Ein beeindruckender Seliger der griechisch-katholischen Kirche (also einer unierten Kirche) ist der selige Priester Emil Kowcz. Er stammt aus der Ukraine. 1942 wurde er verhaftet und ins Gefängnis gebracht, später ins KZ Majdanek in Lublin, wo er mit unermüdlichem Eifer seine Seelsorge fortsetzte. Er starb am 25. März 1944 im KZ als Märtyrer. Aus dem KZ hatte er einen beeindruckenden Brief an seine Familie geschrieben. Hier ein Ausschnitt:
„Ich verstehe, dass Ihr versucht, mich zu befreien. Ich bitte Euch aber, nichts zu unternehmen. Gestern ermordeten sie hier 50 Menschen. Wenn ich nicht hier bleibe, wer hilft ihnen denn, diese Leiden zu ertragen? Sie würden mit all ihren Sünden in die Ewigkeit eingehen, in tiefer Enttäuschung, die in die Unterwelt führt. Und jetzt gehen sie in den Tod mit erhobenen Häuptern, indem sie ihre Sünden hinter sich gelassen haben, und besteigen so die Brücke zur Ewigkeit. Ich danke Gott für seine Güte mir gegenüber. … Wenn ich die Göttliche Liturgie feiere, beten sie alle in ihren verschiedenen Sprachen. Aber versteht Gott nicht alle Sprachen? … Ich danke Gott täglich tausend Mal dafür, dass er mich hierher gesandt hat. … Kümmert Euch nicht um mein Schicksal und werdet deswegen nicht ungläubig. Vielmehr freut Euch mit mir, betet für die, welche dieses Konzentrationslager und dieses System aufgebaut haben. … Möge der Herr ihnen gnädig sein!“