Kindergebet

Angelika und Heinrich hofften nach der Heirat auf Kindersegen; doch es brauchte viel Geduld, ganze sieben Jahre, bis das erste Kind kam. Die Freude war sehr groß, als ihnen Gott einen Sohn schenkte.

Jonas wuchs heran. Schon bald wünschte sich Jonas ein Geschwisterchen und zwar eine Schwester. Die Eltern waren nicht mehr so jung. Sie hofften auf weitere Kinder, doch der Kindersegen liegt in Gottes Hand. Deshalb sagte die Mutter zu Jonas: “Bitte du Gott um eine Schwester. Vielleicht erhört dich der liebe Gott”. Das tat Jonas dann auch treu. Fast jeden Abend vor dem Schlafengehen brachte er sein Anliegen im Gebet vor Gott. Er wusste auch bald, dass seine Schwester Inga (Gott schützt) heißen sollte. Die Eltern wussten nicht, woher er diesen Namen hatte.

Die Zeit verging und es kam der erste Tag, an dem Jonas in den Kindergarten ging. Auf dem Weg dorthin blieb Jonas stehen. Die Mutter sagte ihm: “Was machst du? Wir müssen weiter zum Kindergarten”. Jonas antwortete: “Ich bete für Inga”. Darauf sagte die Mutter und war selbst verwundert über ihre Frage: “Und hat der liebe Gott dir geantwortet?” Wie war die Mutter erstaunt, als Jonas darauf hin sagte: “Ja, jetzt gerade macht der liebe Gott den Bauch, die Ärmchen und die Beinchen”. Die Mutter war ganz “baff”. Was sollte sie dazu auch schon sagen?

Eine Woche danach erfuhr die Mama zu ihrem großen Erstaunen, was sie bisher selbst nicht wusste, dass sie tatsächlich schwanger war. Das Gespräch mit Jonas war genau zu der Zeit, in der sich beim Kind tatsächlich der Kopf, der Bauch und die Beinchen und Ärmchen im Leib der Mutter auszubilden begannen. Wie groß war die Freude auf das zweite Kind – wirklich ein Mädchen. Die Eltern hatten kaum noch auf das Wunder gehofft, nicht so aber der kleinen Jonas. – Kindergebet durchdringt die Wolken.

Quelle: LEBE 86/2007 23

Dann hast du auch mein Kind getauft!

Die katholische Autorin Magdalena Veletta erzählt über eine besondere Erfahrung nach ihrer Bekehrung:

“Nach meiner ‘Umkehr’ vom ‘breiten’ auf den ‘schmalen Weg’ (Mt 7,13-14) kniete ich oft auf hölzernen Kniebänken in unseren Kirchen. Meine Knie bildeten, als Reaktion darauf, eine dicke Hornhaut. Das war Ende der 1980er-Jahre.

Von einem Schriftenstand in einer der Kirchen nahm ich, anfangs der 1990er-Jahre, einen Flyer mit nach Hause. Darauf stand u.a.: Wehrlose Kinder werden gemordet, bevor sie noch geboren werden.

Außerordentliche Situationen verlangen außerordentliche Mittel. In äußersten Fällen müssen auch äußerste Mittel genutzt werden. Im Hinblick auf das heutige, noch nie dagewesene Ausmaß an Abtreibungen ist es glaubhaft, dass der Herr die stellvertretende Begierdetaufe angeregt hat und sie will.
Dogmatisch gesehen, liegt sie im Bereich der Möglichkeit, so dass sie nicht gegen die Lehre der Kirche verstößt.

Die stellvertretende Begierdetaufe als Fürbittgebet kann mit der symbolischen Tat des Weihwasserspendens und dem Aussprechen der Taufformel verbunden werden.

Unter dem Begriff der Begierdetaufe versteht man im katholischen Glauben die Überzeugung, dass die sakramentale Wirkung der Taufe auch denen zuteil wird, die sie aus bestimmten äußeren Gründen nicht empfangen können, diesen Empfang aber wünschen (Begierde). Ich dachte mir, dass dies niemandem schaden könne, aber von großem Nutzen wäre, wenn diese Taufe von Gott, unserem Vater, für diese unschuldigen Kinder gewünscht und angenommen würde. So begann ich damit, jeden Abend die abgetriebenen Kinder des Tages zu ‘taufen’.

Diese sogenannte Begierdetaufe gestaltete ich mit Gebeten, Weihwassersprengung und mit den Worten:

‘Herr und Gott! Du gibst uns in dieser Zeit so viele Beweise deiner Liebe, dass ich dich jeden Abend bitten möchte, dass alle Kinder zu deiner beseligenden Anschauung kommen dürfen, die heute Nacht und Morgen bis zur selben Abendstunde sterben werden. Nimm dieses stellvertretende Glaubensbekenntnis und Vaterunser in Gnaden an. Und so taufe ich dich, Johannes, und alle Kinder deiner Art, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Für Mädchen wählte ich den Namen Maria. Das machte ich jeden Abend, gut ein Jahr lang.

Im Jahr 2002 verunfallte einer meiner besten Freunde tödlich. Beim anschließenden Essen an dem Beerdigungsgottesdienst, saß mir eine junge Nonne aus Italien gegenüber. Sie war jung und sehr schön. Wir erzählten uns, was wir mit dem Verstorbenen erlebt hatten.
Im Verlauf unseres Gesprächs fragte ich sie auch nach ihrer eigenen Geschichte, und sie erzählte sie mir.

Sie war, anfangs der 1990er-Jahre, als aufgehender Star im Modebusiness tätig und ausschließlich mit sich selbst beschäftigt.

