Ich möchte Gott bitten, dass er ihnen vergibt

myriam-irakDer christliche TV-Sender SAT7 (Nikosia/Zypern), der sich ganz der Verkündigung des Glaubens widmet, hat nach eigenen Angaben mit seinen Sendungen, die in Persisch, Arabisch und Türkisch ausgestrahlt werden, täglich insgesamt etwa 15 Millionen Zuschauer. Zwei Interviews, die im arabischen Raum ausgestrahlt wurden, geben ein wunderbares Zeugnis von der Kraft der christlichen Vergebung und der Liebe, die die von Christus ausgeht und die stärker ist als alle grausame Verfolgung, die durch die Terrororganisation “Islamischer Staat” (IS) geschieht. Diese Interviews bilden einen Kontrast zu den Videos von Enthauptungen der Christen, die der IS verbreitet, um den Christen Angst zu machen.

Myriam (11 Jahre alt) ist ein christliches Flüchtlingsmädchen aus Karakosch im Irak (nahe Mosul). Ihre Familie wurde gezwungen nach Irbil in Kurdistan zu fliehen, als der IS 2014 die Kontrolle über ihre Heimatstadt übernahm. Sie erzählt: “Wir hatten ein Haus … aber Gott sei dank, Gott sorgt für uns. Gott liebt uns und er ließ nicht zu, dass ISIS uns tötete. … Gott liebt uns alle… ” Der Reporter fragt sie: “Denkst du, dass Gott auch die liebt, die euch geschadet haben?” Myriam: “Er liebt sie, aber Satan liebt er nicht. … Ich möchte denen (die uns vertrieben haben) nichts antun, ich möchte Gott bitten, dass er ihnen vergibt. … Ich möchte sie nicht töten. Warum soll man sie töten? Ich bin nur traurig, dass sie uns von zu Haus vertrieben haben. Warum taten sie das?” “Ich hoffe, dass wir zurück nach Hause gehen … Wenn Gott es so will. Nicht was wir wollen, sondern Gott, denn er weiß es.” Reporter: “Fühlst du dich nicht manchmal traurig? Denkst du vielleicht, dass Jesus dich vergessen hat?” Myriam: “Nein. Manchmal weine ich, weil wir unser Zuhause verließen und Karakosch, aber ich bin nicht zornig auf Gott … Ich danke ihm, weil er auf uns aufpasste. Auch wenn wir hier leiden. Er sorgt für uns. … Er wird mich nie vergessen. Wenn du ein richtig Glaubender bist, wird er dich nie vergessen.” Myriam singt dem Reporter noch ein schönes Anbetungslied vor: “Wie wunderbar ist der Tag, an dem ich an Christus glaubte. …”

Das zweite Zeugnis ist ein Telefoninterview mit dem Ägypter Beshir Kamel. Seine beiden Brüder Bishoy (25) und Samuel (23) waren in Lybien als Gastarbeiter tätig und wurden vom IS gefangen genommen und zusammen mit anderen enthauptet. Das Vidio über die Enthauptung wurde vom IS im Internet zur Abschreckung veröffentlicht. Beshir sagte unter anderem: “ISIS hat uns mehr gegeben als wir erwarteten, denn sie haben aus dem Video nicht den Teil herausgeschnitten, als sie (meine Brüder) ihren Glauben bekannten und Jesus Christus anriefen. So hat uns ISIS geholfen, unseren Glauben zu stärken.” Reporter: “Was macht deine Familie?” Beshir: “Sie sind nicht in einem Zustand der Trauer, sie beglückwünschen sich gegenseitig, dass es in ihrem Dorf so viele gegeben hat, die als Märtyrer gestorben sind. Wir sind stolz auf sie. … Seit der Zeit der Römer waren wir als Christen dazu bestimmt, Märtyrer zu sein. Das allein hilft uns, solche Krisen zu bestehen. Denn die Bibel sag uns, unsere Feinde zu lieben und die zu segnen, die uns verfolgen.” Bashir berichtet auch von einem Gespräch mit seiner Mutter, die heute 60 Jahre alt ist und kaum eine Schulbildung empfangen hat: “Ich habe sie gefragt, was sie tun würde, … wenn sie dem begegnet, der ihre Söhne umgebracht hat? … Dann sagte sie: ‘Ich werde Gott bitten, dass er seine Augen öffnet, und ihn in mein Haus einladen, denn er hat uns geholfen, in das Königreich Gottes zu gelangen.'”

