Maria und der Heilige Geist

pfingsten-1Der hl. Ludwig Maria von Montfort, von dem das “Goldene Buch” über die vollkommene Hingabe an Jesus durch Maria stammt, sagt über Maria und den Heiligen Geist: “Zusammen mit dem Heiligen Geist hat Maria das Größte, was denkbar ist, hervorgebracht: den Gottmenschen. Folglich wird sie auch in den letzten Zeiten die größten Wunder vollbringen. Bildung und Erziehung der großen Heiligen, die es bis zum Ende der Zeiten geben wird, ist ihr vorbehalten, denn nur diese einzigartige und bewundernswerte Jungfrau kann zusammen mit dem Heiligen Geist einmalige und außerordentliche Dinge vollbringen.
Wenn der Heilige Geist, ihr Bräutigam, Maria in einer Seele findet, beeilt er sich, ganz in diese Seele einzugehen. Je mehr Raum diese Seele seiner Braut gibt, desto überreicher teilt er sich ihr mit. Einer der Hauptgründe dafür, dass der Heilige Geist heute keine auffallenden Wunder in den Seelen wirkt, liegt darin, dass er in ihnen keine genügend tiefe Verbundenheit mit seiner treuen und unzertrennlichen Braut findet.”

Mit der Kette Rosenkranz gebetet

nguyen-huu-cau-225x300Der Vietnamese Nguyen Huu Cau verbrachte insgesamt 38 Jahre aus politischen Gründen als Volksfeind des kommunistischen Regimes im Gefängnis. Am 22. März 2014 wurde er freigelassen und konnte zu seiner Familie zurückkehren. Durch schwere Misshandlungen während seiner Haftzeit ist er heute fast taub und blind. In einem Interview für Catholic News schildert er das harte Schicksal vietnamesischer Katholiken und erzählt davon, was ihm Kraft gegeben hat, in dieser Leidenszeit durchzuhalten. Nach seiner Freilassung sagte er: “Ich danke Gott, dass er meinen Kerkermeistern vergeben hat.”
Cau wurde 1947 geboren. Er tat in der südvietnamesischen Armee Dienst und wurde Hauptmann. Als solcher kämpfte er gegen das kommunistische Nordvietnam und die südvietnamesischen Kommunisten. Als die Kommunisten 1975 siegten, wurde er verhaftet und verschwand für mehrere Jahre in einem Konzentrationslager zur Umerziehung. 1980 wurde er aus dem Lager entlassen, doch bereits 1982 erneut verhaftet, weil er sich schriftstellerisch betätigte und auf Manuskripten seiner Gedichte Kritik am kommunistischen Regime anklingen habe lassen.
1983 wurde er wegen “Sabotage” und “Schädigung des Ansehens der Partei und der Regierung” als “Volksfeind” zum Tode verurteilt. Durch einen Einspruch seiner Mutter wurde das Urteil in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.
32 Jahre musste Cau in einem Gefangenenlager mitten im Dschungel verbringen. Mehr als 500 Briefe schrieb er an das kommunistische Regime und forderte die Wiederaufnahme seines Prozesses. Eine Antwort erhielt er nie.
Die große Wende für sein Leben trat ein, als er durch den Jesuiten Pater Joseph Nguyen-Cong Doan, der ebenfalls 12 Jahre im Gefängnis war, den katholischen Glauben kennenlernte. “Im Gefängnis habe ich Christus kennengelernt und zum Glauben gefunden.” Durch Pater Doan “lernte ich die Liebe Gottes kennen. So konnte ich sogar ein Lied komponieren, das dem Heiligen Kreuz gewidmet ist, das mich in meiner irdischen Gefangenschaft getragen hat”. In der Osternacht 1986 empfing er heimlich die Taufe. “Seither”, so sagt Cau, “habe ich jeden Tag siebenmal den Rosenkranz gebetet und fünfmal den Kreuzweg”. Den Rosenkranz betete er, wie er sagt, “an der Kette, an die ich gekettet war. Sie hatte 90 Ringe. Ich habe aus der Kette, die mir die Freiheit raubte, meinen ganz persönlichen Rosenkranz gemacht.”
Vor seiner Bekehrung war es für Cau vor allem sein Haß gegen das kommunistische Regime und gegen seine Peiniger, der ihn am Leben erhielt. Er hoffte, irgendwann Rache nehmen zu können für das, was man ihm antat. Mehrfach dachte er damals an Selbstmord, um der Gefangenschaft zu entfliehen.
“Aber die Liebe Gottes und der Gottesmutter haben mich verändert. Ich empfinde keinen Hass mehr für meine Peiniger. Die heiligste Dreifaltigkeit und Maria haben mir geholfen, meinen Hader mit meinem Schicksal zu überwinden. Sie haben es verhindert, dass ich mich während der Haftjahre umgebracht habe.”