Dann wurde sie schwanger, konnte sich aber ein Leben mit einem Kind nicht vorstellen und so kam es, dass sie ihr Kind abtreiben ließ. Die Folge davon waren Depressionen, Verzweiflung und Schmerz, eine Reaktion, die wir als Post-Abortion-Syndrom kennen.

Sie schrie nächtelang nach ihrem Kind, bis Gott ihr Antwort gab. Sie entschloss sich für ein Leben der Buße und trat in ein Kloster ein.
Da sagte ich ihr, dass ich ein Jahr lang alle abgetriebenen Kinder ‘getauft’, ihnen Namen gegeben, sie gesegnet und für sie gebetet hätte. Ihre Augen blitzten auf, als sie mich fragte, wann ich das getan hätte.

Gemeinsam stellten wir fest, dass sie im gleichen Jahr, in dem ich abgetriebene Kinder ‘taufte’, ihr Kind abtreiben ließ. ‘Dann hast du auch mein Kind getauft!’ sagte sie und legte ihre Hand auf die meine. Beide hatten wir Tränen in den Augen und priesen wortlos unseren großen Gott.

Ich sagte ihr noch: ‘Wenn es ein Junge war, würde er Johannes heißen. Ein Mädchen würde den Namen Maria tragen.’ Für die Nonne war es, wie sie mir sagte, ein Zeichen des Himmels und eine große Tröstung und Erleichterung.

Bei unserer Verabschiedung umarmten wir uns lange.”

Quelle: https://gloria.tv/post/dpJGukX1cnmE1HTaK2vgbgZLt

Bete mit mir – allein schaff’ ich es nicht

In seinem spannenden, lesenswerten Buch ‘Tödliche Schatten Tröstliches Licht’ berichtet der Franziskanerpater Gereon Goldmann über seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg. Von 1944 – 1947 wirkte er als neugeweihter Priester in den Kriegsgefangenenlagern Nordafrikas. Durch seine Predigten und Vorträge konnte er viele im Glauben stärken. Er berichtet über eine Erfahrung, welche Kraft das Gebet des Herrn hat und wie wir einander im Gebet stützen sollen:

“Als endlich, nach so vielen Monaten des Wartens, die ersten Briefe aus der Heimat ankamen und dazu die Nachrichten, was alles an Schrecken des Krieges geschehen war, da brach bei vielen die Widerstandskraft. Die Selbstmorde aus Verzweiflung und Herzensnot mehrten sich. Doch wie sich das bei einem Mann des Glaubens auswirkte, das erlebte ich an einem Beispiel, das ich nie vergessen sollte.

Da war ein Unteroffizier, Schlesier, Vater von vier Kindern. Wie oft hatte er mir die Fotos seiner Frau und Kinder gezeigt. Seine ganze Freude, sein ganzer Schatz. Nun bekam er die erste Nachricht gleich mit der schrecklichen Botschaft, dass alle seine Lieben von einem russischen Panzer überrollt und zerquetscht worden waren. Er rannte weinend aus der Baracke in das Dunkel des Lagers. Ich eilte ihm nach, als ich davon hörte, und suchte ihn in der Selbstmörderecke hinter der großen Latrine. Doch dort fand ich ihn nicht. Nach einigem Suchen kam ich in die fast dunkle Kapelle und sah, dass das Altarkreuz fehlte.

Endlich sah ich auch den Mann, das Kreuz in den Händen, vor dem Altar kauernd. Ich versuchte ihn zu trösten, hörte aber nur: “Nein, nein, bete doch nur mit mir, was du gestern Abend gepredigt hast. ‘Es war eine Ansprache aus der Serie über das Vaterunser. Wir beteten gemeinsam diese heiligen Worte. Als wir sprachen: ‘Dein Wille geschehe’, unterbrach er mich: ‘Es ist schon gut, allein konnte ich diese Worte nicht herausbringen, aber nun ist es geschafft.’ Mit neuer Kraft ging er mit mir aus der Kapelle.”

Das ist die Frau, die ich mein Leben lang gesucht hatte

P. Donald Calloway, MIC (Jg.: 1972) gehört zur Gemeinschaft der Marianer der Unbefleckten Empfängnis. Er lebt und wirkt in den USA. Er ist Autor von 15 Büchern, darunter ist das Buch: Die Weihe an den hl. Josef. In vielen Vorträgen spricht er über die göttliche Barmherzigkeit, über Maria, den hl. Josef und gibt auch immer wieder Zeugnis über seine Bekehrung und seinen Weg von einem drogenabhängigen Heiden zum Priester. Für seine Eltern und Verwandten war er ein hoffnungsloser Fall. Aber Maria hat ihn an sich gezogen. Er erzählt:

“Erst mit zehn Jahren wurde ich getauft (in einer baptistischen Gemeinschaft), aber nicht aus religiösen Gründen, sondern lediglich deshalb, weil auch mein Stiefvater sich taufen ließ. Mein Stiefvater, der dritte Ehemann meiner Mutter, war Offizier bei der Kriegsmarine, ein guter Mensch, aber keineswegs religiös. Unsere Familie lebte völlig verweltlicht, eigentlich nur für das Vergnügen.”

Mit 11 Jahren machte Donald seine ersten Erfahrungen mit Drogen und Alkohol. Seine Eltern hatten bald keinen Einfluss mehr auf ihn. Als Donald 14 Jahre alt war, zog die Familie durch eine Dienstverpflichtung seines Stiefvaters nach Japan. Weil ihm das nicht passte, fasste er den Entschluss: “Ich werde meinen Eltern das Leben zur Hölle machen!” Er nahm täglich Drogen, Opium, Heroin und trank jede Menge Alkohol. Er riss von zu Hause aus und unternahm zusammen mit einigen Freunden kriminelle Delikte.

