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Das Kreuz Christi, das uns erhöht

Das Fest Kreuzerhöhung am 14. Sept. hat einen festen Platz im bäuerlichen Leben . Es ist der Tag des Almabtriebes. Die Ereignisse, die am Ursprung dieses Festes stehen, führen uns zu einer tieferen Betrachtung des Kreuze Christi.

Das Fest Kreuzerhöhung geht zurück auf die Einweihung der Grabeskirche in Jerusalem. Kaiser Konstantin hatte diese Kirche über Golgotha und über dem Grab des Herrn errichten lassen und bei der Einweihung im Jahre 335 wurde das echte Kreuzesholz erhöht, d.h. dem Volk gezeigt.

Dieses Kreuzesholz wurde durch die Initiative der heiligen Helena, der Mutter des Kaisers Konstantin, gefunden. Mit dieser Auffindung des Kreuzes ist eine wunderbare Begebenheit verbunden.

Bei den Ausgrabungen hatte die heilige Helena nicht nur ein Kreuz gefunden sondern mehrere. Man konnte nicht unterscheiden, welches das Kreuz des Herrn war. Durch ein Wunder sollte diese Frage entschieden werden. Der damalige Bischof von Jerusalem, Markarios, betete inständig zu Gott und dann berührte er mit jedem der drei Kreuze eine sterbenskrank darniederliegende Frau. Bei den ersten beiden Hölzern geschah nichts. Als er sie aber mit dem dritten Holz berührte, wurde sie augenblicklich gesund. An diesem Zeichen erkannten sie das Kreuz des Herrn.

An dieser Begebenheit offenbart sich der tiefe Sinn und die Wirkung des Kreuzes Christi in unserem Leben. Wer mit dem Kreuz Christi in Berührung kommt, d.h. wer bereit ist, im Glauben an Jesus und aus Liebe zu ihm den Weg der Kreuzesnachfolge zu gehen, das heißt, wer bereit ist, all die Mühen und Leiden, die Belastungen, die unser Leben unweigerlich mit sich bringt, vereint mit dem Herrn zu tragen, der wird Heilung, Erlösung und geistliches Wachstum, und der wird auch die Auferstehung und Herrlichkeit am eigenen Leib erfahren.
Das Schwere und Belastende in unserm Leben, die Mühen und Leiden, die über uns kommen, auch die Schuld, die auf uns wegen unser Sünden lastet, in all diesen Dingen können wir menschlich gesehen nichts Heilbringendes finden. Aber wenn wir zum Herrn gefunden haben, wenn wir an ihn glauben, uns mit seinem Kreuz vereinen, in seinem Geist den Weg der Nachfolge gehen, dann werden wir Erlösung und Heilung erfahren, das führt uns höher, das führt uns näher zu Gott.

Es gibt den schönen Ausspruch: „Die Kreuze im Leben sind wie die Kreuze in der Musik, sie erhöhen.“ Diese Wahrheit hat auch Mutter Julia Verhaeghe zum Ausdruck gebracht, wenn sie sagt:

“Das Kreuz des Herrn im Glauben getragen bricht nicht, sondern richtet auf.” Oder an anderer Stelle: “Wage es, dem Opfer ins Auge zu sehen und lebe es als eine Anteilnahme am Leben und Sterben Christi. Nur das Opfer, das in ihm gelebt wird, kann uns zum Frieden und zur Freude unseres Christseins, zur Teilnahme an der Gnade der Auferstehung und eines erneuerten Ostermorgens führen.”