Haben sie mich verfolgt, werden sie auch euch verfolgen

greco-petrus-paulus“Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen”
(Joh 15,20), so hat es Jesus vorausgesagt; und dieses Wort hat sich von Anfang an erfüllt.
Das Fest der Apostel Petrus und Paulus und der darauf folgende Gedenktag der ersten Märtyrer von Rom (29. und 30. Juni), erinnern uns daran, dass diese Heiligen in der Verfolgung durch Kaiser Nero ihr Leben für Christus hingegeben haben.
Der heidnische, römische Geschichtsschreiber Tacitus berichtet im 15. Buch seiner Annalen über diese grausame Verfolgung:
Um das Gerücht aus der Welt zu schaffen, er selbst habe die Stadt Rom angezündet, “schob Nero die Schuld auf andere und verhängte die ausgesuchtesten Strafen über die wegen ihrer Verbrechen verhassten Menschen, die das Volk Christianer nannte. Der Name leitet sich von Christus ab; dieser war unter der Regierung des Tiberius durch den Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden… Man verhaftete also zuerst die Leute, die bekannten, dass sie Christen waren, dann auf ihre Anzeige hin eine ganze Menge. Sie wurden nicht gerade der Brandstiftung, wohl aber des allgemeinen Menschenhasses überführt. Die Todgeweihten benützte man zum Schauspiel. Man steckte sie in Tierfelle und ließ sie von Hunden zerfleischen, man schlug sie ans Kreuz oder zündete sie an, man ließ sie nach Einbruch der Dunkelheit als Fackeln brennen. Nero hatte für diese Schauspiele seinen Park zur Verfügung gestellt und veranstaltete ein Zirkusspiel. Im Aufzug eines Wagenlenkers mischte er sich unter das Volk oder stand auf seinem Wagen. …”
Was hier geschildert wird, ist bis heute so geblieben; nur die Methoden der Verfolgung haben sich geändert. Denken wir an die Verfolgungen in vielen islamischen und kommunistischen Ländern. Jesus sagt aber auch: “Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein” (Mt 5,12).

Liebe – die Ohnmacht des Allmächtigen

Maria-appenzell»”Wie kann ein gütiger Gott das zulassen?” ist eine Frage, die immer wieder sowohl von Gläubigen als auch von Ungläubigen gestellt wird. Die Gläubigen wollen damit die Schuld für etwas Böses Gott zuschieben und sich mit dieser Dialektik als schuldlos hinstellen. Sie wähnen sich ohne Sünde und werfen gewissermaßen “einen Stein” (Joh 8, 7) auf Gott. Die Ungläubigen hingegen stellen dieselbe Frage, aber mit dem sarkastischen Unterton: “Da habt ihr euren lieben Gott!” Entsprechend der Neigung des Menschen, die Schuld beim anderen zu suchen, wird diese Frage nur dann gestellt, wenn etwas Böses, nicht aber, wenn etwas Gutes geschieht. Da die meisten Menschen sich für schuldlos halten, wird Gott viel mehr beklagt als bedankt.«

Mit diesen Gedanken hat der katholische Naturwissenschaftler und Philosoph Max Thürkauf seine Betrachtungen im Büchlein zum Thema “Liebe – die Ohnmacht Gottes” eingeleitet.