In dieser Zeit, als er untergetaucht war, erlitt seine Mutter aus Sorge um ihn einen Nervenzusammenbruch. In ihrer Verzweiflung wandte sie sich ‘zufällig’ an den katholischen Militärkaplan, und sie hat zusammen mit dem Halbbruder Donalds durch dieses Leid den Weg zur katholischen Kirche und zu einem lebendigen Glauben gefunden.

Da Donald in der Drogenszene in Japan untergetaucht war, mussten seine Eltern ohne ihn nach Amerika zurückkehren. Er wurde später von der Polizei gefasst und des Landes verwiesen. Als ihn seine Eltern empfingen, konnte er ihnen nur sagen: “Ich hasse euch!” “Ja, ich hasste meine Eltern, ich hasste jeden Menschen, ich hasste mich selbst. Von Gott oder Religion hatte ich nicht die geringste Ahnung. Ich lebte wie ein Sterbender. Heute noch erinnere ich mich gut daran, wie ich manchmal auf dem Gehsteig lag, nachdem ich zu viele Drogen genommen hatte.”

“Eines Tages im Jahr 1992 -ich war 20 Jahre alt und eigentlich mit meinem Leben am Ende – hatte ich plötzlich die innere Gewissheit, dass in dieser Nacht etwas Entscheidendes passieren würde. Vielleicht würde ich sterben? Auf jeden Fall wusste ich: Heute Abend muss ich zu Hause bleiben. … So stöberte ich in unserem Bücherregal, ob da etwas Interessantes war, womit ich mir die Zeit vertreiben könnte. Willkürlich nahm ich eines der Bücher in die Hand. Es trug den Titel “Die Königin des Friedens erscheint in Medjugorje”. … Dieses Buch schien mir voller Fremdwörter: Jesus, Maria, Jungfrau, Rosenkranz, Eucharistie …Worte, die ich nie zuvor in meinem Leben gehört hatte. Aber ich verschlang dieses Buch, als wäre es das Leben, bis ich es gegen vier Uhr morgens ausgelesen hatte. Ich kannte diese Jungfrau Maria nicht, doch intuitiv wusste ich: Das ist die Frau, die ich mein Leben lang gesucht hatte. Seit meiner Kindheit hatte ich mich nach vollkommener Liebe gesehnt, aber ich hatte sie auf dem falschen Weg gesucht. Jetzt wurde mir klar: Was in diesem Buch steht, ist die Wahrheit! Auch wenn ich Maria nicht sah, fühlte ich mich so sehr zu ihr hingezogen! Mir kam vor, dass ich noch nie einer so wundervollen Frau begegnet war, die so vollkommen und so rein ist. Diese Frau hatte mein Herz erobert. Und ohne zu wissen, was es bedeutete, schenkte ich mich ihr vorbehaltlos.”

Noch am Morgen um fünf Uhr wollte Donald unbedingt einen katholischen Priester sprechen. Er nahm dann in der Früh zum ersten Mal an einer hl. Messe teil und als der Priester Brot und Wein zur Wandlung erhob, wusste er intuitiv, dass hier Gott selber gegenwärtig war. Da der Priester keine Zeit hatte, um mit ihm länger zu sprechen, gab er ihm ein Herz-Jesu-Bild mit, und als er dieses Bild zu Hause betrachtete und zu beten versuchte, traf ihn ein tiefer Gnadenstrahl der Reue über sein bisheriges Leben. “Ich begann zu weinen, ja zu schluchzen wie nie zuvor in meinem Leben. Ich weinte so sehr, dass die Kleider von den vergossenen Tränen ganz nass wurden. Alles, was ich getan hatte, tat mir so Leid: alle Mädchen, die ich missbraucht hatte; alle Frauen, mit denen ich intim gewesen war; meine Freunde, die ich bestohlen, betrogen und belogen hatte; meine Eltern und mein Bruder, denen ich so viel Leid zugefügt hatte. Doch gleichzeitig wusste ich: ‘Es gibt eine Hoffnung!’ Ich weiß nur noch, dass ich mich nach all dem ganz erschöpft auf mein Sofa legte. Das erste Mal in meinem Leben fühlte ich mich frei, und ein unbeschreiblicher Friede kam über mich. Daraufhin schlummerte ich ein wenig ein.

Im Halbschlaf erlebte ich dann etwas, was ich nicht recht in Worte fassen kann. Eine Kreatur – es war der Teufel – erschien im Zimmer und begann sich zu manifestieren, als hätte sie buchstäblich eine physische Form angenommen. Mein Leib lag zwar noch auf der Couch, aber meine Seele, mein Geist wurden aus dem Körper förmlich herausgerissen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Panische Angst lähmte mich. Ich wollte schreien, aber ich brachte kein Wort heraus. Innerlich rief ich mit aller Kraft: ‘MARIA!’ Sie war die einzige Person, an die ich in diesem Moment dachte. Dann hörte ich eine Frauenstimme, die zärtlichste Frauenstimme, die ich je gehört hatte. Sie sagte: ‘Donny, ich bin so glücklich!’ Niemand außer meiner Mutter hatte mich je Donny genannt. Der Teufel konnte mir nichts anhaben, weil ich in den Armen von Maria lag. Es war eine so milde und zärtliche Stimme, als ob sie flüssige Liebe wäre.

Seit dieser Nacht hatte ich kein Verlangen mehr nach Zigaretten, Drogen oder Alkohol und auch nicht nach Frauen. ”

Donald war gänzlich verwandelt und begann mit größtem Eifer ein neues Leben. 2003 wurde er zum Priester geweiht.

