Lewis Wallace schrieb ein ganz neues Buch

Der bekannte amerikanische Schriftsteller Lewis Wallace (1827-1905) wollte, von einem Freund dazu aufgestachelt, ein Buch schreiben, um die Unwahrheit des christlichen Glaubens zu beweisen. Mehrere Jahre durchstöberte er alle Bibliotheken auf der Suche nach alten Schriften. Schließlich glaubte er, genügend Beweise gesammelt zu haben, und begann mit dem Schreiben. Er verfasste das erste Kapitel, dann das zweite und auch das dritte.

Beim vierten Kapitel hörte er auf. Bestürzt stellte er fest, dass er durch die intensive Beschäftigung mit den alten Quellen immer mehr zu der Überzeugung gekommen war, Jesus habe wirklich gelebt und gewirkt. Tagelange innere Kämpfe und Zweifel folgten. Eines Nachts, als er nicht schlafen konnte, kniete Wallace vor dem Bett nieder und bat Gott das erste Mal in seinem Leben darum, sich ihm zu offenbaren. Gegen Morgen empfand er eine tiefe Erleichterung. Er erzählte seiner Frau davon. Und sie sagte ihm, dass sie von dem Tage an, an dem er das Buch begonnen hatte, besonders für ihn gebetet habe.

Was sollte nun mit dem gesammelten Material geschehen? Seine Frau riet ihm, ein ganz neues Buch zu schreiben, in dem er Jesus als den Retter der ganzen Welt darstellte. So machte sich Wallace an die Arbeit und schrieb ein ganz neues Buch. Es erhielt den Titel «Ben Hur» und wurde weltberühmt.

Selig die Barmherzigen, sie werden Erbarmen finden

Jesus sagt: “Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.” Er hat auch denen Erbarmen verheißen, die mit den anderen barmherzig sind. Nichts von dem, was wir also aus selbstloser Liebe zu Gott und den Nächsten tun, geht verloren. Wie der Herr uns oft unser Tun des Guten in überfließendem Maß vergilt, das kann uns die folgende Begebenheit veranschaulichen, die Bernhard Peyrous, Priester der Gemeinschaft Emmanuel, berichtet hat.

Die Geschichte ereignete sich in Belgien in dem Landesteil, der Flandern genannt wird. Eine junge Mutter ging mit ihrem kleinen Kind an einem Kanal spazieren. Beim Spielen passte das Kind nicht auf und fiel in den Kanal. Die Mutter war verzweifelt. Sie selbst konnte nicht schwimmen und sah ihr Kind hilflos vom Tode bedroht. Doch die Rettung nahte. Ein Mann, der “zufällig” vorbeikam, erkannte schnell die Situation, stürzte sich ins Wasser und rettete das Kind. Die Mutter war zutiefst dankbar und lud den Retter ein, in ihre nahe gelegene Wohnung zu kommen, damit er sich aufwärmen konnte. Beim Abschied sagte sie zu dem Mann: “Es tut mir Leid, ich kann Ihnen nichts Wertvolles mitgeben, denn ich habe selbst nicht viel. Aber als Zeichen der Dankbarkeit möchte ich Ihnen diese kleine Marienstatue schenken.” Darauf sagte der Retter des Kindes: “Wissen Sie, ich bin nicht religiös. Ich glaube nicht an Gott. Aber als Erinnerung an dieses Erlebnis nehme ich die Marienfigur gerne an.”