Gott ist Liebe und Freiheit, und zur Liebe und Freiheit hat er auch uns Menschen erschaffen. Die schwersten Leiden dieser Welt aber fügen wir als Menschen uns gegenseitig zu, weil wir uns nicht an die Gebote Gottes halten. Liebe heißt, dass wir in Freiheit den Willen Gottes befolgen. Und darin liegt auch “die Ohnmacht des Allmächtigen”, dass seine Liebe uns nicht zwingt, das Gute zu tun und das Böse zu meiden.

»Die Frage “Wie kann Gott das Böse in der Welt zulassen?” ist daher von heuchlerischer Selbstgerechtigkeit. Wir müssten vielmehr fragen: “Wie können wir so lieblos unsere Freiheit missbrauchen und durch das Nichtbefolgen der Gebote Gottes das Böse in der Welt hervorrufen?” Nicht Gott, sondern wir lassen das Böse zu und bringen es überdies durch unseren Ungehorsam noch hervor.«

Jesus aber hat durch seine Liebe die Leiden, die aus der Bosheit kommen, getragen und uns erlöst. Er appelliert an unsere Freiheit, ihm darin nachzufolgen.

Werde ein rechter Pfarrer oder keiner!

Pfarrer-Hieber2Der 4. Sonntag in der Osterzeit, der “Guthirten-Sonntag”, ist der Weltgebetstag um geistliche Berufe. Berufungen zum Priestertum oder Ordensleben sind eine Gnade Gottes. An außergewöhnlichen Gestalten wie dem “Segenspriester” Augustinus Hieber aus dem Algäu kann uns bewusst werden, welch großen Segen Gott in das Priestertum gelegt hat.
Etwa 40 km von Bregenz entfernt liegt bei Leutkirch der kleine Ort Merazhofen. Dort hat durch viele Jahre Pfarrer Augustinus Hieber gelebt und gewirkt. Er ist 1968 mit 82 Jahren verstorben. Zu seinem Grab pilgern heute noch viele Menschen und bezeugen, dass sie auf seine Fürsprache hin Gottes Trost und Hilfe empfangen haben.
Pfarrer Augustinus Hieber wurde 1886 als Sohn eines Bauern geboren. Er sollte den väterlichen Hof übernehmen. Aber schon als Kind spürte er den Ruf zum Priestertum. Als er seinem Vater diesen Wunsch offenbarte, sagte dieser zu ihm: “Bub, das eine sag ich dir: Wenn du Priester werden willst, dann werd a rechter Pfarrer oder keiner!”
Nach seiner Priesterweihe 1910 war er als Vikar in Stuttgart tätig. Ein Erlebnis aus dieser Zeit hat ihn besonders geprägt. Er erzählte: »Es war im Frühjahr 1919 beim Spartakus-Aufstand in Stuttgart. Da wurde ein Spartakist, d.h. Radikalsozialist, von Jugend an der Kirche fern, angeschossen und todverwundet ins Karl-Olga-Spital gebracht. Die Schwester sagte zu mir: “Herr Vikar, da können Sie nichts mehr machen, der weist jeden Priester zurück.” Ich ging trotzdem hinein. Ich kniete an seinem Krankenbett nieder. Ich faltete die Hände und betete ein Vaterunser zum erbarmungsreichen Heiligsten Herzen Jesu. Da plötzlich schaute der Todkranke auf mich: “Herr Pfarrer, ist’s Ihnen so ernst?” “Ja”, sprach ich, “so ernst ist mir, dass ich bereit wäre, mein Leben für Sie hinzugeben in Namen meines Herrn und Meisters.” Da trat dem Verwundeten eine Träne ins Auge und er sagte: “Dann vertraue ich mich Ihnen an.” Darauf legte er, so gut es eben ging, seine Beichte ab und empfing die heiligen Sterbesakramente. Am Abend war er schon tot. Aber seine Seele war gerettet. Nie werde ich diesen Tag in meinem Priesterleben vergessen.«
Sein ganzes Leben war ein echtes Priesterleben mit totalem Einsatz aller seiner leiblichen und seelischen Kräfte, um Seelen für Gott zu gewinnen. 1936 wurde er Pfarrer in Merazhofen. Sein Ruf als guter Beichtvater und Segenspriester verbreitet sich rasch. In das kleine Merazhofen kamen Besucher aus ganz Deutschland, aus Österreich, aus der Schweiz und aus dem Elsaß. Für jeden hatte er Zeit und einen guten Rat.
Als die Nationalsozialisten 1940 auch im Allgäu den Religionsunterricht verbieten und die Kreuze aus den Schulen entfernen wollten, betete Pfarrer Hieber nächtelang vor dem Tabernakel, um diese Gefahr um der Kinder willen abzuwenden. Und erstaunlicherweise blieben im Dekanat Leutkirch, dem er vorstand, die Kreuze in den Schulen und der Religionsunterricht durfte weitergehen. Auf sein Gebet und seinen Segen hin wurden viele Kranke geheilt. Es kam vor, dass Hieber die Sorgen seiner Besucher schon kannte, bevor diese sie ihm erzählen konnten. Seine Kraft lag im Beten und im Segnen. Die Marienverehrung, die Herz-Jesu-Verehrung und vor allem die Verehrung des Heiligen Geistes prägte die Persönlichkeit dieses Priesters. Er hatte auch die seltene Gabe, die Seelen Verstorbener zu sehen.
“Der Priester muss viel segnen … Ja, der Priester muss Segnungspriester sein; in seine Hand ist eine göttliche Segenskraft gelegt”, sagte er bei seinem Goldenen Priesterjubiläum 1960.
Eine Petition zur Seligsprechung von Pfarrer Hieber wurde von 22.000 Gläubigen unterschrieben.

