war perfekt.” Nach einer kleinen Pause fuhr er fort: “Eines Tages sah ich sie. Ich wusste sofort, dass sie in jeder Hinsicht perfekt war. Und als ich sie dann kennen lernte, stellte sich heraus, dass sie tatsächlich in jeder Hinsicht ein makelloses Juwel war.” “Und, warum hast du sie dann nicht geheiratet?” fragte der Schüler. Nasrudin seufzte tief: “Das Problem war, dass sie den perfekten Mann suchte.”

Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen

Der Heilige Vater richtet an uns eine Botschaft für die Fastenzeit. In seiner Betrachtung geht er vom Wort des Evangeliums aus: “Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen” (Mt 9,36). Im Blick auf die soziale Entwicklung unserer Gesellschaft muss die Kirche und jeder Christ an Christus das Maß nehmen. Jeder von uns ist zur tätigen Nächstenliebe aufgerufen. Hier einige wichtige Aussagen aus seiner Botschaft:

Die Antwort auf die materiellen und sozialen Bedürfnisse der Menschen kann nämlich keineswegs von der Erfüllung der tiefen Sehnsucht ihrer Herzen getrennt werden. Darum ist der erste Beitrag der Kirche zur Entwicklung des Menschen und der Völker nicht die Bereitstellung materieller Mittel oder technischer Lösungen, sondern die Verkündigung der Wahrheit Christi, welche die Gewissen erzieht und die authentische Würde der menschlichen Person wie der Arbeit lehrt, und zudem eine Kultur fördert, die auf alle echten Fragen der Menschen antwortet. …

Angesichts der schrecklichen Herausforderungen der Armut vieler Menschen stehen die Gleichgültigkeit und die Verschlossenheit im eigenen Egoismus in unerträglichem Gegensatz zum “Blick” Christi. Fasten und Almosen, welche die Kirche zusammen mit dem Gebet in besonderer Weise in der Fastenzeit empfiehlt, sind eine günstige Gelegenheit, eins zu werden mit dem “Blick” Christi. …
Die Hingabe seiner selbst an den anderen, in der sich die Liebe ausdrückt, kann durch kein ökonomisches, soziales oder politisches Projekt ersetzt werden Wer nach dieser Logik des Evangeliums tätig ist, lebt den Glauben als Freundschaft mit dem menschgewordenen Gott und nimmt sich – wie ER – der materiellen und geistlichen Nöte des Nächsten an. Er weiß, wer nicht Gott gibt, gibt zu wenig – wie die selige Theresa von Kalkutta sagte: “Die erste Armut der Völker ist es, dass sie Christus nicht kennen”. Darum gilt es, Gott im barmherzigen Antlitz Christi zu finden; ohne diese Perspektive baut eine Völkergemeinschaft nicht auf festen Grund.