Jahrzehnte später ereignete sich in einem Krankenhaus in der Schweiz folgendes: Die Schwestern des Krankenhauses sprachen einen Priester an und sagten: “Wir haben einen Patienten, dem geht es nicht gut. Er wird wohl in den nächsten Tagen sterben. Von Gott und Religion will er nichts wissen. Einen Priester will er nicht sehen. Aber Sie sind doch gebürtiger Flame – so wie er. Vielleicht freut er sich, mit Ihnen in seiner Muttersprache flämisch sprechen zu können.” Der Priester ging zu diesem Kranken, begrüßte ihn und sprach mit ihm in seiner flämischen Muttersprache. Die Stimmung des Patienten hob sich. Er wurde etwas offener. Beim Gespräch fiel dem Priester eine kleine Marienstatue auf dem Nachtkasten auf. Er sprach den Kranken darauf an: “Ich wundere mich etwas. Die Schwestern haben gesagt, Sie seien nicht religiös, und jetzt sehe ich diese Figur der Muttergottes bei Ihnen.” – “Ja, wissen Sie”, sagte der Kranke, “das war vor vielen Jahren in Flandern. Da habe ich ein ertrinkendes Kind gerettet. Aus Dankbarkeit hat mir die Mutter diese Figur geschenkt.” Der Priester antwortete: “Ja, ich weiß …” Es geschah in diesem Jahr und an diesem Ort. Der Patient war verblüfft: “Woher wissen Sie das so genau?” Der Priester schaute ihn an und sagte: “Das Kind, das Sie damals gerettet haben, bin ich. Meine Mutter hat mir alles erzählt.” Jetzt geschieht das Gnadenwunder der Bekehrung. Der Patient beginnt zu weinen. Er ist bereit, zu beichten. Er empfängt die Sakramente und stirbt wenige Tage später versöhnt mit Gott.

Ein Fluch, der zum Segen wurde

“Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren oder missbrauchen”, so heißt es im 2. Gebot. Wenn wir in Zorn und Wut geraten kann uns leicht ein Fluch oder eine Verwünschung über die Lippen kommen, mit denen wir in irgendeiner Form etwas Heiliges ausdrückt. Wir sollten weder uns selbst noch andere verfluchen. Aber auch dort, wo es geschieht: Jesus Christus ist stärker als jeder Fluch, er kann alles in Segen verwandeln, wie die folgende Begebenheit zeigt:

Er war Schiffskapitän und lag schon sieben Jahre gelähmt im Bett. Trotz seiner körperlichen Leiden war er ein fröhlicher Mensch. Er bekannte, ein Eigentum Jesu Christi zu sein, der ihn mit einer großen Hoffnung, mit tiefem Dank beschenkt und innerlich reich gemacht hatte. Was war geschehen?

Einmal erzählte er, was sich in seinem Leben zugetragen hatte: “Solange ich zur See fuhr, habe ich mich nicht um Gott und Sein Evangelium gekümmert. Ich liebte es, rauh und roh zu sein. Meiner Meinung nach gehörten auch Lügen und Fluchen zu einem echten Seemann. Eines Tages erzählte ich meinen Matrosen eine erlogene Geschichte und bekräftigte sie mit einem Fluch: Gott möge mich krumm und lahm legen, wenn ich nicht die Wahrheit rede. Nach acht Tagen hatte Gott, der ein Zeuge meiner Worte gewesen war, meine Worte auf meinen Kopf zurückgebracht: Ich wurde am ganzen Körper gelähmt. Als ich so hilflos und gebrochen dalag, erfasste mich eine tiefe, furchtbare Wut. Anstatt über meine grässlichen Worte vor Gott Buße zu tun, habe ich drei Jahre lang gegen den heiligen Gott gewütet. Doch Gott hat sich meiner erbarmt. Jesus hat mich gefunden und zu sich gezogen. Er hat mein Herz mit einer solchen Freude erfüllt, dass ich manchmal sagen muss: Herr Jesus, ich kann ein solches Übermaß an Glück nicht ertragen.”

Das Lamm – Die besten Waffen

Als Gott die Welt erschaffen hatte, freute er sich über alle seine Werke. Jedes Wesen hatte seine Bestimmung und alle Geschöpfe lebten fröhlich in ihrer Eigenart. Nur das Lamm lag traurig vor dem Throne Gottes und konnte die Freude der anderen Geschöpfe nicht teilen. Gott bemerkte das Leid des Lammes und fragte es: “Was fehlt dir, dass du so traurig bist?” “Ach, mein Gott”, antwortete das Lamm seufzend, “wie kann ich vergnügt und fröhlich sein, wenn ich so schwach und hilflos bin. Warum hast du mir nicht Waffen zur Verteidigung gegeben wie allen anderen Tieren? Sie haben spitze Hörner und scharfe Klauen, kräftige Rüssel und giftige Zähne, schnelle Beine und breite Flügel und können sich retten durch Klettern und Laufen, Fliegen und Tauchen, Beißen und Stechen, Fangen und Rauben. Aber ich bin wehrlos und der Willkür meiner Feinde ausgesetzt.”

