27. Tag

13. In Maria umgestaltet nach dem Bild Christi

Ich sehe viele Menschen, die Jesus Christus auf diesem oder jenem Weg, durch diese oder jene Übung suchen. Nachdem sie oft die ganze Nacht hindurch hart gearbeitet haben, müssen sie bekennen: Wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und nichts gefangen. Man kann ihnen erwidern: Ihr habt viel gearbeitet, aber wenig verdient. Jesus Christus ist noch sehr schwach in euch. Aber auf dem unbefleckten Weg Marias und durch diese göttliche Übung, die ich lehre, arbeitet man am Tag, an einem heiligen Ort und mit wenig Mühe. In Maria gibt es keine Nacht, weil keine Sünde in ihr ist, nicht einmal der kleinste Schatten. Maria ist ein heiliger Ort, sie ist das Heiligtum, in dem die Heiligen gebildet und geformt werden.

Ganz bewußt habe ich gesagt, daß die Heiligen in Maria geformt werden. Es ist nämlich ein großer Unterschied, ob man eine Statue mit Hammer und Meißel aus Stein haut oder ob man sie in einer Form gießt. Die Bildhauer arbeiten hart und lange daran, eine Statue auf die erste Art herzustellen.

Mit der zweiten Art hat man wenig Mühe und braucht wenig Zeit. Der heilige Augustinus nennt Maria forma Dei, die Gußform Gottes: eine Form, die geeignet ist, Götter zu formen. Wer in diese göttliche Form hineingeworfen wird, ist bald in Jesus Christus geformt und Jesus Christus in ihm. Mit wenig Kosten und in kurzer Zeit wird er göttlich, weil er in die gleiche Form geworfen wird, die einen Gott geformt hat (WMV 118,199).

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