Maria – Stern des Meeres

maria-03Es wird erzählt: Die Fischer eines kleinen Dorfes konnten schon viele Tage nicht mehr in der Nacht zum Fischen hinausfahren. Ein dichter Nebel versperrte ihnen die Sicht auf die Sterne, an denen sie sich auf dem Meer orientierten. Einer der Fischer aber hatte eine Idee. Er schnitzte sich einen großen Stern. Er hängte ihn an eine Stange und befestigte diese an seinem Boot. Am Abend ruderte er aufs Meer hinaus. Rings herum war dichter Nebel. Aber vor ihm leuchtete sein Stern, an dem er sich orientierte. Leider kam er nie mehr zurück.
So ähnlich wie dieser Fischer machen es heute viele Menschen im Bereich des Glaubens. Sie orientieren sich an selbstgemachten Sternen: an Stars, Idolen und Moden, an esoterischen, gnostischen und pseudowissenschaftlichen Lehren. Sie meinen darin das Heil zu finden. Ein Dichter sagte sehr treffend: “Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.”
Das wahre Licht, das uns in dieser dunklen Weltzeit aufgeleuchtet ist, ist Jesus Christus. “Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben” (Joh 8,12). Und Maria, durch die Jesus Christus, das wahre Licht, in die Welt gekommen ist, leuchtet uns in besonderer Weise als der “Stern des Meeres” (wie der Name “Maria” auch übersetzt werden kann). In seiner Predigt über den Namen Mariens sagt der hl. Bernhard: “Wenn du erfährst, dass dieses Erdenleben mehr ein Dahintreiben in Wellen, Wind und Wetter ist als ein Dahinschreiten auf festem Land: Wende deine Augen nicht ab vom Licht dieses Sternes, damit du nicht untergehst in den Stürmen. In Gefahren, in Ängsten und Zweifeln denk an Maria! Ihr Name weiche nicht aus deinem Mund, weiche nicht aus deinem Herzen. Bitte sie, und niemals bist du hoffnungslos. Denk an sie, dann irrst du nicht.”