Gott hörte die Klagen des Lammes und gab ihm Recht: “Ich überlasse dir die Wahl. Möchtest du Krallen, Nägel, scharfe Zähne, ein Geweih oder Rüssel, Flügel oder Flossen?” “Ach nein, mein Gott. Solche gefährlichen Waffen verletzen ja nur. Ich möchte dich um noch besseren Waffen bitten, mit denen ich das Böse und die Feinde wirklich überwinden kann!” – “Deine Bitte ist gerecht, darum will ich sie dir erfüllen. Ich gebe dir hiermit die besten Waffen, mit deren Hilfe du alles überwinden und besiegen kannst!” Und Gott gab dem Lamm seine besten Gaben, nämlich Sanftmut, Hingabe und Geduld.

(Nach einem jüdischen Märchen)

Auferstehung – alles wird gut sein

“Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat” (Mt 28,5f).

Das ist die frohe Botschaft, die der Engel den Frauen überbrachte, als sie zum Grab Jesu kamen. Diese Botschaft ist das Zentrum unseres Glaubens. Der heilige Paulus hat sehr tief empfunden, dass unser ganzes Christsein von der Auferstehung Christi abhängt. “Denn wenn Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist unser Glaube nutzlos und wir sind noch immer in unseren Sünden. … Und wenn wir unsere Hoffnung nur in dieser Welt auf Christus gesetzt haben, sind wir viel erbärmlicher dran als alle Menschen” (1Kor 15,17ff).

Warum wäre unser Glaube nutzlos? Warum wären wir erbärmlicher dran? Weil wir als Christen wegen der Auferstehung natürlich auch glauben, dass Kreuz und Leiden einen tiefen Sinn für unser Leben haben. Wir glauben daran, dass in der Liebe, mit der unser Herr Leiden und Tod auf sich genommen hat, uns die Erlösung und das ewige Leben geschenkt ist.

Das Schwierigste für alle Menschen, gleich in welcher Religion sie sind, ist es, mit Leiden und Tod, mit Schuld und erlittener Ungerechtigkeit fertig zu werden, denn all dem können wir mit allen Erklärungsversuchen keinen wirklich befriedigenden Sinn abgewinnen. Es bleibt für uns eine schwere Belastung.

Die Auferstehung Christi sagt uns aber, dass diese Last, das Kreuz, das er aus Liebe auf sich genommen hat, einen tiefen Sinn hat, dass es der Weg zur Auferstehung, zum ewigen Leben, zur ewigen Glückseligkeit ist. Die Auferstehung Jesu Christi begründet in uns die unerschütterliche Hoffnung, dass alles gut sein wird. Wenn Christus nicht auferstanden wäre, dann wäre eine solche Hoffnung, ein solcher Glaube, noch sinnloser als der Tod.
Aber Christus ist auferstanden, und darum wird für jene die an ihn glauben, auf ihn hoffen und ihn lieben, alles gut werden.

Die hl. Juliana von Norwich, eine Mystikerin († um 1423) sagt sehr schön: “Durch die Gnade Gottes wurde ich inne, dass ich mich fest an den Glauben halten und nicht weniger fest sehen muss, dass alles, wie es auch sein mag, gut sein wird. … Und du wirst sehen, dass alles, alles gut sein wird.”
Auch wenn wir denn Sinn vieler schlimmen Dinge, die mit uns oder in der Welt geschehen, nicht begreifen können, die Auferstehung Christi sagt uns: Es wird alles gut werden, wenn wir ihm vertrauen.

Gott hat die größere Hand

“Das Leben selber in die Hand nehmen” – das ist etwas Wichtiges. Wir sollen unsere Gaben und Fähigkeiten gebrauchen.

Aber etwas noch Größeres ist es, wenn wir uns der Hand Gottes überlassen, alles von ihm erwarten und alles annehmen, was er uns zuteilt. Er kann uns viel Größeres geben, als wir uns vorstellen.

Unserem himmlischen Vater gegenüber müssen wir uns so verhalten, wie es der kleine Sohn des großen Baumeisters Bramante mit dem Papst getan hat.