 

Gott hat mir dich geschenkt!

blume1Valerie Gatto wurde 2014 zur „Miss Pennsylvania“ gewählt. Ihr Leben ist aber von einem besonderen Umstand geprägt. Sie stammt aus einer Vergewaltigung. Ihre Mutter war 19 Jahre alt, als sie Opfer eines Überfalls wurde. Der Angreifer bedrohte sie mit einem Messer und hatte vor, sie zu ermorden. Als plötzlich ein helles Licht aufleuchtete, konnte Valerias Mutter fliehen. Sie konnte nie herausfinden, woher das Licht kam. Valerie ist überzeugt, dass es der Schutzengel ihrer Mutter war.

Bald nach der Vergewaltigung stellte Valeries Mutter fest, dass sie schwanger war. Eine Abtreibung kam für sie allerdings nie in Frage. Sie hatte zunächst geplant das Kind zur Adoption frei zu geben, um ihm bessere Verhältnisse zu ermöglichen. Doch ihre Großmutter erinnerte sie daran, dass Gott niemandem mehr zumutet als er tragen kann. Sie entschloss sich, das Mädchen selbst groß zu ziehen.

Valerie Gatto wuchs bei ihrer Mutter und deren Eltern auf. Es sei ein stabiles, liebevolles zu Hause gewesen, erinnert sie sich. Der Glaube spielte eine wichtige Rolle im Leben der Familie. Schon früh erzählte Valeries Mutter ihrer Tochter von ihrer dramatischen Entstehung: “Mir ist etwas Furchtbares passiert. Ein sehr böser Mann hat mir wehgetan, aber Gott hat mir dich geschenkt.” Valerie begleitete ihre Mutter oft bei Hilfsdiensten und arbeitete selbst bei sozialen Projekten mit, als sie älter war. Gott habe sie aus einem bestimmten Grund überleben lassen, sagte sie. Mittlerweile hat sie ihr Studium an der Universität Pittsburgh mit Auszeichnung abgeschlossen und engagiert sich bei verschiedenen sozialen Projekten. Sie möchte ihre neu gewonnene Popularität nutzen, um viele Menschen mit ihrer Lebensgeschichte zu inspirieren.

 

Ein verlorener Sohn und die Sorge einer Mutter

rembrandGott will, dass alle Menschen gerettet werden. Wenn wir füreinander beten, besonders wenn Mütter in festem Glauben für ihre Kinder beten, dann lässt Gott auch außergewöhnliche Dinge und Wunder geschehen.

Abbé Labutte, ein französischer Priester, der während des Zweiten Weltkrieges als Kaplan in einer großen Pfarre der Stadt Nantes tätig war, berichtete mit eidesstattlicher Erklärung die folgende Begebenheit aus seine Dienst:

Nach getaner Arbeit hatte er erst gegen Mitternacht sein Brevier fertig gebetet, als an der Pfarrhaustür heftig die Glocke geläutet wurde. Als er öffnete, stand vor der Tür eine Frau von etwa 40 Jahren. Sie erhob flehend ihre Hände und sagte: “Herr Abbé, kommen Sie schnell; es handelt sich um einen jungen Mann, der sterben wird!” Er antwortete: “Madame, ich werde morgen früh vor der Sechs-Uhr-Messe kommen.” Da sagte sie: “Herr Abbé, es wird zu spät sein; ich beschwöre Sie, zögern Sie nicht!” “Gut, schreiben Sie mir bitte die Adresse, Namen nebst Strasse, Hausnummer und Stockwerk in meine Agenda.” Die Frau eilte in das Empfangszimmer. Sie schrieb den Namen in sein Buch und dahinter: 37, Rue Descartes, 2. Stock. Er sagte ihr: “Sie können sich auf mich verlassen, Madame! Ich werde in 20 Minuten dort sein.” Halblaut antwortete sie: “Gott möge Ihnen ihre Nächstenliebe vergelten. …” Dann verschwand sie in der Nacht.

