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Dorothy Day – eine Heilige für unsere Zeit

Die US-Bischofskonferenz beschloss am 13. November, den Seligsprechungsprozess von Dorothy Day († 1980) zu unterstützen. Day gehörte ursprünglich zur Episkopalkirche. In der Jugend verfiel sie ganz dem Kommunismus, ließ ein Kind abtreiben und versuchte, sich umzubringen. Als sie wieder ein Kind erwartete, drängte sie der Vater des Kindes zur Abtreibung. Doch Day brachte ihr Kind zur Welt, ließ es katholisch taufen und wurde selber aus tiefster Überzeugung katholisch. Am Fest der Unschuldigen Kinder, am 28. Dez. 1927, wurde sie getauft und in die katholische Kirche aufgenommen. “Das war etwas, was ich einfach tun musste“, sagte sie. Später wurde sie Benediktiner-Oblatin.

Sie widmete ihr Leben den Armen. Sie lebte selber in freiwilliger Armut, war Mitgründerin des Catholic Worker Movement (katholischen Arbeiterbewegung), sie gründet Heime für Arme, Obdachlose und Frauen in Not, betrieb eine katholische Zeitung. Sie war auch wegen ihres Einsatzes für die Rechte der Arbeiter im Gefängnis. Die Abtreibung verurteilte sie immer als “andauernden Genozid”. Sie gibt uns ein Beispiel für das Engagement der Kirche sowohl im Bereich der Würde des menschlichen Lebens wie auch der sozialen Gerechtigkeit.

Kardinal O’Connor sagte in einer Ansprache, dass ihr Leben ein Vorbild für alle Menschen des 3. Jahrtausends ist, besonders aber für Frauen, die eine Abtreibung hinter sich haben oder an eine Abtreibung denken. Dorothy Day ließ eine Abtreibung durchführen vor ihrer Bekehrung. Jeden Tag ihres Lebens bereute sie ihre Tat. Nach ihrer Bekehrung wurde sie zu einer kraftvollen Verteidigerin des menschlichen Lebens. Die Bekehrung des Denkens und des Herzens, die sie erlebte, spricht Bände zu all den Frauen von heute … sie bezeugt das Erbarmen Gottes, da eine Frau, die eine derart schwere Sünde begangen hatte, nach ihrer Bekehrung eine solche Einheit mit Gott zu finden vermochte. Sie zeigt, dass Wandlung möglich ist: weg vom Akt roher Gewalt gegen unschuldiges Leben im Schoße der Mutter hin zu einer Gesinnung gänzlicher Heiligkeit. “Kurz gesagt”, so der Kardinal, “ich stehe dafür ein, dass ihre Abtreibung ihren Seligsprechungsprozess nicht verunmöglichen, sondern intensivieren sollte … Mit großer Freude verkünde ich, dass der Heilige Stuhl gewährt, das Seligsprechungsverfahren und die Kanonisation von Dorothy Day zu eröffnen.”