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Ein leeres Herz

Wenn jemand zu den Wüstenvätern kam, um von ihnen aufgenommen zu werden, so fragten sie ihn: „Bringst du ein leeres Herz mit, damit es der Heilige Geist erfüllen kann?“ Sie hatten ganz Recht mit dieser Frage. Denn ein Herz, in dem sich noch so viel Irdisches findet, kann nicht von der Liebe Gottes erfüllt werden. Wer ein Gefäß mit Erde zum Brunnen trägt, wird es nie mit Wasser füllen können, wenn er nicht vorher die Erde daraus entfernt. Woher kommt es, dass Menschen, die an sich viel beten, oft zur hl. Messe gehen, doch in der Liebe zu Gott und den Nächsten nicht wesentlich wachsen? Es kommt daher, dass sie ihre Frömmigkeit mit einem Herzen voller Erde üben, d.h. sie sind voll von Eitelkeit und Eigenwillen, von bestimmten Vorlieben und Anhänglichkeiten. Sie meinen zwar, dass sie die irdischen Dinge gar nicht lieben, solange sie diese besitzen; aber man braucht sie uns nur wegzunehmen, oder wenn sie versuchen, sie selber wegzugeben, dann sehen sie erst, wie sehr sie an ihnen hängen.