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Der Lift zu Gott

Am 1. Oktober feiern wir den Gedenktag der hl. Theresia von Lisieux. Obwohl sie nur 24 Jahre alt geworden ist (am 30. Sept. 1897 ist sie gestorben), äußerlich gesehen keine außergewöhnlichen Taten vollbracht hat, gehört sie zu den großen Heiligen. Johannes Paul II. hat sie sogar zur Kirchenlehrerin erhoben.
Was uns die hl. Theresia aus ihrer reichen inneren Gotteserfahrung vor allem lehrt, ist der „kleine Weg“. Die Heiligkeit besteht nicht in außergewöhnlichen Taten, sondern darin, dass wir das ganz Gewöhnliche aus Liebe zu Gott vollbringen. Sie beschreibt den kleinen Weg in verschiedenen Bildern. Die Liebe zu Gott ist wie ein „Lift“, ein „Aufzug“, in einem Haus, durch den wir mühelos zu Gott emporgehoben werden. Alle, was wir aus Liebe tun, das führt uns höher. Aber wir merken, dass es nicht immer so einfach ist, alles aus Liebe zu Gott zu tun. Die Seele muss erst von allen möglichen Verschmutzungen gereinigt werden, damit sie in Liebe erstrahlt. Was tut nun Gott, um die Seele zu reinigen? Hier verwendet die hl. Theresia wieder ein anschauliches Gleichnis. Sie sagt: „Beachten Sie die Methode, die man anwendet, um Kupfergeschirr zum Glänzen zu bringen: Man streicht es mit sandigem Dreck ein, der es eintrübt und beschmutzt; und damit reibt man es kräftig und dann glänzt es wie Gold. Die Versuchungen sind für die Seele wie dieser Dreck, sie dienen nur dazu, in der Seele die eben diesen Versuchungen entgegengesetzten Tugenden aufstrahlen zu lassen.“
Darum soll es uns nicht wundern, wenn wir unter so manchen Versuchungen leiden. Gott reinig uns, damit wir besser aus Liebe handeln können und schneller von ihm erhöht werden können.