Als Bramante mit dem Plan der Peterskirche fertig war, ließ er ihn durch seinen kleinen Sohn Papst Julius II. überreichen. Der Papst, über den großartigen Plan hocherfreut, öffnete ein Fach, in dem er Geld für wohltätige Zwecke aufbewahrte, und sagte zu dem Kleinen: “Da greif hinein; was du fassen kannst, gehört dir!” Da schaute ihn der Kleine kühn an und antwortete schlagfertig: „Greif du hinein, Heiliger Vater, deine Hand ist größer!”

Georg Friedrich Händels Auferstehung

HändelEines der bekanntesten Musikstücke der Barockzeit, das die Freude der Auferstehung und den Osterjubel in großartiger Weise zum Ausdruck bringt, ist das “Halleluja” von Georg Friedrich Händel. Es ist ein Stück aus dem Oratorium “Der Messias”, das Händel im Jahre 1741 in London komponiert hat. Dieses “Halleluja”, wie auch diese Verherrlichung Jesu Christi im “Messias” waren nicht bloß Produkt seiner genialen Begabung, sondern diese Musik ist geboren als ein Geschenk der Auferstehung aus einer tiefen Erfahrung der innerer Nacht des Leidens.

Georg Friedrich Händel wurde am 5. März 1685 in Halle a. d. Saale geboren. Er war schon als Kind ein musikalischer “Wunderknabe” und entwickelte sich zu einem Musiker und Komponisten von gewaltiger Schaffenskraft. 42 Opern und 25 Oratorien, Kirchenmusik für den englischen Hof, sowie zahlreiche Werke für Orchester, Kammer- und Klaviermusik stammen aus seiner Feder. Er hatte in London, wo er bis zu seinem Tod am 14. April 1759 lebte, sogar ein eigenes Operhaus geführt, in dem seine Werke aufgeführt wurden.
Mitten in seiner Arbeit – er war 52 Jahre alt – erlitt er am 13. April 1737 einen Schlaganfall. Er war halbseitig gelähmt und es schien das Ende seines Schaffens zu sein. Der Arzt wusste nicht mehr weiter und schickte Händel schließlich in die heißen Bäder nach Aachen. Er sollte drei Stunden am Tag heiße Kurbäder nehmen. Doch Händel hatte einen eisernen Willen. Neun Stunden blieb Händel zum Erschrecken der Ärzte im heißen Bad. Er riskierte alles, um zurückzuerobern, was verloren schien. Und tatsächlich seine Kraft kehrte zurück. Nach einigen Wochen konnte er wieder auf der Orgel spielen. Stolz und dankbar kehrte er nach London zurück. “Aus der Totenwelt bin ich wieder zurückgekehrt“, sagte er und stürzte sich in die Arbeit.
Aber nun kam eine Prüfung anderer Art auf ihn zu. Die Zeit war gegen ihn. Das Interesse an den Opern sank. Durch einen strengen Winter mussten viele Vorstellungen abgesagt werden. Er sollte die Musiker bezahlen und hatte keine Einkünfte. Die Gläubiger verfolgten ihn. Was er vier Jahre vorher an seinem Körper erfahren hatte, geschah jetzt mit seinem Gemüt. Er war am Ende. „Wozu hat mich Gott auferstehen lassen aus der Krankheit, wenn die Menschen mich wieder begraben … ?“ Solche Gedanken brachte er nicht mehr aus dem Kopf. So irrte er am Abend oft verzweifelt in London herum. Erst spät nachts traute er sich heim, um den Gläubigern auszuweichen. Man schrieb den 21. August 1741. Wieder kehrte er mitten in der Nacht zurück. Da fiel sein Blick auf ein Paket, ein Bündel von beschriebenen Blättern. Obenauf ein Brief von Charles Chennens, dem Dichter, der ihm die letzten Opern und
Oratorien geschrieben hatte. „Ich hoffe, Sie, der große Meister, werden sich meiner armseligen Worte erbarmen …“ stand darin. Da sah er auf das Bündel Papier: “Der Messias” hieß der Titel. Und die ersten Worte auf dem ersten Blatt trafen ihn zuinnerst: “Tröstet, tröstet mein Volk!” Diese Worte waren wie ein Schöpfungswort in sein zerschlagenes Leben hinein. Kaum hatte er sie gelesen, hörte er sie schon als Musik. Es schien ihm, als seien diese Worte ihm persönlich von Gott zugesprochen.