Ich betete den Rosenkranz und den Kreuzweg, las Lebensbeschreibungen von Heiligen und Schriften über die Kirche. Innerlich wusste ich immer sofort, welches Buch gut und inhaltlich wahr ist. Wenn ich im Fernsehen „die großen Prediger“ hörte, die bei uns in Amerika viel Anerkennung ernten, wurde mir immer wieder bewusst: Sie verkünden nicht den wahren Jesus. Und ich betete zur Gottesmutter: „Zeig du mir den wahren Jesus!“

So fiel meine Wahl auf meine jetzige Gemeinschaft, “ The Marians of the Immaculate Conception“, die mich im Jahr 1993 aufnahm.

Nach zehnjährigem Studium -aus Liebe zu Maria -, viel Einsatz und Treue wurde ich am 31. Mai 2003 zum Priester geweiht.

Hier bin ich. Bitte sag mir die Wahrheit.

Nikki Kingsley suchte seit ihrer Jugend nach der Wahrheit, die sie im Islam zu finden glaubte. In ihrem Buch: ‘Durst nach Wahrheit: Von Mohammed zu Jesus’, und in Vorträgen gibt sie Zeugnis darüber, wie Gott ihr die Wahrheit offenbarte.

Nikki wurde in Pakistan in einer gläubigen, aber liberalen schiitisch-muslimischen Familie geboren. Sie wuchs in Afrika auf. Mit 18 Jahren kam sie durch ihre Heirat wieder nach Pakistan in eine strenggläubige sunnitische Familie. Sie fühlte sich wie eine Gefangene. In ihrer Not suchte sie Zuflucht bei Allah, las täglich im Koran, vor allem die Sure über Maria, zu der sie eine starke Liebe entwickelte. Ihr Mann bekam eine Arbeitsstelle in Dubai. Die Anforderungen von Seiten ihres Mannes wurden immer bedrückender, sodass Nikki nach zehn Jahren einem Nervenzusammenbruch und dem Selbstmord nahe war. Es gelang ihr, mit ihren beiden Kindern nach Amerika zu ihren Verwandten zu fliehen.

“Es war ein unbeschreibliches Freiheitserlebnis für mich! Ich erfüllte meine religiösen Pflichten, wie ich es in meiner Familie gelernt hatte. Obgleich ich als tiefgläubige Muslimin lebte, war in mir ein Durst nach mehr. Ich wollte Allah besser kennenlernen. Stundenlang saß ich am Boden und flehte ihn an, sich mir zu offenbaren. Aber ich sah innerlich eine Mauer vor mir, die mir den Zugang zu ihm verschloss. Es blieb dunkel und still.” Das zog sich monatelang so dahin, bis sie eines Tages als Touristin in New York City die St.-Patricks-Kathedrale besichtigte. Am Ausgang hörte sie plötzlich die Stimme einer Frau, die ihr ins Ohr flüsterte: ‘Komm zurück!’ Eigenartigerweise wusste sie, dass es Maria, die Mutter Jesu, war, die sie einlud, in die Sakramentskapelle zu kommen. Sie nahm eine heilige Atmosphäre wahr und dachte bei sich: “So schade, dass sie alle in die Hölle kommen.” Als Muslimin fühlte sie sich weit überlegen.

In der ersten Dezemberwoche machte sie eine außergewöhnliche Erfahrung: “Im Schlaf wurde ich von jemandem ganz sanft geweckt und als ich die Augen öffnete, sah ich Jesus und Maria neben meinem Bett stehen und eine unbeschreiblich himmlische Atmosphäre erfüllte den Raum. Große Freude und Frieden erfüllten mich. Ich liebte Maria und freute mich über ihre Gegenwart. Aber warum brachte sie mir diesen Jesus mit, da doch Mohammed der größere Prophet war! Er störte mein ganzes religiöses Denken und beunruhigte mich nur.” Diese Träume hatte sie öfter.

Als sie nicht mehr weiterwusste, sagte sie zu Jesus: “Ich werde in deine Kirche gehen und du wirst mir sagen, was du von mir möchtest. Dann lass mich bitte in Ruhe.” In der Weihnachtsnacht ging sie also in eine evangelische Kirche nahe meiner Wohnung, aber sie bekam keine Antwort. Eine katholische Freundin, der sie davon erzählte, lud sie in eine katholische Kirche ein. “Kaum hatte ich das Gebäude betreten, fühlte ich die Gegenwart Jesu sehr stark und wiederholte meine Forderung, immer mit der Vorbemerkung: Jesus, ich weiß, dass du nicht der Sohn Gottes bist. – Was willst du von mir, warum tust du das mit mir? Bitte lass mich endlich in Frieden.”

“Dann eines Tages hörte ich plötzlich eine Stimme, die zu mir sagte: ‘Wenn du wirklich die Wahrheit wissen willst, dann geh und komm wie ein Kind wieder!’ Meine Sehnsucht nach der Wahrheit machte mich bereit, jeden Preis dafür zu bezahlen. Mit diesem Bewusstsein kehrte ich in jene Kirche zurück, setzte mich nieder, schaute auf das Kreuz und sagte: ‘Hier bin ich. Ich bin offen für alles. Bitte sag mir die Wahrheit.’ In der gleichen Sekunde ging ein Lichtstrahl vom Kreuz aus und traf mich mitten ins Herz, dann durchflutete das Licht meinen ganzen Körper. Ich fiel auf die Knie und bekannte laut: ‘Ich glaube! Du bist der Sohn Gottes.’ ER war die Wahrheit, Jesus Christus.

