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Hl. Theresia von Lisieux – man muss verstehen, Gott beim Herzen zu nehmen

Die hl. Theresia vom Kinde Jesu schreibt in einem Brief:

„Er (Gott) hat mit Sicherheit alle wünschenswerten Vollkommenheiten. Aber – wenn ich so sagen darf – er hat zugleich eine Schwäche: er ist blind! Und es gibt eine Wissenschaft, die er nicht kennt: das ist das Rechnen ( …) Würde er genau sehen und könnte er rechnen, glauben Sie nicht, dass er angesichts all unserer Schuld uns ins Nichts zurückfallen ließe? Aber nein, seine Liebe zu uns macht ihn wirklich blind. Beachten Sie auch: würde der größte Sünder der Erde seine Schuld im Augenblick des Todes bereuen und in einem Akt der Liebe sterben, so zählt er nur sein letztes Gebet und er empfängt ihn, ohne zu zögern, in den Armen seiner Barmherzigkeit, ohne einerseits die zahlreichen Gnaden zu zählen, die dieser Unglückliche zurückgewiesen hat, und all seine Vergehen andererseits.

Um ihn aber blind zu machen, und ihn daran zu hindern, auch nur die kleinste Rechnung zu schreiben, muss man verstehen, ihn beim Herzen zu nehmen. Dort ist seine schwache Stelle.“