31. Tag

2. Alles mit Maria:
Handeln in Nachahmung Marias

Wir müssen alles mit Maria tun. Das heißt: müssen Maria als das vollendete Vorbild jeder Tugend und Vollkommenheit betrachten, das der Heilige Geist in einem einfachen Geschöpf gebildet hat, damit wir es entsprechend unseren geringen Fähigkeiten nachahmen. Bei jeder Handlung müssen wir uns also fragen, was Maria an unserer Stelle getan hätte oder tun würde. Deshalb müssen wir die großen Tugenden betrachten, die sie in ihrem Leben geübt hat. Unter ihnen ragen besonders hervor:
1. ihr lebendiger. Glaube: Sie hat ohne Zögern dem Wort des Engels geglaubt und treu an ihrem Glauben festgehalten, selbst am Fuß des Kreuzes auf Kalvaria;
2. ihre tiefe Demut: Sie hat immer die Verborgenheit, das Schweigen, den Gehorsam und den letzten Platz allem anderen vorgezogen;
3. ihre ganz göttliche Reinheit: Nichts unter dem Himmel ist ihr je gleichgekommen und wird ihr je gleichkommen; und schließlich alle ihre übrigen Tugenden.

Ich wiederhole es noch einmal: Vergessen wir nicht, daß Maria die einzige, große Form Gottes ist, die mit wenig Aufwand und in kurzer Zeit lebendige Abbilder Gottes hervorbringt. Wer diese Form findet und sich in sie hineinfallen läßt, wird schnell in Jesus Christus umgeformt, den diese Form originalgetreu darstellt (WMV 260).

3. Alles in Maria:
Handeln in enger Verbundenheit mit Maria

Wir müssen alles in Maria tun. Um diese geistliche Haltung recht zu verstehen, müssen wir folgendes wissen: Die Jungfrau Maria ist das wahre irdische Paradies des neuen Adam, Jesus Christus, für das das alte irdische Paradies nur ein Symbol war. In diesem neuen irdischen Paradies gibt es unaussprechliche Schönheiten, Kostbarkeiten und Wonnen, die Jesus Christus, dort zurückgelassen hat. Neun Monate lang hat er in ihm seine Freude gefunden, seine Wunder gewirkt und seine Reichtümer mit der Herrlichkeit eines Gottes ausgebreitet.

Hat man aber durch Treue diese ausgezeichnete Gnade erlangt (in dieses Paradies einzutreten), dann muß man mit Freude im schönen Inneren Marias wohnen, in Frieden darin ausruhen, vertrauensvoll seine Stütze darin suchen, sich in ihm mit Zuversicht verbergen und sich ganz darin versenken, damit die Seele in diesem jungfräulichen Schoß mit der Milch ihrer Gnade und ihrer mütterlichen Barmherzigkeit genährt werde, damit sie von Verwirrung, Ängsten und Skrupeln befreit werde, damit sie in Sicherheit sei vor allen Feinden, dem Teufel, der Welt und der Sünde, die hier nie eingedrungen sind. Deshalb sagt Maria: Wer sein Heil in mir wirkt, wird nicht sündigen. Das heißt, wer auf geistliche Weise in der Jungfrau Maria wohnt, wird keine schwere Sünde begehen und damit sie in Jesus Christus und Jesus Christus in ihr gebildet werde (vgl. WMV 261-264).

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