Die Wahrheit ist keine Ideologie, keine Idee, die Wahrheit ist eine Person! Während ich auf meinen Knien lag und weinte, sah ich, wie die Mauer, die zwischen mir und Allah war, zusammenbrach und stattdessen der Göttliche Vater sich mir zu erkennen gab. Fluten seiner Liebe überströmten mich. Dann hörte ich seine Worte: ‘Ich habe so lange auf dich gewartet.’ Im gleichen Moment, da ich Jesus als Sohn Gottes erkannt und angenommen hatte, wurde ich Tochter des Vaters und konnte zu meinem Gott Abba, Papa, sagen.”

“Meine Eltern litten sehr unter meiner Konversion in die katholische Kirche. Meine Kinder allerdings waren überglücklich, denn sie durften die Freiheit der wahren Liebe durch mich erleben und entschieden sich, Christen zu werden.”

Jeder ruft zu Gott, wie er kann

Im Ukrainekrieg sind schon hunderttausende Soldaten auf beiden Seiten ums Leben gekommen. In diesem sinnlosen Krieg, den Menschen verursachen, wirkt aber auch Gott seine großen Wunder der Gnade.

Der polnische Salesianer, Pater Dominik Chmielewski, der segensreich für die jungen Menschen wirkt, erzählt in einer Predigt (vom Youtube-Kanal ‘Menschenfischen’ übersetzt), dass er im März 2023 zu einem Treffen eingeladen wurde mit ukrainischen Soldaten, die an der Front gekämpft hatten. Sie hatten Arme oder Beine verloren und werden in die USA geflogen, um Prothesen zu bekommen: “Es sollte ein einstündiges Treffen werden, es endete mitten in der Nacht. Tausende Fragen, die sie gestellt haben, mit tausenden Antworten. Sie sagten: ‘Pater, wir waren nicht gläubig, bei uns hat niemand an Gott geglaubt. Doch wenn du an der Front bist und die Raketen einschlagen und wenn deine Kameraden zerfetzt, in die Luft gesprengt werden, gibt es eine so monströse Angst, dass es keine Ungläubigen mehr gibt.’ Jeder betet, wie er kann; jeder ruft zu Gott, wie er kann und es gelernt hat – Heiligenbilder, die sie bei sich haben, in einer Tasche der Uniform – er weiß nicht einmal, wer es auf dem Bild ist, doch er fleht um Hilfe.

Ich denke gerade daran, dass ich einmal das Tagebuch von Schwester Faustina … gelesen habe, wo Jesus … sagte: ‘Die Soldaten werde ich im Krieg erlösen’. Früher verstand ich das nicht. Jetzt verstehe ich es, dass Gott sagt, dass er diese jungen Menschen erlösen will, dort in dieser Situation, wo sie zum ersten Mal zu ihm rufen: ‘Gott hilf uns!’ ‘Gott rette uns!’ ‘Gott, wenn du da bist, komm!’ Wenn der Krieg nicht wäre, die Front und diese Extremsituationen, so würden sie mit Gott nichts zu tun haben wollen – bis zu ihrem Lebensende nicht. Ich spreche mit ihnen und sie sagen: ‘Pater, wir gehen nicht zur Kirche, Predigten hören wir uns nicht an, doch unser Leben ist nicht mehr so, wie es früher war. Wir stellen uns Fragen, die wir uns zuvor nie gestellt haben’.

Lena, eine Sanitäterin sagt: ‘Folgendes, Pater: Meine Aufgabe ist es, sogar im Feuer des Gefechts die Körper, manchmal durch Bomben zerfetzt, rauszuholen und die Soldaten zu retten zu versuchen. Und ich bin Zeuge von Dingen, die ich nicht imstande bin zu erklären. Normalerweise, wenn ein Arm oder ein Bein abgerissen ist, überlebt ein Mensch nur ca. 15 Minuten, bis er verblutet. Ich sah Soldaten, welche mit abgerissenem Arm, abgerissenem Bein, 30 Minuten, 45 Minuten geblutet haben; manche sogar mehr als eine Stunde. Ich war geschockt, sah sie an und sehe in ihren Händen diese Kette, die Sie, Pater, um ihren Hals tragen.’ Ich sagte: ‘Den Rosenkranz?’, sie sagte: ‘Ja, sie beteten die ganze Zeit. Aus medizinischer Sicht ist das unerklärlich, dass sie das überlebt haben.’

Ich spreche mit dem Kommandanten. Er sagte: ‘Pater ich glaube nicht an Gott. Aber es geschah etwas, was ich bis zu meinem Lebensende nicht vergessen werde. Wir griffen Panzer an. Wir schossen mit allem, was wir zur Verfügung hatten und trafen einen Panzer. Ein Haufen Schrott flog in die Luft. Wenn so etwas passiert, ist es unmöglich, dass jemand überlebt. Plötzlich kriecht aus dem getroffenen Panzer ein russischer Soldat. Ein junger Mann. Wir laufen hin, um ihn zu erschießen und er kniet vor uns, hebt die Hände hoch. In einer Hand hält er den Rosenkranz und sagt zu uns: ‘Wir beten! Ich bete für euch! Meine Mutter und ich beten für euch!’ Ich verstand nicht, was passierte: Was für ein Gebet? Welche Mutter? Der russische Soldat erklärt: ‘Meine Mutter – vor ein paar Stunden schrieb ich eine SMS, dass es einen Angriff geben wird, dass sie für mich beten soll, dass sie auch für euch beten soll.’

Der Kommandant weiß nicht, was er tun soll. Normalerweise erschießen sie solche Leute sofort. Doch etwas hält seine Hand. Etwas hält ihn davon ab, den Befehl zu geben. Schließlich sagt er mit leiser Stimme: ‘Nehmt ihn mit zur Basis. Gebt ihm zu essen, gebt ihm zu trinken, schickt ihn in das leichteste Gefangenenlager.’ Er ist überrascht davon, was seine Lippen aussprechen. Etwas Größeres als er befiehlt ihm, so in dieser Situation zu handeln. Er sagt: ‘Pater, ich weiß bis heute nicht, was ich da getan habe. Ich war nicht imstande, diese Menschen zu töten.’
Ich denke, dass wir gerade in solchen Situationen beginnen, Gott in Aktion zu sehen.”