Die Kraft des Weihwassers

Pater-BernhardIm Jänner 2013 ist Pater Bernhard Kunst, Benediktiner des Stiftes Lambach, mit 92 Jahren verstorben. Er war auch ein besonderer Segenspriester, der durch Krankengottesdienste und durch sein Gebet und seinen Segen vielen geholfen hat. Er hat die Menschen auch zum Glauben an die Kraft des exorzierten (d.h. nach dem alten Ritus geweihten) Weihwassers angeleitet.

Er berichtet aus seinen Erfahrungen: »Wenn man jemanden aus der Ferne mit Weihwasser segnet und Gott für ihn bittet, dann hat das sicher auch seine Wirkung. Ich weiß von einem Bauern, der seine Felder immer so gesegnet hat. An einem Sonntag geht er meistens auf seine Felder hinaus und segnet mit dem Weihwasser alle seine Felder, die rund um seinen Bauernhof liegen. Er hat mich besucht, mir ein paar Flaschen Wein gebracht und gesagt: “Herr Pater, seit der Zeit, wo ich dieses Weihwasser verwende und von weitem meine Felder segne, bleiben sie von Unwettern verschont. In der ganzen Gegend rund um meine Felder hat es gehagelt, aber meine gesegneten Felder blieben während der ganzen Erntezeit verschont. Das schreibe ich ganz allein der Wirkung des Weihwassers zu, mit dem ich immer von weitem meine Felder gesegnet habe.”

Die Macht der Auferstehung

Jesus-auferstandenZu Ostern feiern wir die Auferstehung des Herrn von den Toten. Der hl. Paulus hat sehr tief erkannt, was die Auferstehung  für unser Leben bedeutet. Er sagt: “Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen” (Phil 3,10). Wir können uns fragen: Was sind die Zeichen, an denen wir diese Macht seiner Auferstehung in unserem Leben erkennen?

1) Ein erstes Zeichen ist die Unzufriedenheit mit unserem gegenwärtigen Zustand, das Verlangen nach Heiligkeit, das Streben nach der Reinigung des Herzens. “Strebt nach dem, was im Himmel ist”, sagt der hl. Paulus. Menschen, die selbstzufrieden sind, die sich selber für gut halten und nicht spüren, dass sie ihr Leben bessern und von ihren Sünden umkehren müssten, bleiben gleichsam als Tote im Grabe liegen.

Die heilsame Unruhe, die der Heilige Geist schenkt, weckt uns auf und bringt durch Selbsterkenntnis und Reue neues Leben der Gnade in unsere Seele. Das führt uns zu einem weiteren Zeichen für die Kraft der Auferstehung:

2) Es ist der Mut zum Neubeginn. Der hl. Franz von Sales sagt: “Es gibt kein besseres Mittel, um sich im inneren Leben zu vervollkommnen, als immer wieder anzufangen und nie zu glauben, schon genug getan zu haben.” Dieser Mut zum Neubeginn konkretisiert sich einerseits in der hl. Beichte. Da wird der Stein der Sünden weggewälzt und wir können in der Kraft der Gnade neu beginnen. Aber der Mut zum Neubeginn zeigt sich auch in Zeiten der inneren Prüfung, vor allem wenn es darum geht, unseren Mitmenschen die Fehler und Beleidigungen zu verzeihen und den Frieden wiederherzustellen

3) Ein drittes Zeichen unserer inneren Auferstehung ist das Vertrauen auf die liebende Vorsehung Gottes. Er hat ja für unser Leben schon alles vorgesehen, was zu unserem Heile dient.

Die letzten Worte Jesu am Kreuz waren: “Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.” Und die Antwort des Vaters auf die Hingabe seines Sohnes war die Auferstehung. Der hl. Augustinus sagt: “Denen, die Gott lieben, verwandelt er alles in Gutes, auch ihre Irrwege und Fehler lässt Gott ihnen zum Guten werden.”

Das große Problem des Menschen ist nicht seine Schwachheit, sondern sein fehlendes Vertrauen in diese Kraft Gottes, die uns auferweckt. Vertrauen ist Demut. Entmutigung ist Stolz.

Die besondere Gnade der Karwoche und Osterzeit ist es, dass wir das Leiden und Sterben mit Christus bewusst mitzuerleben suchen, damit auch die Kraft seiner Auferstehung an uns wirksam wird.