Er machte sich auf den Weg zur angegebenen Adresse. Dort öffnete ihm ein junger Mann von etwa 20 Jahren die Tür und blickte ihn erstaunt und ehrfurchtsvoll an. “Ich komme zu einem Kranken in Todesgefahr; das ist doch hier?” “Nein, Herr Abbé das ist wohl ein Irrtum.” Er zeigte ihm die Adresse, die die Frau ins Buch geschrieben hatte. “Wahrhaftig, Herr Abbé mir scheint, dass ich diese Schrift kenne…; aber nein, das ist doch zu sonderbar! Ich wohne allein mit meinem Vater, der augenblicklich Nachtdienst in der Fabrik hat. Das alles ist sicher ein Irrtum. Die Frau hat ohne Zweifel Rue Despartes schreiben wollen und hat aus Versehen Rue Descartes geschrieben. Doch, Herr Abbé, treten Sie nur einige Minuten ein!” Dann fuhr er fort: “Herr Abbé, es sind schon zwei Jahre, dass ich sie zu sprechen wünsche, um mich mit ihnen bekannt zu machen, aber ich fand den Mut nicht, sie aufzusuchen.” Er lächelte traurig verlegen und gestand: “Ich bin ein verlorener Sohn!” Auf dem Sofa sitzend, erzählt er ihm sein ganzes Leben…

Nachdem der junge Mann sich in der Beichte mit Gott versöhnt hatte, machte sich Abbé Labutte auf zur Rue Despartes 37. Aber diese Hausnummer gab es nicht.

Es war halb zwei Uhr Nachts als plötzlich die Sirenen zu heulen begannen. Fliegeralarm! Schon fielen die ersten Bomben im Norden der Stadt. Er hatte nur noch Zeit, in den nächsten Luftschutzkeller zu flüchten. Als er herauskam, beleuchtete greller Feuerschein die Dächer der Stadt.

Er begab sich zur nächsten Unfallstation. Viele Verletzte und auch Tote wurden gebracht. Er ging von einem zum anderen und erteilte die Absolution und die letzte Ölung. Plötzlich stand er ganz sprachlos vor der Leiche jenes jungen Mannes, den er gerade eine Stunde vorher besucht hatte. Er war also wirklich am Rande der Ewigkeit gestanden und hatte es nicht gewusst! Die Barmherzigkeit Gottes aber hatte ihm Zeit gegeben, noch vor dem Tode beichten zu können.

Unter den Papieren, die der junge Mann bei sich hatte, fand er einen vergilbten Brief. Darin waren Fotos und ein Totenbildchen jener Frau (+1938), die ihn gerade vor einigen Stunden besucht hatte, außerdem ein Brief mit derselben Schrift wie in seiner Agenda. Es war die Mutter des jungen Mannes gewesen, die aus der Ewigkeit gekommen war, um ihrem Sohn zu helfen.

 

Ein Werkzeug des Friedens sein

Maria-geneigtes-Haupt1Wenn wir immer wieder treu den Rosenkranz beten, wird uns der Herr zu einem Werkzeug seines Friedens machen. Eine Frau und Mutter berichtet über ihre Erfahrung:

“Ich danke Gott für seine unermüdliche Liebe und Güte zu uns. Denn ohne Seine Hilfe wäre es bei uns nie zu einer Versöhnung gekommen! Mein Mann und ich sind nach einem Streit mit unserem Sohn und dessen Frau eine Woche lang zu einem anderen Sohn gezogen, weil ich es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aushalten konnte. Als wir wieder zurückkamen, sprachen wir ein halbes Jahr nichts miteinander. Mir hat dieses Verhältnis als Mutter fürchterlich weh getan. Ich glaubte, es nicht ertragen zu können. Aber der gütige und barmherzige Gott hat mir in dieser schweren Zeit geholfen und mich gestärkt. Ich betete immer um den Frieden in unserem Haus. Als ich anfing, für meinen Sohn, seine Frau und für die zwei Kinder zu beten, spürte ich: Bald wird mich der liebe Gott erhören! Und so war es auch: Der Sohn und seine Frau reichten uns mit Tränen in den Augen die Hand zur Versöhnung! Wir werden diesen Augenblick ein Leben lang nicht vergessen, so ergriffen waren wir! Als Dank an den immer helfenden Gott wurde ich Stützpunkt der Wander-Muttergottes.”

 

Die Situation der Prüfung hat ihren Glauben gestärkt

pater-mÜber die Lage der Christen in Syrien in den vom ‘Islamischen Staat’ besetzten Gebieten wird in den Medien wenig berichtet.

Der französische Priester Pater Jacques Mourad, Prior eines syrisch-katholischen Klosters in der Stadt Karjatain, die im Gebiet des IS liegt, gibt uns in seinen Berichten ein wenig Einblick in die Situation und in das, was er selbst erlebt hat.

Am 21. Mai 2015 wurde er und ein Mitbruder seines Klosters von IS-Terroristen entführt und als Geisel genommen. In Raqqa, einer IS-Hochburg wurde er drei Monate gefangen gehalten.

