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Liebe, die sehend macht

Frau Hagspiel berichtet: Ein Schulkind erzählte ihr von einer Frau, die abtreiben “muss”. Diese ist aber dann doch bereit, ihr Kind auszutragen, wenn Frau Hagspiel es nehmen und sich um alles Weitere kümmern würde. Frau Hagspiel sagt zu. Nach der Geburt wird ihr das Kind übergeben mit dem Hinweis, sie müsse mit ihm zu einem Augenarzt, denn die Augen seien ganz dick verklebt. Der Arzt dort eröffnet ihr: “Wissen Sie, dass das Kind blind ist?!” Tatsächlich: Die Augen haben wohl eine Pupille, aber keine Iris. Alles ist weiß. Frau Hagspiel ist verzweifelt. Wie komme das? Der Arzt erklärt: Lehnt eine Mutter ihr Kind die ganze Schwangerschaft hindurch ab, so könne es zu einer Unterversorgung eines Organs kommen. Frau Hagspiel geht erschüttert heim. Nun sei es wohl auch nichts mit dem Pflegeplatz denke sie und behält das Baby.

Bald darauf bekommt sie von einer befreundeten Ärztin einen Tipp: “Du könntest versuchen, die Schwangerschaft nachzuholen.” Wie das möglich sei, erkundig sich Frau Hagspiel. “Wenn Du dazu bereit bist, dann trage das Baby Tag und Nacht an Deinem Körper”, sagt die Freundin. Und das macht Frau Hagspiel dann auch: Tag und Nacht, Monate hindurch trägt sie die Kleine an ihrem Körper. Beim nächsten Besuch meint der Arzt: “Sie kommen ja da mit einem anderen Kind. Dieses kann ja sehen.”

Das Wunder war geschehen: Die Iris hatte sich nachgebildet! Später trennt sie sich von diesem Kind besonders schwer und sie hätte es gerne adoptiert, aber es soll in einer Familie mit Vater aufwachsen. Es tat ihr immer weh, darüber zu sprechen.