17. Tag

Weitere Kennzeichen der wahren Marienverehrung

4. Die wahre Marienverehrung ist beständig.
Sie bestärkt die Seele im Guten, hilft ihr, nicht so leicht die Frömmigkeitsübungen aufzugeben, schenkt ihr Mut, der Welt mit ihren Moden und Grundsätzen, dem Fleisch mit seinen Unannehmlichkeiten und Leidenschaften und dem Teufel mit seinen Versuchungen Widerstand zu leisten.

Deshalb ist der wahre Marienverehrer auch nicht flatterhaft, verdrießlich, skrupulös oder furchtsam. Nicht, daß er nicht fallen könnte und bisweilen nur wenig Geschmack an den Andachtsübungen hätte. Aber wenn er fällt, streckt er seine Hand der guten Mutter hin und steht wieder auf. Wenn er keinen Geschmack an den Andachtsübungen hat und nichts dabei empfindet, grämt er sich nicht, denn der gerechte und treue Marienverehrer lebt aus dem Glauben an Jesus und Maria und nicht von sinnlichen Gefühle.

5. Die wahre Marienverehrung ist uneigennützig.
Sie bewegt die Seele dazu, nicht sich selbst zu suchen, sondern allein Gott in seiner heiligen Mutter. Ein wahrer Marienverehrer dient dieser erhabenen Königin nicht aus Gewinnsucht oder Eigennutz, um zeitlicher oder ewiger, materieller oder geistlicher Vorteile willen, sondern einzig deshalb, weil sie verdient, daß man ihr dient und in ihr Gott allein. Er liebt Maria nicht, weil sie ihm Gutes erweist oder weil er sich das von ihr erhofft, sondern weil sie liebenswert ist. Deshalb liebt er sie und dient ihr in Zeiten des Überdrusses und der Trockenheit genauso wie in Zeiten des Eifers und der fühlbaren Inbrunst, auf dem Kalvarienberg genauso wie bei der Hochzeit zu Kana. Wie angesehen und kostbar ist in den Augen Gottes und Marias ein solcher Marienverehrer, der in den Diensten, die er ihr erweist, sich nicht selber sucht! Aber wie selten findet man heute einen solchen Marienverehrer (WMV 109-110)!

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