Mourad sagte, während dieser Zeit hätten sie genug zu essen erhalten und seien medizinisch versorgt worden. Aber “fast täglich haben mich verschiedene IS‑Wachen in meiner Zelle besucht und mich gefragt: ‘Wer bist Du?’ Ich antwortete: ‘Ich bin Christ.’ ‘Dann bist Du ein Ungläubiger’ ‑ schrien sie mich an – ‘wenn Du nicht bald zum Islam konvertierst, werden wir Dich mit dem Schwert umbringen’. Doch je mehr die Zeit verging, umso mehr verspürte ich plötzlich eine große innere Ruhe. Ich hatte keine Angst mehr vor meinem bevorstehenden Tod. Sollte ich sterben, war mir wohl bewusst, dass ich von den vielen hingerichteten christlichen Märtyrern weder der erste noch der letzte sein würde …“

Im August wurde er nach Palmyra gebracht, wo er dann mit 250 Christen zusammen war, die dort gefangen gehalten wurden. Er konnte mit Gefangenen in einem unterirdischen Schlafsaal sogar Gottesdienste feiern.

“Die Christen”, so Pater Murad, “beschäftigten sich oft mit ihrem Glauben und der christlichen Lehre und konvertierten trotz des großen Drucks nicht zum Islam. Sie beteten treu den Rosenkranz und diese Situation der Prüfung hat ihren Glauben gestärkt und auch meinen eigenen Glauben als Priester. Es ist, als ob ich neu geboren worden wäre.”

Am 10. Oktober 2015 konnte er aus der Gefangenschaft des IS freikommen. “Ich habe mich getarnt und bin, mit Hilfe eines muslimischen Freundes, am vergangenen Samstag von Karjatain mit einem Moped geflüchtet. Jetzt versuche ich, gemeinsam mit einem orthodoxen Priester und muslimischen Freunden, auch die anderen gefangenen Christen zu befreien. Gerade heute haben es weitere 40 Christen geschafft, aus der Haft zu entkommen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die intensiv auch für mich gebetet haben. Es ist ein echtes Wunder, dass sich ein Priester aus den Fängen des IS überhaupt befreien konnte.”

Pater Mourad möchte auch andere Christen aus Karjatain zum Gehen bewegen. Viele Christen wollten bleiben, weil sie keinen anderen Ort hätten. “Manche können nicht akzeptieren, vertrieben zu sein, und wollen lieber zu Hause sterben. Andere sind überzeugt, dass der Islamische Staat, mit dem sie einen Vertrag haben, sie schützt”. Derzeit lebten noch rund 160 Christen in Karjatain. “Wir bitten Gott, sie zu schützen, denn die Stadt ist ein gefährliches Schlachtfeld. Es gibt keinen Schutz, nirgendwo ist es sicher” sagte Pater Mourad.

 

Jesus heißt: Gott rettet

jesuskind“Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen” (1 Tim 2,4). Dazu hat er seinen Sohn, Jesus Christus, in die Welt gesandt. Viele Christen sind in Syrien als Märtyrer für Christus gestorben. Aber dieses Blut der Märtyrer ist auch der Same für neue Christen, die auch aus den Reihen derer kommen, die Christus verfolgt haben. Jesus will auch seine Feinde retten.
Von einem Kämpfer des IS wird aus zuverlässiger Quelle berichtet. Genau wie viele andere Kämpfer hat er Menschen getötet, darunter besonders auch viele Christen. Unvorstellbar war, dass er sogar Freude beim Töten hatte, wie er später sagte. Aber einmal passierte ihm etwas, das er nicht verstehen konnte. Kurz bevor er einen Christen tötete, sagte dieser zu ihm: “Ich weiß, dass du mich töten wirst, doch ich gebe dir meine Bibel.”
Aus irgendeinem Grund hat er diese Bibel mitgenommen. Heimlich las er darin. Und danach passierte es, dass er mehrfach von einem “Mann in Weiß” träumte, der zu ihm sagte: “Du tötest mein Volk!” Und in den nächsten Tagen fühlte er sich immer schlechter bei dem, was er tat. In einem weiteren Traum lud dieser Mann ihn ein, ihm nachzufolgen. Der IS Kämpfer kehrte um und wurde Christ. Von einem anderen IS Kämpfer wird berichtet: Er wurde in der östlichen Grenzregion Syriens von seinen Leuten als tot geglaubt liegengelassen. Ein katholischer Dominikanerpriester fand ihn später und kümmerte sich um ihn, als er sah, dass er noch gar nicht tot war. Dieser Mann berichtet von einer Nahtoderfahrung. Er musst in die Hölle gehen und dort die Schmerzen erleiden, die er anderen Menschen zugefügt hatte. Er musste sogar die Enthauptungen seiner Opfer durch ihre eigenen Augen miterleben. Dann sprach Gott zu ihm und gab ihm eine zweite Chance. Er durfte wählen, wieder zum Leben zurückzukommen, um für seine Sünden Buße zu tun und den Weg Gottes zu gehen. Das nahm er an. Auch er kehrte um zum Glauben an den wahren Gott.

