- St. Antonius Kirche - https://www.st-antonius.at/antonius -

Die Augen zum Segen für die Seele gebrauchen

don-bosco-1886Am 31. Jänner feiern wir den Gedenktag des heiligen Johannes Bosco (1815-1888), den großen Heiligen der Jugend. Don Bosco war ein großer Verehrer der Gottesmutter. Durch sie hat er in einer Vision auch seine Berufung für die Jugend erkannt und im Vertrauen auf ihre Hilfe sind durch Don Boso auch viele Wunder geschehen. Die folgende Heilung eines blinden Mädchens wurde als sicher bezeugt in die Seligsprechungsakten aufgenommen.

Am 16. 5. 1869, dem Vorabend zum Pfingstfest, kam eine ältere Frau mit einem etwa 12-jährigen Mädchen an der Hand, das blind war, in die Mariahilfkirche in Turin zu Don Bosco. Die Augen des Mädchens hatten keine Pupillen mehr, so schildert es ein Zeuge. Kein Arzt konnte hier helfen.

Don Bosco nahm sich des Mädchens an: “Schau ein wenig zu den Fenstern hin, unterscheidest du nicht mehr dieses Licht von den dunklen Mauern?” – “Ich Ärmste, ich kann nichts unterscheiden.” – “Wünschest du zu sehen?” – “Und ob ich das wünsche! Ich bin ein unglückseliges Kind. Die Blindheit macht mich unglücklich für mein ganzes Leben.” – “Wirst du dich deiner Augen nur zum Segen für deine Seele bedienen und niemals dazu, den Herrn zu beleidigen?” – “Ich verspreche es Ihnen von Herzen.  Aber ich Arme, ich bin ein unglückliches Mädchen!” Bei diesen Worten brach es in Tränen aus. – “Hab Vertrauen, und die heilige Jungfrau wird dir helfen.”  Dann forderte Don Bosco das blinde Mädchen und seine Tante zum Gebet zur Gottesmutter auf. Sie beteten voll Innigkeit das Ave Maria und das Salve Regina. Darauf ermutigte Don Bosco beide, ein großes, uneingeschränktes Vertrauen auf die Hilfe der Muttergottes zu haben. Er gab dem Kind seinen Segen und zog eine Mariahilfmedaille aus der Tasche, hielt sie  dem Mädchen vor Augen und sprach: “Zur Ehre Gottes und der allerseligsten Jungfrau sag mir: Was habe ich in der Hand?” – Die eilfertige Tante erhob sich und sagte zu Don Bosco: “Sie ist blind, sie sieht gar nichts.” Don Bosco achtete nicht darauf und fragte das Kind nochmals: “Schau gut, was habe ich in der Hand?” Das Mädchen strengte sich an, und plötzlich, zwei schöne Augen aufreißend, schaute sie scharf auf das, was er in der Hand hatte, erhob die Hände und schrie: “Ich sehe!” – “Was siehst du?” – “Eine Medaille, die Medaille von der Muttergottes.” – “Und auf der andern Seite der Medaille, was ist da?” – “Der heilige Josef mit einem blühenden Stab in der Hand.” – “O heilige Jungfrau”, rief die Tante, “also du siehst?” – “Aber ja, ich sehe, die heiligste Jungfrau hat mir die Gnade erwirkt.”

Bei diesen Worten streckte das Mädchen die Hand aus, um die Medaille zu ergreifen. Diese fiel aber in eine dunkle Ecke der Sakristei. Die Tante bückte sich, um sie zu suchen, Don Bosco jedoch ließ es nicht zu, sondern sagte ihr: “Lasst sie allein suchen, wir werden sehen, ob die heiligste Jungfrau ihr in vollkommener Weise das Sehen erlangt hat.” Das Mädchen fand sofort die Medaille.

Don Bosco hat das Mädchen gefragt, ob es seine Augen zum Segen für seine Seele gebrauchen will. Das ist eine Frage, die wir uns selber immer wieder stellen müssen.

Das Mädchen ist durch den  Blick auf Maria sehend geworden. Der Blick auf Maria wird auch uns sehend machen für die Werke Gottes.