Höre, o Gott! – Gebet eines Soldaten

1972 wurde in einer Untergrundzeitschrift ein Text veröffentlicht, ein Gebet, das in der Jackentasche des russischen Soldaten Aleksander Zacepa gefunden worden war. Er hatte es wenige Zeit vor jener Schlacht geschrieben, in der er im Zweiten Weltkrieg das Leben verlor. Es lautet:

“Höre, o Gott! Kein einziges Mal in meinem Leben habe ich mit dir gesprochen. Heute aber habe ich Lust, mich mit dir zu freuen. Weißt du, von Kind an haben sie mir immer gesagt, dass es dich nicht gibt – und ich Dummkopf habe es geglaubt. Nie habe ich deine Werke betrachtet. Diese Nacht aber habe ich zum Sternenhimmel aufgeschaut. Und fasziniert von ihrem Schimmern habe ich sofort verstanden, wie schrecklich der Trug sein kann. Ich weiß nicht, o Gott, ob du mir deine Hand reichen wirst. Aber ich spreche zu dir, und du verstehst mich.

Ist es nicht merkwürdig, dass mir inmitten eines schrecklichen Infernos das Licht erschienen ist und ich dich bemerkt habe? Darüber hinaus habe ich dir nichts zu sagen. Ich bin nur glücklich, weil ich dich erkannt habe.

Um Mitternacht müssen wir angreifen, aber ich habe keine Angst, du schaust ja auf uns. Da ist das Signal! Ich muss gehen. Schön war es zusammen mit dir. Ich will dir noch sagen – und du weißt es –, dass die Schlacht hart sein wird. Es kann sein, dass ich noch diese Nacht an deine Tür klopfen werde. Und auch wenn ich bis jetzt nicht dein Freund war: Wenn ich kommen werde – wirst du mich einlassen? Was ist jetzt los? Weine ich? Mein Gott, du siehst, was mir zugestoßen ist. Erst jetzt habe ich begonnen, klar zu sehen… Ich grüße dich, Gott. Ich gehe – und werde wohl kaum mehr zurückkommen. Komisch, jetzt macht mir der Tod keine Angst mehr.”

 

Wenn es dich gibt, musst du mir helfen!

„Noch zwei Jahren vor meiner Konversion war ich eine überzeugte Atheistin und habe die katholische Kirche gehasst“, sagte Sally Read, die am 14. Dez. 2010 in die katholische Kirche aufgenommen wurde und bis heute Zeugnis gibt von der Gnade, die sie damals empfangen hat. In ihrem Buch: “Night’s Bright Darkness” (Die helle Dunkelheit der Nacht) beschreibt sie ihren Weg zum katholischen Glauben.

Sally Read wuchs in einer antireligiösen Familie in Großbritannien auf. Sie wurde zwar anglikanisch getauft, aber “ich wurde als Atheist erzogen. Mit zehn Jahren konnte ich schon sagen, dass Religion das Opium der Massen ist; es wurde mir eingetrichtert, niemals vor irgendjemandem oder irgendetwas niederzuknien. Mein Vater [er war Journalist] lehrte mich, dass vor allem Christen trommelschlagende intellektuelle Schwächlinge sind.” Sie wurde Krankenschwester in einer Psychiatrie und widmete sich dann dem Schreiben von poetischen Texten. Mit 23 Jahren geriet sie in eine schwere inner Krise: “Ich erinnere mich, dass ich in meiner Wohnung … auf dem Boden saß und mit klarem Verstand sagte: ‘Das ist die Hölle. Ich bin in der Hölle.’ … Ich erwog sogar, verzweifelt und vage, Gott anzurufen. … Aber es schien mir völlig unmöglich, an irgendeinen Gott zu glauben; ich dachte, ich könnte mich niemals auf diesen Grad der Selbsttäuschung herablassen.” Sally erholte sich wieder und heiratete einen Italiener und wohnt jetzt mit ihrer Familie in Italien. Hier begann auch ihre Bekehrung.

Von März bis Dezember 2010 machte sie drei wichtige Erfahrung, die ihr den Zugang zu Gott, dem Vater, zum Hl. Geist und zu Jesus Christus und seiner Kirche eröffneten. Sie kam mit einem kanadischen Priester ins Gespräch, der in der gleichen Stadt wie sie tätig war.

“Während ich mit dem Priester über die Frage diskutierte, ob es Gott gibt, hatte ich als Dichterin plötzlich das Gefühl, dass Gott der höchste Dichter und der höchste Schöpfer ist und ich nur als Instrument genutzt würde.” Ihr wurde bewusst, dass Gott sie durch und durch kannte und dass ihr Dichten schon immer ein Versuch war, mit Gott in Kontakt zu kommen. “Ich glaube nicht, dass ich noch Atheistin bin”, sagte sie zu dem Priester.