Da packte er Feder und Papier und begann zu schreiben, Tag und Nacht, in unvorstellbarer Geschwindigkeit. Nach 22 Tagen war das große Werk vollendet. Und bis heute erinnert das gewaltige „Halleluja“ an Händels eigene Auferstehung. Für dieses Werk, das er später selber oft aufgeführt und dirigiert hat, hat er nie Geld genommen, sondern es immer für wohltätige Zwecke gegeben in Dankbarkeit für die “Auferstehung”, die ihm Gott geschenkt damals hat.

Gott ist immer bei mir

Wie Gott einem Priester zu Hilfe kam in seiner großen Not, das zeigt uns die folgende Begebenheit. Als Pfarrer hatte dieser Priester fünf Pfarren zu betreuen. Viel engherzigen Streitereien unter Gläubigen und die Erfahrung der Einsamkeit und Gottverlassenheit brachten ihn zum verzweifelten Entschluss, einfach abzuhauen aus der Situation.

So stand er mit seiner Reisetasche als Autostopper an der Straße. Der Fernfahrer Luis sah ihn schon von Weitem und bremste. Er stieg zu und fragte Luis: “Sind Sie allein?” Luis wollte “ja” antworten, dann sah er auf das Bild von Pater Pio. “Nun”, meinte er, “eigentlich fahre ich nie allein.” Der Priester sah nach hinten, aber da war niemand. Fragend schaute er Luis an. Luis fuhr um eine Kurve, hupte kurz und sagte: “Ich bin nie allein. Gott ist immer bei mir. Man muss Ihn nur sehen wollen. Und wenn ich an einer Kirche vorbeifahre, so wie eben, dann hupe ich kurz, um Ihn zu grüßen, damit Er sich im Tabernakel nicht so verlassen vorkommt.” Der Pfarrer erschrak. Sekundenlang starrte er Luis an. “Halten Sie an”, sagte er mit bebender Stimme. “Halten Sie an! Ich muss zurück. Ich bin der Priester hier im Ort. Ich wollte gerade abhauen.”

Luis lebt in der Gegenwart Gottes. Seine einfache Treue in den kleinen Dingen hat die Berufung dieses Priesters gerettet. So wie Luis können wir mit unserer Treue im Gebet der “Kirche in Not” helfen.

Quelle: vgl. http://www.kircheinnot.at/akt/7_2011.pdf

Wenn Sie mein Herz geöffnet haben, werden Sie Jesus dort finden

Viele von uns kennen das Kindergebet: “Jesukindlein komm zu mir, mach ein frommes Kind aus mir. Mein Herz ist klein, kann niemand hinein, als du, mein liebes Jesulein.” Ein kleiner Bub hat diese Wahrheit ganz ernst genommen, dass Jesus in seinem Herzen wohnt. Jesus hat ja ausdrücklich gesagt: “Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen” Joh 14,23). Und wir sehen an diesem Beispiel, was der Herr dann für andere tun kann, wenn wir ihn selbst und seine Liebe im Herzen haben.

Ein kleiner Junge wurde im Krankenwagen unter Sirenengeheul in ein Krankenhaus gebracht. Sogleich untersuchte ihn ein Arzt. Er lächelte den kleinen Jungen an und sagte: “Ich werde dein Herz öffnen… “. Der Bub unterbrach ihn: “… und sie werden dort Jesus finden.” Es war ein ungläubiger Arzt. Er schaute auf den Buben, runzelte die Stirn und sagte: “Ich werde dein Herz öffnen, um zu sehen, welchen Schaden deine Krankheit in deinem Herzen angerichtet hat.” “Aber, wenn Sie mein Herz geöffnet haben, werden Sie Jesus dort finden. Die Bibel sagt, dass ER dort lebt.”

Der Chirurg hatte genug gehört. “Ich sage dir nach der Operation, was ich in deinem Herzen gefunden habe.” “Sie werden Jesus finden; Er ist dort.”

