Mit brennenden Lampen

Wir glauben an einen Herrn, Jesus Christus … Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein (aus dem großen Glaubensbekenntnis).

Im Evangelium des 32. Sonntags im Jahreskreis (A) ruft uns der Herr durch das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen zur Wachsamkeit im Glauben auf. Der Herr hat verheißen, dass er am Ende der Zeit mit Macht und Herrlichkeit wiederkommen wird. Wir wissen nicht, wann das sein wird.

Für jeden von uns wird es aber diese Ankunft des Bräutigams geben, wenn wir einmal sterben. Auch hier wissen wir nicht den Tag und die Stunde. Aber wir sollen bereit sein, ihm mit brennenden Lampen entgegengehen.

Mit den 10 Jungfrauen stellt uns der Herr zwei Menschengruppen vor Augen, von denen er die einen als klug und besonnen beurteilt und die anderen als töricht und dumm.

Alle 10 haben ein gemeinsames Ziel, sie wollen den Bräutigam empfangen und an der Hochzeit teilnehmen. Es geht um die ewige Glückseligkeit des Himmels, die wir erlangen sollen. Gott hat uns die Sehnsucht nach diesem Glück ins Herz gelegt.

Aber mit der Sehnsucht allein ist es noch nicht getan. Gott will, dass wir unseren Teil dazu beitragen, damit dieses ewige Glück erlangen. Wenn er uns schon unverdienter Weise eingeladen hat, Gäste bei seiner Hochzeit zu sein, dann sollen wir uns auch entsprechend vorbereiten, um ihm mit brennenden Lampen entgegenzugehen.

Und hier zeigt sich bei uns Menschen eine unterschiedliche Verhaltensweise. Die 5 klugen Jungfrauen nehmen zu ihren Lampen reichlich Öl mit, und die törichten haben zwar ihre Lampen, aber zu wenig Öl dabei. Wenn wir dieses Bild auf unser Leben übertragen, so können wir in den Lampen ein Symbol für den Glauben sehen und im Öl die Liebe.

Jene Menschen, die vor Gott wachsam und klug sind, die kümmern sich darum dass die Lampe des Glauben immer reichlich mit dem Öl der Liebe gefüllt ist: mit der Liebe zu Gott durch ein beständiges Gebet, durch die Treue und Liebe zu seinen Geboten und zur heiligen Kirche, und dann durch die helfende und dienende Liebe, die verzeihende und barmherzige und selbstlose Liebe zu den Mitmenschen. Weil sie aus dem Glauben an Jesus viel Liebe geübt haben, haben sie auch ein erfülltes Leben, sie haben einen großen Vorrat an diesem Öl der Liebe bei sich.

Die törichten hingegen, und darin besteht auch ihre Dummheit in den Augen des Herrn, haben zwar ein gewisses Gottvertrauen, sie glauben an Gott und seine Güte und Liebe, aber sie tun fast nichts, um ihren Glauben bzw.  ihr Leben mit diesem Öl der Güte und Liebe Gottes zu füllen. Sie haben keine Beziehung zu den Sakramenten, durch die Gott uns seine Liebe schenkt. Sie versäumen es jetzt, das Gute zu tun, die verzeihende helfende Güte und Liebe gegen die Mitmenschen zu üben. Sie lassen sich nur von ihren eigenen Wünschen erfüllen von der egoistischen Eigenliebe, die am Ende doch nichts als die innere Leere zurücklassen wir.

Im Gleichnis gibt es für die törichten Jungfrauen kein “Happy End”. Nützen wir also die Zeit, damit wir dem Herrn mit brennenden Lampen entgegengehen können.