Es geschah im Jahr 1957 in einem tschechischen Dorf. Auf einer Kolchose (landwirtschaftlicher Großbetrieb im Besitz des Staates) verlangten die Kommunisten, dass auch sonntags gearbeitet würde. Der Verantwortliche für den Mähdrescher, Jan Svoboda, war damit nicht einverstanden. Für diesen überzeugten Christen verstieß die Sonntagsarbeit gegen das 3. Gebot: Du sollst den Tag des Herrn heiligen. Seine Frau erzählt, was nun geschah: „Der Leiter der Kolchose verpflichtete alle, sonntags zu arbeiten. Jan, mein Mann, hat sich immer geweigert. Dadurch steigerte sich der Leiter in schreckliche Wutanfälle. Wenn er meinen Mann sah, drohte er: ‚Dich krieg ich noch, ich werde dich schinden, bis du krepierst!‘ Zu der Zeit hatten wir zwei Kinder, und die Lage der Familie wurde prekär.
In meiner Not wandte ich mich an den Himmel. Ich hatte in einem alten Gebetbuch ein Gebet zum hl. Erzengel Michael gefunden. Jeden Morgen, bevor mein Mann zur Arbeit ging, beteten wir in der Familie: ‚Hl. Erzengel Michael, beschirme uns im Kampf. Gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels sei du unser Schutz…‘ Von diesem Tag an stand mein Mann sichtbar unter dem Schutz des Erzengels. Der Leiter, der überall verbreitete, dass er meinem Mann schaden wollte und der meinen Mann immer wieder bedrohte, stieß wie an eine unsichtbare Wand. Jedes Mal hielt er wütend inne, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand.“