Etwas verärgert verließ der Arzt den Raum. Wie vorgesehen, operierte er den Jungen. Anschließend machte er in seinem Büro Notizen zur Operation. Er stand von seinem Computer auf und richtete seine Gedanken zu diesem Jesus  des Jungen. “Warum”, so fragte er laut, “warum hast DU das getan? Du hast ihn hergeschickt. Du hast ihn mit dieser Erkrankung hergeschickt. Du hast ihn verurteilt, an dieser Krankheit zu sterben. Warum?” Da hörte er in sich eine Stimme: “Dieses Kind war nicht bestimmt für viele Jahre zu euch zu gehören, denn er gehört zu meiner Herde und wird immer bei MIR sein. In meinem Herzen gibt es kein Leiden, er wird getröstet werden in einer Weise, die du dir nicht vorstellen kannst. Seine Eltern werden auch eines Tages hierher zu mir kommen und Frieden finden. Meine Herde wird beständig wachsen. Ich habe mein Kind nicht auf die Erde geschickt, um es zu verlieren, sondern um ein anderes, verlorenes Schaf wieder zu finden.” Dem Arzt wurde klar, dass den Jungen kein Unfall in sein Krankenhaus gebracht hatte, sondern dass es seinetwegen geschehen war. Er hatte eine Lektion im christlichen Glauben erhalten. Er erinnerte sich ich an seine Jugend und Kindheit. Seine Seele war seine geringste Sorge gewesen in seiner beruflichen erfolgreichen Karriere.

Er ging zurück in das Krankenzimmer und setzte sich neben den Buben, währenddessen die Eltern ihm gegenüber saßen. Der Junge wachte aus der Narkose auf und murmelte: “Haben Sie mein Herz geöffnet?” “Ja”, antwortete der Chirurg gerührt. “Und was haben Sie gefunden”, fragte der Bub. “Ich habe dort Jesus gefunden”, antwortete der Arzt, und weinte wie ein Kind, obgleich er fünfzig Jahre alt war. Die beiden wurden sehr gute Freunde. Durch diesen Knaben hatte er seine Bekehrung gefunden.

James Bain – Ich bin nicht zornig, weil ich Gott habe

Stellen Sie sich vor: Sie sind 19 Jahre jung. Sie sind gesund, schön, voll Lebenslust, voll der Erwartungen an das Leben. Nun werden Sie von einem Tag auf den andern von der Polizei überwältigt, gefangengenommen und für 35 Jahre ins Gefängnis gesperrt, und das unschuldig! — So ist es 1974 in Florida/USA geschehen: Der 19jährige James Bain wird wegen angeblicher Entführung und Vergewaltigung eines neunjährigen Jungen für lebenslänglich hinter Gitter gebracht, weil dieser ihn fälschlicherweise als Täter identifiziert hatte.

Im Dezember 2009 konnte mittels eines DNA-Tests die Unschuld von James Bain nachgewiesen werden…

Was heißt das? Die 35 schönsten, intensivsten Jahre seines Lebens waren unwiederbringlich «im Eimer», im Gefängniseimer. Keine Freiheit, kein eigenes Heim, keine Liebe, keine eigene Familie, keine eigenen Kinder … Zum wahnsinnig werden!

Und vom Leben in diesen Gefängnissen schreibt ein anderer Gefangener, nämlich Jens Söring, der dort eine Bekehrung durchmachte: «Das Gefängnisleben ist die Hölle auf Erden, und jeder von uns Gefangenen muss einen Weg finden, den Schmerz erträglich zu machen».

Nun was hat James Bain bei seiner Freilassung geantwortet, als die Reporter ihn fragten, ob er nicht total wütend sei: wütend auf den Jungen, der ihn ungerechterweise ins Gefängnis gebracht hatte, wütend auf die Justiz, auf Gott, die Menschen, die Welt? Was war seine Antwort? «Ich bin nicht zornig, weil ich Gott habe». — Können wir das verstehen? «Ich bin nicht zornig, weil ich Gott habe.» Keine Wut, kein Hass, keine Verbitterung, keine Rachegedanken? Einfach unglaublich!

Das ist ein Geheimnis des Glaubens und der Liebe. Es ist das Geheimnis der Christen, die zum Vater im Himmel gehören. Weil ich Gott habe: darum bin ich nicht wütend, nicht verzweifelt, nicht verbittert, darum zürne ich nicht und fluche nicht. Weil ich Gottes Liebe in meinem Leben lebendig erfahre, seinen unsagbaren Frieden, weil Gott in seiner Liebe bei mir ist, in mir, in meinem Herzen.

Quelle: http://www.vision2000.at/