Kunst zur Ehre Gottes und zum Aufbau der Kirche

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Quelle: http://www.neilsoncarlin.com

Der aus Philadelphia stammende Künstler Neilson Carlin, der die Ikone der Heiligen Familie (siehe Seite 1) gemalt hat, erzählte in einem Interview über seinen Bekehrungsweg zur katholischen Kirche. Auch seine Einstellung zur Kunst und zum Malen haben durch den katholischen Glauben eine neue Richtung bekommen. Seine größte Freude ist es nun, wenn er seine Talent für den Aufbau der Kirche und zur Ehre Gottes einsetzen kann.

Welchen Haltung sich aber in vielen Fällen hinter der sogenannten “modernen Kunst” verbirgt, das hat der berühmte Maler Pablo Picasso in einem sehr offenen Selbstbekenntnis dargelegt:

“Seit die Kunst nicht mehr die Nahrung der Besten ist, kann der Künstler seine Talente für alle Wandlungen und Launen seiner Phantasie verwenden. Alle Wege stehen einem intellektuellen Scharlatanismus offen. Das Volk findet in der Kunst weder Trost noch Erhebung. Aber die Raffinierten, die Reichen, die Nichts­tuer und die Effekthascher suchen in ihr Neuheit, Seltsamkeit, Originalität, Verstiegenheit und Anstößigkeit. Seit dem Kubismus, ja schon früher, habe ich selbst alle diese Kritiker mit zahllosen Scherzen zufriedengestellt, die mir einfielen und die sie um so mehr bewunderten, je weniger sie ihnen verständlich waren. Durch diese Spielereien, diese Rätsel und Arabesken habe ich mich schnell berühmt gemacht. Und der Ruhm bedeutet für den Künstler: Verkauf, Vermögen, Reichtum. Ich bin heute nicht nur berühmt, sondern auch reich. Wenn ich aber allein mit mir bin, kann ich mich nicht als Künstler betrachten im großen Sinne des Wortes. Große Maler waren Giotto, Tizian, Rembrandt und Goya. Ich bin nur ein Spaßmacher, der seine Zeit verstanden hat und alles, was er konnte, herausgeholt hat aus der Dummheit, der Lüsternheit und Eitelkeit seiner Zeitgenossen.“ (Aus: Libro Nero von Giovanni Papini)

Die Dinge mit den Augen Gottes betrachten

christopher-dChristopher Duffley (heute 14 Jahre alt) versteht es, mit seiner wunderbaren Stimme die Herzen der Menschen anzurühren. Bei seiner Geburt 2001(Frühgeburt) wurde er von seinen Eltern, die beide drogenalbhängig waren, zur Adoption freigegeben. Christine, die Tante von Christopher, nahm sich seiner an und adoptierte ihn. Christopher war blind, autistisch und konnte nicht sprechen. Aber durch die beständige Liebe seiner Adoptiveltern und in der Geborgenheit seiner neuen Familie begann Christopher im Laufe der Zeit durch die Musik zu kommunizieren. Er zeigt frühzeitig ein Talent für die Musik, ein besonderes Talent. Er lernte Klavier, Gitarre, Trompete und Schlagzeug. Zehn Jahre nach der Adoption ihres Neffen schrieb Christine in einem Brief: “Jesus hat nicht gescherzt, als er seinen Jüngern sagte: ‘Wer dieses Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.'” “Mein Sohn, der nicht mit seinen Augen sehen kann, lehrt uns, die Dinge mit den Augen Gottes zu betrachten” . Als Familie haben sie “schwere Momente” durchgemacht, “doch Gott hat unser Leiden immer zum Guten gewendet und große Dinge getan”. Christopher ist schon in über 150 Veranstaltungen aufgetreten.

Quelle: Katholisches.info

Theodor Haecker – Hier bin ich nicht wehrlos

haecker-theodorTheodor Haecker (1879 bis 1945) war einer der großen – heute vergessenen – katholischen Schriftsteller und Denker, der mit großer Klarheit die Welt und die Zustände der Zeit im Licht des katholischen Glaubens sah.

