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Euer Herz lasse sich nicht verwirren

Im Evangelium des 5. Sonntags der Osterzeit stellt uns der Herr die entscheidende Verheißung vor Augen: das ewige Leben, die ewige Glückseligkeit.

Der Herr will uns einen Platz und eine Wohnung beim Vater bereiten und uns dorthin holen. Das ist die große Verheißung, die unserem Leben Sinn und Ziel gibt. Auf dieser Erde sind wir nur Gäste, Pilger, wir sind nur auf Durchreise. Auch wenn wir uns noch so häuslich auf dieser Welt eingerichtet haben, am Ende müssen wir alles zurücklassen. Ein Tourist durfte einmal in einem Kloster bei Kartäusermönchen übernachten. Er war sehr erstaunt über die spartanische Einrichtung ihrer Zellen und fragt einen Bruder: “Warum habt ihr denn fast keine Möbel?” Schlagfertig fragt der Mönch zurück: “Ja, warum haben Sie denn keine Möbel dabei?” “Ich?” sagte darauf der Tourist, “Ich bin ja nur auf der Durchreise hier!” “Eben”, antwortet der Mönch, “das sind wir auch.”

Wir sind in dieser Welt nur auf Durchreise, unser eigentliches Ziel, unsere Heimat ist der Himmel. Das will uns der Herr klar machen. Es liegt ja im Herzen des Menschen begründet, dass wir uns nach Heimat und Geborgenheit sehnen. Wir sind nur dann glücklich, wenn unsere Seele ein Zuhause hat, wo sie leben kann, wo sie festen Halt findet. In dieser Welt lässt uns der Herr etwas von dieser Heimat und Geborgenheit spüren durch das natürliche Familienleben. Aber viele können heute ein solches gesundes Familienleben nicht mehr erfahren, viele sind heute geistig und seelisch haltlos und heimatlos geworden, sie irren umher und sind ein Spiel der Wellen geworden, der Modewellen und Zeitströmungen, sie sind hin- und hergeworfen von einer Seite zur anderen. Wir fragen uns: Was hat heute noch Gültigkeit? Woran können wir uns halten? Selbst viele gutgläubige Menschen geraten heute in Verwirrung. “Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen” (Joh 14,1). Das müssen wir heute umso mehr verkünden und bezeugen. Jesus sagt uns auch, wie wir zu dieser Heimat unserer Seele gelangen. Das ist eine weitere Verheißung, die der Herr uns gibt: “Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.”

In seiner Person finden wir alles was wir brauchen: den Weg der Gebote, den uns die Kirche weist, die Fülle der Wahrheit unseres katholischen Glaubens und das wunderbare Leben der Gnade durch die Sakramente.

Aber der Herr kann seine Verheißungen an uns erfüllen nur unter einer Bedingung: Wenn wir an ihn glauben. Darum richtet er den eindringlichen Appell an seine Jünger: Glaubt an Gott und glaubt an mich! Der Glaube ist, diese vertrauende Hingabe an Christus ist es, die uns Heimat und Halt gibt.