Sie war aber noch nicht bereit, den Schritt zum Christentum zu machen. “Es war sehr, sehr schwer”, erinnert sich Sally an diese Phase. Sie hatte keine Ruhe mehr und konnte kaum schlafen. Ohne dass sie etwas von Pfingsten wusste, machte sie an diesem Pfingsttag 2010 die Erfahrung, dass es einen Heiligen Geist gibt, der sie in die Wahrheit führte. Aber auch damit war sie noch nicht zufrieden. Da sie in einem atheistischen Umfeld aufgewachsen war, war plötzlich alles, wovon sie bisher überzeugt war, auf den Kopf gestellt. Eines Nachmittags ging sie in ihrer Not in eine katholische Kirche. “Wenn es dich gibt, musst du mir helfen!”, sagte sie laut in Richtung einer Darstellung Christi. “Dann ist etwas passiert, das schwer zu beschreiben ist, aber ich habe mich gefühlt, als ob ich in die Höhe gehoben würde, meine Tränen hörten auf zu fließen und ich spürte seine Gegenwart”, beschreibt sie ihre Bekehrung. Von da an war ihr klar, “dass mein ganzes Leben Christus geweiht ist”. Aber mit der katholischen Kirche hatte sie noch ihre Schwierigkeiten; zu viele Vorurteile waren noch in ihrem Kopf. Bei einem Besuch in London sagte ihr eine Freundin: “Wenn dich die Kirche so sehr beschäftigt, dann ist es besser drinnen zu sein als draußen zu bleiben.” Und als sie in London nach einer katholischen Kirche suchte und nur eine verschlossene fand, empfing sie das innere Licht: “Mir wurde klar, dass es nur eine Kirche gibt und man in der katholischen Kirche Christus am nächsten ist, weil sie die Eucharistie hat und die Kommunion.”

 

Mein Weg zu Maria – von der Kraft lebendigen Glaubens

Gabriele Kuby (geb. 1944) ist eine prophetische Stimme in unserer Zeit, die seit ihrer Bekehrung und ihrem Eintritt in die katholische Kirche 1997 in Wort und Schrift unermüdlich für den Glauben, insbesondere für die katholische Sexual- und Ehelehre Zeugnis gibt, um den Menschen die Augen zu öffnen für die Wahrheit. In Ihrem Buch ‘Die globale sexuelle Revolution – Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit’ zeigt sie unverblümt auf, wie die absichtliche Verwirrung der sexuellen Normen die Menschen, die Familien und die Kultur zerstört und sie weist den Weg zur Umkehr zu Gott und seinen Geboten.

Gabriele Kuby ist in einer Familie aufgewachsen, in der der Glaube an Gott keine Rolle spielte. Sie wurde zwar mit acht Jahren evangelisch getauft, da sie einmal weinend von der Schule nach Hause kam mit der Frage: “Mutti, komme ich in den Himmel, wenn ich nicht getauft bin?” Aber während ihres Soziologiestudiums trat sie aus der evangelischen Kirche aus. Trotz allem blieb sie eine Sucherin nach der Wahrheit, die sie weder in der Psychologie noch in der Esoterik … finden konnte. Sie war als Übersetzerin und Dolmetscherin tätig. 1979 heiratete sie. Ihr Mann war aus der katholischen Kirche ausgetreten. Ihre drei Kinder wurden nicht getauft.

1996 kam es aber zu einer Wende. Sie sagt in einem Interview mit Kirche in Not: “Ja, da gab es einen Tiefpunkt in meinem Leben, der dann unmittelbar zur Bekehrung geführt hat, … denn meine Ehe – die zivil geschlossen war – mit drei Kindern – ging kaputt und es war auch sonst eigentlich nicht rosig, und in diesem sehr leidvollen Zustand kam eine junge Frau an meine Tür, klingelte – sie hatte gehört: Die Familie zerbricht gerade – und hielt mir eine Novene hin, ‘Himmelstürmende Andacht zum Herrn des Himmels und der Erde unter Berufung auf seine eigenen Worte’, und das habe ich ergriffen in meiner Not und vor allem, was ich so gesammelt hatte in der langen Suchzeit,  unter anderem eine Buddhastatue und manches andere stand da an meinem Meditationsplatz, da habe ich diese Novene gebetet.  Sie hörte immer auf mit dem Satz: ‘Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.’ Und am Ende von diesen neun Tagen wusste ich, ich werde katholisch. Das war zu einem Zeitpunkt, an dem ich die katholische Kirche abgelehnt habe, wie sie normalerweise abgelehnt wird im Zeitgeist, aber es war plötzlich diese Gewissheit da. Ich habe es auch gleich jedem gesagt, ich werde katholisch. Ich wusste, es braucht Vorbereitung und ein Jahr später am Fest der Taufe Jesu 1997 bin ich dann in die Kirche aufgenommen worden.”

Sie spürte, dass Maria ihr Leben in die Hand nahm und sie durch den Rosenkranz Schritt für Schritt zur Fülle des katholischen Glaubens und zu den Sakramenten hinführte. Sie beschrieb diesen Weg in ihrem ersten Buch ‘Mein Weg zu Maria – Von der Kraft lebendigen Glaubens’. Wie konkret die Vorsehung sie immer wieder führte, weil sie auf die Stimme Gottes in ihrem Herzen hörte, beschreibt sie in diesem Buch:

“Das Einkommen für die Familie musste ich nun [nach der Trennung vom Mann] zum größeren Teil allein verdienen. Seit zwanzig Jahren übersetze ich Bücher, und noch nie war es vorgekommen, dass ich keinen Auftrag hatte, wenn ich einen Auftrag wollte. Im März hatte ich keinen. Ich rief alle Verlage an, die ich kenne. Mit Existenzangst in der Stimme bekommt man keinen Auftrag. Schließlich kontaktierte ich einen Verlag spiritueller Bücher. Etwas Eiliges lag dort auf dem Schreibtisch. Es handelte sich um ‘gechanneltes’ Material von einem Stern. Mir war nicht wohl dabei, aber ich musste Geld verdienen. Bei der Arbeit wurde mir zunehmend elender. …. Schließlich ringe ich mich durch. Ich darf meine Energie nicht für etwas einsetzen, das ich für verderblich halte. Ich schreibe einen Brief an die Verlegerin, in dem ich begründe, warum ich nicht weiter übersetzen will. Eine Stunde, nachdem ich den Brief in den Kasten geworfen habe, klingelt das Telefon, und mir wird eine neue Übersetzung angeboten. Es ist ein hervorragendes wissenschaftliches Buch.”