Angesichts des nationalsozialistischen Zeitgeistes schriebe er in sein Tagebuch (später als “Tag- und Nachtbücher” herausgegeben): “Ich habe nicht die Macht zu verhindern, dass heute das Gesindel die Welt regiert, aber gegen eines kann ich mich Gott sei Dank doch wehren, so schwach ich auch bin, dass mir nämlich das Gesindel die Welt erklärt. Hier bin ich nicht wehrlos.”

Als die Gestapo eine Hausdurchsuchung vornahm und Haecker verhörte, kam seine sechzehnjährige Tochter Irene, völlig unerwartet, einige Stunden früher als ausgemacht worden war, in die väterliche Wohnung zurück (“auf Eingebung des Schutzengels”, wie sie später selbst bekannte). Sie erblickte im Zimmer die Handschrift der heimlich geführten “Tag- und Nachtbücher” ihres Vaters, während die Beamten gerade in einer anderen Ecke nach verdächtigen Unterlagen suchten. Geistesgegenwärtig und beherzt ergriff sie das Manuskript und sagte gelassen: “Ich muss jetzt zur Klavierstunde.” Sie sagte es zu ihrer eigenen Überraschung, da sie das Klavierspiel überhaupt nicht erlernt hatte. Der Beamte meinte, Haeckers Tochter habe ein Notenheft oder eine Partitur an sich genommen, und sagte kurz: “Dann gehen Sie halt!” Irene brachte das Tagebuch, das, wäre es entdeckt worden, ihrem Vater sicher Konzentrationslager oder Tod durch den Strang eingetragen hätte, zu einem befreundeten Priester. Dort packte sie echte Noten ein. Als sie zurückkam, wurde ihre Tasche von einem Gestapomann durchsucht. Zutage kamen Klaviernoten. Das Verfahren wegen Hochverrats wurde später eingestellt.

Liebe, die Mauern überwindet

lilienDie wahre christliche Nächstenliebe sieht in jedem Menschen das Gute, das Gott in ihn gelegt hat. Sie hat eine große Macht, die die Herzen verändert.

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür hat uns Catharina Lawes hinterlassen. Sie war die Frau von Lewis Lawes, der von 1920 – 1941 Gefängnisdirektor im berüchtigten Gefängnis Sing Sing in der Nähe von New York war.

Als ihr Mann das Amt übernahm, rieten ihr alle Bekannten ab, jemals einen Fuß in das Gefängnis zu setzen. Aber Catharina ließ es sich nicht nehmen dort hinzugehen. Als sie von den verschiedenen Nöten der Gefangenen hörte, begann sie den Männern aktiv zu helfen. Einem verurteilten Mörder, z.B. der blind war, brachte sie die Blindenschrift bei. Sie ermutigte die Gefangenen, sie machte für sie Besorgungen und verbrachte oft viel Zeit mit ihnen, um ihnen zuzuhören. Sechzehn Jahre lang öffnete sie mit ihrem Handeln immer weiter die Herzen der harten Männer. Es herrschte eine ganz andere Atmosphäre. 1937 konnte die Welt schließlich sehen, was ihre Liebe bewirkt hatte.

Als der Direktor einmal nicht zur Arbeit kam, sprach es sich schnell herum, dass Catherine bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Am nächsten Tag wurde sie zu Hause aufgebahrt, eine dreiviertel Meile vom Gefängnis entfernt. Als der stellvertretende Gefängnisdirektor am Morgen seine Runde machte, bemerkte er eine große Menschenansammlung am Tor. Alle Insassen standen dicht gedrängt am Zaun. Tränenüberströmte Gesichter. Niemand sprach ein Wort. Keiner bewegte sich. Sie waren gekommen, um der Frau, die ihnen ihre Zuneigung geschenkt hatte, so nah wie möglich zu sein. Der Gefängnisdirektor traf eine außergewöhnliche Entscheidung. “Also gut, Männer, ihr dürft hingehen. Aber heute Abend erwarte ich euch wieder hier.” Es handelte sich bei diesen Männern um die berüchtigtsten Gangster Nordamerikas. Aber der Gefängnisdirektor ließ für sie das Tor öffnen, und ohne Begleitung oder Aufseher gingen sie zum Haus von Catherine Lawes, um dieser die letzte Ehre zu erweisen. Und bis auf den letzten Mann kehrten alle zurück. Wahre Liebe verändert Menschen.