 

Das Bild der Göttlichen Barmherzigkeit

barmherziger-jesus4Durch die hl. Schwester Faustyna hat uns Jesus ein Bild seiner göttlichen Barmherzigkeit geschenkt und uns eingeladen, ganz auf ihn zu vertrauen. Am 22. Februar 1931 schrieb Sr. Faustyna in ihr geistliches Tagebuch:

“Am Abend, als ich in der Zelle war, erblickte ich Jesus, den Herrn, in einem weißen Gewand. Eine Hand war zum Segnen erhoben, die andere berührte das Gewand auf der Brust. Von der Öffnung des Gewandes an der Brust gingen zwei große Strahlen aus, ein roter und ein blasser. Schweigend betrachtete ich den Herrn; meine Seele war von Furcht, aber auch von großer Freude durchdrungen. Nach einer Weile sagte Jesus zu mir: ‘Male ein Bild, nach dem, das du siehst, mit der Unterschrift: Jesus, ich vertraue auf Dich. Ich wünsche, dass dieses Bild verehrt wird, zuerst in eurer Kapelle, dann auf der ganzen Welt. Ich verspreche, dass jene Seele, die dieses Bild verehrt, nicht verloren geht. Ich verspreche auch, hier schon auf Erden, den Sieg über Feinde, besonders in der Stunde des Todes. Ich selbst werde sie verteidigen, wie meine Ehre.'”

Es ist mein Kind. Was Gott uns gesandt hat, das wollen wir auch annehmen.

CozzensJeder Mensch ist ein Geschenk Gottes, zu dem die Eltern unter allen Bedingungen ihr Ja sagen sollen, aber auch eine geistliche Berufung ist eine Gnade, die sich oft schon von Kindheit an entfalten kann. Ein schönes Zeugnis:

Am 11. Okt 2013 wurde der 45-jährige Priester Andrew Cozzens von Papst Franziskus zum Weihbischof von Minneapolis ernannt. Für die heute 69-jährige Mutter Judy ist die Weihe ihres Sohnes zum Bischof ein Tag besonderer Freude. Denn als sie damals ihren Sohn empfing und im 5. Monat schwanger war, hat ihr der Arzt nach einer Untersuchung gesagt, das Kind sei behindert, sie würde eine Missgeburt zur Welt bringen und sie solle es abtreiben lassen. Judy hat dem Arzt entschieden geantwortet: “Es ist mein Kind. Und was Gott uns gesandt hat, das wollen wir auch annehmen.”

Sie ging zu einem anderen Arzt, der ihr sagte, dass das Kind nicht behindert sei. Er ging mit dem anderen Arzt sogar eine Wette ein, die er auch gewonnen hatte, denn am 3. Aug 1968 brachte die Mutter Andrew zur Welt, der zwar an einigen Krankheiten litt, aber ansonsten ein ganz normales Kind war.

Sehr früh spürten die Eltern, dass Andrew eine Berufung zum Priestertum hatte. Seine Mutter weiß einige Begebenheiten zu erzählen:

Als Andrew mit vier Jahren wegen eines schweren Asthma-Anfalles im Spital war, sagte ein Arzt, dass er die ganze Nacht bei ihm am Bett bleiben wolle, um ihn zu überwachen. Darauf sagte der kleine Andrew: “Sie können ruhig schlafen gehen, mit mir wird alles o.k. sein. Denn wenn ich einmal erwachsen bin, muss ich das Werk des Herrn tun, d.h. Priester werden.”

Als Andrew fünf Jahre alt war, hatte seiner Mutter immer wieder im Altersheim zu tun. Andrew wollte auch immer dabei sein: “Ich möchte gerne üben, zu den alten Leuten nett zu sein, damit ich weiß, wie man das als Priester einmal machen muss.” Und so redete er mit den Heimbewohnern und hielt ihnen die Hand.

Quelle: Vgl.:  http://thecatholicspirit.com/news/local-news/abort-child-way-says-bishop-elects-mom/