Eines der neueren Bücher von Gabriele Kuby hat den Titel: ‘Die verlassene Generation.’ Anhand von erschütternden Fakten legt sie dar, wie wir das Leben unserer Kinder heute beschädigen: Sie schreibt über das Nein zum Kind durch Verhütung und Abtreibung, über die künstliche Produktion von Kindern, die staatliche Kollektivbetreuung, die Sexualisierung in Kindergarten und Schule, die Smartphone-Epidemie mit Zugang zur Pornografie und die traumatischen Folgen von Scheidung.

Eine junge Mutter, Assistentin einer Abgeordneten des Europaparlaments schrieb ihr: “Das Buch hat mich dazu gebracht, meine Rolle als Mutter neu zu überdenken. Mir war nicht klar, wie entscheidend Bindung für die Neugier, den Mut und die Lebensfreude der Kinder ist. Das 6. Kapitel ‘Die Kinderkrippe – Sozialismus 2.0’ hat mich eine Nacht nicht schlafen lassen. … Ihr Buch ist revolutionär, obwohl es nach etwas ganz Natürlichem ruft: Unsere Familie und unsere Kinder zu lieben.”

 

Ja, ich glaube!

Sophia Kuby (geb. 1981) ist die Tochter von Gabriele Kuby. Sie hat mit 17 Jahren (1998)  eine besondere Bekehrungsgnade durch die Eucharistie empfangen, sie wurde mit 18 Jahren katholisch getauft und ist heute bei der Menschenrechtsorganisation ADF International in Wien tätig. Beim Eucharistischen Kongress 2021 in Budapest gab sie vor 15000 Jugendlichen Zeugnis über ihren Glaubensweg und hat in einem Interview mit Radio Horeb über ihre Bekehrung gesprochen. Sophia erzählt, dass der Glaube in ihrer Familie kein Thema war, aber sie spürte schon von Kindheit an eine Sehnsucht nach einem ‘Mehr’, das sie durch nichts erfüllen konnte.

“Ich bin ganz unerwartet eingeladen worden zu einer Großveranstaltung mit vielen Menschen, Bischöfen und Priestern, ich war damals 17. Es war bezeichnenderweise ein Pfingstsonntag. Aber das alles hat mir nichts gesagt, ich war nicht getauft und überhaupt nicht christlich sozialisiert. Ich wusste von der hl. Messe nur so viel, dass ich nicht zur hl. Kommunion gehen durfte. Meine Mutter, die sich zwei Jahre vorher zum katholischen Glauben bekehrt hatte, hat mir aber gesagt, ich dürfte bei der Kommunion mit überkreuzten Händen nach vorne gehen und mich segnen lassen. Und das habe ich dann gemacht, weil ich dachte, warum nicht, das kann ja nicht schaden. Und dann bin ich hingegangen mit überkreuzten Armen. Aber der Priester wollte mir die hl. Kommunion geben. Da stand ich perplex vor ihm und habe ihm das gesagt, ich gehöre nicht dazu, ich darf nicht kommunizieren. Da sagte der Priester zu mir: ‘Glaubst du, dass das Jesus Christus ist?’ Und er hat mir die hl. Hostie vor die Augen gehalten. Da ist alles um mich herum verschwunden, da waren nur mehr diese kleine Hostie und ich. Und da durfte ich Ja sagen. Eine unglaubliche Gnade erfasste mich, die mich heute noch bis zu Tränen rührt, wenn ich daran denke – einundzwanzig Jahre danach. Es ist einfach die Kraft der Eucharistie. Sie kann ein Leben wirklich von null auf hundert verändern. Alles, was man ersehnt, ist in der Eucharistie gegenwärtig.”

“Es wurde mir geschenkt zu glauben und zwar mit einer Gewissheit, die man sich nicht selbst machen, die man sich nicht einreden kann. Und ich habe gesagt: Ja, ich glaube. Das war mein erstes Glaubensbekenntnis. Das hat mein Leben auf den Kopf gestellt. Das war so stark, dass ich mit zitternden Beinen zurück auf meinen Platz bin, denn ich war gerade einer so großen Liebe begegnet, die ich davor in meinem Leben nicht kannte. Jede noch so große menschliche Liebe ist nicht vergleichbar damit. Danach war nichts mehr wie davor. In den Wochen vor dem Bekehrungserlebnis habe ich eine ganz extreme Leere gespürt – in meinen Freundschaften, in meinem sozialen Umfeld. Außen war alles wunderbar, aber innen war ein Hunger und ein Durst nach mehr.

Auf einmal hatte ich den Glauben und ich wusste, da ist ein Weg, dem ich folgen will. Danach kam das Jahr der Vorbereitung auf die Taufe und ich habe gelernt, was die Kirche eigentlich sagt. Das war eine interessante Zeit, ich habe eine neue Welt entdeckt.

Menschlich war es auch eine harte Zeit der Einsamkeit, weil manche Freunde nicht verstanden haben, dass sich meine Prioritäten geändert haben. Es braucht eine gewisse Übergangszeit, in der man sein Leben neu ordnet. Aber ich wusste, Gott lässt mein Leben nicht in diesem Zustand, sondern er schenkt mir alles in Fülle zurück. Ich wusste, er wird mir die besten Freunde schenken, er wird mein Leben wirklich reich machen. Und ich habe in diesen Jahren keinen Moment mehr gezweifelt.”